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Erfolgschancen nach dem Fernstudium?


Anli9886

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Ja das ist wieder eine Fragestellung, die man so pauschal nicht beantworten kann. Formale Abschlüsse ermöglichen oftmals einen beruflichen Aufstieg allerdings ist dieser nicht zwangsläufig das Resultat, ob eine Qualifikation oder ein Studienabschluss die Grundlage für einen Aufstieg bildet hängt letztlich von einem Konglomerat unterschiedlicher Aspekte ab.

Berufspraktische Aufstiegsfortbildungen und akademische Studiengänge sind komplett unterschiedliche Dinge, die man auch nicht unmittelbar miteinander vergleichen kann, daher ist es auch abwegig hier eine Wertung vorzunehmen, da sich die Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen erheblich unterscheiden. Durch berufspraktische Aufstiegsfortbildungen lassen sich vielfach Arbeitsverhältnisse langfristiger sichern, Gehaltserhöhungen erzielen, sowie funktionsspezifische Qualifikationen erlangen, die einen auch für anderen Posten im Unternehmen qualifizieren.

Wenn man darauf aus ist, Führungspositionen zu übernehmen, dann sollte man tatsächlich ein akademisches Studium vorziehen.

Viele Fachwirte arbeiten durchaus als Abteilungs oder Teamleiter aber sie besetzen sehr selten Posten im höheren Management. Fachkaufleute sind soweit mir bekannt aufgrund ihrer vertieften Fachkompetenzen durchaus gefragt aber sie übernehmen soweit ich das Überblicken kann fast nie Führungspositionen.

Aber das ist alles relativ zu sehen keinesfalls allgemeingültig.

Einen beruflichen Aufstieg kann man sowohl über berufspraktische Aufstiegsfortbildungen erreichen wie auch über ein akademisches Studium. Ein Studium eröffnet einem tendenziell größere Möglichkeiten.

Die nicht akademischen Aufstiegsfortbildungen der IHK werden oftmals insbesondere von Akademikern abgewertet, was definitiv nicht gerechtfertigt ist. In vielen Foren werden Aussagen und Wertungen bezüglich, dieser Fortbildungen abgegeben, die jeglicher Grundlage entbehren, es wird vorallem deutlich, dass sich hier viele negativ zu den Fortbildungen äußern, die von diesen überhaupt keine Ahnung zu haben scheinen.

Jetzt muss man sagen es gibt für die Fortbildungen bzw. für die Zulassung zu den Prüfungen keine exakt vorgeschriebenen Bedingungen, dass heißt die diversen Anbieter sind in der Gestaltung ihrer Lehrgänge realtiv frei sofern sie die entsprechenden Inhalte vorgegeben durch den Rahmenlehrlan vermitteln, was heißt die Lehrgänge der Institute, hiermit meine ich die stationären Anbieter, können sich erheblich unterscheiden, was Anspruch und Qualität der Lehre angeht.

Mir selbst waren die beruflichen Aufstiegsfortbildungen relativ unbekannt. Vor einiger Zeit habe ich damit begonnen mich mit diesen inhaltllich detailliert zu befassen. Erste Erkenntnis, das Niveau ist durchaus anspruchsvoll, und in der Regel werden die Inhalte auf Grundlage akademischer Lehrbücher vermittelt, welche ihrerseits meist Standardwerke in der akademischen betriebswirtschaftlichen Lehre darstellen. Dann habe ich in einem weiteren Schritt mal geschaut, wie denn die Hochschulen und Universitäten mit diesen Fortbildungsabschlüssen umgehen. Es wurden staatliche sowie private Präsenz Universitäten und Hochschulen wie auch Fernhochschulen einbezogen und hier war ich erneut erstaunt. Formal scheint hier eine gehobene Wertschätzung zu bestehen, auch wenn sich diese je nach Hochschule stark unterscheiden kann. Aber sehr viele Universitäten und Hochschulen erkennen direkt pauschal viele Leistungen an, was ja indirekt dann auch positiv zu werten ist.

Wenn man jetzt mal die persönlichen Kompetenzen und individuellen Stärken ausnimmt und davon ausgeht, alle Absolventen einer solchen Auftsiegsfortbildung haben eine vergleichbar qualitative Ausbildung erhalten, dann kann man festhalten sind die Absolventen fundiert und inhaltlich gut ausgebildete Fachkräfte die gemessen an der fachlichen Kompetenz einem Bachelor Absolventen relativ nahe kommen dürften.

Ich persönlich würde das mal so formulieren -subjektiv und nicht repräsentativ- Ist der Bachelor formal auf Kompetenzstufe 100% dann erzielt hier bsp. ein Wirtschaftsfachwirt formal die Kompetenzstufe 60-70%. Fachkaufleute kann man hier nicht vergleichen, da diese direkt funktionsorientiert ausgebildet werden und nicht generalistisch, das kann bedeuten, dass bsp. ein geprüfter Bilanzbuchhalter, in manchen Fällen, mehr von Rechnungswesen versteht als ein generalistischer Bachelor BWL.

Also abschließend nochmal, man kann sowohl mit einer berufspraktischen Aufstiegsfortbildung seine Karriere befördern wie auch mit einem akademischen Studium. Ein Studium eröffnet tendenziell meist größere Möglichkeiten. Miteinander vergleichen sollte man diese Systeme allerdings nicht. Jede der genannten Ausbildungen hat Schwächen und Vorzüge. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche der Wege im Hinblick auf die eigenen Ziele und Stärken, der geeignetste ist.

