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Studienabbrecher sollen Handwerker werden


jedi

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Wenn das, was Christianzaheri hier schreibt und als Meinung artikuliert, die Meinung vieler widerspiegeln sollte, dann wird mir Angst und Bange. Wenn das Meinung vieler Fernstudenten sein sollte (die ja mit ihrem Studium einen akademischen Abschluss und Status anstreben), dann wirft das kein gutes Licht auf Fernstudenten und deren Motivation.

Und dann bemühe ich mich, im privaten Umfeld möglichst viele Handwerker zu haben, damit ich mit so einer Haltung

Aber müssen die dann wirklich nun zu Handwerkern ausgebildet werden ? Das finde ich im Grunde als eine Degradierung dieser Menschen

nicht allzu oft konfrontiert werde.

Einen schönen Tag alle miteinander!

Grade noch gefunden - zur Ergänzung!

http://www.karriereprogramm-handwerk.de/studierende/

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Studienabbrecher gibt es hier wirklich zu Hauff. Das ist leider Gottes bei uns hierzulande ganz schlimm. In den USA oder in Großbritannien ist das System ganz anders. Dort werden die Studierenden so weit vorbereitet, dass sie es auf jeden Fall schaffen müssen. Es gibt natürlich einige, die nicht bestehen, aber das sind sehr sehr wenige. Und Langzeitstudenten wie bei uns gibt es dort so gut wie gar nicht.

Und es sind hierzulande nicht immer solche, die das Studium abbrechen, vielmehr gibt es auch viele, die unfreiwillig gehen müssen, weil sie durchfallen usw.

Das finde ich eigentlich echt erschreckend. Da machen Leute Abitur und studieren etwas , was schwierig ist und dann scheitern sie. Unsere Regierung hat in der Hinsicht bisher nicht wirklich was geleistet. Diese Leute haben keine Chance mehr, denn sie werden dann im schlimmsten Falle 30+ und sind ohne abgeschlossene Ausbildung.

Dann bleibt nicht mehr viel, als Hartz 4 zu beantragen oder in irgendwelchen Callcentern zu arbeiten. Es gibt auch keine Programme, die den Abbrechern helfen würden.

Aber müssen die dann wirklich nun zu Handwerkern ausgebildet werden ? Das finde ich im Grunde als eine Degradierung dieser Menschen.

Also mit Abitur, 30 und Studium abgebrochen heisst nicht, dass einem nix anderes übrig bleibt als Hartz4 zu beantragen. Das würde bedeuten dass Leute mit Mittlerer Reife, Hauptschule oder gar keiner Ausbildung erst recht alle Hartz4'ler sind. Und Callcenter arbeit, sowie das Handwerk klingt bei Dir sehr negativ behaftet - ja wie als ob es bei dir eine Linie gibt - erste Klasse Mensch/zweite Klasse Mensch. Wer Abitur hat, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt sicherlich mehr zu erreichen als Hartz4.

Mir gefällt irgendwie die ganze Diskussion nicht, klingt so wie Studierte sind was besseres und Handwerker sind Menschen 2. Klasse - können gleich Hartz4 beantragen. Wer sein Studium abbricht, kann mehrere Gründe für haben die nicht nur mit einem Geistigen Scheitern zu tun haben. Ich hab vor 10 Jahren kurzzeitig studiert an einer Präsenzuni und ich hab abgebrochen weil das Studienmodell nicht mit meinem Beruf (Consultant) vereinbar war. Heute studiere ich weil das Modell meiner Hochschule mir die nötige Flexibilität gibt, das Studium mit dem Beruf Zeitlich zu managen.

Mich hat das früher immer gestört das manche Akademiker sich für was besseres halten, nur weil sie studiert haben. Das sind natürlich nur sehr wenige, aber diese Einstellung von manchen gibt es. Ich kenne natürlich auch andere Beispiele von Leuten, die Promoviert haben und ihren Titel nicht führen weil ihnen der "egal" ist.

Leider bekommen immer mehr Leute diese Einstellung, was dazu führt dass das Handwerk langsam ausstirbt, bzw. es keiner mehr wirklich machen will.

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Nur der Klarstellung wegen:

Meine Meinung hat mit Degradierung nichts zu tun. Ich bin einfach der Meinung, dass Priviligierte - und das sind Personen, die eine Ausbildung genossen haben, mit der sie studieren dürfen - nicht alleine aus dem Grund, weil sie ein Studium abgebrochen haben, als unterstützungsbedürftig angesehen werden brauchen. Falls beispielsweise vermehrt das Problem Stress hinzugekommen ist (kurze Studienzeiten), mit dem viele nicht mehr klarkommen (nur eine Möglichkeit!), dann ist das einfach am wirklichen Problem vorbeigeschossen. Falls die Abbrecherquote ÜBERHAUPT ein Problem darstellt, um das man sich kümmern muss (wie oben schon angedeutet wurde).

Wurde denn eigentlich geklärt, ob überhaupt Unterstützungsbedarf besteht oder ob das eventuell aufgrund von statistischen Zahlen ins Leben gerufen wurde?

