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Prüfungsangst, was tun?


der Pate

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Geschrieben

Ich habe absolut keine Prüfungsangst. Wenn ich in eine Prüfung rein gehe, denk ich mir immer "scheiss drauf, notfalls fall ich halt durch und machs noch mal.". Das nimmt mir die Angst vor dem "Versagen". Wenn man sich mit auseinandersetzt dass man auch durchfallen kann ohne das es der Weltuntergang ist, dann kann ich zumindest sehr gut mit umgehen.

Geschrieben

Zwei Erfahrungen von mir zum Thema:

Die Prüfungsangst wird umso weniger, umso besser ich mich vorbereitet habe und umso mehr Prüfungen ich schon abgelegt habe.

Weiterhin halte ich es wie mein Vorposter: Eine Prüfung im schlimmsten Fall nicht zu bestehen ist kein Weltuntergang. Es gibt im Leben viel mehr Dinge, die einem Sorgen machen können (Krankheit, Scheidung, Arbeitslosigkeit, ...). Wichtig ist es sich im Falle des Scheiterns aus den Fehlern zu lernen.

Geschrieben

Also bei mir ist es genauso bei schriftlichen Prüfungen im Studium.

Früher in der Schule, oder auch dann in der Lehrzeit war ich da schon aufgeregter, weil es auch eine riesen Blamage gewesen wäre, wenn man Prüfungen vergeigt hätte und dann ggf. die Klasse wiederholen hätte müssen, oder die Ausbildung nicht bestanden hätte.

In der Meisterprüfung war ich dann schon entspannter, weil ich diese auch privat für mich angefangen und bezahlt habe. Auch wäre es hier einfacher gewesen, Prüfungen noch einmal zu wiederholen.

Beim Studium, dank mehreren Versuchen ist es ja noch leichter und ich bin bei schrifltichen Prüfungen nicht aufgeregt.

Wo ich persönlich jetzt schon ein wenig Angst habe ist, wenn die nächsten Semester beginnen, in denen man Prüfungen in mündlicher Form ablegen muss.

Also z.B. die Präsentation des Praxissemesters, oder gar das Kolloquium. Wenn jetzt z.B. nur die Prüfer im Raum wären, würde es ggf. noch gehen.

Aber was mir schon ein wenig den Schweiß auf die Stirn treibt ist die Ankündigung, dass da ggf. mehrere Studenten als Zuschauer anwesend sein könnten/werden.

Geschrieben

Hallo,

ich kenne Prüfungsangst leider nur zu gut. Hatte ich schon zu Schulzeiten - habe

zwar noch keine Prüfung komplett versemmelt würde aber sagen die ersten 30 Min.

waren immer der totale Horror. Schlimm sind halt Prüfungen wo man nicht genug

Zeit hatte sich langsam auf die Prüfung einzustellen.

Prüfungszeit 50 Minuten und ich brauch 30 bis er ich erst mal loslegen kann...

Früher dachte ich immer es kommt daher, dass ich immer nur eine "eins" als gute

Note gesehen habe und mich daher unter Druck gesetzt habe - aber -

meine letzte Prüfung war 2009 das Cambridge Advanced Certificate.

Ich habe echt viel gelernt, Kurse besucht, alte Prüfungen bearbeitet

d.h. mich gut vorbereitet.

Dann kam ich dort an und mit dem Reading_Part ging es los - ich hab nichts

verstanden gar nicht - hätte auch türkisch sein könnnen - so ein komplettes

Blackout... keine Frage zum Text konnte ich mit Sicherheit beantworten am

Schluß habe ich nur noch geraten da keine Zeit mehr war....

In den 15 Min. Pause danach habe ich mich dann soweit abgekühlt (jetzt ist

eh schon alles im A...) dass ich den Rest noch irgendwie geschafft habe und

tatsächlich mit ganz knapp C bestanden habe - ich weiß aber ich hätte so viel

besser sein können - wenn der Reading Part nicht so schief gegangen wäre -

und das macht mich dann halt total traurig - weil ich das was ich kann nicht

abrufen kann.

Die Prüfung war so furchtbar für mich - dass ich seither keine Prüfung mehr

abgelegt habe.

Eigentlich wollte ich das CAE nochmals machen und schauen

ob es besser läuft wenn ich weiß ich habe ja schon mal bestanden ... aber

irgendwie hab ich das nicht mehr auf die Reihe bekommen....

Warum sich quälen wenn es nicht sein muss? -

Ich finde es halt so enttäuschtend wenn man lernt lernt lernt und dann in der

Situation nicht das zeigen kann was man drauf hat - einfach wegen dieser

Prüfungsangst.

Problem ist halt wenn ich die Prüfungsangst wegschiebe wird sie nicht kleiner

und ich gehe natürlich Dinge nicht an die mit einer Prüfung enden ...

