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Englisch in der Grundschule


eisenbahner

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ich finde die Kids werden heute schon so unter Leistungsdruck gesetzt das Englisch noch eine zusätzliche Belastung ist.

Also ich finde, dass der Leistungsdruck viel größer ist, wenn die Kinder später Fremdsprachen pauken müssen, als wenn sie in der Grundschule spielerisch (und eben ohne Druck wie Vokabeln lernen etc.) dort heran geführt werden. Das dabei auch viel schief gehe kann ist klar - aber das ist in den anderen Fächern wie Schreiben und Lesen auch nicht anders.

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"Lustig" ist ja immer, dass oft und gern gewünscht wird, dass Kinder 'spielerisch' an Sprachen und anderes herangeführt werden. Wird es dann tatsächlich spielerisch und ohne Leistungsdruck gemacht, wie es auch in diesem Thread einige schildern, nämlich mit spielen, Lieder singen, Filme schauen etc. dann sind die Eltern auch wieder nicht zufrieden. Und zwar weil die Kinder zu wenig können und später zu viel Druck haben.

Aus dieser Sicht könnte man auch die Situation der Lehrer verstehen wenn man sich mal die Mühe machen würde: Sie sind genau in dieser Lage: Es gibt kein festes Lehrmittel, es soll spielerisch sein, ohne Druck, aber nach zwei Jahren sollen die Kinder sicher und gut sprechen können, Grundlagen der Grammatik anwenden und Englisch auf Basisniveau lesen und schreiben können. Das wär's was sich Eltern und Politik wünschen würden. Und genau das kommt letztendlich auch in diesem Thread zum Ausdruck. Und wenn es nicht klappt, wer ist dann schuld? Die Lehrer natürlich. Das sind ja die Lehramts-Looser, die in der Grundschule landen.

(Ja, ich weiss, hier sind verschiedene Schreiber mit differenzierten Meinungen zugange. Aber genau so ist es auch in der Realität, die Entscheidungsträger haben völlig unterschiedliche Ansichten und dann kommt dieses Mischmasch raus.)

Das ist jetzt überspitzt formuliert, aber für uns fühlt sich die Realität oft genau so an.

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Also ich fände es ein super Ziel, wenn die Kinder am Ende der Grundschulzeit in der Lage wären, relativ unbefangen Englisch zu sprechen und zu verstehen, so dass Interesse an der Anwendung der Sprache geweckt ist. Meiner Meinung nach würde es völlig reichen, wenn die theoretischen Grundlagen (damit meine ich vor allem Grammatik, aber auch lesen und schreiben) dann später kommen.

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@Markus Jung

Tatsächlich lernen Kinder anders. Bei Sprachen eben spielerisch ohne Grammatik. So wie es hier in Schulen beigebracht bekommt, bringt es auch keine Freude. Nur stures Grammatikpauken fördert die Sprachkompetenz vermutlich nicht grade.

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Ich glaube auch, dass man damit so manchem Kind die Freude am Umgang mit der Sprache vermiesen kann.

Ich selbst hatte - was in den 70ern fast schon eine Sensation an einer normalen Grundschule war - ab der 3. Grundschulklasse Englisch.

Damals war das aber wirklich ein wirklich rein spielerischer Umgang mit dieser Fremdsprache.

Ob es nun daran liegt, dass mir Englisch nie schwer fiel und heute auch nicht fällt...

Das weiss ich nicht.

Jedenfalls hatte ich nie Scheu es anzuwenden.

Da kann ich echt dankbar sein.

