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Erfahrungsaustausch: Externe Promotion im Ausland (Slowakei/Tschechien)


Maddin123

Empfohlene Beiträge

Hallihallo!

Ich bin neu in diesem Forum und studiere aktuell an der TU Kaiserslautern Wirtschaftsrecht.

Nach meinem Masterstudium strebe ich eine externe Promotion an. Da durch meinen akad. Werdegang: Diplom-Finanzwirt (FH) + Weiterbildungs-Master (LL.M) eine externe Promotion in der BRD nahezu unmöglich bzw. unrealistisch ist, möchte ich gerne im europäischen Ausland eine solche starten.

Hier in diesem Thread suche ich nach Leuten, die es geschafft haben eine externe Promotion im Ausland (z.B. Slowakei oder Tschechien) zu verwirklichen. Postet eure Erfahrungen (Dauer, Kontaktaufnahme, Kosten, Hürden, etc.?).

Insbesondere interessiert sich mich dabei, die Frage ob es realistisch ist eine Promotion ohne gewerblichen Promotionsberater durchzuziehen?

Wie habt ihr den Kontakt mit den Unis aufgenommen, etc.?

Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion. Falls ihr nicht öffentlich diskutieren wollt, freue ich mich auch über jede PN von euch.

MfG

Maddin

Anmerkung: Es geht mir hierbei um ein PhD-Studium! Ausdrücklich NICHT um ein JUDr.- oder PhDr.-Studium.

Und bitte keine endlos Diskussionen über Sinn und Moral eines Doktors im Ausland. Suche hier in diesem Thread Leute, die das Prozedere schon hinter sich haben ;)

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Guten Abend Maddin123,

ich kenne leider konkret keinen, der Erfahrungen mit der externen Promotion und Tschechien/Slowakei hat, allerdings hätte ich noch den ein oder anderen interessanten und vor allem seriösen Link anderer europäischer Alternativen aus dem Netz für Dich:

A: Dr. sc. admin. - Kooperation DIPLOMA Hochschule Nodhessen mit der Universität Lettlands

http://diploma.de/doctor-of-management-science

B: Dr. phil. - UMIT Universität Hall in Tirol (allerdings mit Management-Schwerpunkt "Gesundheitswesen")

https://umit.at/page.cfm?vpath=studien/doktorat_studien/management-und-oekonomie-im-gesundheitswesen

Viele Grüße!

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Danke für den interessanten Post! Also beide Programme waren mir nicht bekannt!

Wobei das Programm der UMIT für mich nicht in Betracht kommt, da ich keinen Studienabschluss im Medizin-Sektor habe...

Das Promotionsprogramm der Uni Riga hingegen klingt gar nicht so verkehrt!

Wer von euch kann sonst noch was zum Thread-Thema los werden?

MfG

Maddin

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Hallo Maddin,

Diskussionen in dieser Richtung gab es hier schon einige. Mit den Suchbegriffen "Promotion" und "Ausland" findest du ergänzend zu diesem Thema hier einiges dazu.

Lediglich an Erfahrungsberichte von Leuten, die das dann auch erfolgreich absolviert haben, kann ich mich nicht erinnern.

Viele Grüße

Markus

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Ein Bekannter von mir ist aktuell im PhD-Programm an der Comenius University in Bratislava:

- Die Kosten belaufen sich insgesamt auf ca. € 14.000,-

- Mindestdauer des Programms ist 3 Jahre

- Kontaktaufnahme: Über den angegebenen Ansprechpartner auf der Homepage

- Hürden: Hier gibt es in der Tat mehrere davon:

a) Für deinen Dipl.-Fin.wirt bekommst Du maximal 180 ECTS angerechnet, dein LL.M. umfasst 90 ECTS. Zusammen ergibt dies 270 ECTS, was jedoch nicht für das PhD-Studium ausreicht (min. 300 ECTS).

