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Tatsächlicher Zeitaufwand 3,5 Jahre? - schlechte Beratung


felix90

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Hallo Felix,

ich habe mir vor kurzem ein Modulhandbuch angeschaut, dort steht in der Einleitung die Antwort auf deine Frage, die auch auf unterschiedliche Art hier erwähnt wurde:

Die geschätzte Arbeitszeit, die ein Normalstudierender an einer Präsenzhochschule zum

Studium und zur Durchführung der Prüfungen maximal aufbringen muss, wird im ECTS-

System nach Leistungspunkten gemessen. Man geht in Deutschland davon aus, dass ein

Studierender einer Präsenzhochschule, der im Normalfall direkt nach der Schulausbildung

das Studium beginnt und keine oder nur geringe berufliche Erfahrung hat, maximal 30 Stun-

den zum Studium eines Leistungspunktes benötigt.

Die Studierenden der Wilhelm Büchner Hochschule besitzen in der Regel bereits zu Stu-

dienbeginn eine mehrjährige einschlägige Berufserfahrung auch über die berufliche Erstaus-

bildung hinaus. Da sie auch während des Fernstudiums in der Regel einschlägig beruflich

tätig bleiben, erfolgt eine enge Verzahnung zwischen der beruflichen Praxis und der Lehre

(berufsintegriertes Lernen). Wir gehen davon aus, dass unser Normalstudierender daher

neben und zusätzlich zur Arbeitszeit erheblich weniger Stunden zum Studium eines Leis-

tungspunktes aufbringen muss. Erfahrungsgemäß kann das zu einer Reduzierung von bis zu

50 % führen. In der Regel kann man durch den Effekt des berufsintegrierten Lernens davon

ausgehen, dass ein einschlägig Berufstätiger ca. 25 % bis 30 % weniger Zeit für das Studium

aufbringen muss.

- aus dem Modulhandbuch der WBH für Wi.-Ing. Logistik (identisches auch im Modulhandbuch für Produktion).

Gruß

Gunnar

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Volle Zustimmung! Aber da auch jüngere Menschen ein Fernstudium aufnehmen können, darf diese Annahme nicht in die Berechnung der Studiendauer durch die Hochschulen einfliessen

Das wollte ich mit meinem Kommentar auch nicht sagen. Es ist eben meine persönliche Erfahrung. Ich war früher einfach eine faule Nuss. Nicht zuletzt, weil ich - ist wohl bei vielen der wilden Phase der Jugend nicht anders - keine Ahnung hatte, wie ich mir Wissen aneigne. Ich war einfach zu bequem, mich mit Fragen "wie lerne ich denn richtig?", "welche Lernmethoden kenne ich?", "wie erschliesst sich mir Wissen am Besten?" auseinanderzusetzen.

Ich kann von mir behaupten, dass ein Studium mit 19 völlig in die Hose gegangen wäre. Da fehlte der Biss und das Interesse an Neuem.

Das kann man nicht pauschalisieren...das weiss ich.

Aber Lernen lernen ist ein Entwickklungsprozess.

Ich selbst würde wohl auch kein Fernstudium ohne Berufserfahrung anstreben...aber, auch das muss jeder für sich entscheiden.

Dann bist du nie in den Genuss einer richtig guten Vorlesung gekommen.

Hier habe ich allerdings wenig Erfahrungen. Eigentlich nur der Besuch des Mathematik- Vorkurses für Informatiker an der Universität Tübingen (netterweise, ohne dort Student zu sein) als Vorbereitung für das Ferntsudium an der Beuth 2004. Das fand ich allerdings sehr gut. Und mit Sicherheit auch getragen durch mein pesönliches Interesse, die Dinge verstehen zu WOLLEN. Was für mich nach 20 Jahren Mathe- Abstinenz und ohne Abitur schon eine Hausnummer war.

Natürlich finden sich in einem Forum wie diesem mehr Befürworter des eigenständigen Lernens. Aber die konstruktive Arbeit in Seminaren, zwischen Vorlesungen oder im Labor kann das zeitintensive Lesen von Studienbriefen ersetzen - die ja ebenfalls schon vorhandenes Wissen enthalten können..

Seminar und Labor- Erfahrung habe ich im Zuge meiner Präsenzen zum WiIng an der Beuth (Fernstudium). Das fand ich allerdings hilfreich, und war ja auch z.T. verpflichtend (E-Technik). Da wäre ich ohne dieses echt aufgeschmissen gewesen.

Da wir uns aber mittels der Skripte in der Theorie vorbereitet hatten, fand ich das ebasolut effizient.

