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Studienwahl - Psychologischer Berater


Hannibal Lecter

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo liebe Community!

Kurz zu meiner Person: Ich bin 19 Jahre alt, werde aber bald 20. Ich habe die Fachhochschulreife und mache aktuell eine Ausbildung zum Bankkaufmann (2. Lehrjahr). Vor meiner Ausbildung habe ich bei Laudius ein Fernstudium in "Controlling" gemacht und eine Ausbildung zur Geprüften Lehrkraft für individuellen Förderunterricht beim Studienkreis.

Doch ich habe mich auch schon immer für Psychologie interessiert (viele Freud Werke und Schulz von Thuns Bücher gelesen). Aufgrund des NC habe ich ein Psychologie Studium allerdings nie ernsthaft in Erwähgung gezogen. Erst vor einigen Monaten habe ich im Internet festgestellt, dass es dennoch andere Wege gibt, sich mit Psychologie intensiver zu befassen. Daher mache ich bei der NHAD aktuell einen Kurs in "Praktischer Psychologie". Der Kurs gefällt mir inhaltlich sehr und mein Notendurchschnitt liegt bei 1,0. Als nächstes würde ich mich gerne zum "Psychologischen Berater" weiterbilden und genau deshalb frage ich: welche Anbieter sind seriös und mit welchen wurden bereits Erfahrungen gemacht?

Anbieter die für mich derzeit interessant sind, sind das IAPP (Institut für angewandte Psychologie und Psychosomatik), die ALH Gesundheitsakademie, Impulse e.V. und das Institut Kappel-Wuppertal.

Bei den ersten vier Anbietern handelt es sich um staatlich zugelassene Fernstudiengänge, die Präsenzseminare und Prüfungen vorweisen. Beim Institut Kappel-Wuppertal handelt es sich um ein reines Selbststudium. Es ist insgesamt daher die günstigste Variante, aber womöglich auch der Abschluss, der den geringsten Wert aufweist (im Grunde geht es mir in erster Linie aber um das erworbene Wissen, Titel sind meines Erachtens nach Schmuck, dennoch möchte ich nicht mein erspartes Geld in Fernlehrgänge stecken die lediglich "belächelt" werden). Die Studienunterlagen des Institut Kappels sind allerdings sehr gut und umfangreich (hab mir die aus Interesse schon einmal zukommen lassen). Das IAPP ist eigentlich mein Favorit, da ich aber erst 2017 ausgelernt bin, weiß ich nicht, ob sich das mit meiner Ausbildung vereinbaren lässt, außerdem ist es neben der ALH der teuerste Anbieter. Vieleicht könnt ihr mir diesbezüglich einen nützlichen Rat geben.

Die Klett Gruppe (ILS, SGD, HAF, usw.) fällt für mich hier erst einmal raus, da ich ganz gerne meine Psychologie Ausbildung bei einem Institut absolvieren würde, das sich auf diesen Bereich spezialisiert.

Ich bedanke mich im Vorfeld schon einmal für die Aufmerksamkeit und verbleibe mit freundlichsten Grüßen!

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Geschrieben
Wollen Sie darauf eine berufliche Tätigkeit aufbauen? Dazu ist so ein Kurs wirklich nicht geeignet.

Es ist grundsätzlich nicht richtig zu behaupten, dass man auf solche Kurse keine berufliche Tätigkeiten aufbauen kann. Wer gut ist, setzt sich langfristig durch. Abschlüsse sind Schmuck, Eintrittskarten. Die praktische Umsetzung ist entscheidend. Es genügt nicht zu wissen, man muss es auch anwenden. Es genügt nicht zu wollen, man muss es auch tun. Wie Goethe schon vor rund 200 Jahren wusste.

Aber nein, ich möchte nicht, zumindest nicht alleine auf diesem Abschluss, eine berufliche Tätigkeit anstreben.

Ein solches Fernstudium ist allerdings mit großer Sicherheit äußerst lehrreich (ich würde es vom Umfang her mit einem IHK Fachwirt vergleichen). Außerdem kann man in Zukunft immer auf so etwas aufbauen (z.B. Coaching-Fortbildung, Aus-und Weiterbildungspädagoge IHK, HPP, Wirtschaftspsychologe FH, Kommunikationspsychologe FH, usw.).

