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Fernstudium vs. Präsenzstudium


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

nachdem ich bereits ein Präsenzstudium angefangen, aus Geldmangel jedoch wieder abgebrochen habe, würde ich gerne mal einige Infos zum Fernstudium bekommen. Es ist beim Präsenzstudium, gerade in MINT Fächern, durchaus üblich, die ersten Semester zum "Aussieben" zu nutzen. Soll heissen, dass das Lernaufkommen anfangs ungemein hoch ist, um im Verlauf des Studiums wieder nachzulassen (was mir einen Nebenjob unmöglich machte).

Wie verhält sich das beim Fernstudium? Ist das Lernaufkommen anfangs auch höher oder steigert es sich während des Studiums? Ich kann mir vorstellen, dass eine private FH ein Interesse hat, den Studente langsam starten zu lassen und dann möglichst lange "bei der Stange" zu halten, der Gebühren wegen.

Wäre nett, wenn mir mal jemand (idealer Weise aus dem Bereich Wirtschaftsingenieurwesen) Erfahrungen zum "Workload" im Verlauf des Studiums mitteilt.

Danke & Gruß

Generationkrise

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Geschrieben

Hallo,

also ich kann es dir jetzt nur von meinem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen sagen.

Auch hier im Fernstudium ist es so, dass mit den Fächern Mathe, Physik, Werkstoffkunde etc. begonnen wird.

Eine Auflistung habe ich ganz unten.

Also vom Lernaufwand, war es gerade nach dem zweiten Semester ziemlich knackig, weil da Mathe, Physik, Wirtschaftsinformatik etc. abgelegt werden musste.

Aber so zieht sich der Lernaufwand eigentlich immer gleich dahin.

Darum würde ich nicht sagen, dass Fernstudienanbieter ganz am Anfang die leichteren Fächer bringen, nur damit die Studenten nichts merken.

Ich denke, wenn sich jemand neben der Arbeit für ein Fernstudium entscheidet und das ganze auch selbst komplett bezahlt, dann meint er es auch ernst.

Und dann muss man sich ja sowieso durch alle Fächer durchkämpfen :-)

Ich persönlich war auch der Meinung, dass Mathe das schwerste Fach werden würde. Aber eigentlich findet sich die Mathematik immer in irgendwelchen Fächern wieder. Deswegen war z.B. der Konstruktionsteil genauso knackig.

1. Semester : Mathe 1, Physik, Wissenschaftliches Arbeiten, Grundlagen BWL, Grundlagen Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht

2. Semester : Mathe 2, Wekstoffkunde, Kostenrechnung, VWL, Wirtschaftsinformatik

3. Semester : Konstruktion 1+2, Elektrotechnik, Elektronik, Controlling

4. Semester : Finanzierung, Projektmanagement, Konstruktion 3, Fertigungstechnik, Logistik, Produktionslehre

5. Semester : Investition, Regelungstechnik, Steuerungstechnik, Labor

6. Semester : Labor, Englisch 1+2, Vertiefungswahlfach

7. Semester : Vertiefungswahlfach, Praxis, Bachelor-Thesis

Geschrieben

Das Problem an den Aussagen ist, dass hier meisten die Schreiben die es erfolgreich durchgezogen haben und somit alles etwas leichter sehen.

Ein Studium hat per se immer ein gleiches (hohes) Grundniveau, das einige Hochschulen noch eine Schippe drauflegen ist auch bekannt. Natürlich haben private Hochschulen nicht die gleichen Interessen wie staatliche, ob es sich dann so äußert das weniger Ausgesiebt wird, kann ich nicht beantworten. Ich fand das Studium am Anfang schwieriger, das lag aber eher daran das ich mich in das Lernen wieder einfinden musste. Die Schwierigkeit der Fächer würde ich rückblickentend über die 7 Semester verteilt als gleichmäßig beschreiben.

Geschrieben

Ich habe mein Ingenieur-Diplom an einer staatlichen Präsenzhochschule gemacht und den Wirtschaftsingenieur an einer privaten Fernhochschule. Der Wirtschaftsingenieur ist prinzipiell gegenüber dem "vollen" Ingenieur im Hinblick auf die Siebfächer entschärft. Dafür erfordert der Wirtschaftsingenieur viel mehr Flexibilität: Recht, Wirtschaft, Technik, alles bunt gemixt. Die Abbrecherquote wird von privaten Hochschulen ungern publiziert, denn ein abgebrochenes Studium ist ja wirklich verlorenes Geld. Dennoch ist sie erheblich.

Geschrieben

Oft sind es ja die sehr abstrakten Grundlagenfächer wie zum Beispiel Mathematik, die vielen Studierenden Probleme bereiten und in denen es in den Prüfungen mitunter hohe Durchfallquoten gibt. Und diese Fächer stehen naturgemäß am Anfang des Studiums - egal ob im Fernstudium oder im Präsenzstudium.

Einen Unterschied kann es schon machen, ob du in deinem Präsenzstudium an einer Uni oder einer FH warst. Die meisten Fernhochschulen sind Fachhochschulen und damit weniger theoretisch ausgerichtet als Universitäten.

Gezielt gesiebt wird bei den (privaten) Fernhochschulen nicht. In der Tat besteht ein Interesse daran, dass die Studierenden erfolgreich sind - sofern sie auch die Voraussetzungen für das Studium erfüllen. Denn der Ärger auf Seiten des Studierenden wäre umso größer, wenn es zu Beginn einfach los ginge und sich dann hinterher herausstellt, dass jemand den Anforderungen nicht gewachsen ist.

Nach meinem Eindruck ist die Prüfungsvorbereitung oft besser und gezielter und es wird den Studierenden, gerade in den problematischen Fächern, viel mehr Unterstützung geboten, zum Beispiel durch die Tutoren, oft auch durch Crahskurse und Zusatzmaterialien.

Die Meisten, die ein Fernstudium abbrechen, tun dies auch nicht aus fachlicher Überforderung, sondern weil es zeitlich/organisatorisch dann doch nicht ins Leben passt oder sich Veränderungen in den Persönlichen Verhältnissen (Nachwuchs, Krankheit, Jobwechsel etc.) ergeben. Oder es wird festgestellt, dass es inhaltlich nicht zu den eigenen Vorstellungen passt.

Ganz konkret welche Anbieter hast du, Generationkrise, denn für ein mögliches Fernstudium ins Auge gefasst? - Dann wären ggf. noch konkrete Aussagen zum Anspruch in einzelnen Fächern möglich.

Geschrieben

Danke für die schnellen und vielen Antworten! Tolles Forum.

Als Anbieter hätte ich evtl. die WBH ins Auge gefasst. Sollte ich mich für WIng entscheiden wäre ein Mathe-Vorbereitungskurs sicherlich nochmal sinnvoll. Zu meinem Hintergrund: Ich habe vor 4 Jahren den MB Techniker + Fachhochschulreife sehr gut abgeschlossen. Beim anschließenden FH Studium (MB) kamen zu den Vorlesungen noch (Pficht)Hausaufgaben, Tutorien, etc. hinzu, was einen erheblichen Zeitaufwand darstellte.

Geschrieben
Als Anbieter hätte ich evtl. die WBH ins Auge gefasst. Sollte ich mich für WIng entscheiden wäre ein Mathe-Vorbereitungskurs sicherlich nochmal sinnvoll.
Mathe-Vorbereitungskurs ist unabhängig von der Hochschule nie verkehrt.

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