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Finanzierung des lebenslangen Lernens


jedi

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Ich habe ja nun alles durch: Ausbildung, Präsenzstudium, Fernstudium, viele berufliche Fortbildungen und eine ansehnliche Privatbiblothek an Fachliteratur.

Ein Präsenzstudium bietet nicht den Komfort des Fernstudiums und das lassen sich die Hochschulen bezahlen: Fertige Studienhefte, Vorlesungen in Kleinstgruppen, flexible Termingestaltung, persönliche Betreuung.

Im Präsenzstudium saß man manchmal auf Fensterbänken oder den Stufen, bei hunderten von Studenten waren Nachfragen nicht möglich. Erforderliche Bücher waren kaum auszuleihen - also dazukaufen. Null Terminkoordinierung, der Student hatte selber durch Termintausch die Konflikte zu entflechten. Die Professoren haben den Lernstoff und die Prüfungen individuell gestaltet, in einer Wiederholungsprüfung bei einem anderen Professor musste man sich teilweise völlig neu vorbereiten.

Aber vergleicht doch mal die Kosten eines Fernstudiums mit SAP-Schulungen. Die Qualität eines Studiums ist aber deutlich höher!

Dann gibt es noch die preiswerteste Methode des Lernens: Bücher. Mit dem Nachteil, dass es am Ende keine Prüfung und kein Zeugnis gibt.

Die klassische deutsche Ausbildung sehe ich sehr ambivalent. Einerseits bieten Konzerne eine breite Ausbildung mit eigenen Ausbildern in speziellen Abteilungen - im Einzelhandel und Handwerk sind Azubis dagegen auch eine preiswerte Säule des Betriebes.

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Vielleicht habe ich da etwas missverstanden - aber bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich mit meinen Weiterbildungen meinen Marktwert steigern kann, wonach ich entweder im aktuellen Job mehr Geld verlangen oder auf einen besser bezahlten Job wechseln kann.

Dass die Allgemeinheit (oder Solidargemeinschaft, wie auch immer) diese Weiterbildungskosten übernehmen soll, leuchtet mir nicht unmittelbar ein. Zwar ist ein indirekter Rücklauf über höheres Einkommen und damit höhere Steuerzahlungen zu erwarten, doch reicht dies mir persönlich nicht aus, um einfach pauschal Weiterbildungskosten oder Kosten des Studiums auf die Allgemeinheit abzuwälzen.

Dass der Arbeitgeber sich an solchen Kosten beteiligen sollte, wenn er die höhere Qualifikation des betreffenden Mitarbeiters tatsächlich haben und nutzen will, steht auf einem ganz anderen Blatt. Hier bin ich tatsächlich für größtmögliche Offenheit bei den internen Diskussionen - ich handhabe das persönlich auch genau auf diese Weise. Ich bilde mich selbst weiter, auf meine Kosten. Ich halte aber auch meine Mitarbeiter regelmäßig dazu an, mir Vorschläge zu machen, wie sie sich für mich wertvoller (durch Weiterqualifikationen) machen können, und bin in aller Regel bereit, diese Kosten in voller Höhe zu übernehmen.

Seltsamerweise wollen viele Mitarbeiter gar keine Weiterqualifikationen, weil sie ihnen zu anstrengend sind (ich halte wenig von großzügigen Freistellungen), und hier hakt es schon wieder mit meinem Verständnis.

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@Wasserfall

genauso habe ich es im Präsenzstudium auch erlebt. Dazu kam, dass ich teilweise 1,5 Jahre auf einen Seminarplatz warten musste, weil es nur 20 Plätze, aber 80 Studenten gab. Und ich will lieber nicht wissen, wieviel Zeit ich mit Veraltungsangelegenheiten vertrödelt habe. Allein eine Klausur anzumelden war ein gefühlter Staatsakt mit Unterschriften von drei verschiedenen Prüfungsämtern, dazu jeweils noch ein Dozent.

@augustinus

Die Allgemeinheit finanziert doch einen Teil der Weiterbildung. Es gibt doch die Möglichkeit die Kosten steuersenkend abzusetzen. Diese Einsparungen müssen doch auch gegenfinanziert werden?

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Nur mal ein kleines Bonmot aus meinem Präsenzstudium: Um keinen Studierenden zu benachteiligen wurden die Anmeldungen für alle (notwendigen) Seminare des Instituts für Geschichte an der Uni Bonn auf einen Tag gelegt. Vergeben wurden die Seminare dann auf "first come - first server" Basis. Als ich um vier Uhr morgens zum Seminar kam, waren bereits knapp 20 Personen vor mir, ein Dutzend davon lag noch im Schlafsack. Wer nach sechs Uhr kam, konnte eigentlich gleich wieder gehen.

Da erkenne ich in der Tat kleine aber feine Unterschiede zu allen Fernstudienanbietern ;-).

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Wobei man anmerken sollte, dass es berufsbegleitende bzw. Fernstudiengänge nicht nur von privaten Anbietern bzw. Gesellschaften von staatlichen Hochschulen gibt.

Spontan fallen mir da ein:

Fernuni Hagen

Oncampus

TU Dresden

Hochschule Kaiserslautern

An allen liegt ein Bachelor bei unter 500 Euro pro Semster, teilweise sogar deutlich. Da ist man dann weit entfernt von den Anfangs genannten 10-14k.

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Warum werden ältere benachteiligt. Förderungen wie Bafög oder Stipendien enden mit 30. Für mich ist das Altersdiskriminierung. Wenn die Wirtschaft mehr gutausgebildete möchte, muß auch dafür gesorgt werden.

Nicht alle Stipendien enden mit 30. Sinnvoll finde ich solche Altersgrenzen auch nicht. Ich vermute, dass diese Einschränkung so begründet wird, dass die Meisten mit 30 über ausreichend Einkommen verfügen sollten, um eine Weiterbildung selbst finanzieren zu können.

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Alle reden vom lebenslangen lernen, doch die Möglichkeit wird nicht gegeben. In Amerika studieren noch Leute mit 50 und sitzen neben 18 jährigen. Firmen unterstützen da ältere. In Deutschland ist die Unternehmenskultur erschreckend. Da wird nichts in Mitarbeiter invistiert.

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