Anstrengend fänd ich Vorlesungen, in die ich sitzen müsste, um mir alles anhören, ohne mich vorbereiten zu können.

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Mann hier gibt es wirklich nur Pro und Kontra, ein Mittelding ist absolut ausgeschlossen....:/

Dann bist du nie in den Genuss einer richtig guten Vorlesung gekommen. Natürlich finden sich in einem Forum wie diesem mehr Befürworter des eigenständigen Lernens. Aber die konstruktive Arbeit in Seminaren, zwischen Vorlesungen oder im Labor kann das zeitintensive Lesen von Studienbriefen ersetzen - die ja ebenfalls schon vorhandenes Wissen enthalten können..

Fernstudenten lernen doch nicht einzig und allein durch das Lesen von Studienbriefen!?

Ich glaube so einige haben noch nicht verstanden, dass die meisten Fernstudenten es neben ihrer Vollzeittätigkeit absolvieren!?

Bei ner 40 Stunden Beruf + 20 - 25 Stunden Fernstudium, das ist doch Fakt und sorry, kein Labor, keine ach so tolle Vorlesung oder Seminar, kann doch das praktische Lernen an der Quelle im Betrieb/Unternehmen (sprich das wofür Präsenzstudenten lernen, um mal irgendwann dort zu sein) ersetzen!

in einer 40 Stunden Woche bei mir kommt es zu unzähligen Problemchen, die eine Lösung benötigen, wir haben jede Woche Aufgaben in Teams wo es darum geht Das Unternehmen weiter zu bringen, also das was Präsenzstudenten in der reinen Theorie mit bissl Praktikas versuchen zu lernen in Erfahrung zu bringen...

Fernstudium ist genau an die Art von Mensch gerichtet, die beruflich Praktisch schon einiges in Erfahrung gebracht hat, diejenigendie ein Fernstudium machen ohne beruflich aktiv zu sein, werden es eben im Leben nicht leicht haben.

Der Zeitvorteil an einer Fernhochschule wird dadurch generiert, dass erheblich weniger Berichte für die sog. Labore anzufertigen und Versuche vorzubereiten sind. Diese nehmen in höheren Semestern locker 50% des Vorlesungsbetriebes ein und erfordern einen immensen Zeitaufwand.

Und natürlich durch exakt auf den Vorlesungsstoff abgestimmte Studienbriefe, die natürlich gegenüber einem Vollzeitstudium etwas abgespeckt bzw. aus das Wesentliche konzentriert sind...

Anders wäre das in 7 Semestern mit 15-20h pro Woche nicht möglich...

Genau!....Jedoch werden diese Berichte und Versuche bzw. bleibt es ja nicht nur bei diesen Versuchen im Unternehmen/Betrieb vermittelt!

Der Großteil der Leute hier haben schon viele anwendungsorientierte Aufgaben, Probleme und Versuche im Unternehmen in der Praxis bewältigt, bevor sie überhaupt ein Studium/Fernstudium begonnen haben.

Und nochmal 7 Semester 20-25 Stunden Theorie + 40 Stunden Praxis =60 - 65 Stunden, so muss es lauten!

25h in der Klausurenphase mag viel klingen. Bei uns an der Präsenzhochschule hat man sich allerdings in der 3-4-wöchigen Klausurenphase etwa 50-60h mit dem Stoff beschäftigt. Also im Grunde nur noch...

Also... Fernstudium ist nur durch abgespeckte Inhalte in dieser kurzen Zeit möglich...

Ob das nun gut oder schlecht ist, lassen wir mal dahingestellt...

Hahahahahaha und bei klausurfreier Zeit sind es dann 5 - 10 Stunden?...Dann sind wir ja wieder im Schnitt eines Fernstudenten ;)

Wenn du so rechnest komme ich vor Klausuren, auf eine 90-100 Stunden Woche: 45 Stunden Anwendungsorientierung in der Praxis im Unternehmen und nochmal mindestens dieselbe Zeit um mich auf Prüfungen vorzubereiten :D

Also ich hab bei manchen echt das Gefühl, dass Sie glauben in ihrem Unternehmen nicht zu lernen bzw. null an Erfahrung dazu zu gewinnen geschweige denn ihre "Soft Skills" zu verfeinern!?

