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Wie investigativ muss die Beratung sein?


Fernstudienakademie

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@Astrojam

Ich würde es zwar so nicht sagen "Hält der/die mich für doof?", aber wenn ich hier so manche Fragen lese, die Interessenten zum Thema Fernstudium stellen und dann speziell solche, die einen akademischen Abschluss ins Auge fassen, dann komme ich schon ins Grübeln. Dieses für Sie selbstverständliche Grundwissen scheint mir lange nicht für alle vorhanden zu sein.

Nun ja Frau Kanzler ich erwähnte ja bereits dass in meinen Augen man erst ein gezieltes Beratungsgespräch ins Auge fassen sollte, wenn man mit "Eigenregie" nicht mehr weiter kommt bzw. falls man alle Infos zusammen getragen hat und trotzdem noch Fragen offen sind, die einem vielleicht doch nur sie Studienberatung beantworten kann.

Und wenn ich diesen Aspekt zu Grunde lege, dann finde ich auch überhaupt nichts "schlimmes" daran im Gegenteil wenn bspw. hier im Forum des öfteren Fragen gestellt werden, die ein gewisses Maß an Unwissenheit und Naivität erfordern.

Denn bei Interesse an eine Fernstudium oder ähnliches ist nun mal die erste Anlaufstelle bei den meisten das "Netz" bzw Foren und ich glaube hier ist der Punkt wo man seine ersten Infos sammeln darf, wenn nicht hier wo sonst?

Bei ner gezielten Beratung dann finde ich sollte man schon den Großteil seiner Naivität/Unwissenheit hinsichtlich des Themas abgelegt haben bzw. schon auf der Höhe sein und nur noch wie oben erwähnt bestimmte Fragen zum Thema haben.

Aber Sie haben natürlich recht hier "tickt" natürlich nicht jeder gleich.

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Natürlich sollte der Anbieter ein Konzept für seine Beratung habe. Nur sollte dies flexibel sein, so dass jedes Gespräch individuell verlaufen kann und zum Beispiel auch Zwischenfragen des Interessenten erlauben, auch wenn diese an der Stelle vielleicht gerade nicht passen und dann nicht zum Beispiel mit einem "da kommen wir später zu" reagiert werden.

Bei Gesprächsleitfaden habe ich schnell so ein Ablaufdiagramm vor Augen mit Pfeilen zu den möglichen Verzweigungen und am Ende steht dann ein Ergebnis - und so einfach ist es eben meiner Meinung nach nicht.

Sicherlich muss nicht jedes Mal das Rad neu erfunden werden und es werden auch immer wieder ähnliche Sätze zum Einsatz kommen. Aber auch da denke ich, dass man sich zum Beispiel sprachlich etwas an das Gegenüber anpassen sollte usw. Ich halte da gute Beratung für eine wirklich anspruchsvolle Tätigkeit und bin erstaunt, wenn ich schon gesehen habe, dass dazu bei manchen Anbietern Studenten oder Aushilfen gesucht werden, die das nach kurzer Einarbeitung machen sollen...

Vielleicht ist damit etwas deutlicher geworden, wie ich es meine?

Der Text der Stiftung Warentest ist hier zu finden:

http://www.test.de/Fernstudienberatung-MBA-Selten-gut-beraten-4663529-0/

Die Pressemitteilung gibt es hier:

http://www.test.de/presse/pressemitteilungen/Fernstudienberatung-MBA-Studieninteressierte-selten-gut-beraten-4666452-0/

Den kostenpflichtigen Teil des Tests habe ich auch nicht gelesen.

Und ja, ich habe es auch so verstanden, dass die Berater nicht alle Infos von den Interessenten präsentiert bekommen haben, sondern da noch "nachbohren" mussten, um ein komplettes Bild zu bekommen.

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@Sabine: Wenn bei dem Interessenten der Eindruck entsteht, ich als Anbieterin hielte ihn für doof, dann ist aber schon einiges schief gegangen in der Kommunikation. ;)

Deshalb ja meine Idee: PDF-Datei mit Leitfragen auf der eigenen Webseite veröffentlichen - und den "abarbeiten" - wenn dies der Interessent möchte. Eine "Pflicht" diesen Leitfaden gemeinsam mit dem Anbieter durchzukauen, sollte es m.E. nicht geben.

