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Doktoratsstudium


chbrandl

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Habe nun die Antwort aus Bolton und von der eu-edu.li bekommen, ist recht umfangreich ausgefallen.

Das Angebot aus Bolton ist interessant:

es werden 2 Programme unterschieden,

1) das PhD Programm mit einer Thesis Kosten ca.2626 Pfund pro Jahr

2) das PhD Programm mit Publikationen Kosten ca. 6565 Pfund pro Jahr

Mindeststudiendauer ist 48 Monate bei allen beiden Programmen. Durchschnittsstudiendauer 5-7 Jahre.

Normalerweise wird ein IELTS oder TOEFL Test verlangt, bei Absolventen mit englischem Master reicht auch das MAsterdegree als NAchweis der Fremdsprachenkenntnis.

Den einzigen Nachteil den ich entdecken konnte war das Ranking der Bolton University, diese ist im hinteren Bereich des Rankings angesiedelt, teilweise Schlusslicht. Ansonsten sehr guter und kompetenter Eindruck.

Das Programm aus Liechtenstein kostet 19990 Euro, dauer ca. 3 Jahre und findet an der "University Politehnica Bukarest" statt.

Gemäß den Angaben der eu-edu.li ist die Universität im webometrics (http://www.webometrics.info) Ranking an 490. Stelle gerankt

Zum Vergleich im gleichen Ranking ist die Open University am 208. Rang, die Bolton Universität an 3901. Rang , die Universität Cambridge an 14 Stelle, die Universität Wien an 84 Stelle.

Negativ fällt mir nicht wirklich etwas auf, außer vielleicht ehemaliger Ostblock (dies ist aber wahrscheinlich ein Vorurteil).

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Also mal ganz ehrlich...ich würde eu-edu.li mit höchster Vorsicht genießen.

1.) Die "Dozenten"...da sind zwei (!) Professoren drunter. Der eine Assistenz Prof, der andere "nur" Honorarprof. Beide arbeiten nicht hauptberuflich als Prof. Zumindest ein Doktort hat wohl habilitiert...

2.) Bei dem DBA bzw. dem wirtschaftswissenschaftlichen "Dr." wird zwar immer von der Partneruniversität geredet aber nie genannt. Unter den Reiter "Partner - Universitäten & Unternehmen" findet sich keine einzige wirkliche Uni. Interessanterweise - zugegeben - aber die Steinbeis Organisation.

3.) Referenzen Master & Doktorat - super fünf Männlein, einer unbedeutender als der andere. Hinweise zur Uni? Fehlanzeige.

4.) Unter dem Punkt Titelführung wird viel rechtliches erzählt aber im Grunde nicht einmal ausgesagt: Mit der Uni arbeiten wir zusammen und hier der Punkt, warum sie ihn führen dürfen.

5.) DBA - Die Reihenfolge ist komisch. Erst wird man zugelassen aufgrund der (dürftigen) Papierfaktenlage (Punkt 2.) und DANACH geht man sich und sein Thema vorstellen?! Also jede halbwegs koschere Form wäre genau anders herum.

6.) DBA - Ein gutes, internationales Doktoratsstudium zeichnet sich dadurch aus, dass es eben das ist, ein PromotionsSTUDIUM. Normalerweise hat man noch Vorlesungen, muss wissenschaftliche Aufsätze schreiben usw. Hier allerdings ist es wie der gute alte dt. Doktor. Eigentlich nur Dissertation runterreißen, verteidigen, fertig. Das hat mit einem DBA wie er mal entwickelt wurde (wo sie ja so ausdrücklich drauf eingehen) gar nichts zu tun.

7.) Das Gegenstück - der PhD sieht übrigens nicht wesentlich anders aus und ist auf 6 Semester ausgelegt....absolvierbar in zwei Jahren. Hallo? Vollzeit mit viel Willen und Geschwindigkeit vielleicht, nebenberuflich: NIE.

8.) Die "Presseartikel" sind lächerlich. Vier Artikelchen, dabei sind zwei drüftige online-Artikel auf einer nicht sonderlich bekannten Homepage namens fair-news.de, bei dem Rest sind es die hausinternen Pressemeldungen....und auch die fair-news.de-ARtikel sehen so aus, als ob es nur die Pressemeldung wäre. Von Artikeln in irgendeinem seriösen Medium, evtl. Interviews, unabhängiger Journalismus etc. fehlt jede Spur. ABER, lt. Finanzierungsreiter verlosen sie ja mehrmals jährlich Stipendien für den MBA über verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Soviel Gutes und nicht ein Journalist berichtet darüber?!

