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Gute Nacht Skriptum


greenheart

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Einleitung mal kurz gefasst:

Mama sein, vollzeit arbeiten und studieren? DAS GEHT!

Während der Schwangerschaft studierte ich noch. Mein Schatz war vier Wochen alt, da schrieb ich meine Bachelorarbeit, nach weiteren sechs Wochen arbeitete ich auch wieder im Beruf und als die Arbeit abgegeben war und die Sommerferien begannen fing ich mit zwei Fernkursen an. Jetzt ist Söhnle 16 Monate alt und Studium sowie Kurse sind abgeschlossen also fange ich gerade mit dem nächsten Fernstudium an. Warum nicht auch noch einen Master?

Das was hier in fünf Zeilen zusammengefasst ist war eigentlich ein Haufen Arbeit, aber es war ein höchst erfüllender Haufen und einer, auf den ich stolz bin.

Ja Schlafmangel, Müdigkeit, Stress, ein nur knapp durchschnittlich geführter Haushalt etc. waren die Nebenwirkungen meines Multitaskings ABER viele befreundete Jungeltern ohne Job/Studium klagten über ganz ähnliche Zores. Dafür hat mein Kind eine aktive und zufriedene Mama mit Quality time!

Ohne Unterstützung wär das sicher nicht gegangen, aber für uns war es eindeutig der richtige Weg.

Was waren die Herausforderungen:

Bei mir eindeutig Schlafmangel :sleep: und Unverständnis seitens anderer Eltern :cursing:. Außerdem hatte ich oft das Gefühl nicht alles perfekt zu machen. Die Noten waren gut, das Baby hat sich gut entwickelt, Partnerschaft litt nicht- trotzdem hätte ich gerne länger an einer Arbeit gesessen (ohne Zeitdruck), wär öfter zu Mutter-Kind-Treffen gegangen, hätte mehr Sport vertragen…Prioritäten setzen und mit seiner Entscheidung im reinen sein ist wohl sehr wichtig. Sonst hätt ich das nicht durchgezogen.

Tipps:

Ich bin zwar eine sehr Spontane aber um so viele wichtige Dinge unter einen Hut zu bringen bedarf es (bei uns zumindest) einer guten Organisation. Kinderlos konnte ich zu Not in der Nacht schreiben oder spontan zu Lerntreffen gehen. Mit Kind geht das nicht, denn Kinder sind leider auch Nachts oft wach oder brauchen eine ausgeschlafene Mama in der Früh. Das heißt fixe KINDERFREIE Lernzeiten einplanen. Wenn die Kids gut drauf sind oder sich selber beschäftigen können, kann man natürlich auch Skripten in derer Anwesenheit blättern aber man kann sich nicht ausschließlich auf diese Lernzeit verlassen. Also Babysitter oder Partner fix einspannen und in dieser Zeit diszipliniert LERNEN/SCHREIBEN (keine Emails checken, surfen, telefonieren…).

Quality time einbauen in denen NICHT ÜBER DAS STUDIUM nachgedacht wird. Das haben sich die Kinder und Eltern verdient, wenn man nicht 24/7 zusammen ist, dann soll doch bitte die gemeinsame Zeit so schön wie möglich gestaltet sein- kuscheln, spielen, wandern, basteln, Ausflüge, Picknick, gemeinsam backen…

Weiterdelegieren was geht: Man hat eh viel um die Ohren, kümmert euch nicht auch noch um andere Dinge. Ich war früher ein richtiger Gemeindemensch und das bin ich eigentlich immer noch, aber die Spendenaktionen mache ich jetzt ausschließlich in den Sommerferien zu fixen Zeiten und gratis Nachhilfe nur begrenzt in Unterrichtsfreier Zeit. Und ich mache VIEEEEL WENIGER freiwillig als früher. Es nimmt einem das auch keiner übel- jeder weiß, dass Kinder und Job viel Zeit/Nerven kosten. Tut was euch wichtig ist, und sonst nix!

Ignoriert Andere und hört auf eure Intuition. Ich höre mir gerne Meinungen und Erfahrungen anderer Mütter an, aber ich habe gemerkt, das sich oft spontan und intuitiv sehr gut weiß, was für uns das Richtige ist. In diesem Fall ein Leben, dass sich nicht ausschließlich auf das Baby konzentriert (aber ich schwöre Euch, jede Sekunde ist es in meinem Herzen dabei- wurscht ob ich gerade unterrichte, Hausarbeiten schreibe oder mit ihm kuschle). Es kann sehr gut sein, dass die meisten Mamas es anders machen möchten als ich, und das ist auch wunderbar so. Lasst euch aber nicht einreden, dass ihr Weg der einzig wahre ist. Lernt euch kenne n und findet heraus was für euch passt. Beobachtet das Kind und schaut wie es auf euren Alltag reagiert. Wenn es dem Kind, dem Partner oder euch nicht passt- seit FLEXIBEL.

Wir waren auch schon mal ein wenig kreativ:

Beim schreiben der Bachelorarbeit hatte mein Süßer gerade mit Bauchweh zu kämpfen (bei Babys normal). Ich saß wippend auf einem Gymnastikball, der Kleine im Tragetuch, vor mir der Laptop- Mama tippte wippend und Baby fühlte sich pudelwohl.

Jetzt dauert unsere EInschlafzeit auch schonmla eine Stunde. Nach zwei kurzen Geschichten liest Mama das Gute Nacht Skriptum vor. Söhnle (16 Monate alt) interessiert ausschließlich Mamas ruhige Stimme und schläft nach spätestens drei Seiten ein.

Ich beendete meine Defensio mit den Worten: Ich danke Ihnen für alles, wenn ich darf würde ich jetzt stillen gehen (Anmerkung: die Betreuer waren spitze udn ahben Sohnemann gleich ins Herz geschlossen).

Wünsche für die nächste Schwangerschaft bzw. weitere Mutterschaft:

Will ich das ewig so weiter machen? Es ist sicher nicht gesund auf die Dauer so viele Dinge parallel zu schalten. Für eine begrenzte Zeit mit klaren Zielen, einer riesen Portion Motivation, Organisation und vielen wunderschönen Momenten (ie. auch Erfolgen) ist es aber sicher etwas Gutes. Ich werde mich hoffentlich immer bilden (das liegt so in meiner Natur) auf welche Weise das sein wird (Studium, Forschung, einfach nur für mich lesen, Workshops …) ist offen. Denn ich merke, dass ich mich durch die Bildung erst bilde (im weiteren Sinne des Wortes). Wär ja blöd, wenn ich aufhören würde an mir zu arbeiten- was wär ich denn dann für eine unausgeglichene Mama – ein schlechtes Vorbild. Wie gesagt, so lange mir das gut tut, schadet es ja nicht ;) Jetzt bin ich erst einmal auf das neue Fernstudium gespannt und freue mich auf diese neue Herausforderung. Ein aktives Haus mit gesunden Kindern, Liebe und Wissensdurst wünsche ich mir für uns jedenfalls.

…denn wir (damit meine ich alle Mamas und Papas) sind eindeutig die besten Eltern aller Jahres (mit und ohne Diplom)- wenn wir die Kleinen an erste Stelle setzen

:)

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