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Anrechnung - abhängig davon wo man die Leistung erbracht hat? Sinnvoll?


Esme

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Ich wenn die Meinung wahrscheinlich unpopulär ist: Ich finde ja. Denn es gibt Unterschiede, die sich in den Bezeichnungen der Inhalte nicht niederschlagen. Gerade in Fächern wie Informatik kommen oft genug Leute, die denken, es sei alles einfach, weil sie die Sachen ja schon von der Berufsschule/der Technikerschule/... kennen und dann ganz schön am schlucken sind. Denn Komplexitätstheorie und Komplexitätstheorie kann ein Unterschied sein.

Übrigens: Wie sieht es eigentlich umgekehrt aus? Wie viel meines Studiums wird mir eigentlich angerechnet, wenn ich z. B. einen Meister machen will? Meist heißt es dann, das ist was anderes, und das finde ich eine entlarvende Antwort.

Schlichtweg falsch...wir hatten in unserer Techniker-Klasse einen Maschinenbaustudenten aus dem 5. oder 6. Semester welcher bei uns Ende des zweiten Jahres (also bei der Hälfte) einsteigen durfte. Ebenso habe ich jetzt einen Kommilitone der Physik studiert hat und dann ebenfalls nur die 2. Hälfte des Technikers machen musste.

Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es absoluter Blödsinn ist, wenn eine Hochschule dieses Thema pauschalisiert. Klar ist es für diese dann einfacher, aber in Anbetracht der Tatsache, dass die eine enorme Menge an Geld bekommen, sollte ich auch erwarten können, dass die sowas prüfen um für mich ein Optimum zu erreichen. Gerade wo das Bildungssystem in Deutschland so durchdringlich ist, dass "Jeder" irgendwie studieren kann, müssen die Hochschulen da auch flexibler werden. Gehe ich den Schritt und lasse den Meister oder Techniker für ein Studium zu, so sollte die Hochschule sowieso wissen, was dort vermittelt wurde.

Als praktisches Beispiel hätte ich da meine "Geschichte":

Ich habe mich nach der Ausbildung 4 Jahre neben dem Job hingesetzt und den Techniker gemacht und nach 2 Jahren Pause fing ich mit dem Studium an. Als ich an der WBH angefragt habe, kam die gleiche Aussage..."keine Hochschulleistungen". Sicher ist das ihr gutes Recht alles abzulehnen, aber es war auch mein gutes Recht die Studiengebühren halt einer anderen Einrichtung zu zahlen...

Meine nächste Anfrage ging an die HFH, hier wurden mir pauschal auf den Techniker (aus deren Erfahrung) Fertigungstechnik, sowie Teile von Konstruktion und auf meine Ausbildung (Werkstoffprüfer) Werkstofftechnik angerechnet. Mit einer Verzögerung von einigen Wochen hat man mir dann noch Arbeitswissenschaften aufgrund meines REFA-Grundscheins angerechnet.

Ich finde das Vorgehen der HFH ist der einzig richtige Weg in einem solchen Bildungssystem...warum soll ich alles mehrfach machen?

Und der Stoff divergiert teilweise nur geringfügig. Zum Beispiel Englisch habe ich die Formulare für die Anrechnung nicht früh genug abgesendet und daher musste ich die Klausur mitschreiben...mit wenig Aufwand für diverse Auffrischungen habe ich 92 Punkte erreicht...da hätten Sie wohl bei einer Anrechnung der Vorleistung nichts falsch gemacht. Genauso bei den Inhalten von Werkstoff- und Fertigungstechnik...die sind absolut deckungsgleich zu meinen Vorkenntnissen. Gerade bei Werkstofftechnik habe ich durch die 3,5 jährige Ausbildung und meine Berufserfahrung noch deutlich bessere Kenntnisse gehabt, als im Material vermittelt worden sind.

Ich finde es hier fatal, die Faulheit oder Bequemlichkeit anderer einfach so in Kauf zu nehmen und deswegen meine Lebensqualität und Freizeit weiter einzuschränken.

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Die von dir beschriebenen Anrechnungen bekommt man auch beim SgT in der Regel durch das ABI, da das erste ja Jahr fast nur Grundlagen enthält, daher ist das jetzt meiner Meinung nach keine Begründung für eine Anerkennung vom SgT zum Studium, wobei ich die Anerkennung sehr begrüße. Die Hochschullandschaft wird etwas durchlässiger und erkennt berufliche Weiterbildungen jetzt an, meiner Meinung nach der richtige Weg.

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Die von dir beschriebenen Anrechnungen bekommt man auch beim SgT in der Regel durch das ABI, da das erste ja Jahr fast nur Grundlagen enthält, daher ist das jetzt meiner Meinung nach keine Begründung für eine Anerkennung vom SgT zum Studium, wobei ich die Anerkennung sehr begrüße. Die Hochschullandschaft wird etwas durchlässiger und erkennt berufliche Weiterbildungen jetzt an, meiner Meinung nach der richtige Weg.

Die Anrechnungen, welche ich bekommen habe waren aber beim Studium. Und die Fächer haben nichts mit dem ABI zutun, da ich dieses auch garnicht habe. Oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?

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Ich finde ja. Denn es gibt Unterschiede, die sich in den Bezeichnungen der Inhalte nicht niederschlagen. Gerade in Fächern wie Informatik kommen oft genug Leute, die denken, es sei alles einfach, weil sie die Sachen ja schon von der Berufsschule/der Technikerschule/... kennen und dann ganz schön am schlucken sind. Denn Komplexitätstheorie und Komplexitätstheorie kann ein Unterschied sein.

