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"Alles-kostet-extra" - auch möglich/wünschenswert beim Fernunterricht?


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Hallo

Ich habe gerade in einer Touristikfachzeitschrift gelesen, dass es jetzt ein neues Hotelkonzept gibt: Bei einem recht geringen Grundpreis für eine Übernachtung soll danach jede Leistung einzeln abgerechnet werden, also z.B. Frühstück, Mittagessen (Selbstbedienung), Wellnessanwendungen, Ausflüge, jedes Getränk und jede sonstige Leistung. Also im Prinzip das Gegenteil von "All-Inclusive". Dieses Modell ist in der Touristik wohl ganz spannend und wird vermutlich auch von den Kunden ganz gern angenommen, weil man dabei halt nur genau die Leistungen zahlen muss, die man wirklich genutzt hat.

Meine Frage ist nun: Mein Ihr, dass ein solches "Alles-kostet-extra-Modell" auch in der Fernlehrbranche möglich/nützlich/wünschenswert wäre? Da würde dann z.B. ein Grundpreis nur für die Lehrbriefe vereinbart; jede weitere Leistung würde dann separat abgerechnet, also z.B. Kursbetreuung pro Lehrbrief, Nachfragen bei den Tutoren, Prüfungen, Zeugnisse... etc.

Für uns als Fernstudienakademie käme ein solches Modell eher nicht in Frage, weil wir der Meinung sind, dass unsere Angebote halt "Komplettangebote" sind, die auch nur in ihrer Gesamtheit einen wirklichen Lernerfolg mit sich bringen.

Aber vielleicht sehen das andere Fernlehranbieter und auch manche KundInnen ja ganz anders... Wie ist da Eure Meinung?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

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Naja, im Hotelbereich gibt es das ja schon lange, ist eigentlich nicht wirklich neu. Viele Hotels bieten z.B. das Zimmer sehr günstig an (um z.B. bei HRS und anderen Hotelportalen möglichst weit oben zu stehen) und für das Frühstück wird dann heftig zugelangt. Wenn man (wie ich) aufs Frühstück verzichten kann, ist das eigentlich gar nicht schlecht. Auch bei Flügen usw. finde ich es eigentlich besser, dass nur derjenige eine Leistung bezahlen muss, der sie auch in Anspruch nehmen möchte. Wozu muss aufwendig ein warmes Essen an Bord gebracht werden, das allen Fluggästen zwangsweise serviert wird und bei vielen dann doch letztlich in der Tonne landet. Die Billigflieger haben das erkannt und bieten das Essen gegen Bezahlung an. Eigentlich gut so. (Allerdings hat das auch eine Schmerzgrenze. Wenn dann fürs Pippi machen im Flieger einzeln abkassiert werden soll, finde ich auch, dass es dann zu weit geht.)

Bei Bildungsgängen gibt es ja durchaus auch beispielsweise schon Studiengänge, bei denen es zu verschiedenen Modulen neben den pauschal bezahlten Pflichtveranstaltungen noch freiweillige Tutorien gegen zusätzliche Bezahlung gibt (an der WINGS ist es z.B. so).

Auch die Fernunterrichts-Anbieter der Klett-Gruppe bieten ja teilweise freiwillige Präsenzveranstaltungen gegen zusätzliche Gebühren an, wobei es dann häufig so ist, dass man ohne diese Veranstaltungen dann kein "Zeugnis" sondern nur eine Teilnahmebescheinigung erhält oder so ähnlich.

Wenn das von Anfang an so feststeht, und man weiss, welche Leistung man für welches Geld erhält, denke ich dass man das durchaus akzeptieren kann. In anderen Fällen, wenn z.B. Nachfragen bei den Dozenten einzeln bezahlt werden sollen, macht es einen Kurs aber für den Teilnehmer quasi unkalkulierbar, denn man kann ja vorher nicht wissen, wie gut die Studienbriefe sind und ob man Dinge auf Anhíeb versteht oder vielleicht einmal öfter nachfragen muss. Das ergibt sich erst im Verlauf. Da würde ich es eher für unfair halten.