Viele Grüße

Die Idee mit der PDF halte ich für sinnvoll. Vielleicht versehen mit Hinweisen, wo man als Anbieter Fragen beantworten kann und wo es um tiefer liegende Fragen den beruflichen Werdegang betreffend geht, die man anderweitig klären muss.

@Astrojam

Allgemeine Fragen zu stellen, das finde ich prima. Dazu ist dieses Forum da und auch enorm hilfreich. Ich hatte eher Fragen im Sinn wie "Soll ich A oder B studieren? Womit verdiene ich hinterher mehr Geld?"

Die Frage ist so kurz gegriffen, die passt zu ganz jungen Leuten, die vor der Frage stehen, welche Lehre, welche Ausbildung, welche weiterführende Schule sie machen sollen. Bei Erwachsenen, die in der Regel schon berufliche Erfahrungen haben, weiß ich schon gar nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll, wenn ich so etwas lese. Geschweige denn, wie eine hilfreiche Antwort aussehen könnte. "Das kommt drauf an!" will ja keiner lesen!

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Mal so in den Raum geworfen: Ist der Begriff "Berater" in so einem Kontext überhaupt sinnvoll und korrekt?

"Ein Berater ist jemand der [berufsmäßig auf seinem Fachgebiet] einen Rat erteilt." (lt. Duden)

Im Allgemeinen erwarten die Leute von Beratern einen objektiven (!) Rat, der die eigenen Belange möglichst umfassend berücksichtigt und in ihrem eigenen Interesse und Sinne ist. Die Frage ist nur: Kann ein solcher "Berater" eines Anbieters, also ein Arbeitnehmer für seinen Arbeitgeber so etwas überhaupt objektiv machen?

Letztlich ist er ja nicht unabhängiger Berater sondern natürlich auch Verkäufer. Hier gibt es einen durchaus veritablen Interessenkonflikt, der den Leuten durch den schönen Begriff "Berater" nicht verschwiegen aber zumindest verdeckt wird. Ähnlich verhält es sich bei den lieben "Bankberatern". Kann man also wirklich erwarten, dass dieser "Berater" alle Eventualitäten abfragt und nachbohrt, wenn er meint, dass hier die Rekrutierung eines Kunden möglich und das Risiko eines späteren Konflikts durch "Falschberatung" überschaubar und für ihn akzeptabel ist? Kann ich ernsthaft erwarten, dass mich diese Person auf Dinge anspricht, die das eigene Haus evtl. nicht schlecht aber andere Anbieter besser erscheinen lässt? Er wird mir aus seinem Bauchladen versuchen etwas zu verkaufen, wenn es denn halbwegs passt - aber eine Beratung, im Sinne von objektiver und interessenvertretender Beratung wäre etwas anderes.

Man kann sich natürlich trefflich streiten, ob und wieviel hätte nachgebohrt werden müssen. Aber wo fängt man da an und wo hört man da auf? Wäre ein selbstständiger Berater, dem ich Geld zahle, anders zu bewerten als ein Angestellter eines Anbieters? Aber Hallo - klar.

In den Banken, bei den lieben "Bankberatern" gibt es reichlich Regulatorien, Leitfäden und Dokumentationsvorschriften (bei Versicherern übrigens auch), die den Kunden im späteren Verlauf bei Auseinandersetzungen vor "Falschberatung" schützen sollen. Und trotzdem gibt es jährlich sehr viele Auseinandersetzungen ob und in wie weit dieses oder jenes berücksichtigt hätte werden müssen und ganz häufig geht es in der Form aus, dass die Bank/Versicherungen ihrem Beratungsauftrag genüge getan haben...denn auch der Kunde hat selbst zu denken, aber er wird ggü. Fachpersonal immer im Nachteil sein. Im privaten Bereich kenne ich unzählige Bank- oder sonstwie Berater dieser Natur, die sich gerne auf ein Bier treffen und darüber philosophieren, wie dämlich der Kunde wieder war, weil dieser wirklich an eine objektive Beratung glaubte und da möchte ich meinen eigenen Berufsstand - die Unternehmensberater - auf gar keinen Fall ausschließen.

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.

Alles andere zu glauben oder zu erwarten ist entweder völlig naiv oder schlicht realitätsfern und mal ganz ehrlich:

Zurück zum Fernstudium - Wieviele Fernstudienanbieter geben denn wirklich ehrlich ihren Lernaufwand pro Woche an? Wieviele sagen wirklich: Kommt auf a, b, c, d, usw. an? Wieviel Fragen soweit nach, dass sie evtl. auch mal sagen bei Ihnen eher 25-30h anstatt der angegebenen 15h pro Woche.