Wenn das wirklich so ist, empfehle ich vielleicht mal nen Tapetenwechsel (neuer Arbeitgeber), denn normal ist das nicht :)

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Ich sehe es auch sehr skeptisch, wenn ein Unternehmen für die Regelstudienzeit eines Vollzeitstudiums mit 30 ECTS pro Semester mit weniger als Vollzeit-Arbeitszeit wirbt. Ob es durch den eigenen Beruf Ersparnisse gibt oder nicht hängt doch sehr stark von der Kombi des Berufes und des Studiums ab - das kann definitiv nicht vorausgesetzt werden. Ich finde es absurd, wenn ein "Vollzeitstudium" damit wirbt, Teilzeit in Regelstudienzeit machbar zu sein. Da ist es einfach naheliegend, dass die Inhalte darunter leiden oder die Werbung an der Realität vorbei geht. Nicht umsonst dauert ein Teilzeitstudium für einen Bachelor mit 180 ECTS bei Psychologie sechs Jahre und damit eben deutlich länger als ein Vollzeitstudium.

Wie hoch dann wiederum der tatsächliche Aufwand des Einzelnen ist, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Ich lerne beispielsweise deutlich weniger als empfohlen und komme gut damit zurecht - sowohl im Präsenz- als auch im Fernstudium.

Die Pauschalaussagen die hier zu den Gründen für angebliche Zeitunterschiede zwischen Fern- und Präsenzstudium gegeben werden finde ich sehr zweifelhaft. Das hängt doch alles stark davon ab, was genau studiert wird, wie die Organisation ist, wie das Material ist, wie die Dozent*innen sind, etc. Beispielsweise hängt es sehr stark von der Uni ab, ob man die Vorlesungen überhaupt schwänzen kann - Stichwort: Anwesenheitsliste.

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Man wird an einer Präsenzhochschule nicht gezwungen die Vorlesungen zu besuchen. Wir hatten viele, die nur jede zweite Vorlesung mitgenommen haben. Ich selbst habe mir mehr als einmal den Vorlesungsbesuch komplett geschenkt und aus Büchern/Skripten gelernt. Also in der ersten Vorlesung einmal hin, das Skript gekauft und in der letzten Vorlesung nochmal hin um Tipps zum Klausurschwerpunkt einzusammeln...

Okay...somit war das Handling eigentlich wie in einem Fernstudium, nur dass Du in der ersparten Zeit nicht arbeiten warst.

Ist da zum Einen nicht der eigentliche Sinn des Präsenzstudiums verfehlt? Und, ist dann zum Anderen eigentlich dann nicht auch der Zustand erreicht, den man oft dem Fernstudium anlastet?

Oder man hat sich organisiert und nur einer von der Gruppe aus sagen wir mal 5 bis 7 Leuten hat die Vorlesung besucht.

Wer sowas natürlich nicht organisieren kann, der wirds auch im Berufsleben nicht weit bringen.

Aus meiner Sicht werden es eher jene im Berufsleben nicht weit bringen, die es NICHT schaffen sich selbst und all ihre Aufgaben zu organisieren. Später kannst ja auch nicht Deinem Kollegen sagen, dass er mal bitte Deine Aufgaben vorbereitet, dass Du Dir einen gechillten Vormittag machen kannst - überspitzt gesagt.

Einzelkämpfer mögen im Fernstudium große Vorteile haben... aber gerade DIE sollten eigentlich lernen im Team zu arbeiten... also wäre die FernFH für die sogar kontraproduktiv...

Man ist kein Einzelkämpfer, nur weil man ein Fernstudium macht. Man hat nur ein gutes persönliches Zeitmanagement. Teamarbeit hat man darüber hinaus im Beruf zu leisten. Also, ist hier nicht eher eine Breite an Herausforderungen geboten? Und, ist hier nicht noch mehr die Möglichkeit der Persönlichkeitsentwicklung gegeben?

Was habe ich schon Studenten (an Präsenz- Unis) erlebt, die völlig gestresst waren, weil sie ein 30 h - Woche hatten. Die nicht in der Lage waren (vielleicht, weil sie nicht mussten) einen Studentenjob von 10 h / Woche anzunehmen. Und, die hatten dazu noch wochenlang vorlesungsfreie Zeit.

Ich verteufele das Präsenzstudium nicht...aber, hier eine Art Student 2. Klasse in den Fernstudenten zu sehen, finde ich schon etwas am Ziel vorbei.

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sprich das wofür Präsenzstudenten lernen, um mal irgendwann dort zu sein
Tut mir leid, aber das ist wieder der beschränkte Horizont der BWLer speziell an Fachhochschulen (sage ich, der BWL an einer Fern-FH studiert :blushing:). Klar, die meisten Fernstudenten studieren an Fachhochschulen. Das dort weit verbreitete BWL ist wie kaum ein anderes Fach auf die Praxis ausgerichtet.