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Ich könnte mir ein " vernünftiges Basispaket" vorstellen, das allerdings ausreichen sollte, einen Normalstudenten / Normalschüler an das

Kursziel zu bringen.

Weitere Zusatzleistungen könnten dann dazugebucht werden (warum beispielsweise nicht zusätzliche Tutorien, um z.B.

Stoff zu wiederholen oder ausführlicher zu erläutern für Schüler/Studenten die noch mehr Übung benötigen).

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Bei den MOOCs ist es ja oft so, dass das Basisangebot kostenfrei (!) ist, also meistens die Lehrmaterialien, und dann für Betreuung (zum Beispiel ein Forum) oder den Abschluss (zum Beispiel durch eine Überprüfung in Form einer Klausur) bezahlt werden muss.

Direkt im Fernunterricht wurde ja schon das Beispiel der fakultativen Präsenzveranstaltungen genannt, das unter anderem auch die Wilhelm Büchner Hochschule so praktiziert.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es in Zukunft weitere Entwicklungen in dieser Richtung geben wird.

Allerdings sehe ich das dann eher skeptisch, wenn Leistungen, die eigentlich fast jeder benötigt (zum Beispiel Betreuung) nur gegen Geld angeboten wird - das könnte dann auch schnell dem Ruf der Branche schaden.

Wie geht eigentlich die ZFU damit um? - Ist es nicht so, dass alle Kosten eines Lehrgangs bereits vorab feststehen und dem Kunden mitgeteilt werden müssen?

Was die Hotels angeht: Prinzipiell finde ich die Regelung dort positiv. Zum Beispiel ist es ja oft so, dass man nur zum Schlafen im Hotel ist und dann zum Beispiel die Wellness-Angebote gar nicht nutzt. Was aber speziell das Frühstück angeht, finde ich den dafür berechneten Preis oft unverschämt. Vielleicht müsste man da auch noch weiter differenzieren nach zum Beispiel kleinem Frühstück oder kompletten Buffet (mir würden zum Beispiel zwei Brötchen, eine Tasse Tee und vielleicht etwas Obst oder Kuchen vollkommen reichen).

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Hallo Markus

Wie die ZFU solche Modelle sieht, weiß ich leider auch nicht. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass man bei der ZFU auch differenziertere Modelle präsentieren kann, wenn die in ihrer Gesamtheit trotzdem für die KundInnen transparent bleiben. Dabei ist es sicherlich auch eine Frage, wie dann die genauen Vertragsbedingungen aussehen müssen, damit sie von der ZFU abgenommen werden. Aber dabei hilft die ZFU ja durchaus auch den Anbietern, damit alles "wasserdicht" - für alle Seiten - ist.

Viele Grüße

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Mir ist gerade noch ein Beispiel eingefallen, von dem ich mir vorstellen könnte, dass dies künftig häufiger anzutreffen sein wird und zwar die gedruckten Studienbriefe. Ich kann mir gut denken, dass es diese irgendwann standardmäßig nur noch in elektronischer Form geben wird und für die gedruckte Variante bezahlt werden muss.

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ich könnte mir auch vorstellen, für "Extra-Leistungen" zu zahlen - z. B. zusätzliche Präsenzen bzw. Tutorien quasi als Nachhilfe, die Studienbriefe zusätzlich als MP3 bzw. auf anderen Medien oder Prüfungen außer der Reihe.

aber ich denke, dass Studium sollte auch ohne diese Extra-Leistungen machbar sein

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Ich denke, bei Dienstleistungen wie einem Fernstudium funktioniert so ein Extrapreis für besondere Leistungen nur, wenn die besondere Leistung sich genau definieren lässt. Schon allein der Begriff "normale Betreuung" wird mit Sicherheit bei 10 Befragten ebenso viele Meinungen bringen. Die Grenzen von "normal" hin zu "ach, das kostet doch fast keine Zeit, da noch mal extra ...." sind schwierig zu ziehen.

Extratutorien könnte ich mir vorstellen, die müssten aber inhaltlich genau definiert werden. Oder ausgedruckte Studienbriefe. Bei allem anderen fällt er mir schon schwer, abgrenzende Beschreibungen der Leistung mir vorzustellen.

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