Wieviele sagen ehrlich, bei der Frage: Ist das Studium mit einem Kleinkind zu schaffen? Na ja, 80% unserer jungen Mütter scheitern an der Doppelbelastung, es gibt aber ein paar Faktoren die es wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher werden lassen, wollen wir die mal durchgehen? oder kommt eher: Auch wenn es nicht leicht wird, wir hatten in den letzten zwei Jahren fünf Mütter die es so gemacht und erfolgreich abgeschlossen haben!

Natürlich kann man nachbohren als Berater aber das kostet Zeit und der "Berater" gewinnt dabei vielleicht nicht sondern verliert eher - eine Rekrutierung. Wie oft habe ich (und viele andere) hier schon, zugegeben längere Beiträge geschrieben, weil es eben nicht ein Ja oder Nein gibt als Antwort, sondern man mit einem "Kommt drauf an" anfangen muss um möglichst viele Aspekte zu beleuchten. Und wie oft muss man sehen, dass die Leute immer nach einfachen und klaren Handlungsanweisungen fragen, wo es die schlicht nicht gibt. Aber ich kann es mir hier leisten mal den, mal jenen Anbieter ins Feld zu führen und die Leute zum Selbstdenken aufzufordern. Wenn meine Arbeitsstelle und damit mein monatliches Gehalt davon abhängt, wieviele Leute von meinem Arbeitgeber überzeugt werden, dann würde ich natürlich anders "beraten".

Selbst denken macht schlau.

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Hallo

Noch mal als Nachtrag: Die Stiftung Warentest hat eine Checkliste mit Leitfragen zusammengestellt; beim letzten Mal funktionierte der Link bei mir nicht, darum hab ich das erst heute gesehen...

Diese kostenlose Checkliste finde ich schon recht gut; jedenfalls besser als das Testdesign... ;)

http://www.test.de/Schnell-Checkliste-Das-sollten-Sie-bedenken-wenn-Sie-sich-fuer-einen-Fern-MBA-interessieren-4665623-0/

Viele Grüße

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Ich stimme Aquila voll und ganz zu, vor allem "wo fängt es an, wo hört es auf?".

Die Studienberatung eines Anbieters kann sich meiner Meinung nach nur auf das Angebot des Anbieters und das Studieren bei diesem Anbieter beziehen. Mehr kann ich nicht erwarten. Eine Analyse, ob ich das schaffen kann oder nicht, halte ich schon für sehr grenzwertig.

Manche Menschen schaffen viel bei schlechten Bedingungen, andere bei besten Bedingungen wenig. Dazu sind wir zu verschieden und in der Studienberatung arbeiten vermutlich auch kein Diplom-Psychologen oder Arbeitsmarkt-Experten. Es kann also nur bei allgemeinen Aussagen bleiben.

Alles andere ginge in Richtung Lebensberatung und die müsste man kostenpflichtig machen, wenn diese Zusatzleistung

nicht auf die Studiengebühren umgelegt werden soll. Denn da gehört dann auch eine ganz andere Kompetenz dazu.

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Manche Menschen schaffen viel bei schlechten Bedingungen, andere bei besten Bedingungen wenig.

Ich gebe Dir total Recht, Elke.

Bei dem geschilderten Fall (Vater von zwei Kindern, Hausumbau, überschaubares Geld, selbständig, kein Arbeitszimmer...) fänd ich ganz spannend, was denn die Stiftung Warentest für eine "angemessene" Beratung halten würde. Müsste dann am Ende dabei herumkommen "Lassen Sie das mit dem Fernstudium besser sein, Sie packen das eh nicht!"?

Eine solche Entscheidung kann ich dem Interessenten doch gar nicht abnehmen; ich kann ihm aber Hilfe und Unterstützung zukommen lassen, also z.B. längere Laufzeit bei der Ratenzahlung, Infos über Förderprogramme, kostenlose Verlängerung der Regelstudienzeit und und und.

Man kann als Anbieter halt nur versuchen, die Rahmenbedingungen so gut wie möglich zu gestalten - ein Arbeitszimmer könnten wir dem Beispielkunden allerdings auch nicht basteln. Es soll ja auch Fernstudierende geben, die auch kein eigenes Arbeitszimmer haben und mit ihren Kindern gemeinsam am Küchentisch ihre Aufgaben machen. ;)

Viele Grüße

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