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Warum wird ein Fernstudium so oft ins Lächerliche gezogen?


Irene72

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Hallo,

bin neu hier und habe schon einige Weiterbildungen im Fernstudium absolviert. Mir macht das Lernen Spaß und ich stelle mich gerne neuen Herausforderungen. Allerdings habe ich festgestellt, dass, vor allem im Arbeitsbereich, die Abschlüsse und Ambitionen oftmals ins Lächerliche gezerrt werden. Z.B. habe ich die Weiterbildung zur Finanzbuchhalterin an der Steuerfachschule Dr. Endriss in Köln gemacht (mit 6stündiger Prüfung vor Ort) oder den Gepr. Haus- und Grundstücksverwalter bei der SGD mit Abschlussarbeit und kann von beiden Zertifikaten nur sagen, dass die Arbeitgeber (selbst wenn man in dem Bereich arbeitet, in dem man die Weiterbildung gemacht hat!) derartiges kaum honorieren. Es interessiert sie schlichtweg nicht. Ich meine, es geht ja nicht nur um Abschlüsse und Lernzeit sondern auch um teilw. happige Kosten. So ein Kurs kostet locker zw. 1500 und 1800 EUR und die muss man auch erstmal zahlen. Warum haben also Fernstudiengänge so einen üblen Ruf?

Momentan mache ich den Rechtsassistenten (IHK) am ZAR in St. Wendel und finde das alles hochspannend aber auch sehr anspruchsvoll. Für das was ich da lerne, werde ich im Job nur müde belächelt. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? :( Viele Grüße Irene

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liegt vielleicht an der spezifischen Firmenkultur oder daran daß ihr gar keinen Bedarf für deine Weiterbildungen habt. Irgendwann kommt es auch freakig für Außenstehende bzw. Kollegen wenn du einen Kurs ums andere aufqualifizierst aus purer Lust am Lernen aber dann doch am gleichen Job kleben bleibst wenn es so sein sollte. Auch nicht zu unterschätzen - der pure Neid, der dazu drängt alles Andersartige niederzubügeln, das schlechte Gewissen, das sich als genüßliche Überlegenheit tarnt, oder die gute alte Einstellung "ich und nur ich weiß was ein gelingendes Leben benötigt". Ist ja gerne mal Grundlage für jede Lästerei. Wo 2 Alleswisser stehen ist das aufkummulierte Knowhow seit Beginn aller Tage zentriert. Wirst du in deinem Laden gemobbt auch ohne FS?

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Nun, die Weiterbildungen waren immer der Tätigkeit und dem Unternehmen angepasst. Z.B. habe ich als Finanzbuchhalterin gearbeitet und die WB gemacht, danach in einer Hausverwaltungsklitsche und habe da den Haus- u. Grundstücksverwalter gemacht und jetzt arbeite ich im rechtl. Bereich und mache die WB zur Rechtsassistentin. Ich kann von keinem Betrieb sagen, dass ich gemobbt wurde. Es war nur so, dass ich kopfschüttelnd herabgewürdigt wurde weil ich sowas mache und dafür Geld ausgebe. Die Frage ist also, warum gerade in Deutschland Weiterbildung so einen schlechten Ruf hat. Aus Großbritannien kenne ich das nicht. Habe dort 2 Jahre gelebt und da wurde jegliche WB anerkannt.

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Also ich denke nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Viele Firmen, wie man hier lesen kann, fördern Weiterbildung sehr, und gewähren zusätzlichen Urlaub und/oder Zuschüsse. Ich denke da wie Dario, dass das an der Firmenkultur liegt. Jede Weiterbildung bringt etwas, und wenn auch noch so viele dagegen reden, man muss hier seinen eigenen Weg gehen.

Es ist richtig, dass in Großbritannien und auch den USA eine solche Weiterbildung mehr anerkannt ist. Gerade in den USA, wo es keine duale Ausbildung wie in Deutschland gibt, ist man auf so etwas förmlich angewiesen. Aber das kommt auch in Deutschland, und schon jetzt ist die Weiterbildung - vermehrt auch das "Fernstudium" - aufgrund der enormen Flexibilität sehr gefragt.

Und wenn man da, wo man ist, nicht anerkannt wird, muss man dahin gehen, wo einer das schätzt... das denke zumindest ich!