Gruß

HarryPotter

Geschrieben

Also ich denke eine gewisse Aufregung vor einer Prüfung ist bei den meisten (auch wenn es hier bei einigen anders zu sein scheint) ganz normal und ich halt diese auch sogar für förderlich, weil sie dafür sorgt, sich intensiv vorzubereiten und auch in der Prüfung den Körper und Geist so mobilisiert, dass er bereit ist sehr aufmerksam zu sein und das Maximale zu leisten.

Problematisch wird es dann, wenn diese Aufregung zu einer Angst wird und sich im schlimmsten Fall bis zu einer Panik steigert, die entweder blockieren kann oder dafür sorgt, dass die Prüfungssituation gleich komplett vermieden wird.

Ohne den Spiegel-Artikel gelesen zu haben halte ich eine Mischung aus folgenden Vorgehensweisen für sinnvoll:

- Gute Vorbereitung. Fachlich, sich also ausreichend mit dem Stoff beschäftigen und (auswendig) lernen und auch organisatorisch. Wann und wo findet die Prüfung statt, wie lange brauche ich dorthin, vielleicht auch welche Erfahrungen haben andere Teilnehmer an der Prüfung gemacht usw.

- Wie hier auch schon empfohlen sich selbst deutlich machen, mit einer guten Leistung bestehen zu wollen - aber dass auch im schlimmsten Fall wenn die Prüfung nicht bestanden wird das Leben weiter geht. Die meisten Prüfungen können wiederholt werden. Groß wird der Druck sicherlich, wenn es sich um eine Wiederholungsprüfung handelt und vom Bestehen abhängt, ob das Studium fortgesetzt werden kann. Wird eine solche Prüfung nicht bestanden, hat das natürlich schon Konsequenzen - jedoch geht auch nach einem solchen Ereignis das Leben weiter und es werden sich andere Wege auftun.

- Mündliche Prüfungen sind für viele nochmals besonders stressig, weil hier direkt und unter Beobachtung die Leistung erbracht werden muss. Da kann es helfen sich deutlich zu machen, dass die Prüfer um die Besonderheit der Situation wissen und in den allermeisten Fällen grundsätzlich wohlwollend sind und bereit sind, einen zu unterstützen, gerade wenn sie bemerken, dass es einem vor allem die Aufregung und nicht mangelnde Vorbereitung gerade schwer macht.

@HarryPotter: Wenn du das CAE bestanden hast und nicht für irgendwas eine bessere Note benötigst, würde ich die Prüfung "eigentlich" auch nicht empfehlen zu wiederholen - außer jedoch, wenn dieses Erlebnis für dich so schwerwiegend war, dass du jetzt gar nicht mehr bereit bist, dich vergleichbaren Prüfungssituationen auszusetzen. Denn dann verbaust du dir damit Möglichkeiten, was schade wäre. Da wäre es dann vielleicht doch sinnvoll, entweder die Prüfung nochmal abzulegen, oder zumindest an einer anderen Prüfung (vielleicht ganz bewusst erstmal an einer, die nicht ganz so hohe Anforderungen stellt und vor allem für dich keine Konsequenzen hat) auszusetzen.

Hier gibt es übrigens schon eine sehr umfangreiche Diskussion bzw. Erfahrungsberichte zum Thema Prüfungsangst.

Geschrieben

Hallo,

also - wie schon geschrieben - habe ich wirklich Prüfungsangst und es schränkt schon ein - sonst wäre ich nicht ehrlich zu mir selbst.

Aber ich habe auch einen zu hohen persönlichen Anspruch eine 3 kann gut oder schlecht sein....

Ohne meine ältere Schwester - die mich regelrecht zur praktischen Führerscheinprüfung getragen hat - hätte ich heute keinen

Führerschein. Bin beim ersten Mal durchgefallen und das war die Hölle für mich - ich wollte da nie wieder hingehen - die Anzahl

meiner Fahrstunden bis ich den Schein hatte läßt mich heute noch in den Erdboden versinken - Danke Schwesterherz !!!

Im jetzigen Leben ist es halt so, daß ich natürlich nicht mehr muss sondern kann (Lernen, Prüfungen schreiben etc.) aber wollen

würde ich schon ...tue ich aber nicht wegen Prüfungsangst.

Ich bin ja auch ein klassicher Aufschieber, dass hängt für mich auch mit der Prüfungsangst zusammen. Ich wollte immer das CPE in

Englisch schaffen, finde 10000 Ausrede warum ich das nicht kann - weil ich bei CAE schon solche Probleme hatte, weil ich nie lange

im Ausland gelebt habe usw. dann kommt "der Kurs ist so blöd, die Lehrerin so schlecht, die Unterlagen so" .... wenn ich ehrlich

bin alles "Ausreden" ... ich habe Angst es nicht zu schaffen und tue alles um mit das auch zu beweisen.

