Alleinerziehend + Fernstudium?

[Pinguinchen]

Trotzdem habe ich noch nicht klar, was Du dann in der Psychiatrie machen wirst? Beschrieb doch mal Deinen neuen Arbeitsalltag. Weil auch mit dem Fachpfleger für Psychiatrie (oder wie das heißt) hängst Du letztlich wieder in der Pflege. Im Endeffekt geht es dann doch wahrscheinlich entweder Richtung Leitung oder Richtung Beratung/Therapie?

na ja psychiatrische Pflege unterscheidet sich schon ziemlich von der somatisch ausgerichteten Pflege…ist ja auch klar, ist ja ein ganz anderer Pflegebedarf, den die Menschen dort mitbringen. Ein ganz großes Thema ist ja der Erwerb von Alltagskompetenzen - da kann man pflegerisch schon einiges machen - zB Absprachen treffen und auf Einhaltung achten - ggf. Konsequenzen ziehen (ja Erziehungsaspekt), Entspannungsangebote bereit halten und zB Gruppen leiten, pflegerische Krisenintervention durchführen (wie kann ich zB jemanden mit Borderline unterstützen, seine Anspannung zu kontrollieren und somit das Ritzen minimieren?), als Bezugspflegekraft kann Kristin sich individuell auf die Bedürfnisse der Patienten einstellen - viel Gesprächsführung, Verhaltensbeobachtung, für Struktur im Tagesablauf sorgen…so was halt

[Rumpelstilz]

Psychologie im Fernstudium kann man an der PFH Göttingen (ist das so korrekt geschrieben?) und an der Fernuni Hagen studieren. Zu beiden gibt es reichlich Threads hier im Forum. Allerdings würde ich mich auch bei so einem Studium genau fragen: Was willst du damit? Qualifiziert es dich für ein Arbeitsfeld, das dich interessiert?

Ein komplettes Studium dauert lang und ist eine grosse Belastung, wenn du Alleinverdienende in deiner Famiile bist und dich um die Kinder kümmerst. Und falls du das Studium abschliesst, es aber keine ergänzende Qualifikation zu deinem Beruf darstellt, dann bist du danach wieder Berufsanfänger. Und mit einem Psychologiebachelor im Fernstudium, Kindern und keinerlei praktischen Erfahrungen in diesem Bereich liegt einem die Berufswelt nicht unbedingt zu Füssen.

[Markus Jung]

Mein Vorschlag wäre:

1. überlegen, was für Jobs ganz konkret für dich in Frage kommen würden - und welche du ausschließt

2. in Erfahrung bringen, welche konkreten Qualifizierungen/Weiterbildungen dafür notwendig sind

Du hast ja geschrieben, dass in der Vergangenheit Bewerbungen mit der Begründung abgelehnt wurden, dass deine bisherige Ausbildung dafür nicht ausreicht. Hat man dir auch gesagt, welche Ausbildung notwendig wären? - Da würde ich ansetzen.

Der Fernkurs Praktische Psychologie ist eher dazu geeignet, Alltagswissen zum Thema Psychologie für Interessierte zu vermitteln. Da kann sicherlich für dich auch Nützliches dabei sein, als Qualifikation wird es dir aber kaum helfen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass ein Psychologie-Studium das Richtige für dich ist, da es eher theoretisch angelegt ist. Wenn, dann würde ich allerdings eher zum Studiengang der PFH raten, da dieser mit Klinischer Psychologie und Gesundheitspsychologie schon zwei Vertiefungen hat, die für dich passend sein könnten. Und auch die Pädagogische Psychologie würde ja dazu passen. Allerdings ist da schon die Frage, ob du so eine lange und aufwändige Weiterbildung machen möchtest - und als alleinerziehende Mutter auch finanzieren könntest. Das Studium an der PFH kostet fast 250 Euro im Monat.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass für dich eine fachlich-praktische Weiterbildung das Richtige wäre. Da gibt es ja bestimmt einiges, nur vermutlich nicht per Fernstudium. Ein Anbieter, der darauf spezialisiert ist, ist cekib am Klinikum Nürnberg: http://www.cekib.de/kurskategorien.html?af_filter%5B2%5D%5B%5D=5&afstype=matchAny Vieles davon geht aber auch in Richtung Pflege.

[Markus Jung]

PFH Göttingen (ist das so korrekt geschrieben?)

Schreibe ich auch meistens so. Offiziell nennt sie sich "PFH – Private Hochschule Göttingen, Private University of Applied Sciences"

[Lernhilfentk]

@Pinguinchen: Das würde ich ja gerne mal von Kristin hören, ob das so die Vorstellung ist. Beispiel bei Deiner Beschreibung: Da wäre auch Behindertenhilfe ne Möglichkeit. Selbe Tätigkeit wie die, die Du beschreibst, und der Altenpfleger wäre anerkannt bis hin sogar zu sehr gesucht. Aber dazu müsste man mal ihre Beschreibung hören. An der führt m.E. nichts vorbei, sonst tippen wir hier alle im Nebel herum.

[Pinguinchen]

Ach sooo…ich dachte, Du wolltest ganz allgemein was wissen… XD

[checker]

...Hat jemand Erfahrung mit dem Lehrgang "Praktische Psychologie"? Dieser interessiert mich z.Z. am meisten. ...

Ich gehe davon aus dass du Krankenschwester, Altenpfleger o. ä. gelernt hast.

Möchtest du dich von einer Person psychologisch behandeln lassen mit Ausbildung zur Krankenschwester und Fernstudium in "Praktische Psychologie" ?

Sinnvoller erscheint mir ein Studium Pflegewissenschaft o. ä. Die HFH bietet da was an. In der DDR gabs noch die Diplom-Krankenschwetster. Bei uns ist der Unterschied zwischen Arzt und Oberkrankenschwester größer als bei den Kommunisten.

[Markus Jung]

Möchtest du dich von einer Person psychologisch behandeln lassen mit Ausbildung zur Krankenschwester und Fernstudium in "Praktische Psychologie" ?

Von "psychologisch behandeln" kann hier doch eh keine Rede sein, da dies psychologischen Psychotherapeuten, Psychiatern etc. vorbehalten ist. Aber dennoch kann psychologisches Hintergrundwissen in einem pflegenden Beruf sehr hilfreich sein - auch ohne dass die zu pflegenden Personen psychisch krank wären.

[Pinguinchen]

Von "psychologisch behandeln" kann hier doch eh keine Rede sein, da dies psychologischen Psychotherapeuten, Psychiatern etc. vorbehalten ist. Aber dennoch kann psychologisches Hintergrundwissen in einem pflegenden Beruf sehr hilfreich sein - auch ohne dass die zu pflegenden Personen psychisch krank wären.

So siehts aus! Nicht umsonst zieht die Pflegewissenschaft auch in der Pflegeausbildung psychologische Grundlagen als Hilfswissenschaft hinzu