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Möglichkeit zum Fernstudium


Sammy689

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Geschrieben

Hallo ihr Lieben !

Ich bin heute früh bei meiner Internetrecherche auf diese Seite gestossen und dachte, ich schreibe vielleicht hier mal etwas hinein was mein Problem betrifft, in der Hoffnung, dass vielleicht der ein oder andere einen guten Tipp für mich hat.

Ich bin nunmehr 25 Jahre alt und habe im Januar 2010 eine Ausbildung zur Außenhandelskauffrau abgeschlossen. Nach einigen kleineren Jobs im Bürowesen (v.a. durch Zeitarbeit) und nach Mangel an Möglichkeiten, kam ich im Februar 2011 in ein Produktionsunternehmen und war dort bis vor ein paar Monaten für fast 4 Jahre als Maschineneinrichterin tätig. Nun bin ich leider arbeitssuchend und wie sieht es aus: in meinem kaufmännisch erlernten Beruf bzw überhaupt im kaufmännischen arbeiten zu können ist chancentechnisch gleich null. Was mir leider auch noch durch Arbeitsagentur und Leihfirmen u.ä. bestätigt wurde. Und davon abgesehen dass ich nicht mehr im 3 Schicht System in die Produktion möchte habe ich auch als Maschineneinrichter eig. null Chance da ich ja prinzipiell ungelernt bin.

Nun habe ich, da ich ja eh nur zuhause bin, die Möglichkeit eines Fernstudiums in Betracht gezogen. Zum Einen entweder als Fachpraktikerin für Massage Wellness Prävention oder als Tierheilpraktikerin. Die genauen Gründe werde ich jetzt hier mal nicht auflisten, das würde zu weit führen :D Zumindest habe ich das gut durchgedacht und das ist ja auch nicht das Problem. Nachdem ich zB den Tierheilpraktiker per Fernstudium auch im Kursnet der Arbeitsagentur fand und mir auch telefonisch von dem Anbieter nahegelegt wurde, es mit einem Bildungsgutschein zu versuchen, hatte ich nun am Montag Termin auf dem Amt. Aber mir wurde mitgeteilt, das wäre nicht möglich, es sei ja schliesslich ein Fernstudium.

Tja nun sitze ich seit 3 Tagen hier und schaue und überlege, ob sich noch irgendwelche anderen Fördermöglichkeiten bieten. Ich habe nur ehrlich gesagt keine Ahnung ob und inwieweit ich da überhaupt Möglichkeiten habe.

Und bevor ich mich in diesem Dschungel aus verschiedenartigen Infos noch verirre, dachte ich, ich frage hier mal nach. Vielleicht hat der ein oder andere ähnliche Erfahrungen und kann mir einen guten Tipp geben? Ich wäre dafür sehr dankbar und vielleicht würde es mir ja sogar helfen! Ich bin echt ein wenig verzweifelt momentan :/

Liebe Grüße!

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Geschrieben

Sie Sie sicher, dass die von Ihnen angedachten Möglichkeiten in einen Beruf münden - für einen Beruf qualifizieren? Und dass dieser Beruf Sie dann auch ernährt?

An dieser Stelle würde ich in Ihrem Fall ansetzen.

Sabine Kanzler

Geschrieben

Hallo

Nur zur Finanzierung durch einen Bildungsgutschein: Ein Fernstudium ist nicht per se von einer solchen Förderung ausgenommen. Der Anbieter muss allerdings berechtigt sein, solche Bildungsgutscheine tatsächlich anzunehmen.

Wenn ein Fernlehrgang in der im Kursnet der Arbeitsagentur steht, ist dies nicht automatisch der Fall.

Wenn ein Fernlehrgang tatsächlich finanziert wird, kann der Berater allerdings auch die Zeit festlegen, in der Du den Kurs zu absolvieren hast. Und die kann erheblich kürzer ausfallen als die Regelstudienzeit. Ein Fernlehrgang wird ja im Normalfall nebenberuflich absolviert; wer arbeitslos ist hat (aus Sicht der Agentur) dann natürlich mehr Zeit zum Lernen.

Man wird aber vor allem mit Dir überlegen, ob Dir ein solcher Lehrgang beruflich wirklich etwas bringen könnte....

Viele Grüße und viel Erfolg bei Deinen Plänen!

Geschrieben

Hallo Sammy689,

wie ist denn deine Gesamtsituation? Bist du auf ein Einkommen angewiesen, oder ist zum Beispiel noch ein zweiter Verdiener da?

Du fragst ja eigentlich nicht danach ;-), ich würde allerdings eher dazu raten zu versuchen, eine Tätigkeit zu finden, die deine Ausbildung und auch deine bisherigen Berufserfahrung berücksichtigt. Vielleicht eine kaufmännische Tätigkeit in einem Produktionsbetrieb, so dass du auch die technischen Abläufe kennst? - Was hat dir denn das Arbeitsamt empfohlen? Wurden dir dort Weiterbildungen angeboten?

Möchtest du dich nach einer Weiterbildung im Bereich Massage, Wellness, Prävention oder als Tierheilpraktikerin selbstständig machen? - Mich würde es schon interessieren, welche Überlegungen du dazu angestellt hast und finde nicht, dass das zu weit führt. Außer natürlich, du möchtest darüber nicht reden. Welche praktischen Erfahrungen hast du denn bereits in diesen Bereichen?