9.) Akademische Kongresse und Publikationen...Dieser Unterpunkt ist ebenso eine Fehlanzeige. Akademische Publikationen "null" und ein Kongress 2012.

10.) Über uns - faktisch nicht einmal eine Seite. Kein Hinweis auf irgendwelche Anerkennungen, kein Hinweis auf Gründungsdaten aber "langjährige Erfahrung", Erfolge oder ähnliches - nix. Alles was einen seriösen Anbieter ausmacht fehlt, hingegen viel heiße Luft etc.

...usw....

Wirklich vertrauenserweckend sieht anders aus. Ich hätte mit dem Laden massive Bauchschmerzen dort soviel Geld zu lassen.

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...und weil es hier um Ingenieurwissenschaften ging. Die gleichen Anmerkungen wie zum Wirtschaftswissenschaftlichen lassen sich Problemlos auch zum Ingenieur-Doktor aussagen.

Interessant ist ein Blick auf die Homepage der Politechnischen Uni in Bukarest. Dort stehen zwar PhD-Programme (also nicht nur "Dr." wie die eu-edu.li suggeriert) und zwar Vollzeit drei Jahre.

...und vielleicht noch etwas: Zitat von der Homepage: "In order to apply for the Ph.D studies, international students are also required to pass the entry examination."...wahrscheinlich ist das mit dem Besuch vor Ort, nach der Zulassung gemeint.

"...documents have to be accompanied by legalized translations in a language of international circulation (by case), certified for authentication by the Embassy of Romania from the issuer country or with Apostille of Hague (for EU citizens). " oder das ist auch ein schöner Satz bei Admission...davon findet man nichts bei eu-edu. Im Original würde ich die nie weitergeben.

Bei den Liechtensteiner klingt das alles sehr viel leichter.

Ich starte mal eine Anfrage bei der Uni...das würde mich jetzt doch mal interessieren aus erster Hand.

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@aquila

ich habe mir im Speziellen das Doktorat in Ingenieurwissenschaften angesehen, das Prospekt hierzu lässt eigentlich keine wirklichen Fragen offen. Der Inhalt ist ein ganz normales Doktoratsstudium, das relativ teuer ist (im Vergleich zu Bolton oder einer Präsenzuni in Österreich oder Deutschland). Anabin.de bewertet die Uni in Bukaraest mit H+ also als anerkannte Ausbildungsstätte. Das sind Fakten, die anderen 3 Programme der Liechtensteiner habe ich mir nicht angesehen, kann also darüber nichts berichten.

Ein Doktoratsstudium z.B. an der Universität Wien sieht wie folgt aus:

12 ECTS Punkte an Seminaren und Workshops

168 ECTS Punkte für die Dissertation das war es.

Die Dissertation als solche ist die Hauptarbeit bei einem Doktoratsstudium, da gibt es keine wirklichen Prüfungen etc. sondern nur am Schluss die Verteidigung der Doktorarbeit. Im Vergleich zu den Rumänen also gleich.

Im übrigen ist eine Apostile nichts ungewöhnliches, diese bestätigt die Echtheit des Zeugnisses und wird von der Botschaft und vom Außenministerium des Herkunftlandes bestätigt. (bei den Briten bestätigt dies das "British council" und im zweiten Schritt das Außenministerium in London). Diese wird auch von deutschen und österreichischen Universitäten verlangt, trotz EU, außer es gibt Abkommen, wie z.B. zwischen Österreich und Deutschland. (Ja, ja die EU ist noch lange nicht dort wo sie sein sollte ;-) )

Mit Vorsicht ist eher das "Ostblockflair" zu sehen und sonst gar nichts, aber versuch in Deutschland oder Österreich nebenberuflich ein Doktorat zu machen. Ohne Sklave für den Professor zu spielen wird das nicht gehen, darum sind solche Angebote durchaus auch positiv zu betrachten.

Wahrscheinlich werde ich mich für Bolton entscheiden, die haben ein sehr vernünftiges Angebot gelegt (außer die OU bietet mir auch etwas an!, angeschrieben habe ich sie, wenn die OU sich meldet werde ich berichten), ebenso sind die Fachgebiete der Forschung (erneuerbare Energien) dieser Universität mit meinen Interessen übereinstimmend.

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Mit Vorsicht ist eher das "Ostblockflair" zu sehen und sonst gar nichts.

Vorsicht im Ostblock. Erstmal muß die Uni wirklich anerkannt sein und dann gibt es kleinen Doktor in CZ uns SR, nennt sich PhDr. Das muß wirklich so geschrieben werden. Natürlich solltest du in der EU bleiben wegen Herkunftszusatz.