Nachdem das CAE für ich persönlich so schlecht lief (habe ja bestanden) habe ich mich so gut wie gar nicht mehr um

mein Englisch gekümmert - jetzt habe ich die Ausrede das ich zuviel vergessen habe und es jetzt nicht mehr wird mit dem CPE ...

Ich interessiere mich schon für den IBC Lehrgang bei der AKAD - habe deshalb eigentlich mal mit dem Spanisch angefangen - traue

mir aber den Lehrgang gar nicht zu und habe Angst vor den ganzen Klausuren und Prüfungen die da auf mich warten.

Meine Ausrede - bevor Du nicht Spanisch kannst brauchst Du damit nicht anfangen (stimmt aber nicht könnte ich trotzdem). Mittlerweile rede ich

mir ein das ich zu doof für einen richtiges Fernstudium mit Abschluß bin - dass können alle anderen aber ich nicht.

Natürlich muss ich solche Prüfungen nicht machen ich habe ja einen Beruf eine Ausbildung usw. aber wollen würde ich ja schon irgendwie

traue es mir aber nicht zu. Sonst würde ich mir ja nicht immer wieder die Internseiten anschauen und darüber nachdenken - sondern das

Thema abhaken, oder?

Bei Lernen bin ich dann oft total inkonsequent - da schaffe ich mir dann wieder neue Ausreden und lernen nicht (Aufschieben).

Eine ehrlich Antwort von

HarryPotter

PS: Neueste Ausrede wegen Englisch - ich weiß jetzt ja gar nicht mehr - nach der langen Abstinenz - wo ich überhaupt wieder Einsteigen

sollte - und Spanisch ist jetzt wichtiger :)

Geschrieben

Danke, HarryPotter, für deine ehrliche Antwort.

Du weißt sehr genau über dich Bescheid und wenn ich mir das so durch lese habe ich schon den Eindruck, dass da ein ganz schön großer Leidensdruck vorhanden ist und du dir dadurch auch einige Möglichkeiten verbaust, die du eigentlich gerne wahr nehmen würdest und bestimmt auch könntest.

Und es scheint auch so zu sein, dass du dich schon sehr lange mit dieser Prüfungsangst rum schlägst.

Die Frage wäre, wie wichtig es für dich ist, daran etwas zu ändern und was du dann dafür tun könntest. Mir scheint es schon so zu sein, dass dir da Unterstützung gut tut. Das kann sicherlich professionelle Hilfe sein, vielleicht reicht es aber auch aus, wenn du dir dafür wieder eine "große Schwester" suchst. Vielleicht (ich hoffe es ;-)) ist auch Fernstudium-Infos.de und dein Blog hier dafür eine Hilfe, jedoch ist das im Zweifel wahrscheinlich auch zu weit weg und wenn du nichts schreibst, kommt hier ja auch nichts an und nichts zurück.

Vielleicht brauchst du erstmal ein großes einzelnes Ziel, hinter dem du vollkommen stehst und das du unbedingt erreichen möchtest und kannst dann deine Energie darauf setzen, dieses zu erreichen und auch das zu überwinden, was dich blockiert.

Geschrieben

@ HarryPotter

ich persönlich habe diese Ängste nicht, aber kenne sie aus meinem Umkreis.

Ich würde dir empfehlen vielleicht zusätzlich zur Unterstützung aus der Familie auch professionelle Hilfe zu suchen.

Mittlerweile gibt es viele Therapeuten, die sich auf solche Ängste spezialisiert haben. Ich denke die können dir helfen, diese Angst zumindest zu verringern

Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Bewältigung

Geschrieben

Hallo,

vielen lieben Dank Markus und Shulk für eure Nachrichten. Ob ich das Thema nochmals angehen soll weiß ich nicht. Ich

bin gut Ü40 und denke, daß die Zeit der vielen Prüfungen hinter mit liegt. (Abschlußprüfung Schule, Berufsausbildung,

berufliche Weiterbildung usw.).

Ob ich für mein Leben das Cambridge Proficiency wirklich brauche und ob es überhaupt einen interessiert mit welcher

Note ich das Cambridge Advanced bestanden habe - wage ich mal zu bezweifeln.

Wichtig war für mich zu verstehen - was sich hinter meinem Aufschiebeverhalten, den vielen angefangenen und nicht

beendeten Weiterbildungen/Kursen (die ja auch einiges gekostet haben) wirklich verbirgt und das habe ich in einem

Kurs an der VHS, wo es um das Aufschieben ging, herausgefunden - es ist meine Prüfungsangst.

Allein die Erkenntnis hat mir viel gebracht - vor dem Kurs hätte ich das einfach nicht geglaubt - ich war davon überzeugt,

dass ich faul, unfähig, unorganisiert etc. bin.

Durch die Erkenntnis treffe ich jetzt viel bewußter Entscheidungen was Weiterbildung anbelangt und kann mir so

manches "verzeihen" was in der Vergangenheit schief gelaufen ist.

Gruß

HarryPotter

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