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Kontrovers im Kerzenschein - diskutieren und gewinnen im Advent


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Lebenslanges Lernen ist etwas, das der Mensch gar nicht "nicht-wollen-kann", finde ich.

Jeden morgen stehe ich auf, und lerne bis zum Abend etwas dazu, ob ich will oder nicht. Sei es, dass ich auf der Arbeit an einem Projekt teilnehme (-n muss), im Privaten eine neue Erkenntnis über einen mir nahestehenden Menschen gewinne, oder auch einfach an mir selbst Seiten entdecke, die ich bis dahin noch nicht kannte.

Auch aus Fehlern und Fehlschlägen lernt man, die gehören für mich auch zu einem solchen Lebenslangen Lernprozess.

Auf den beruflichen Bereich und das Hauptthema dieses Forums bezogen, das Fernstudium, schließe ich mich meinen Vorrednern an. Hier kommt es sehr darauf an, was ich erreichen will, was meine Ziele sind. Wenn ich die kenne, kann ich erst entscheiden, was ein angemessener Weg ist.

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Lebenslanges Lernen ist per se eine tolle Sache. Egal was! Richtig oder falsch?

Naja, da - denke ich - hat doch jeder einen anderen Antrieb. Vor allem: was ist "ein Leben lang"? Ein Schulleben? Ein Berufsleben? Ein Menschenleben? Bei Beruf und Schule würde ich mal sagen, dass es manchmal schön ist, wenn die Dinge "im Fluss" sind und man nicht täglich mit neuem Wissen betankt wird. Und das ganze auf ein Leben zu erweitern: für mich der pure Albtraum. Wenn das funktionieren würde, hätte ich z.B.

- letzten Freitag keine 3 Vierdale (hochdeutsch Viertele,entspricht 0,25l) Wein und 3 Schnäpse getrunken, wohlwissend, dass der Tag danach "scheiße" ist :thumbup:

- schon längst mit dem Rauchen aufgehört, wohlwissend, dass Weiterrauchen das Leben (und somit das Lernen) verkürzt usw.usw.usw.

Manchmal ist es einfach schön, nichts zu lernen, den Dingen seinen Lauf zu lassen und auch zu lernen, sich mal wieder überraschen zu lassen ohne gleich einen Sinn oder Zweck zu hinterfragen.

P.S.: sollte ich zufällig gewinnen, würde ich den Gewinn spenden. Ich hab' z.B. auch gelernt, dass man nicht jedes Buch, dass man besitzt, auch liest ;)

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Kommt drauf an, was wir unter "Lebenslangem Lernen" verstehen :)

Lebenslanges Lernen zur Berufs(erst/weiter/...)qualifikation? Dann ist nicht egal, was man lernt. Seidenmalerei nützt den wenigsten Ingeneur/innen etwas.

Lebenslanges Lernen als Schlüssel zur gesellschaftliche/kulturellen/... Teilhabe? Nun, dann ist es nicht VÖLLIG egal, was man lernt, aber plötzlich bekommen auch VHS Seidenmalkurse ihre Berechtigung.

Lebenslanges Lernen als "mit offenen Augen durchs Leben gehen"/informelles en passant Lernen/Erfahrungen sammeln? Dann lernt man nicht in erster Linie, sondern lebt... Die Frage ist dann höchstens, was davon man sich (z.B. per Portfolio) zertifizieren lassen möchte.

Lebenslanges Lernen als Hobby? Nun, ein Hobby sollte keinen zweckrationalistischen Bewertungen unterworfen werden. Wer Kurse/Workshops/MOOCs/Fachliteratur/Studiengänge als Teil seiner Freizeitgestaltung sieht, sollte sich fragen, ob das Spaß-Leistungs-Verhältnis stimmt, sonst nix :)

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ich hab jetzt einen Riesen-Beitrag geschrieben und weg ist er :(

