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Ist der MOOC-Hype bald vorbei?


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Die Hochschulrektorenkonferenz hat übrigens ein Positionspapier zu MOOCs veröffentlicht: http://tinyurl.com/nswgtf3

Zusammenfassend formuliert die HRK:

1. Die HRK befürwortet eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten einer Weiterentwicklung der digitalen Lehrformate.

2. MOOCs weisen Potenziale, aber auch Probleme und Risiken auf.

3. MOOCs sind sehr ressourcenintensiv und eignen sich deshalb nicht als Sparinstrument.

4. Die HRK weist auf Anbieter hin, die problematische Finanzierungsmodelle für MOOCs betreiben.

5. Die HRK lehnt daher im Zusammenhang mit Online-Lehre, insbesondere bei der Implementierung von MOOCs, die Verwendung von Lernprofilen für kommerzielle Zwecke ausdrücklich ab.

6. MOOCs können als zusätzliche Komponente für Internationalisierungsstrategien genutzt werden.

7. Innerhalb der vorgegebenen Studienangebote entscheiden die Hochschullehrenden, ob, wann und in welchem Umfang digitale Lehre eingesetzt wird.

8. Die HRK empfiehlt den Hochschulen, sich unter Berücksichtigung dieser Aspekte strategisch zur Digitalisierung der Lehre zu positionieren.

Besten Gruß,

Philipp

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  • 4 Monate später...

zunächst mal zum Artikel:

Doch gegen die Euphorie der Technokraten spricht der menschliche Faktor: Studenten wollen leibhaftige Kommilitonen und Lehrer, keine virtuellen.

ich denke, das trifft eher auf Abiturienten zu - wenn man ausreichend soziale Kontakte hat, einen Job, vielleicht sogar Partner und Kinder - und eine Möglichkeit sucht sich auf einem gewissen Niveau weiterzubilden, spielen "leibhaftige Lehrer und Kommilitonen" die kleinste Rolle.

Der zwischenmenschliche Dialog, der Austausch von Argumenten, die hitzige Diskussion von Inhalten in Seminargruppen – all das vermögen MOOCs virtuell nicht abzubilden, so interaktiv und dialogorientiert die Konzepte auch sein mögen.

kennt der Autor die Realität in deutschen Massenunis - besonders bei den ersten Semestern? ich glaube nicht, dass der Austausch von Argumenten und Diskussionen dort wirklich regelmäßig stattfinden :confused:

Gegen MOOCs sprechen aber auch organisatorische Aspekte. Wie will man angesichts der schieren Masse die Studienerfolge der Lernenden kontrollieren, wie die Flut individueller Fragen an die Dozenten kanalisieren und Lernerfolge wirksam kontrollieren?

nun ja - es gibt zwischenzeitlich einige MOOC, bei denen die Teilnahme kostenlos ist, ein Zertifikat aber Geld kostet. Dadurch dürfte sich die Anzahl derjenigen Teilnehmer, die ein Zertifikat wünschen, deutlich reduzieren. Zudem passen Muliple-Choice-Tests und EDV doch recht gut zusammen...

Davon abgesehen würde ich einen MOOC eher mit einem Fachbuch vergleichen - das kauft man sich, weil man aus irgendeinem Grund an dem Thema interessiert ist. Wenn man es gelesen hat und die Inhalte verstanden hat, bekommt ja auch kein Zertifikat/Zeugnis.

Auch finanziell droht den MOOC-Gläubigen ein Debakel, zumindest für die privat finanzierten Universitäten, vor allem in den USA. Warum sollen Studenten zehntausende Dollar an Studiengebühren zahlen, wenn sie die gleichen „Produkte“ online für zehn, zwanzig Prozent des herkömmlichen Preises erhalten können?

und wer behauptet, dass MOOCs komplette Studiengänge ersetzen sollen?

selbst wenn es so wäre - dann müssten diese Hochschulen eben lernen, sich von den kostenfreien Angeboten zu differenzieren - etwa durch eine bessere Betreuung und einen besseren Service.

und nun meine grundsätzliche Meinung zu MOOC:

Für mich sind MOOC eine sehr gute Möglichkeit für Menschen, die finanziell nicht so gut gestellt sind, einen Aufstieg durch Bildung zu schaffen. Nicht nur hier im doch recht reichen Deutschland, in den USA oder sonstigen westlichen Ländern, sondern vor allem in ärmeren Staaten. Häufig ist Bildung eine Geldfrage. Selbst hier in Deutschland ist die Chance, ein Studium zu absolvieren, für ein Akademikerkind wesentlich höher als für ein Arbeiterkind - selbst bei gleicher Begabung. In den USA muss man sich ein Studium zuerst mal leisten können - und in vielen anderen Staaten dieser Erde sind die Menschen froh, wenn sie genug Geld für den Lebensunterhalt haben. Von einem Studium können sie nicht mal träumen.

Für die Dozenten ist ein guter MOOC ein Weg, sich zu profilieren. Das könnte nicht nur für Nachwuchswissenschaftler eine verlockende Möglichkeit sein, den eigenen Ruf zu verbessern.

MOOCs sind auch eine Möglichkeit, in Fächer reinzuschnuppern, das eigene Wissen auf einen aktuellen Stand zu bringen oder vielleicht mal eine andere Sichtweise zu bekommen.

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@Dadi

Ich mache schon den 2. MOOC mit. Dort kann man im Forum auch mit anderen diskutieren und einiges klären. Das ist nicht anders als beim Präsenzstudium. Ansonsten sind MOOCs eine Ergänzung zu anderer Bildung. Studiengänge bleiben weiter bestehen.

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Wochen später...

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