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Vielen dank, das würde ja konträr zu den Studien stehen, die ich gelesen habe. Interessant. Ich danke dir dafür vielmals.

Weißt du, was hier der größte Unterschied ist? - stefhk3 hat ganz konkret die Studie benannt und zitiert, während du nur von irgendwelchen anderen Studien sprichst. Welche denn? Und was steht da konkret? In dieser Form ist deine Aussage wertlos.

@alle:

Es wird ja teilweise hier so dargestellt, als würden die Studienabbrecher, die in Handwerksberufe gehen anderen die Jobs weg nehmen. Das entspricht aber doch nicht der Realität. In der Praxis haben sehr viele Handwerksbetriebe Probleme, geeignete Bewerber zu finden und/oder Unternehmensnachfolger. Da macht es doch Sinn zu versuchen, diese Lücken zu schließen.

Siehe dazu auch:

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/politik/Wanka-Neue-Chancen-fuer-Studienabbrecher-im-Handwerk-100.html

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Ich finde das Pilotprojekt gut. Nur weil das jetzt ins Leben gerufen wird, werden ja nicht alle anderen Förderungen und Orientierungshilfen abgeschafft. Es wird einfach etwas Neues, Zusätzliches geschaffen, für eine Zielgruppe für die es so vorher noch nichts gab.

Ich gehe trotzdem davon aus, dass auch solche Projekte Geld kosten und dass sich der Staat heute mehr denn je überlegen muss,

für welche Projekte er Geld bereitstellen will oder nicht.

Projekte, die Orientierungshilfe für alle Schulabgänger (Abiturienten eingeschlossen) anbieten, fände ich da besser.

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Es wird ja teilweise hier so dargestellt, als würden die Studienabbrecher, die in Handwerksberufe gehen anderen die Jobs weg nehmen. Das entspricht aber doch nicht der Realität.

Die Ansprüche, die die Arbeitgeber an Auszubildende stellen, werden aber immer höher. Das ist ja bereits Realität. Stattdessen bilden viele

Arbeitgeber nicht mehr selber aus (habe ich selbst in den Steuerkanzleien festgestellt).

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Das finde ich eigentlich echt erschreckend. Da machen Leute Abitur und studieren etwas , was schwierig ist und dann scheitern sie.

Kein Wunder, weil heute oft,mals das Abitur nachgeschmissen wird. Früher waren die Anforderungen höher. Aber Leute mit Studium fühlen sich manchmal auch als was besseres. Leider wurden nicht nur von der Politik Ausbildungsberufe immer niedergemacht. Dabei ist das Handwerk seit sehr langer Zeit DIE Stütze der Wirtschaft.

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Die Ansprüche, die die Arbeitgeber an Auszubildende stellen, werden aber immer höher. Das ist ja bereits Realität.

Wie wahr. Da fordern Firmen für die Ausbildung (Tischler, Maurer) schon Abitur. Tüchtige Hauptschüler sind doch besser geeignet.

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Wenn ein Tischler zu mir kommt, weil ich etwas in der Wohnung gemacht haben will, dann erwarte ich, dass das jemand ist

- der versteht, was ich von ihm möchte,

- der in der Lage ist, meine laienhaften Fragen und Vorstellungen zu beantworten,

- der sorgfältig die richtigen Maße aufnimmt,

- der in der Lage ist, mich zu beraten,

- der ein belastbares Angebot abgibt,

- der im anvisierten Terminfenster den Auftrag erledigt,

- der eine einwandfreie Arbeit abliefert,

- der mit Mitarbeitern hier ankommt, die höflich sind, die Füße abtreten und nicht pausenlos rumrülpsen

- und die schließlich den Dreck beseitigen, den sie fabriziert haben.

"Tischler" kann ersetzt werden durch "Maler", "Elektriker", "Maurer", "Gärtner", "Hausmeisterservice", "Installateur" . Hab ich was vergessen? Autowerkstatt!!

Das leisten zu können erfordert eine Menge. Nicht nur handwerklich, sondern auch intellektuell.

Bis auf den Hausmeisterservice sind wir in allen Gewerken bestens aufgestellt. Wir haben lange gesucht, bis wir entsprechende Betriebe gefunden haben. Alle diese Betriebe sind gut ausgelastet und haben in der Regel gewisse Wartezeiten, bis man dran ist. Und wissen Sie was? Wir stellen uns hinten in der Warteschlange an, ganz ohne Murren und Knurren. Dann schauen wir, dass die Mitarbeiter dieser Betriebe gut versorgt sind, während sie hier zu tun haben (gekühlte Getränke an heißen Tagen, Tee und Kaffee und Kakao an kalten, ein schattiger (oder wärmender) Platz für die Pausen und natürlich schnellestmöglich bezahlte Rechnungen.

Warum das Ganze? Sie sind es uns wert, die Jungs und Mädels. Sie sind in der Regel nett und ohne jeden Snobismus. Sie sollen gerne zu uns kommen.

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