Zur möglichen Finanzierung eines Fernlehrgangs ist Anne Oppermann ja schon ausführlich eingegangen. Kommen alternativ auch Präsenzlehrgänge für dich in Frage, die von Arbeitsamt unterstützt werden? - Gerade wenn du nicht berufstätig bist könnte es sich ja anbieten, etwas in Vollzeit zu machen. Vielleicht sogar etwas, das in Richtung Umschulung geht? Und gerade in den von dir genannten Wunschbereichen kommt es ja auch sehr auf Praxiserfahrungen bzw. praktische Übungen an.

Geschrieben

Hallo Sammy 689,

ich kann mich der vorigen Meinungen nur anschließen. Natürlich sollten auch die eigenen Interessen bei der Berufswahl eine Rolle spielen, aber ich bin mir nicht sicher, ob du dir mit den von dir zwei angedachten Lehrgängen tatsächlich eine echte berufliche (langfristige) Perspektive schaffst. Als Physiotherapeutin kann ich dir zumindest was über die Branche der Prävention, Gesundheit bzw. Wellness sagen:

Ich nehme an, mit dem Fernlehrgang "Fachpraktiker für Massage, Wellness und Prävention" ist dieser dieser Anbieter gemeint: http://www.sgd.de/persoenlichkeitsbildung/fachpraktiker-massage.php ?

Ich habe mir das mal durchgelesen und ehrlich gesagt bin ich mehr als skeptisch: Massage in all seinen Facetten ist ein sehr praktischer Bereich. In der klassischen Ausbildung zum Masseur (2 Jahre) bzw. Physiotherapeut (3 Jahre) sind daher viele praktische Stunden im Unterricht vorgesehen - und zwar um einiges mehr als die im Lehrgang geplanten 2 Praxisseminare zu 2 bzw. 4 Tagen. Das heißt, du konkurrierst nacher mit Masseuren bzw. Physiotherapeuten, die wesentlich umfangreicher ausgebildet wurden. Ich habe einige Zeit im Präventionsbereich (betriebliche Gesundheitsförderung) gearbeitet und mir ist in diesem Bereich nie ein "Fachpraktiker" über den Weg gelaufen - ohne Ausnahme waren es immer qualifizierte Masseure bzw. Physiotherapeuten (mit entsprechender Zusatzausbildung), die z.B. Massagen in Betrieben oder Wellnessmassagen durchführten.

Der Markt der Masseure ist zudem übersättigt, da die Ärzte mittlerweile weniger Massagen verordnen - d.h. diese Masseure drängen auch auf den Wellness - und Präventionsmarkt.

Mir fällt öfters auf, dass Fernstudienanbieter manchmal das Blaue vom Himmel versprechen. So steht z.B. bei diesem Lehrgang:

"Die Umsätze in diesem Bereich sind gewaltig, und sie steigen fortlaufend. Entsprechend wächst der Bedarf an qualifizierten Dienstleistern. Der Kurs zum Fachpraktiker für Massage, Wellness und Prävention ist eine gute Alternative zur Physiotherapie-Ausbildung und verschafft Ihnen Zugang zu einer der krisensichersten Branchen überhaupt.

Ihre Einsatzmöglichkeiten sind groß – im Frisiersalon, als mobiler Masseur in Unternehmen oder im Wellnesshotel. Kommen Sie dem Physiotherapeuten zuvor und helfen Sie Menschen, bevor sie krank werden. " (Quelle: http://www.sgd.de/persoenlichkeitsbildung/fachpraktiker-massage.php)

Alleine die Behauptung "Die Umsätze sind gewaltig, sie steigen fortlaufend" halte ich für sehr gewagt. Nur weil der Bedarf steigt, heißt das nicht, dass das Einkommen des Einzelnen steigt - gerade auf dem Wellness-/Massagemarkt sind viele Dumpingpreise zu finden, gut verdienen wirst du daher in diesem Bereich nicht.

Aus meiner beruflichen Erfahrung heraus würde ich heute jedem abraten, "nur" eine Massageausbildung zu absolvieren - wegen der fehlenden Perspektiven. Auch solltest du bedenken, dass Massage körperlich sehr anstrengend ist - die meisten Masseure bzw. Physiotherapeuten, die ich kenne, haben nach einigen Jahren im Beruf selbst Probleme mit ihren Finger - und Handgelenken. Es ist also nicht unbedingt ein Beruf, den man locker in VZ bis zur Rente ausüben kann.

Als zweites Standbein, um sich ein paar Euros dazu zu verdienen - von mir aus.

Aber als einziges berufliches Standbein? Niemals - vor allem nicht mit solch einem "Light-Lehrgang".

Zu deiner zweiten angedachten Möglichkeit: Mir als Hundebesitzer würde nicht im Traum einfallen, meinen Hund von einer Tierhomöopathin behandeln zu lassen, die ihren Abschluss in einem Fernlehrgang absolviert hat und keinerlei tiermedizinische Ausbildung hat. Ich würde mir einen qualifizierten Tierarzt suchen, der eine Weiterbildung zu diesem Thema hat.

Wie gesagt, das ist nur meine Meinung und ich will dir deinen Traum nicht ausreden - aber vielleicht etwas die Augen öffnen. So rosarot wie die Werbung der Fernstudiumanbieter ist die Welt bzw. die Zukunftsaussichten nämlich nicht...

Die Frage wurde ja schon aufgeworfen: Wenn dich der Gesundheitsbereich interessiert: Wäre es nicht sinnvoller, auf dein kaufmännisches Wissen aufzubauen? Gerade im Bereich Gesundheitsmanagement gibt es doch einige gute Möglichkeiten, eventuell sogar über ein Präsenzstudium bzw. Duales Studium?

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