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nun ja kleine Kinder müssen ja auch die deutsche Sprache zunächst einmal lernen (wenn auch noch jünger :blink:)

sie lernen es in der Regel, in dem sie ihren Eltern - und anderen Bezugspersonen - zuhören und irgendwann nachsprechen. Und irgendwann klappt es dann mit diesem System recht gut.....die Schrift-Sprache kommt erst später in der Schule, die Grammatik kommt noch später

auch wenn ich absolut nicht vom Fach bin - wieso sollte diese Reihenfolge und dieses System nicht auch bei Femdsprachen funktionieren? im Kindergarten und in der Grundschule die Fremsprache lernen durch zuhören und nachsprechen, vielleicht auch durch singen, durch Bilderbücher schauen und erzählen etc.

und in den weiterführenden Schulen kann man dann diese "Kenntnisse" - die wahrscheinlich auch elementare Grammatik wie z. B. korrekte Satzstellung enthalten - mit Theoriekenntnissen (Schreiben, Grammatik) ergänzen.

letztendlich zählt bei Sprachen doch, dass man sich verständigen kann - die korrekte Grammatik ist doch eigentlich zweitrangig

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Also wenn das ganze spielerisch erfolgt finde ich es gut. Im KIGA meines Sohnes haben sie auch Lieder in verschiedenen Fremdsprachen gesungen. SO konnten die Kinder die Muttersprache ihrer Spielgefährten Kennenlernen. Aber bei uns wird bereits verlangt ab 3. Klasse schreiben und Grammatik also wenn man es genau nimmt alles was wir zu unserer Schulzeit in Klasse 5 gelernt haben wird jetzt ab Klasse 3 Unterrichtet. Mittlerweile haben sie auch in der Grundschule schon ein Englischbuch.

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@Dadi: Das geht nicht so ganz, weil Kinder sich entwickeln und als 5jährige nicht mehr gleich lernen wie als 1jährige, und als 8jährige nicht mehr wie 5jährige usw. 10-12jährige Kinder z.B. suchen ganz stark immer nach Regeln, Konzepten etc.

Ausserdem:

Tatsächlich lernen Kinder anders. Bei Sprachen eben spielerisch ohne Grammatik. So wie es hier in Schulen beigebracht bekommt, bringt es auch keine Freude. Nur stures Grammatikpauken fördert die Sprachkompetenz vermutlich nicht grade.

Grundsätzlich stimmt das, aber Lehrmethoden die vom Konzept her "immersiv" angelegt sind funktionieren nur sehr beschränkt, wenn 25 deutschsprachige Kinder einem einzigen Lehrer, der die Fremdsprache kennt, gegenübersitzen, dies der Lehrer ist, mit dem sie sonst immer Deutsch sprechen und seine Fremdsprachenkenntnisse beschränkt sind (also: keine Muttersprachler oder sonstiger Experte). Auch langt eine einzige Person, die die Fremdsprache spricht, selten.

Das Konzept "wie die Muttersprache" ist nicht unmöglich, aber in der Umsetzung schwierig. Ich arbeite auch noch in einer internationalen, deutsch-englischen Schule. Auch dort geht das nicht so einfach wie man hoffen würde, trotz muttersprachlicher Lehrkräfte, sehr kleiner Klassen.

"Spielerisch" ist übrigens ein Wort, vor dem mir graust, da es oft mit "mühelos" gleichgesetzt wird. Auch Methoden, die ohne "pauken" auskommen, erfordern anstrengendes lernen.

Man kann übrigens Jahre lang problemlos Lieder singen, einer Sprache ausgesetzt sein, Bilder benennen etc. ohne auch nur eine geringe Ahnung von der Fremdsprache zu bekommen. Ist mir so gegangen.

Und noch etwas: Man kann in der Schule (und auch ausserhalb) einem Kind praktisch alles vermiesen. Und man muss sich auch bewusst sein, dass, egal, wie man als Lehrkraft arbeitet, die Art und Weise für einige Kinder nicht ideal sein wird. Es ist einfach unmöglich, allen gerecht zu werden. Und was ein grosser Fehler ist von vielen: Die Eigenerfahrung ist nicht repräsentativ. Was für einem selbst gut ist/war, funktioniert deswegen nicht für jedes Kind.

Worin ich mit jedi aber absolut einig bin: Dass nach wie vor eine Grammatik-Übersetzungs-Lehrmethode angewandt wird, wie ich es in bayerischen Gymnasien gesehen habe, ist nicht nachvollziehbar, völlig veraltet und zeigt wieder mal, welchen Einfluss hier die "Lateinlobby" hat.

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