Kurzfassung: meine Antwort ist ja -lernen gehört zum Leben dazu und wir lernen ein Leben lang. Als Baby gehen, essen, trinken und allein zur Toilette gehen. Später in der Schule schreiben, lesen und rechnen. Als Erwachsener einen Beruf. Und natürlich auch Kindererziehung (wenn Kinder da sind), Baufinanzierung oder Mietrecht, die Bedienung vom neuen Handy, Tablett, Fernseher, Geschirrspülmaschine etc.

und wer möchte (oder muss) macht eine Umschulung, eine Fort- und/oder Weiterbildung, ein (Fern-)Studium oder andere Lehrgänge.

man lernt, was man im Beruf braucht.

oder vielleicht eine neue Sprache, damit man sich auch im Urlaub unterhalten kann.

oder weil man eine Fertigkeit/eine Tätigkeit, die Spass/Freude bereitet, besser beherrschen will.

weil man besser sein will, als jemand anderes.

weil man sich selbst beweisen will, dass man "es" kann.

was mich an der Frage stört ist das "egal was". Lernen ist immer mit einem Zeitaufwand verbunden. Und man sollte doch darüber nachdenken, womit man seine Zeit verbringt.

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Lebenslanges Lernen ist etwas, das der Mensch gar nicht "nicht-wollen-kann", finde ich.

Jeden morgen stehe ich auf, und lerne bis zum Abend etwas dazu, ob ich will oder nicht. Sei es, dass ich auf der Arbeit an einem Projekt teilnehme (-n muss), im Privaten eine neue Erkenntnis über einen mir nahestehenden Menschen gewinne, oder auch einfach an mir selbst Seiten entdecke, die ich bis dahin noch nicht kannte.

Auch aus Fehlern und Fehlschlägen lernt man, die gehören für mich auch zu einem solchen Lebenslangen Lernprozess.

Ich schließe mich da Chryssi an - man lernt immer dazu, nicht zwangsläufig geplant und oft auch unbewusst. Ich habe zum Beispiel auf meinen Reisen extrem viel gelernt - andere Kulturen, andere Lebensweisen, Wertschätzung der eigenen Herkunft, Toleranz - einfach ein großer Sprung über den eigenen Tellerrand. Und ich denke, dass jeder, der seine Taten des Tages/ der Woche/ des letzten Jahres etc. reflektiert, feststellen wird, dass er etwas gelernt hat!

Ohne lebenslanges Lernen würden wir keine Lebenserfahrung gewinnen und uns nicht weiterentwickeln - wer zusätzlich aktiv auf neue Dinge zugeht, der lernt vielleicht etwas mehr dazu als andere ;)

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Lebenslanges Lernen ist per se eine tolle Sache. Egal was! Richtig oder falsch?

Darüber habe ich jetzt tatsächlich etwas nachdenken müssen ... im Affekt hätte ich jetzt NÖ geschrieben und war dabei im Gedanken beim Jodeldiplom und dessen beruflicher Verwertbarkeit. Allerdings geht mir die aktuelle Diskussion in der Gesellschaft über die Wichtigkeit von EMPOLYABILITY *grusel* auch kräftig auf den Zeiger... immerhin hat es die Arbeitswelt mit dem gestreckten Zeigefinger und viel geschürter Angst geschafft, ganze Generationen von jungen Schulabgängern so einzuschüchtern, dass sie schon ganz früh versuchen spätere Entscheidungen vorwegzunehmen.

So bald also der Schüler in seine Laufbahn eingebogen ist, gibt's kein zurück mehr ... ab dann wird lebenslang gelernt ... aber zackig! Und wehedem, der macht ein Jodeldiplom, dann fliegt er bei der nächsten Beförderungsrunde ins Aus.