Ohne Sklave für den Professor zu spielen wird das nicht gehen, darum sind solche Angebote durchaus auch positiv zu betrachten.

Bei einer externen Promotion fällt die Sklaverei raus.
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Warum keine langweilige 0815 Promotion in Deutschland machen?

- kostet nix, außer vielleicht ein paar Zugtickets

- dauert auch 2-6 Jahre

- und man ist nie in der unangenehmen Situation, erklären zu müssen, ob/wie/weshalb der eigene akademische Grad geführt werden darf, bzw. bekommt keine unangenehmen Fragen dazu, wieso man gerade diese Uni gewählt hat...

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Ja, mit dem Gedanken habe ich schon gespielt nur geht dies nicht mehr so einfach, ich will Dir das kurz erläutern:

1) Du brauchst einen Doktorvater/mutter, in dessen Forschungsgebiet du dich eingliedern mußt.

2) Eine externe Promotion ohne Anstellung ist im Regelfall in Österreich (bei Deutschland weis ich es nicht) nicht möglich.

3) Das Doktoratsthema muss in den Entwicklungsplan der Fakultät passen, du mußt das Thema vorstellen (heißt bei uns schon "vorsingen"), dieses wird von einer Kommission beurteilt und dann festgestellt ob Du überhaupt anfangen kannst.

4) Du bist 3-6 Jahre lang der "Sklave" Deines Professors.

5) Ich verfüge über ein ausländisches Master degree, zwar von einer anerkannten Universität, aber da kommt sofort die Meldung "dieses ist ja nicht gleichwertig", "dem müssen wir nun Prüfungen im Umfang von 44 Semesterwochenstunden (ca. 60 ECTS) geben, am Besten aus der Grundlehre im Bachelor und dort aus der Studieneingangsphase". Und glaubt mir dies ist mir passiert, ich wollte ein paar Prüfungen in Arbeitsrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien im Bachelor in Wirtschaftsrecht machen, dort wurde nach Vorlage der Zeugnisse der HFH (Wirtschaftsingenieurwesen) mitgeteilt, die Gleichwertigkeit ist nicht gegeben, sie müssen die komplette Studieneingangsphase (Einführung in BWL, Mathematik etc.) machen !

6) Ist diese Hürde (5) geschafft wirst Du als externer Promovierender eher schief angesehen, von den Kollegen beäugt und der Mund zerrissen, wenn Du etwas falsch machst oder keine Zeit hast.

7) Die Führung des akademischen Grades PhD ist normalerweise aus GB kein Problem, im Regelfall kann man sich bei PhD Graden aus GB aussuchen, ob man sich Doktor (also vor dem Namen) oder PhD nach dem Namen nennen will. Die unangenehmen Fragen sind bei britischen Universitäten eher gering, die Fragen werden sich interessant bei Ostuniversitäten. Im Gegenteil man wird eher bewundert, dass man sein Studium in einer Fremdsprache abwickelt.

8) Ich arbeite an einer Universität und kenne also die Probleme sehr gut, ein mit mir befreundeter Dekan hat mir vor kurzem zum Master gratuliert, aber in einem Atemzug mitgeteilt, das ja eine Fachhochschule nicht das gleiche wie eine Universität ist und bei einem Doktoratsstudium noch Prüfungsleistungen erforderlich sind Auf das hinauf habe ich ihm gesagt, dass der Mastergrad von einer Universität kommt, dies hat er nicht geglaubt, da an Universitäten Magistergrade verliehen werden. Der Bolognaprozess als solches hat sich offensichtlich nicht im deutschprachigen Raum durchgesprochen (trotz aller Kritik dazu es ist im Prinzip eine gute Lösung).

Aus diesen obengenannten Gründen war die Entscheidung ziemlich klar für das englischsprachige Ausland, außer es gibt eine gute, anerkannte deutschsprachige Universität, die externe Promovierende aufnimmt.

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5) Ich verfüge über ein ausländisches Master degree, zwar von einer anerkannten Universität, aber da kommt sofort die Meldung "dieses ist ja nicht gleichwertig", "dem müssen wir nun Prüfungen im Umfang von 44 Semesterwochenstunden (ca. 60 ECTS) geben, am Besten aus der Grundlehre im Bachelor und dort aus der Studieneingangsphase".

Das kenne ich. Man sagt zwar nicht, dass man nochmal von vorne studieren muss, aber es werden einem nachzuholende Prüfungen aufgedrückt, die man an sich nicht ablegen kann, ohne die Studieninhalte nochmal zu lernen (die sind ja nie im Detail identisch). Und "Studieninhalte lernen" ist ja "studieren"...

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