Wieso gibt es keine VWL als eigenständigen Studiengang an Fernhochschulen - oder gar Ägyptologie? Uniprofessoren sehen sich oftmals vorrangig der Wissenschaft verpflichtet, manchmal kommt die Lehre sogar sehr kurz - man forscht eben lieber.

Die breite Aufstellung eines Studiums wird auch die Praxiserfahrung nicht ersetzen können. Wer in einem Handelsunternehmens ist, beschäftigt sich nicht mit Produktionslogistik. Themen des Rechtes oder der Personalführung kommen bei vielen Betriebswirten im Alltag nie vor.

An Präsenzhochschulen gibt es -bedingt durch die viel höhere Studiengangsvielfalt- ganz andere Kombinationsmöglichkeiten ("Studium generale").

Präsenz- mit Fernstudium zu vergleichen ist ein wenig wie der Äpfel und Birnenvergleich.

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Und natürlich durch exakt auf den Vorlesungsstoff abgestimmte Studienbriefe, die natürlich gegenüber einem Vollzeitstudium etwas abgespeckt bzw. aus das Wesentliche konzentriert sind...

[...]Also... Fernstudium ist nur durch abgespeckte Inhalte in dieser kurzen Zeit möglich...

Das sehe ich nicht so, Der Stoffumfang von 5-7 Studienbriefen mit 50-80 Seiten entspricht doch dem eines Fachbuches. Der Vorteil des Fernstudiums liegt in der Qualität der Aufbereitung des Materials. Über die Studiendauer und die Fächer hinweg wird der gleiche Aufbau, die gleiche Formatierung und ein ähnlicher Stil bewahrt. Literaturrecherche ist zur Klausurvorbereitung nicht nötig.
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Der Vorteil des Fernstudiums liegt in der Qualität der Aufbereitung des Materials. Über die Studiendauer und die Fächer hinweg wird der gleiche Aufbau, die gleiche Formatierung und ein ähnlicher Stil bewahrt. Literaturrecherche ist zur Klausurvorbereitung nicht nötig.

In Studienbriefen wird das geliefert, was der Anbieter sich zum Thema "Qualität der Aufbereitung von Material" so denkt. Ob das wirklich qualitativ gut ist, das kann ein Anfänger doch gar nicht beurteilen.

Dadurch, dass er sich darauf verlässt, das "Richtige" vorgesetzt zu bekommen, dass der regelmäßige Austausch mit Leuten fehlt, die zum Thema anderes gelesen (oder auch geschrieben) haben, kommt konsequenter Weise eine Einförmigkeit zustande, auch eine Art "Kritiklosigkeit". Denn machen wir uns nichts vor: Auch in der BWL gibt es Tendenzen und Moden und unterschiedliche Modelle, auf denen eine praktische Anwendung von Methoden aufgebaut wird.

Wer sich zudem das Exzerpieren von Texten, das Zusammenfassen von Vorlesungen etc. abnehmen lässt, der versäumt es zu üben, selber Dokumente zu erstellen, bei denen es um eine kritische Textauswahl geht, um Zusammenfassungen, um das Sortieren nach Fakten und Meinung etc.

Und als Ergänzung: Mir wird dann immer ganz anders, wenn ich hier von Anbietern lese, dass ihre Studienbrief wirklich ausreichen und man für Prüfungen wirklich nur die gelesen haben muss, um Bestehen zu können. Das hat dann für mich mit "Beratung" nichts mehr zu tun. Das ist schlicht ein Verkaufsargument.

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Ich kann mir nicht helfen, aber viele Fernstudenten machen sich selbst was vor. Werfen wir noch mal eine Blick auf die Ausgangsrechnung:

Fakt ist, dass ein ECTS-Punkt einem studentischem Arbeitsaufwand von 25-30 h entsprechen sollte; bei 210 CPs sollte man also als durchschnittlicher Student bei 5250 bis 6300 h rauskommen. Die WBH verspricht den Abschluss aber mit 2730 bis 3650 h (15 bis 20 h/w * 52 w/a * 3,5 a) Aufwand.

Diese Berechnung ist bereits zugunster der Fernstudenten geschönt, weil sie unterstellt, dass Fernstudenten 52 Wochen im Jahr lernen. Das Argument der Semeserferien (die so ferienmäßig auch nicht immer sind) ist irrelevant, weil ein ECTS-Punkt 25-30h insgesamt entspricht, nicht pro Woche oder so. Damit ist es egal, ob der Student Ferien hat oder nicht, die Präsenzuni sagt, dass der Durchschnitsstudent so und so viele Stunden braucht.