Da geb ich dir Recht. Auch "Mathematik Grundlagen" ist nicht gleich "Mathematik Grundlagen". Aber dafür gibt es doch dann Nachweise bzgl. der konkreten Inhalte. Oder?

Und andererseits: auch bei zwei verschiedenen Hochschulen wird doch "Komplexitätstheorie" nicht gleich "Komplexitätstheorie" sein, oder? Ist das da dann was anderes weil beides an einer Hochschule war? Oder was wäre ein Kriterium da zu sagen "deckt sich" bzw. "deckt sich nicht"? Da hast du dann ja auch nur einen Nachweis der konkreten Inhalte ...

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Da geb ich dir Recht. Auch "Mathematik Grundlagen" ist nicht gleich "Mathematik Grundlagen". Aber dafür gibt es doch dann Nachweise bzgl. der konkreten Inhalte. Oder?

Und andererseits: auch bei zwei verschiedenen Hochschulen wird doch "Komplexitätstheorie" nicht gleich "Komplexitätstheorie" sein, oder? Ist das da dann was anderes weil beides an einer Hochschule war? Oder was wäre ein Kriterium da zu sagen "deckt sich" bzw. "deckt sich nicht"? Da hast du dann ja auch nur einen Nachweis der konkreten Inhalte ...

Jein. Das Problem ist, dass selbst bei gleichen Inhalten die Behandlung auf sehr unterschiedlichem Niveau erfolgen kann, letztlich müsste man da auf ein Detailniveau gehen, das nicht leistbar ist. Und klar ist selbst bei Universitäten die Niveaugleichheit nicht garantiet. Aber: Die Wahrscheinlichkeit, das Uni X und Uni Y "Komplexitätstheorie" auf vergleichbarem Niveau betreiben, ist signifikant höher, als das Uni X und Technikerschule Z das tun. Ich glaube, das kann man so pauschal sagen.

Was die optimale Handlungsempfehlung daraus ist, weiß ich auch nicht. Aber das bestehen auf Hochschulen ist insofern auch nicht reine Willkür. Mehr wollte ich nicht sagen.

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Worum geht es hier eigentlich? Ich finde es schon Bombe, wenn Hochschule A überhaupt irgendetwas von Hochschule B (oder anderen Bildungseinrichtungen) anerkennt.

Sollte das nicht der Fall sein und ich habe trotzdem das erforderliche Wissen in dem entsprechenden Modul: Glückwunsch und ab zur Prüfung!

(Ja ich weiß, ich provoziere gern ...)

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Auch, wenn ich an die Ursprungslage zurückdenke. Da wurde doch beschrieben, dass es Firmeninterne bzw. von der Firma ausgerichtete Scheine sind und da würde mich interessieren in welcher Form die anerkannt sind. Würde z.B. ein Betreib in einem anderen Bundesland das ebenfalls anerkennen, wenn er zu einem anderen Konzern gehört?

Naja, es ging ja nicht um firmeninterne oder auf die Firma konkret zugeschnittene Themen. Das waren grundsätzlich ergänzende Kurse zum Thema Netzwerk, Betriebssysteme (z.T. mit Zertifikat (Microsoft)) oder aber auch BWL, Englisch (Cambridge) usw. Bei anderen Hochschulen werden sie z.T. angerechnet. Daher trifft das mit der Einzelfallentscheidung wohl voll zu.

Ich sehe schon - die Geister scheiden sich, wie bei jedem Thema ;)

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Ein Unterschied für die Anrechnung liegt auch daran, dass die FHs/Unis in verschiedenen Bundesländern sind. Da Bildung noch immer Ländersache ist, hat jedes Land ein eigenes Hochschulgesetz. Und darin sind u.a. auch die Anrechenmöglichkeiten von Vorleistungen geregelt. D.h. die Entscheidung darüber liegt nicht allein in der Hand der jeweiligen Hochschule.

Natürlich ist es "bequem", wenn viele Vorleistungen angerechnet werden, aber das sollte nicht der ausschlaggebende Punkt für die Hochschulwahl sein.

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Hallo zusammen,

Einige Anbieter wie Fernuni Hagen oder Akad rechnen nur Leistungen von Hochschulen an. Alles andere wird nicht berücksichtigt.

https://www.akad.de/informationen/in...ienleistungen/

Das ist so nicht ganz richtig. Die AKAD rechnet beispielsweise bei einer kaufmännischen Berufsausbildung das Grundlagenmodul in Buchführung an. Auch IHK-Fortbildungsprüfungen und Abschlüsse von Fachschulen können angerechnet werden. Inwieweit wir die erbrachten Leistungen berücksichtigen können, ist eine Einzelfallentscheidung. Auch, wenn in manchen Fällen nicht viel angerechnet werden kann, das, was hochschulrechtlich möglich ist, rechnen wir an.

Anrechnungen können grundsätzlich dann erfolgen, wenn die bereits erbrachten Leistungen den Leistungen des Studiums in Inhalt und Umfang entsprechen. Leider mangelt es oft an der Nachweisbarkeit der entsprechenden Leistungen.

Ich wünsche einen guten Start ins Wochenende.

Viele Grüße aus Stuttgart

Hannes Hoffmann

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