Viel Erfolg

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Wenn du "nur" als Sachbearbeiter im Personal tätig sein möchtest, glaube ich dass dir eine Aufstiegsfortbildung + die nötige Berufserfahrung in dem Bereich (sehr wichtig) grundsätzlich reichen sollte.

Aber ist es nicht grade im Bereich Personal so, dass man alleine schon durch die enorme Konkurrenz besser einen Uni-Abschluss haben sollte? Für Personal-Stellen bewerben sich ja BWL-er, Psychologen usw. So wie ich das mitbekommen habe, ist das ganz schön überlaufen. Ich glaube nicht, dass eine IHK-Weiterbildung einen da so viel näher ans Ziel bringt. Warum dann nicht ein BWL-Studium? Da hat man, wie schon geschrieben, bessere Chancen und außerdem noch ein sehr viel breitgefächerteres Wissen, falls man doch nochmal was anderes machen möchte, was ich sehr vorteilhaft finde.

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@Manu: Kann ich genau so unterschreiben ;)

Ich finde einfach dass man doch mal bedenken muss, dass ein gut geführtes Unternehmen, welches langfristig bestehen will nicht nur aus Hochschulabsolventen bestehen kann und darf!

Besteht gerade da im "Diversity" nicht die Chance, Stärke und das Potenzial eines jeden Unternehmens, wenn alle Stellen soweit irgendwie möglich besetzt sind mit Ausgebildeten Fachkräften, Hochschulabsolventen und Weiterbildungsabsolventen (IHK, VWA etc.)?

Ich finde einfach dass dies einfach zu wenig berücksichtigt wird, wie wichtig solch eine Mischung ist und glaube das ein "gutes" Managment das genau so sieht!

Was ich damit sagen will ist, dass ich mir sicher bin, dass verantwortungsbewusste Personaler, die was von ihrem Geschäft verstehen, auch vielleicht mal den Weiterbildungsabsolventen, einem HS- Absolventen vorziehen, einfach um eine gute Mischung zu haben und vielleicht auch aus Vernunftsgründen, gewisse Posten nicht unnötig einen B.A oder M.A anbieten, weil dieser vielleicht unterfordert ist, oder zu hohe Ansprüche stellt.

@kitsune: Ich bin da absolut bei dir und sage falls die Möglichkeit besteht und der Wille (Welcher bei einem regulärem Studium sehr wichtig ist) da ist, empfehle ich ein Studium in Betracht zu ziehen, schon aufgrund deiner angesprochenen Flexibilität.

Jedoch sage ich ganz klar dass auch wenn der Personalbereich, vermeintlich überlaufen ist, was man relativ sehen muss, denn der Personalbereicht ist sehr vielseitig und breit gefächert, finde ich dass man nicht grundsätzlich davon ausgehen darf, dass alle Qualifikationen unterhalb B.A und M.A in diesem Bereich keine Chance hätten!

Wenn man mal davon ausgeht, dass jährilch 2000 Personalkauffrauen geprüfte Ihren Abschluss machen, glaube ich nicht dass keiner von denen nen Job im Personalbereich bekommt.

Wichtig für Anne ist ganz klar die Berufserfahrung, gibt es nicht die Möglichkeit aktuell in deinem Umfeld ein wenig Erfahrung in diesem Bereich zu sammeln?

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Ich stimme dir lediglich in dem Punkt zu dass IHK Aufstiegsfortbildungen kein Hochschulstudium sind.

Deine Aussage Weiterbildungen der Kammern, wäre nicht förderlich für den beruflichen Aufstieg halte ich doch für sehr, sehr kritisch, dazu kommt noch die Frage was die Ausbildung damit welche du in deinem Post erwähnst zu tun hat?

Eine Aufstiegsfortbildung (Fachkaufmann, Fachwirt, Meister etc) steht ganz klar Grundsätzlich über jegliche reguläre Ausbildung, das ist erst einmal Fakt.

Hast recht, das muss ich korrigieren. Ich meinte damit hauptsächlich die diversen IHK-Zertifikate und Lehrgänge, sowas wie "geprüfter IT-Entwickler" o.ä. - diese ermöglichen mMn keine großen Karrieresprünge, wenn man schon eine reguläre Ausbildung hat (wie ja beim TO der Fall). Ein Fachwirt etc. ist sicherlich eine gute Sache - wenn auch deutlich unter einem "richtigen" Studium anzusiedeln.

Und gerade, wenn man in ein komplett neues Berufsfeld möchte, finde ich sowas entscheidend. Im Personalwesen ist der Konkurrenzdruck groß und da sind auch haufenweise Akademiker dabei, gegen die man mit "nur" einer IHK-Weiterbildung oder einem SGD/ILS-Fernkurs oftmals in die Röhre guckt.

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  • 1 Monat später...

Hallo,

ich kann nur sagen, dass ich denke, dass ich gute Chancen haben werde, wenn ich fertig bin. Wen ich so in die Jobanzeigen schaue gibt es mir recht. Mache ein BWL Fernstudium mit Schwerpunkt auf Medienwirtschaft und ein wenig Medienrecht.

Wenn dir aber ein Studium zu viel ist und du auch nicht viel zahlen willst, wie wäre es mit einer staatlich anerkannten Weiterbildung, vielleicht wird die ja von deinem Arbeitgeber übernommen.

Gruß und viel Glück

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