B) PhD-Programme sind stark formalisiert. Die Unterstützung seites der Uni, die erforderlichen Credit-Points zu erwerben (z.B. 3 Peer-Reviewed-Fachartikel in int. Publikationen (für Deutsche ist das jedoch etwas einfacher).

c) Die Prüfungen sind durchaus heftig. Insbesondere das Rigorosum hat es in sich (heulende Gesichter mit eingeschlossen). Mein Bekannter würde das Programm nicht nochmal machen.

d) Vorteil: Dein Englisch muss nicht ganz so geschliffen sein, da keine Native-Speaker vor Ort.

Fazit: Das PhD-Programm ist kein Selbstläufer und weit komplexer als eine durchschnittliche Promotion in Deutschland.

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Hi Maddin123,

mit der UMIT (siehe Link auf Seite 1) kannst Du auch mit einem betriebswirtschaftlichen oder juristischen Studienabschluss promovieren.

Einzige Voraussetzung (neben den üblichen) ist, dass sich Du Dich in Deiner Dissertation mit dem Schwerpunkt Gesundheitswesen befasst (Abschluss: Dr. phil. - Ökonomie und Management im Gesundheitswesen).

Mögliche Forschungsbereiche wären z. B. Themen rund um die Finanzierung von Krankenhäusern/Gesundheitseinrichtungen, etc. (Eben sämtliche Managementbereiche, die eine Schnittstelle zum Gesundheitswesen aufweisen...)

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen und wünsche Dir viel Erfolg! - Halte uns bitte auf dem Laufenden!

Viele Grüße!

Nachtrag: Von gewerblichen Promotionsberatern würde ich die Finger lassen... Das ist immer mit einem gewissen Beigeschmack verbunden und häufig sehr unseriös. Am Ende verdienen nur die Promotionsberater und du stehst ggf. ohne den erwünschten akad. Grad da.

Ich würde Dir raten, dass Du dich mit anerkannten Hochschulen in D-A-CH in Verbindung setzt (wie z. B. der DIPLOMA Hochschule Nordhessen, die das o. g. kooperative Promotionsprogramm anbietet).

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Moinsen,

vielleicht mal ein paar Grundlegende Aspekte zu einer (berufsbegleitenden) Promotion:

Wenn man Aufwand und Ertrag katalogisieren möchte, dann lassen sich vier Konstellationen unterscheiden:

(1) Wenig Aufwand, voll anerkannter Abschluss,

(2) wenig Aufwand, wenig anerkannter Abschluss,

(3) viel Aufwand, voll anerkannter Abschluss,

(4) viel Aufwand, wenig anerkannter Abschluss.

Zu ersten Kategorie gehören nach allgemeiner Anschauung die Dr. meds, jedoch ist die Hürde dort das heftige Studium zuvor. Zur zweiten Kategorie gehören sicherlich irgendwelche Titelmühlen, sei es in der Schweiz oder Osteuropa. Für Fernstudenten sind diese beiden entweder unmöglich oder nicht empfehlenswert.

Es geht also nur mit einer Menge Aufwand über einen Zeitraum von 3 - 6 Jahren. Dort brauchst Du "Dein" Thema, für das Du brennst, sonst ist es unrealistisch die Promotion neben einem Job durchzuziehen. Denn anders als bei einem Studium, wo man unterschiedliche Module hat, also Abwechselung vorgesehen ist, fällt das bei einer Dissertation ja völlig weg. Wenn Du ein solches Thema hast, gerne auch ein Nischenthema, dann kannst Du auch eine ganz normale Uni in Deutschland davon überzeugen. Einer meiner (unserer) Kollegen aus dem LL.M. Studiengang hat schon jetzt seine Promotionszusage in Jura an der Uni Köln (sofern die Note passt) weil er ein völliges Außenseiterthema "auf dem Herzen hat". Diese juristische Frage aus dem Arbeitsrecht betrifft in Deutschland vermutlich keine 1.000 Menschen, aber ihn beschäftigt es seit seiner Ausbildung und ein anderes Thema hat er abgelehnt - das hat den Prof überzeugt: Er will die Arbeit schreiben um dieses Thema zu durchleuchten, und der Doktorgrad ist eben ein Nebenprodukt des ganzen, aber nicht der Hauptzweck.