Geschrieben
Es ist grundsätzlich nicht richtig zu behaupten, dass man auf solche Kurse keine berufliche Tätigkeiten aufbauen kann. Wer gut ist, setzt sich langfristig durch. Abschlüsse sind Schmuck, Eintrittskarten. Die praktische Umsetzung ist entscheidend. Es genügt nicht zu wissen, man muss es auch anwenden.

Ich bin immer wieder beeindruckt durch die ungeheure Sicherheit, mit der so etwas behauptet wird. Aus welchen Quellen beziehen Sie denn dieses Wissen, dass solche Kurse (die, ganz nebenbei bemerkt, kein Fern_STUDIUM_ sind!) beruflich qualifizieren?

Geschrieben
Ich bin immer wieder beeindruckt durch die ungeheure Sicherheit, mit der so etwas behauptet wird. Aus welchen Quellen beziehen Sie denn dieses Wissen, dass solche Kurse (die, ganz nebenbei bemerkt, kein Fern_STUDIUM_ sind!) beruflich qualifizieren?

Wieso sind solche Kurse kein "Fern_STUDIUM_"? Natürlich sind sie das, schließlich sind sie von der ZFU als solche geprüft und zugelassen. Sie sind keine akademischen Studiengänge, falls Sie das meinten. Aber nur weil etwas nicht akademisch ist, bedeutet das nicht automatisch, das es weniger lehrreich ist.

Und ein Fernstudium, das zwischen 1-3 Jahre dauert (je nach Tempo des Studierenden), mehrere Leistungsnachweise (Einsendeaufgaben, Präsenzprüfungen, Abschlussarbeit, usw.) und Seminare (bei dem IAPP und Impulse sind es drei) beinhaltet, sollte sehr wohl beruflich qualifizieren.

Gegenfrage: Was spricht denn dagegen, dass diese Form des Lernens und der Bildung nicht qualifiziert?

Geschrieben

Es ist kein akademisches Studium und solche Kurse führen zu keinem berufsqualifizierenden Abschluss.

Ich sage auch nicht, dass so ein Kurs nicht lehrreich sein kann. Das ändert aber nichts, dass ich noch von keinem konkreten Fall weiß, der über so einen Abschluss in einen Umfeld im Rahmen eines Anstellungsvertrages Fuß gefasst hat. Zumal die Konkurrenz durch Absolventen von Unis und FHs mit psychologischer Ausbildung groß ist.

Wenn Sie das Thema interessiert - machen Sie es. Wenn Sie es als berufliche Qualifizierung planen ... Aber das habe ich ja schon oben beschrieben.

Geschrieben
Es ist kein akademisches Studium und solche Kurse führen zu keinem berufsqualifizierenden Abschluss.

Ich sage auch nicht, dass so ein Kurs nicht lehrreich sein kann. Das ändert aber nichts, dass ich noch von keinem konkreten Fall weiß, der über so einen Abschluss in einen Umfeld im Rahmen eines Anstellungsvertrages Fuß gefasst hat. Zumal die Konkurrenz durch Absolventen von Unis und FHs mit psychologischer Ausbildung groß ist.

Wenn Sie das Thema interessiert - machen Sie es. Wenn Sie es als berufliche Qualifizierung planen ... Aber das habe ich ja schon oben beschrieben.

Erläutern Sie bitte "berufsqualifizierend".

Es handelt sich um institutionsinterne Abschlüsse, keine akademischen und keine öffentlich-rechtlichen. Daher ist die Anerkennung solcher Abschlüsse niemals flächendeckend gegeben. Das heißt aber nicht, dass diese Abschlüsse keinen Wert haben. Haben Sie Erfahrungen mit einer dieser Akademien gemacht? Wir müssen uns doch erst einmal die Grundsatzfrage stellen: Was ist Bildung, Abschlüsse oder Wissen? Gehen wir nach ersterem, dann haben sicherlich nur Universitäten und Kammern (HWK, IHK) ihre Daseinsberechtigung. Gehen wir aber nach letzterem, so haben auch die Institutionen und Akademien ihre Daseinsberechtigung. Und wer sagt denn, dass ein BWL Bachelor oder ein IHK Betriebswirt praktisch immer einen ILS/HAF/XYZ Betriebswirt in die Tasche stecken? Wer garantiert, dass ein Psychologie Bachelor sein Wissen immer besser umsetzen kann, als ein Psychologischer Berater oder HPP?