Die WBH dagegen sagt, dss der durchschnittliche Fernstudent mit etwas mehr als der Hälfte hinkommt. Und der durchschnittliche Fernstudent ist eben nicht jemand, der auf der Arbeit und sonstwo sonstwas lernt und ich-weiß-nicht-was für ein interessierter Typ ist, für den jede Minute des Lebens ein Lernerlebnis ist. Das alles ist keine Voraussetzung für das Studium, man kann das Studium ohne machen und damit kann man es nicht zählen. Die Regel-Rechnung kann man nur mit dem Regel-Studenten anstellen.

Und es werden natürlich die Klischees bemüht - alle Präsenzstudenten sind Trottel, die sich mühselig in die Uni schleifen und sonst für nichts zu gebrauchen sind und natürlich von der Realität keine Anhnung haben, während alle Fernstudenten natürlich Genies sind, die im Beruf jeden Tag lernen. Wer die betriebliche Praxis kennt, weiß, dass das oft nicht der Fall ist. Und auch gar nicht der Fall sein kann, in Unternehmen ist eben die Routinearbeit zu erledigen zwangsläufig ein Großteil des Geschäfts. Und keiner kann realistisch mit Vertrieb und Personal und Logistik und Recht und Buchhaltung zu tun haben (vielleicht als selbständiger, ok).

Wohlgemert, ich bin ein Freund des Fernstudiums. Ich glaube aber auch nicht an die himmelweite Überlegenheit der Fernstudenten (die Präsenzstudenten sind ja auch nicht alle arbeitslos und die Unternehmen suchen selten gezielt nach Fernstudenten, das wird doch Gründe haben) und ich halte die Werbung mancher privater Anbieter für der Sache schädlich. Und da komme mir keiner mit "mich hat noch nie jemand nach meinem Stundenaufwand gefragt", das glaube ich gerne, aber das ist nicht der Punkt. Natürlich nehmen Unternehmen wahr, wenn versprochen wird, man könne ich Teilzeit in fast gleicher Zeit den Abschluss machen wie in Vollzeit. Und der Ansicht, dass ein Fernstudium "kein richtiges Studium" ist und die Tatsache, dass mancher über Fernstudenten lächelt, die gibt es. Und da sollte man sich schon fragen, woher das kommt, statt alles mit fadenscheinigen Argumenten abzubügeln.

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Wenn an einer Stelle steht: "Regelstudienzeit 7 Semester", und an anderer Stelle "Wir empfehlen, ca. 15 bis 20 Wochenstunden einzuplanen", dann rechnet der Threadersteller "7 Semester x 15-20 Stunden/Woche", aber tatsächlich steht das so nirgends. Daher geht die Fragestellung im ersten Beitrag schon von falschen Prämissen aus (woran allerdings die WBH nicht ganz unschuldig ist).

Hier gab es vor einiger Zeit einen Thread zu einer Studie, in der empirisch festgestellt wurde, daß ein großer Teil der Präsenz-Studenten wesentlich weniger als die vorgesehenen durchschnittlichen ca. 36 Stunden (30 Credit Points = 900 Stunden) pro Woche in ihr Studium investieren, vor allem im geisteswisenschaftlichen Bereich und BWL. Oftmals waren es nur 15-20, was dann auch ein Teilzeit-Student im Fernstudium schafft.

Bei Präsenzstudenten gibt es solche, die recht motiviert sind, aber auch solche ohne richtige Motivation. Das wirkt sich natürlich auf den Durchschnitt aus (nämlich auf die Vorgabe 30 Credit Points = 900 Stunden) . Bei Fernstudenten kann man durchweg davon ausgehen, daß der Motivationslevel wesentlich homogener und im Durchschnitt auf einem höheren Niveau ist. Auch ist bei Fernstudenten der Wille zur "Konzentration auf das Wesentliche" ausgeprägter. Bei den allermeisten ist klar, daß sie später nicht in die Forschung gehen, sondern etwas berufspraktisch Verwertbares wollen. Kein Student wird aber dran gehindert, die Themen gründlicher zu vertiefen, als es in den Skripten des jeweiligen Professors (oder in den Fernstudienskripten) steht. Das liegt dann aber an den Studenten selbst, und nicht an der Hochschule!

Sagen wir es einmal so: Die privaten Fernhochschulen sehen die Aufwandsschätzung eher optimistisch (aus nachvollziehbaren Gründen), während die staatlichen Schätzungen eher konservativ/pessimistisch sind.

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