Letztlich bin ich aber bei JA gelandet. Ja - Lebenslanges Lernen ist per se (!) eine tolle Sache! Und ... Ja - (erstmal) egal was! ... Denn die empl...nee ich mag das Wort nicht noch mal schreiben. Denn die berufliche Laufbahn ist nicht alles, was einen Menschen ausmacht. Es gibt auch andere Dinge im Leben, die man lernen kann, an denen man wachsen kann und die man neu ausprobieren kann. Ich lernte gerne im Fernstudium, aber auch vorher habe ich schon neues probiert ... ich habe fotografieren gelernt und Bildbearbeitung... ich habe gelernt wie man bloggt ... aktuell lerne ich, wie ich mich in einem Ausdauersport selbst trainiere, ich hab versucht Sprachen zu lernen und irgendwann lerne ich vielleicht doch noch mal ein Instrument (und wenn es Ukulele ist). All das hält den Kopf fit, lenkt die Gedanken auch mal weg von den all zu strengen Überlegungen des Alltags und bietet somit auch Platz für Kreativität, für Dinge die einem letztlich wieder im Job zu Gute kommen.

Lebenslanges Lernen ist per se eine tolle Sache, egal was... wichtig ist man tut etwas für sich und seinen Denkaparat ... und wenn dabei auch mal was für den Job rausspringt haben alle gewonnen.

P.S.: Ich möchte ich keine Salatschüssel - über die Preise sollen sich andere freuen.

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Was ist überhaupt Lernen? Wo grenzt man Lernen ab?

Momentan lerne ich z.B. Häkeln, weil ich etwas gesucht habe zum abschalten, Hirn ausschalten und nur zählen, nicht weiter als bis 100. Es funktioniert erstaunlich gut und bringt mir eine Menge. Aber zählt das zum klassischen lernen?

Ich würde den Sinn und Nutzen des Lernens in zwei Bereiche teilen: 1. privat und 2. mit einem beruflichen Ziel

Beim ersten Bereich ist es gleichgültig, ob und was und zu welchem Preis man etwas lernt, wenn der Lernerfolg erreicht wird, ist auch das Gesamtziel erreicht.

Wenn ich aber im beruflichen Bereich lernen will, muss ich mich vorher sehr genau informieren, ob der Weg der richtige ist, der Zeitpunkt und die Art des Lernens. Es wird z.B. wenig Sinn machen einen Kurs zum Thema Windows-Grundlagen zu belegen, wenn man eigentlich Softwareentwickler werden möchte. Als Grundlagen sicher nicht verkehrt, aber der Abschluss und das erlernte Wissen werden nicht ausreichen um einen Arbeitgeber zu finden, der nur dieses Wissen braucht, wenn man dann auch noch die 70 überschritten hat, wird es nochmal deutlich schwerer.

Auch frage ich mich, ob man nur mit Kursen/Zertifikaten lernen kann? Lernt man nicht täglich, gerade im Beruf deutlich dazu? Wie wird solches Wissen gesichert, wie abgeprüft und wie kann man sicherstellen, dass jeder so das Wissen bekommt, was diese Person gerade braucht?

Fazit:

Man lernt sowieso lebenslang, die Frage ist nur, ob man dazu wirklich Kurse und Zertifikate braucht, oder ob nicht Erfahrung auch ein wichtiger Faktor ist, durch den man lernt.

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Lebenslanges Lernen ist per se eine tolle Sache. Egal was! Richtig oder falsch?

Dann will ich auch mal und sage "falsch"!

Es ist eine tolle Sache, sich lebensbegleitend immer weiter zu bilden und zu entwickeln, aber es ist nicht egal was.

Problematisch finde ich es insbesondere dann, wenn nur "irgendwas" gelernt wird, um von anderen Problemen abzulenken oder davon, sich zu überlegen, was man im Leben und mit der Weiterbildung möchte. Das ist sicherlich bei vielen "Bummelstudenten" der Fall, von denen etliche sich meiner Meinung nach nur davor drücken, den Abschluss zu machen.

Und im Bereich Fernunterricht habe ich diesen Eindruck insbesonderen bei manchen Fernabi-Schülern - insbesondere wenn diese gar keine konkrete Vorstellung davon haben, was sie mit dem Abi dann eigentlich anfangen wollen. Für manch einen mag das dann wirklich die Erfüllung sein, diesen Schulabschluss nachzuholen, der ihnen früher verwehrt wurde oder einfach noch nicht die Reife vorhanden war. Aber bei vielen habe ich den Eindruck, dass damit nur von anderen Bereichen im Leben abgelenkt werden soll.

