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Je suis Charlie - Anschlag auf "Charlie Hebdo"


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Nach meinem Eindruck hat lange kein Ereignis mehr die Medien so stark beschäftigt, wie der gestrige Anschlag auf die Mitarbeiter der Satirezeitung "Charlie Hebdo".

Eine recht gute Aufbereitung der aktuellen Hintergründe liefert meiner Meinung nach http://www.n-tv.de/.

Und Twitter ist wie immer besonders schnell und zeigt auch Stimmungen der Menschen:

https://twitter.com/hashtag/CharlieHebdo

Was sind eure Gedanken zu dem Anschlag, zu Satire und allem, was da so dran hängt?

Eure unterschiedlichen Meinungen sind willkommen, rassistische oder sonstig radikale Beiträge würde ich jedoch löschen - erwarte ich hier in diesem Forum aber auch nicht.

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Satire ist ein Ausdruck von funktionierender Demokratie und freiheitlicher Rechtsstaatlichkeit.

Extremisten wird es immer geben. War bei den Christen auch nicht anders. Vgl. Kreuzzüge usw.

Schlimme Sache. Man darf sich davon aber nicht einschüchtern lassen und alle über einen Kamm scheren.

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Ich sehe es wie Forensiker.

Ich hoffe sehr, dass sich die Menschen - wo auch immer - nicht einschüchtern lassen. Mich hat damals bei den Attentaten in der Londoner U-Bahn sehr beeindruckt, wie die Menschen in London reagiert haben (zumindest das, was ich davon mitbekommen habe): Sie haben sich offen nicht beeindrucken lassen, sind absichtlich weiter U-Bahn gefahren haben dies auch 'inszeniert' und kommuniziert. Ich denke, das ist die allerbeste Art, darauf zu reagieren. Aber sie lässt sich nicht verordnen.

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Mir hat unter anderem die gestrige Titelseite des Tagesspiegels (https://twitter.com/MatthiasMeisner/status/553081956221849600) gefallen. Diese macht deutlich, dass Charlie Hebdo sich durchaus auch kritisch mit anderen Religionen/Themen wie zum Beispiel dem Christentum beschäftigt hat. Der auf der Straße in dem verbreiteten Video gezeigte getötete Polizist war Muslim.

Sicher können Satire gegenüber verschiedene Meinungen vorhanden sein. Ich persönlich bin bis auf Ausnahmen kein großer Fan davon, gerade wenn bewusst Gefühle anderer Menschen verletzt werden. Dennoch ist sie Teil der Presse- und Meinungsfreiheit und manchmal kann so auch etwas angesprochen und deutlich gemacht werden, was sonst unbenannt bliebe.

Und nichts gibt anderen Menschen die Berechtigungen, mit Gewalt dagegen vorzugehen. Missbilligung steht sicherlich jedem zu. Was dort in Paris passiert ist, ist durch nichts zu rechtfertigen. Und führt im übrigen ja sogar zu einer deutlich größeren Verbreitung der Karrikaturen, da diese jetzt viele Medien zeigen, die sich seinerzeit dagegen entschieden hatten. Und während Charlie Hebdo üblicherweise mit einer Auflage von 60.000 Exemplaren erscheint, soll die nächste Ausgabe pünktlich zum normalen Erscheinungstag in einer Millionenauflage erscheinen.

Im übrigen schließe ich mich Forensiker und Rumpelstilz an, dass es wichtig ist, sich durch solche Vorfälle nicht einschüchtern zu lassen. Wobei ich es schon mutig bis riskant fand, dass sich am Tag der Tat die Menschen in Paris versammelt haben, obwohl die Täter noch auf freiem Fuß und ihr Aufenthaltsort unbekannt waren.

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So mutig sind unsere Medien nicht. Die trauen sich nur an einen Vertreter der Kirche ran. Wirkliche Probleme werden nie thematisiert. Genau deswegen reden alle von Lügenpresse. Echt schlimm, was in Paris passierte. Hoffentlich wiederholt sich das nicht. Generell sollte es keine Tabus bei Satire und Ironie geben. Ich sage ja immer, man muß auch über sich selbst lachen können.

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Parce que le crayon sera toujours au dessus de la barbarie…

Parce que la liberté est un droit universel…

Parce que VOUS nous soutenez…

Nous, charlie

sortirons votre journal mercredi prochain!

Charlie Hebdo erscheint weiter - laut der Aussage oben,

weil ein Stift immer über der Barbarei stehen wird,

weil die Freiheit ein universelles Recht ist,

weil SIE uns unterstützen,

werden wir, Charlie, ihr Magazin am kommenden Mittwoch herausbringen

(freie Übersetzung von mir - falls sie Fehler enthält, bitte ich um einen Hinweis :blushing:)

mutige Entscheidung von der Rest-Mannschaft - meine Hochachtung

auch wenn ich mich frage, wie lange sie das durchhalten .... es scheint so, als habe man die wesentlichen Köpfe ermordet. Vielleicht springen jedoch andere ein, die sie ersetzen können

mal noch eine Frage: in den USA erscheinen die Islam-kritischen Karikaturen nur verpixelt - was ja letztlich eine Selbstzensur der Presse ist. Was haltet ihr davon?

darf man Religionen - egal welche - kritisieren? darf man Karikaturen abdrucken, die vielleicht die religiösen Gefühle von Dritten verletzen (z. Karikaturen von Gott, Jesus, Papst, Mohamed, Jahwe, Buddha usw.)? Oder sollte man darauf aus Rücksichtnahme verzichten?

Was ist der Unterschied zwischen religiösen Führern (z. B. Papst) und politischen Führern (z. B. Merkel)? Gibt es überhaupt einen?

ich persönlich bin der Meinung, dass man auch Religions-kritische Karikaturen veröffentlichen darf/soll.... eine Grenze gibt es da, wo die Persönlichkeitsrechte von den dargestellten Personen verletzt werden (z. B. gab es einmal eine Karikatur vom Papst mit einem Fleck, der wie ein Urin-Fleck ausgesehen hat - fand ich persönlich unpassend).

Aber selbst wenn man die einzelnen Karikaturen kritisiert: es ist kein, absolut kein Grund, Menschen zu töten. Jemand hat gesagt, mit dieser Tat wurde der Islam wesentlich stärker diskreditiert als das irgendeine Karikatur vermocht hätte. Dem stimme ich zu.

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Ich halte von solcher Selbstzensur gar nichts. Das fängt dann mit verpixelten Karrikaturen an und endet mit geschwärzten Absätzen in Zeitungen und in Literatur. Irgendwer stört sich immer an irgendwas.

Wenn man meint, dass Grenzen überschritten werden, die justiziabel sind, dann bleibt bei uns immer noch der Weg übers Gericht. Den sollte man dann auch gehen.

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Was die Medien betrifft ist doch einiges klar. Journalisten haben ein Ansehen wie Politiker und Bankmanager. Doch diese haben sich ihr Image verdient. Früher wurde in Redaktionen noch ordentlich gearbeitet, doch inzwischen wird nur abgepinselt oder Artikel gekauft. Seht mal wie in Amerika ein Moderator mit Hasspredigern redet.

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