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Sinnhaftigkeit der Studiengänge


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Dazu kommt dann ja noch, dass viele Deutsche auswandern, weil sie im Ausland einen besseren Job bekommen bzw. die Umstände besser sind und in vielen Ländern noch verstanden wird, das auch Universitätsabgänger noch lernen müssen - ein Studium ist nun mal keine Berufsausbildung, wie soll man den Beruf dann perfekt können, wenn man "nur" studiert hat? Achja, Praktika zählen für viele Firmen natürlich auch nicht zu Berufserfahrung.. Die Firmen haben einfach keine Lust, noch Zeit in die Ausbildung der Bewerber zu stecken. Beispielsweise mit Trainee-Programmen, die es aber leider immer seltener gibt. Problem bei denen sind dann bloß wieder die überzogenen Anforderungen an die Bewerber, und so schließt sich der Kreis...

Im Augenblick scheint es doch eher so, als ob ausländische Arbeitnehmer auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen, nicht?

Und natürlich sind Praktika keine Berufserfahrung. Sie sind Teil einer Ausbildung.

Was Sie schreiben, geht regelmäßig durch die Presse und durchs Fernsehn. Das liegt aber auch teilweise daran, dass sich Hochdramatisches besser verkauft und höhere Einschaltquoten bringt als differenzierte Berichterstattung. Es ist wie früher auch: "Hund beißt Briefträger" ist keine Nachricht, die Spannung verspricht. "Briefträger beißt Hund" hat da einen ganz anderen Wert.

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Im Augenblick scheint es doch eher so, als ob ausländische Arbeitnehmer auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen, nicht?

Ja, weil die so schön billig sind... Siehe Ärzte.

Und natürlich sind Praktika keine Berufserfahrung. Sie sind Teil einer Ausbildung.

Aber wo sollen Studenten direkt nach ihrem Abschluss denn sonst die Berufserfahrung her haben, die die Unternehmen für Einstiegs(!)-Stellen suchen?

Das hat auch nichts damit zu tun, dass "Hochdramatisches sich besser verkauft" und das ein Thema in den Medien ist. Man muss nur mal ein bisschen Stellenanzeigen lesen und dann merkt man schon, dass da irgendwas schief läuft...

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Glauben Sie mir, bedingt durch meinen Job lese ich regelmäßig Stellenanzeigen.

Dass es wenig Stellenanzeigen gibt, in denen explizit steht, dass Berufsanfänger angesprochen sind, stimmt. In meiner Xing-Gruppe gab es dazu den Hinweis, dass das mit dem AGG zusammenhänge und deswegen das Unternehmen eher neutral formuliere. Die Lösung für den Berufsanfänger? Stellenanzeigen genau lesen und analysieren.

Dass "ausländischer Arbeitnehmer" automatisch bedeutet "billiger Arbeitnehmer" ist auch so eines der Gerüchte, die sich kaum ausrotten lassen und so munter weiter verbreitet werden. Wir reden hier ja nicht über Zimmermädchen oder Hilfstätigkeiten auf dem Bau, nicht?

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Nun gut es ist allgemein bekannt das Firmen grundsätzlich die Anforderungen etwas höher ausschreiben als es tatsächlich ist. Allerdings bezüglich des nächsten Punkts bezüglich ausländischer Fachkräfte und Frauen zu MINT Berufen Offensiven folgender Gedankengang. Im Prinzip gibt es zwei Fronten die im Moment vorhanden sind. Die dritte meldet sich nicht zu Wort da die ja zufrieden sind und vierte existiert quasi nicht.

1. Arbeitnehmen, ich meine jetzt tatsächlich studierte Fachkräfte für besagte Berufe die auf Grund oben schon mehrfach genannter überzogener Stellenanforderungen keinen Job finden