Wenn Du ein Thema hast, von dem Du sicher bist, dass Du es über Jahre mit Energie verfolgen kannst, stellt sich die Frage der Hochschule. Grundsätzlich kommen da alle Universitäten in Betracht (siehe oben). Für mich persönlich scheiden jedoch osteuropäische Unis aus, da ich Sorge hätte, dass meine jahrelange Arbeit später nicht anerkannt wird [also in Kategorie (4) fällt]. Selbstverständlich gibt es dort Unis die weit besser sind als deutsche Wald- und Wiesen-FHs, aber durch Titelhändler, seltsame Promotionsberater etc. stehen sie im Allgemeinen nicht immer im besten Ruf. Außerdem käme ich mir doof vor, wenn ich z.B. in Polen eine Dissertation auf deutsch oder englisch einreichen würde, aber selbst kein Wort polnisch spreche.

International gibt es aber auch sehr viele englischsprachige Angebote in englischsprachigen Ländern, wo Promotionen denkbar sind: UK, CAN, SA, AUS. Nennt sich DBA, DBL, Ph.D. - die Abschlüsse aus UK sind ohne Herkunftsangabe in Deutschland führbar. Je nach Thema sind dann vermutlich andere Universitäten ein möglicher Ansprechpartner. Teilweise haben die Universitäten auch unterschiedliche formelle Voraussetzungen. Das aus meiner Sicht wichtigste bei der Suche nach einer Doktorandenstelle ist aber das eigene Thema (das man natürlich noch Schwerpunktmäßig an einen bestimmten Lehrstuhl anpassen kann, aber die Grundidee muss stehen). Wer ohne "sein" Thema berufsbegleitend promovieren will, wird es sonst schwer haben, seine Motivation glaubhaft zu erklären.

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Hallo CrixECK,

gute Darstellung, aber hinsichtlich der Titelmühlen muss ich dich doch korrigieren.

Nun, was ist eine Titelmühle - Eine Titelmühle im engeren Sinn ist eine Einrichtung, die Urkunden mit akademischen Scheingraden (z.B. Doktorgrade) verkauft oder tatsächliche Titel zu stark erleichterten Bedingungen vergibt. Derartige Grade können von Interessierten gegen Bezahlung in kurzer Zeit erworben werden. Derartige Einrichtungen finden sich beispielsweise in karibischen Kleinstaaten, Singapur, Indien, Sri Lanka, in den USA und der Schweiz. In Ost- oder Mitteleuropa gibt es dagegen keine klassischen Titelmühlen.

Eine Titelmühle im erweiterten Sinn sind stattliche Universitäten, an denen, natürlich inoffiziell und verdeckt, Titelhandel mit echten akademischen Graden stattfindet. In die Schlagzeilen sind hier in den vergangenen Jahren die Universitäten in Würzburg und Hannover gekommen. Analoge Probleme gab es auch anderswo, z.B. in Mitteleuropa an Unis in Bratislava (St. Elisabeth Univ.) und Belgrad. Derartiger Titelhandel gefährdet den Ruf anerkannter Universitäten und ist daher besonders schädlich.

Darüber hinaus gibt es staatliche oder staatlich anerkannte Institutionen, die Abschlussbezeichnungen vergeben, die ähnlich oder identisch zu akademischen Graden sind. Beispiele hierfür sind:

- Schweizer Fachschulen: Eine Abschlussbezeichnung ist z.B. Diplom-Wirtschaftsinformatiker XYZ (XYZ steht für die Abkürzung der Institution).

- Deutsche Berufsakademien: Eine Abschlussbezeichnung ist z.B. Bachelor of Arts (identisch mit einem akademischen Grad, ist jedoch nur eine Abschlussbezeichnung, wie z.B. Industriekaufmann.) Berufsakademien sind keine Hochschulen!

Derartige Institutionen sind jedoch m.E. keine Titelmühlen, werden jedoch gelegentlich als solche bezeichnet (auch von Wissenschaftsministerien der jeweilig anderen Ländern). Hier gibt es oft Probleme bei der Anerkennung bzw. zulässigen Gradführung.

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