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Der Begfiff "Diplom"


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Bevor ich mich jetzt kaputtgoogle eine kurze Frage:

Ist der Begriff "Diplom" zwingend an staatlich anerkannte akademische Ausbildungen gekoppelt oder ist er frei verfügbar vor jede Ausbildung/Weiterbildung, vor jeden Kurs stellbar, wenn es dem Anbieter so gefällt?

Ich habe dazu zwar etwas gefunden im Internet, aber leider ohne Datumangabe, sodass ich nicht weiß, wie aktuell die Auskünfte dort sind.

Danke für die Hilfe!

Sabine Kanzler

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Der Begriff "Diplom" ist an sich wohl nicht geschützt und jeder Kursanbieter kann für einen beliebigen Kurs ein "Diplom" vergeben ("Jodeldiplom"). Auf dem Papier, das die Teilnahme bescheinigt, kann "Zeugnis" oder "Zertifikat" oder "Diplom" oder was auch immer stehen. Das ist legal, sofern dem Empfänger nicht nahegelegt wird, dies wie einen akademischen Grad zu verwenden (s.u.). Dann wäre es möglicherweise eine Aufforderung zu einer Straftat.

Etwas anderes ist das Führen eines Diploms. Das Strafrecht (§132a StGB, http://dejure.org/gesetze/StGB/132a.html) stellt die unbefugte Nutzung akademischer Grade unter Strafe. Dazu gehört nach gängiger Rechtssprechung eben auch die Verwendung der Kombination "Diplom-" und einer Berufsbezeichnung, wenn diese nicht "ordentlich" von einer Hochschule verliehen wurde.

Beispiel: Wer einen Kurs in Nageldesign an der XYZ Akademie absolviert hat, kann dafür zwar ein "Diplom" (im Sinne eines Zeugnisses) bekommen, darf sich aber deshalb noch lange nicht "Diplom-Nageldesigner" nennen, das wäre mit einem akademischen Grad zu verwechseln und daher strafbar.

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Das ist nach dem, was bei juristen glaube ich die herrschende Meinung heißt, nicht zulässig, da hier Verwechslungsgefahr mit akademischen Graden besteht. In diesem Falle kommt nach dazu, dass das Wettbewerbsrecht greifen könnte und vielleicht auch noch irgendwie der besondere Schutz von Heilberufen, aber das wäre sicher nur am Rande relevant. Abgesehen davon: "Familienaufsteller" - wie klingt denn das? Wer bitte geht zu einem Familienaufsteller?

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Abgesehen davon: "Familienaufsteller" - wie klingt denn das? Wer bitte geht zu einem Familienaufsteller?

Kenne ich persönlich jemanden. Und es kam sogar in einem Krimi mal vor. Ich glaube, dass es genügend Leute gibt, die so etwas zumindest mal

ausprobieren.

Ich glaube, da hat Stefhk3 Recht: Als "Diplom Familienaufsteller" wird es wie ein Titel geführt. Ich glaube nicht, dass das erlaubt ist.

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Der Begriff "Diplom" ist an sich wohl nicht geschützt und jeder Kursanbieter kann für einen beliebigen Kurs ein "Diplom" vergeben ("Jodeldiplom"). Auf dem Papier, das die Teilnahme bescheinigt, kann "Zeugnis" oder "Zertifikat" oder "Diplom" oder was auch immer stehen. Das ist legal, sofern dem Empfänger nicht nahegelegt wird, dies wie einen akademischen Grad zu verwenden (s.u.). Dann wäre es möglicherweise eine Aufforderung zu einer Straftat.

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Ich finde, diese Geschichte macht sich gerade die VWA zu nutze, indem sie ihren Absolventen bewusst ein sog. VWA- oder Wirtschafts-Diplom verleiht und auch sonst immer von einem Studium redet. Da wird Interessierten doch vorgegaukelt, dass es sich dabei um ein Hochschulstudium handelt.

Auch bin ich bei geschäftlichen Mails nun schon mehrfach auf die Signatur Dipl.-Betriebswirt (VWA) gestoßen, wo sich bei mir sämtliche Nackenhaare aufstellen.

Damit ist die VWA bei mir persönlich sowas von unten durch...

Edit: Hier übrigens ein Beispiel aus der Google Bildersuche http://immoecht.de/_images/vwa_diplom.gif

post-16890-144309705343_thumb.jpg

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Bei uns in Münster gibt es ja auch eine VWA, an der viele meine damaligen Mitabiturienten ein duales Studium zum Diplom-Betriebswirt (VWA) abgeschlossen haben.

Ich hab das ja damals sehr bewundert. Dann sind die gar nicht Diplom-Betriebwirte?

Nein, die VWA ist nicht berechtigt, akademische Titel zu verleihen. Wenn, dann geht das nur mit kooperierender Hochschule, dann würde aber kein "(VWA)" hinter dem "Dipl.-Betriebswirt" stehen.

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Ich mache gerade den Betriebswirt (VWA) und führe danach diesen Titel ohne Diplom davor. Allerdings wird schon von einem Studiengang gesprochen. Dauert 6 Semester mit allem drum und dran. Das einzige, was wirklich fehlt ist das wissenschaftliche Arbeiten. Ich kann es beurteilen, weil ich gleichzeitig einen B.A. per Fernstudium absolviere. Was ich sagen will, es ist allerdings jedem klar, dass man danach noch 3 semester für den Bachelor bräuchte.

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