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Geschichtenerzählen/Storytelling - toll oder Firlefanz?


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Hallo

Im Moment geistert ein relativ neuer (oder wenn man so will auch uralter;)) Trend durch die Medien; nicht nur im Marketing, sondern auch bei verschiedenen psychotherapeutischen Ansätzen, im Coaching, in Unternehmen und eben auch in der Weiterbildung, geht es ans "Storytelling", also an das Erzählen von Geschichten, um bestimmte (Lern-) Inhalte möglichst plastisch rüberzubringen.

Was haltet Ihr davon? Prägen sich Euch "Geschichten" und Fallbeispiele, wie sie in Lehrbriefen ja immer mal wieder vorkommen, wirklich besser ein? Sollten mehr "Geschichten" in Euren Lehrmedien auftauchen? Oder mögt Ihr diese Lehrmethode gar nicht so besonders?

Viele neugierige Grüße

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Zunächst dachte ich: prima neues Wort für Bullshit-Bingo!

Aber wenn ich mich frage, weshalb ich manche Redner und Autoren so mitreißend finde, ist häufig die Antwort: weil sie mich mitnehmen auf eine gedankliche Reise. Dann ist man im Thema drin und merkt sich die Inhalte besser. Dieses Mitnehmen auf eine Gedankenreise ist für mich der Kern des "story telling".

Wohlgemerkt: Langatmiges ausschweifendes und inhaltsleeres Markting-Geschwätz gehört für mich nicht zum story telling dazu!

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Hallo

Für das "Bullshit-Bingo" gibt es ein ganz dolles "gefällt mir". ;)

Ich habe gerade ein Buch zum Thema Storytelling gefunden, das sich auch an Weiterbildner richtet. Mal überlegen, ob ich es mir kaufe:

http://www.amazon.de/dp/3407364725/ref=rdr_ext_tmb

Hattest Du, schwedi, denn schon mal den Eindruck, dass das Geschichtenerzählen (z.B. in Vorträgen) eher nervte?

Viele Grüße

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Wenn es zum Thema passt. Das müsse ja auch keine großen Geschichten sein. Wir hatten z. B. im VWL-Heft der

AKAD zum Thema Inflation eine Beispielgeschichte eines Inselvolkes, an dem erklärt wurde, wie Inflation funktioniert.

Das hat mir gut gefallen. Es gibt manche Themen, die sich auf diese Weise einfach anschaulicher vermitteln lassen (auch

in Steuerlehre z. B.). Es sollte aber nicht in ein krampfhaftes Geschichtenerzählen für jedes Thema ausarten. Gezielt und sinnvoll eingesetzt ist

es eine gute Sache.

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Hallo

Das Inflationsbeispiel finde ich klasse!

Wir "erzählen" bei jedem unserer Kurse auch erst einmal eine Geschichte, indem wir eine (fiktive) Person einen Arbeitstag lang begleiten: Diese Person arbeitet schon in dem Job, den unsere TN erst noch (im Rahmen ihres Fernlehrgangs) erlernen wollen. Diese fiktive Person wird meist dann auch noch später im Rahmen des jeweiligen Lehrgangs "zum Leben erweckt", wennn besondere Tätigkeitsfelder, typische Abläufe oder Probleme, die es bei diesem Berufsbild gibt, vorgestellt werden sollen.

Den meisten unserer Lerner scheinen diese Geschichten den ersten Zugang zu einem - für sie ja noch recht fremden - Tätigkeitsfeld zu erleichtern.

Viele Grüße

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Der o'reilly Verlag hat die ganze Buchreihe "von Kopf bis Fuß" darauf aufgebaut. Finde diese Bücher sehr gut geschrieben. Diese Bücher behandeln meistens was mit programmieren und es wird meist eine Firma beschrieben, für die man arbeitet und für die man Projekte durchführt.

Mir hat das viel Spaß gemacht. Und wenn ich irgendwann mal mit meinem Studium fertig sein sollte, werde ich da auch weiter machen.

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Ich belege im Studium grad einen Kurs über "Science teaching" und da wird auch das pädagogische Konzept der "narratives" vorgestellt. Ich denke, das ist so ähnlich einzuschätzen, vielleicht weniger über ein konkretes Beispiel, als dass komplexe Sachverhalte in erzählerischer Form präsentiert werden. Es wirkt auf mich recht überzeugend, was das Verständnis angeht. Allerdings ist mir noch nicht klar, wie dann der Schritt ans "Eingemachte" vollzogen werden soll, dh. bei den Naturwissenschaften: wie kommt man vom Überblick zu den Berechnungen?

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Für mich war eigentlich eine "Story" der Schlüssel zum Erfolg - wo der SB keine hergab habe ich versucht mir selbst eine zu bauen. Ich habe für die verschiedensten Abläufe ein Unternehmen im Kopf gehabt, in dem ich mir Abläufe vorgestellt habe, einfacher war es natürlich wenn schon etwas da war.

Zudem bin ich selbst überzeugt, dass Storytelling funktioniert - damit meine ich nicht die "Werden Sie ein Top Verkäufer"-Bücher zum Thema, sondern einfach die Verwendung bildlicher Beispiele. Damit bewegt man Menschen eben einfacher als mit puren Fakten. Im Job wende ich das sehr häufig an ... man denke nur an den berühmten Elevator-Pitch, der - wenn er funktionieren soll - nichts anderes ist als eine erzählte Geschichte.

Kognitionswissenschaftler haben sicher noch eine passende Erklärung dazu - denn Bilder und Geschichten lernen sich eben einfacher als leere Fakten.

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@Rumpelstilz

Ich glaube, selbst bei "erzählendem Unterricht" kommt man nicht drum herum, auch mal staubtrockene Theorieteile einzustreuen. Das muss dann halt von der "Geschichte" abstrahiert werden und die "harten Facts" zusammengefasst werden. (So machen wir das jedenfalls in unseren Lehrbriefen...)

Die Lerner, die etwas "erzählt" bekommen haben, sollen ja hinterher genaus so viel wissen, wie die Lerner, denen man keine Geschichten erzählt hat.

Viele Grüße

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