2. Arbeitgeber respektive Verbände die 'verzweifelt' passende Fachkräfte suchen

3. Arbeitnehmer die einen Job haben und glücklich sind.

4. Ausländische Fachkräfte

Zweitere sind abwechselnd damit beschäftig Nummer 3 abzuwerben und zu Jammern das wir Fachkräftemangel haben. Ich bekomme pro Monat mindestens 2 Anfragen von Headhunter und das ohne dass ich wirklich hochspezialisiert bin. Das heißt es sind Stellen, dringend, zu besetzt da. Aber anstatt Fachkräfte (1) eine CHance zu geben und entsprechendes Fachwissen zu schaffen. Wird der allseits bekannte Fachkräftemangel und der damit einhergehende Untergang der Deutschen Wirtschaft, des Abendlandes und weiß Gott was alles hervorbeschworen. Die Politik reagiert in dem Sie Offensiven für Frauen in Mint Berufen und Blue Cards rausschmeißt. Gerade letztere ist natürlich prima für das Lohngefüge in Deutschland - ist ja sowieso bekannt das wir in Deutschland alle potentiell überbezahlt sind. Das heißt Fachkraft 1 bekommt nun Fachkraft 4 vorgesetzt die im Zweifel auch für 28k im Jahr anfängt - oder auch nicht. Denn BlueCards sind gar nicht gefragt. Warum auch - Deutschland hat es international wie im Fussball - leider sind wir wenig attraktiv für Arbeitnehmen. Ich denke irgendwann setzt das Verständniss ein das vielleicht die Investition in die eigene Zukunft sprich Fachkraft 1 durchaus sinnvoll sein kann. Derweil wandern Ärzte, IT-Fachkräfte und Ingis weiter in Richtung gelobtes Land aus... und das Problem verstärkt sich. Wenn wir weiter Fachwissen und Expertiese an Ausländische Standorte verlieren dürften wir irgendwann froh sein das wir als Land der Dichter und Denker für China Smartphones herstellen dürfen...

Um jetzt noch ein aktuelles Buzzword einzuwerfen - ich bezweifle das es Generation Y besser macht. Wir stehen in Deutschland vor einem Massiven Arbeitswandel gerade in den hochqualifizierten Positionen, und die Betriebe haben jetzt schon damit zu kämpfen die bösen Arbeitnehmer ja gar nicht fertig auf dem Baum wachsen. Es muss ein Umdenken stattfinden um junge Potentiale zu schaffen und auch durch attraktive Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen zu halten. Ein festes Gehalt alleine reizt heute niemanden mehr.

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zum Thema Fachkräftemangel:

ich denke auch, dass viele Arbeitgeber den "idealen" Arbeitnehmer suchen....und dass es dabei auch viele Vorurteile haben:

- man möchte niemanden, der arbeitslos ist - denn: es muss ja einen Grund geben, dass er arbeitslos ist

- man möchte niemanden, der selbstständig ist/war - denn: ob derjenige noch in der Lage ist, sich seinem Chef unterzuordnen?

- Mütter kleiner oder größerer Kinder sind viel zu unflexibel

- Ältere sind ebenfalls unflexibel, sind häufig krank, nicht mehr so belastbar und dazu noch anspruchsvoller als ein jüngerer Arbeitnehmer

- wenn jemand zu häufig den Arbeitgeber wechselt, ist er sprunghaft

- wechselt er zu selten, ist er unflexibel

- auch schlecht: jemand, der aus dem öffentlichen Dienst/von der Bundeswehr kommt - sind diejenigen noch in der Lage, die Anforderungen in der freien Wirtschaft zu erfüllen?

(ich möchte nicht behaupten, dass alle Arbeitgeber alle Vorurteile haben)

dazu sollte der Bewerber möglichst jung (also noch formbar) und gut ausgebildet (verkürzt die Einarbeitung) sein, er sollte möglichst örtlich und zeitlich flexibel sein und keine zu hohen Gehaltsforderungen stellen...

nun ja, den "idealen" Arbeitnehmer gibt es wohl nicht....oder zumindest sehr selten. Das könnte eine Ursache für den Fachkräftemangel sein....

eine andere mögliche Ursache: vielleicht nutzen die Arbeitgeberverbände dieses Schlagwort auch dafür, den deutschen Arbeitsmarkt stärker für ausländische Arbeitskräfte zu öffnen. Bekanntlich bestimmen Nachfrage und Angebot maßgeblich den Preis - nun sinkt das Angebot von deutschen Arbeitskräften demografiebedingt (die Deutschen werden älter - es scheiden mehr Menschen durch Rente aus dem Arbeitsleben als junge nachkommen) - daher müsste also bei gleichbleibender Nachfrage der Preis (sprich: die Löhne) steigen. Wenn man das Angebot deutscher Arbeitskräfte durch ausländische Arbeitskräfte ergänzt, kann das dazu führen, dass Preis (Lohn/Gehalt) stabil bleibt :)