Nicht so entscheidend finde ich es hingegen, ob man sich unbedingt für den Beruf oder für das Hobby oder die persönliche Weiterenwicklung weiterbildet, sofern damit konkrete Ziele verfolgt werden. Allerdings scheint auch bei vielen Hobbylernern doch durch, dass man sich irgendwo auch beruflichen Erfolg damit erhofft, und könnte dann mit manchen Kursen erleben müssen, dass es doch keine so tolle Sache ist.

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Dieses "egal was" hat mich auch etwas gestört.

Da ich aber nicht mit diesem Ansatz nicht an das Thema Lernen herangetreten bin, habe ich es in meinem ersten Post mal außer Acht gelassen.

Man kann - sollte (?) das Ganze also durchaus differenzierter betrachten.

Man sollte schon wissen, wohin die Reise geht und zielgerichtet darauf hin arbeiten - sofern man berufliche Ziele hat.

Ich selbst habe 2000 einen kompletten beruflichen Schwenk vorgenommen. Oder, vielmehr bin ich aus meinem vorherigen Werdegang ausgebrochen.

Ich hatte eine Friseurausbildung sehr erfolgreich abgeschlossen gehabt, und nach 8 Gesellenjahren noch den Meister (berufsbegleitend) drauf gesattelt.

Nach 2 Jahren Filialleitung war jedoch die Luft bereits wieder raus...geistige Unterforderung machte sch breit.

Die Suche ging los, was ich machen kann, um in die Industrie zu kommen.

Hab ich mich damals versucht schlau zu machen...ohne Internet (damals) ein echt anstrengendes Unterfangen.

In meinem ersten Nicht- Friseurjob hatte ich mit internen Prozessen im EDV- Bereich zu tun. Und das war bei mir so eine Art Initialzündung - nicht zuletzt wegen meiner damaligen Managerin, die mir hier ausgesprochenes Talent attestierte.

Während der Elternzeit habe ich mir Office- Basiswissen verschafft, und mein Englisch mit einem Business- Zertifikat aufgemöbelt.

Und von nun an ging es zielgerichtet in eine Richtung weiter...Schritt für Schritt.

Die Dinge fügen sich wie ein Puzzle zusammen...

Nein, aus beruflicher Sicht ist es nicht egal.

Aus beruflicher Sicht ist es sogar immens wichtig zu wissen, wo man hin möchte.

Ziel - Plan - Weg.

Mir war schnell klar, dass mir persönlich ein akademischer Abschluss eine Menge bringt. Auch wenn das Nicht- Vorhandensein eines solchen bis dato kein Hinderungsgrund für eine Anstellung war. Ich denke, es spielt auch eine Rolle, wie man auftritt - wie man sich "verkauft". Beweist man dann im Zuge der Zeit, was in einem steckt - perfekt.

Für mich ist der angestrebte Bachelor ein Etappenziel auf dem Weg an mein persönliches Ziel.

Ich weiss sehr genau, was ich will...und dabei zählt nicht NUR das Ziel an sich - es ist auch der Weg dahin.

Hätte ich zeitliche Kapazitäten, dann würde ich noch etwas in Richtung Soziologie oder Governance machen...das wäre dann persönliches Hobby.

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ich habe den Eindruck, dass die Schreiber hier von unterschiedlichen Arten, zu lernen, schreiben:

- einmal vom "institutionellen" Lernen: in Kursen, Lehrgängen, Studiengängen - also vom eigentlichen Thema dieses Forums

- andere (auch ich) meinen lernen im allgemeinen Sinn: die Art von lernen, die alltäglich ist, die persönliche Weiterentwicklung, die etwas mit dem Job zu tun haben kann, aber nicht muss - auf Reisen, als Hobby oder sonst wie (auch eine persönliche/berufliche Niederlage, eine "Krise" kann zu einem Lernprozess führen)

über welche Art von "lernen" diskutieren wir hier eigentlich?

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