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Auf jeden Fall bin ich dazu übergegangen nicht alle Zertifikate im Bewerbungsverfahren anzugeben, damit nämlich nicht der Eindruck erweckt wird, ich sammel nur Zertifikate um angeben zu wollen. Der Bereich Recht interessiert mich sehr und ich glaube, hier meinen Schwerpunkt gefunden zu haben. Würde gerne auch noch den Rechtsreferenten und dann den Rechtsökonom draufpacken. Das wird´s dann wohl auch sein, da ich schon 42 bin ;-) Ansonsten finde ich mein Glück hauptsächlich im sprachlichen Bereich. :-)

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Ich glaube auch das es an der Firmenkultur bzw. an den Leuten an sich liegt. Ich bin auch der einzige der ein Fernstudium macht und bin sehr oft auf der Arbeit zum Lernen. Von der Chefetage bekomme ich Unterstützung und Anerkennung, von anderen Abteilungen höre ich auch nur Respekt und Anerkennung heraus. Aber bei meiner eigenen Schicht kommt der Neid und Unverständnis eher zum Tragen.

Wenn ich fertig bin, dann werde ich hoffentlich auch noch weitere Weiterbildungen machen, weil mir das Lernen an sich schon Spaß macht.

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Von der Chefetage bekomme ich Unterstützung und Anerkennung, von anderen Abteilungen höre ich auch nur Respekt und Anerkennung heraus. Aber bei meiner eigenen Schicht kommt der Neid und Unverständnis eher zum Tragen.

Ich denke Ferros bringts auf den Punkt, in einem größeren Unternehmen werden die Vorgesetzten sich freuen (außer der Mitarbeiter ist völlig freaked out und überfordert von der Doppelbelastung), die direkten Mitarbeiter aber mißgönnen den Fortschritt, könnt ja jeder auch machen aber keiner hat ja Zeit, und wehe Ferros macht auch noch Karriere... Ist dann der Spiegel was man hätte aus sich selber machen können. In einer kleinen Klitsche ists genauso denke ich, da ist die Distanz wie "Chefs in einer größeren Firma" ja schon gar nicht mehr gegeben weil Horst oder Franz oder wer auch immer gegenüber sitzt und sich denkt mei kann die mir gefährlich werden oder schnappt die mir über und stellt Forderungen oder, ganz gefährlich, kann die mir dann hinter die Binde gucken, versteht mehr von meinem Job und enttarnt meine Fehler (auch wenn keine da sind - es reicht die Drohung). Vereint sich Neid mit Minderwertigkeitskomplexen.

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Ich denke, da kann verschiedenes mitspielen:

- Hier ein Kurs-da ein Kurs ist in D meiner Erfahrung nach wenig angesehen. Weiterbildung ja, aber sie muss zu einem offiziellen Abschluss führen. Es kann sein, dass Kollegen nicht bewusst war, dass dein "Nebenherkurs" zu einem solchen Abschluss führt.

- Nicht alle Leute können verstehen, dass man sich freiwillig als 'Hobby' weiterbildet.

- Es kann etwas herabgewürdigt werden, weil die anderen an sich wissen, dass es gut ist - aber sich selber nicht dazu aufraffen können.

- Angeberei ist in Deutschland meiner Erfahrung nach verpönt. Ich unterstelle dir das nicht. Aber es kann sein, dass schon die Erwähnung, dass man etwas kann/tut in die Richtung verstanden wird. In USA ist das meiner Erfahrung nach genau umgekehrt.

- Ich habe es auch schon erlebt, dass Fernkurse ein schlechtes Image haben. Für mein Gefühl liegt es daran, dass reine Hobbykurse gerne "Studium" nennen, obwohl sie mit einem akademischen Studium nicht das Geringste zu tun haben. Ich kann mir deshalb vorstellen, dass andere Lehrgänge, die zu offiziellen Abschlüssen führen, auch so wahrgenommen werden: "Das heisst jetzt so wie Kurs xy, dabei ist es nur ein blasser Abklatsch davon".

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Das wird kulturbedingt sein. In Deutschland wird einmal im Leben was gelernt und das soll bis zur Rente reichen. So denken viele noch. Im Ausland läuft es anders. Da wird nebenberuflich immer irgendwas gelernt. Ich finde die internationale Sichtweise deutlich besser.

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Wundert mich das vor allem der Abschluss von Endriss nicht "anerkannt" wurde - Auch wenn es vielleicht nicht der offizielle IHK Bilanzbuchhalte war, Endriss ist im Rechnungswesen das Institut was dem eigentlich am naechsten kommt...

Auch interessant finde ich das je nach Beruf nur bestimmte Abschluesse angegeben werden - habe das aber auch schon oefter in amerikanischen Foren gelesen, das fuer manche MBA-Positionen der DBA weggelassen wurde, einfach um den Eindruck der Ueberqualifikation zu vermeiden!

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