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ich hab doch geschrieben, dass es sich um Vorurteile handelt, die es sich nicht alle so bei allen Arbeitgebern gibt - aber es gint die beschriebenen Vorbehalte sicherlich in der ein oder anderen Weise, nicht wahr?

und ich hab auch was vom "idealen" Arbeitnehmer geschrieben - analog z. B. zum "idealen Markt", der auch bestimmte Merkmale hat und des es so nirgendwo gibt

also: der Beitrag ist überspitzt formuliert - was aber bleibt:

- der Fachkräftemangel könnte zumindest teilweise hausgemacht sein durch überhöhte Anforderungen (welche auch immer)

- Arbeitgeber haben sicherlich lieber eine größere Auswahl an Bewerbern - das verbessert deren Verhandlungsposition. Und viele Arbeitgeberverbände fordern in den letzten Jahren verstärkte Zuwanderung von ausländischen Arbeitnehmern. Begründung: Fachkräftemangel. Es könnte also auch sein, dass der sog. "Fachkräftemangel" vor allem herbeigeredet wird.

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Wenn Sie Lust und Zeit haben und auch einigermaßen Englisch können, dann folgen Sie doch mal dem Link und gehen dann auf der rechten Seite auf die pdf der Studie. Man kann sie sich kostenlos runterladen.

Und dann lesen Sie mal, was in Europa zum Thema Arbeitsmarktfähigkeit von Berufsanfängern und Absolventen sagt. Hochinteressant! Aber Sie sollten nicht nur die Zusammenfassung lesen, die ist nicht besonders gut.

http://www.mckinsey.de/mckinsey-studie-benennt-schwaechen-im-deutschen-ausbildungssystem

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Ich sitz nicht nur in einem stillen Kämmerchen... Speziell bei Informatikern ist der Austausch bezüglich Arbeitsmarkt und Spezialisierungen sehr ausgeprägt, und spannender weise kommt immer die selbe Richtung an Informationen. Im Zweifel lese ich abseits vom Kicker auch noch andere Sachen. z.B. wenn man Märchen und Fachkräftemangel MINT bei Google eintippt kommen 211.000 Ergebnisse :).

Ich weiß wie lange FIrmen nach geeigneten Kandidaten suchen, und es ist mir durchaus bewusst das HR eine kostenintensive und riskante Investition sein kann aber wenn irgendwann niemand mehr in Nachwuchs investiert stehen wir vor ganz anderen Problemen. Inzwischen sind ja nur noch Kleinunternehmen und Mittelständler diejenigen die überhaupt noch Leute frisch von der Uni/FH nehmen. Außer man hat natürlich während seinen 6 Jahren bis zum Master noch 2 Jahre internationale Praktikas eingelegt. Aber ganz ehrlich wo kommen wir hin wenn man bis fast 30 in seine Grundausbildung investieren muss damit man überhaupt noch Chance auf einen entsprechenden Arbeitsplatz hat, um anschließend die nächsten 10 Jahre Bildungskredite etc zurückzuzahlen. Wer wundert sich da noch dass es keine Kinder mehr in den "bildungsnahen" Schichten gibt ...

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Und dann lesen Sie mal, was in Europa zum Thema Arbeitsmarktfähigkeit von Berufsanfängern und Absolventen sagt.

welche Berufsanfänger? Uni-Absolventen mit Promotion oder Facharbeiter?

wir brauchen beides....und von den Facharbeitern wohl mehr als von den Uni-Absolventen mit Dr. vor dem Titel

wie sollen denn die Absolventen Berufserfahrung sammeln, wenn als Einstellungsvoraussetzungen ein Master, als Zusatzqualifikation gern eine Promotion, genannt wird? ist nicht jeder von uns mal Anfänger in irgend etwas?

davon halte ich es für bedenklich, wenn nach Prozessen und Maschinen (ob nun große Roboter, PCs oder sonst was) nun die Menschen "optimiert" werden sollen

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