Ich gebe Ihnen aber recht, will man beruflichen Erfolg, so ist man grundsätzlich mit akademischen oder öffentlich-rechtlichen (oder auch staatlichen) Abschlüssen besser bedient. In erster Linie geht es mir hier allerdings um mich. Ich möchte mich während meiner Ausbildung und darüber hinaus in einem Themengebiet fortbilden, in welchem ich mir schon über viele Jahre hinweg Wissen angeeignet habe. Daher kommt ein akademisches Studium ohnehin nicht in Frage (mal ganz davon abgesehen, dass das Bachelor/Master System bei Psychologie unvorteilhaft ist).

Meine Hauptfrage ist nun eher die, ob hier jemand Erfahrungen mit einem dieser Anbieter (ich nenne es bewusst Anbieter, Bildung ist zu einem Geschäft verkommen, genauso wie Medizin) hat und mich bezüglich des Umfangs einer solchen Weiterbildung beraten kann? Auch würde ich gerne wissen, ob hier jemand Erfahrungen darin gemacht hat, inwiefern sich ein Fernstudium und ein Selbststudium im späteren Verlauf auswirken? Werden sie in etwa gleich anerkannt, oder wird das autodidaktische Erlernen eher belächelt?

Besten Dank im Voraus!

Geschrieben

Bei allen von die genannten Angeboten handelt es sich um Fernlehrgänge, keine (akademischen) Fernstudiengänge. Das scheint dir ja auch bewusst zu sein.

Mich interessiert auch, was du mit dem Kurs genau vorhast. Im Moment machst du ja eine kaufmännische Ausbildung bei einer Bank. In welche Richtung möchtest du dich mittelfristig entwickeln?

Ich selbst habe einen Psychologie-Grundlagenkurs bei Laudius und den Fernlehrgang zum Psychologischen Berater bei Impulse gemacht. Über meine Erfahrungen mit beiden Kursen habe ich hier umfassend gebloggt:

 

Ansonsten empfehle ich dir wie Frau Kanzler auch noch, ergänzend die Suchfunktion zu nutzen.

Geschrieben

Erst einmal möchte ich mich bei euch beiden für die nützlichen Ratschläge und Verweisungen auf andere Themen bedanken!

Ganz richtig, Herr Jung, ich mache aktuell eine kaufmännische Ausbildung bei einer Bank. Da ich mir danach mehrere Optionen offen halten möchte und ich ohnehin ein großes Fachwissen über Psychologie verfüge (auf die Gefahr, dass ich arrogant klinge: ich habe schon Bachelor Absolventen in Psychologie getroffen, die weniger über Psychologie wussten, als ich. Ein Problem des Bildungssystems in Deutschland, auch ohne wirklichem Interesse an einer Sache, kann man mit guten-ausreichenden Noten durchkommen, aber das ist ein anderes Thema) würde ich auch gerne eine Weiterbildung in diesem Bereich tätigen. Ob es sich dabei um einen institutionsinternen, akademischen, staatlichen oder öffentlich-rechtlichen Abschluss handelt, ist für mich zweitrangig. Ich weiß um mein Wissen in diesem Bereich, ich benötige keinen Abschluss, den ich irgendwem vorzeigen kann um mich selbst zu profilieren. Ich möchte das ganze für mich machen, mein Wissen vertiefen und schlicht und ergreifend mehr lernen. Aber natürlich möchte ich auch nicht belächelt werden, wenn ich mich irgendwo bewerbe und bei einem Vorstellungsgespräch sitze. Ich denke aber, dass Impulse, IAPP, oder auch Paracelsus ein gutes Ansehen genießen.

Um Ihre Frage zu beantworten, wo ich mich selbst in Zukunft sehe: Ich könnte mir nach meiner Ausbildung vorstellen, noch eine weitere pädagogische/psychologische Fortbildung zumachen (Kommunikations-/Wirtschaftspsychologe FH, oder Aus- und Weiterbildungspädagoge IHK), um mich auf höhere Stellen in der Personalabteilung bewerben zu können. Aber auch eine Tätigkeit als Coach innerhalb eines Unternehmens fände ich reizvoll. Da ich noch jung bin, möchte ich mich aber nicht jetzt schon zu sehr auf einen einzigen Bereich beschränken. Ich bin lieber breit als tief aufgestellt.

Ich werde mich dann mal in den besagten Threads einlesen, nochmals vielen Dank!

Eine Frage bleibt aber: Macht es beim Arbeitgeber einen großen Unterschied, ob man ein Fernstudium oder Selbststudium absolviert hat? Vielleicht hat der ein oder andere diesbezüglich Erfahrungen gemacht.

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