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Qualitätsbeauftragte - ILS oder Weber?


CoCo789

Empfohlene Beiträge

Es gibt in der Pflege verschiedene Standards:

Die Expertenstandards (Dekubitusprophylaxe, Förderung der Kontinenz, akute und chronische Schmerzen, chronische Wunden, Sturzprophylaxe, Mangelernährung und Entlassungsmanagement) sind gesetzlich vorgeschrieben, das SGB XI sagt dazu etwas in den §§ 112 ff.

Diese werden von der DQNP herausgegeben und sind von Wissenschaftlern entwickelt. In Pflegeheimen und in Plegdiensten wird die Umsetzung konsequent vom MDK überprüft. Müßte bei dir in der außerklinischen Pflege auch in der DOKU gespiegelt sein.

Änderungen erfährt man über Fachzeitschriften, über QM Berater, über Mitgliedschaften im Verband und und und. Es ruft also keiner an und gibt alle möglichen Änderunegn durch. Die Einrichtungen müssen selbst organisieren, wie sie zum aktuellen Fachwissen kommen.

Dann gibt es noch ganz normale Standards, wie Körperpflege, Verbandswechsel, Bewegungsförderung usw. Da gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, keine zentralen Standards. Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse und z.B die Hygiene sagt was zur hygienischen Vorgehensweise zur Durchführung.

Hier sind die Einrichtungen auch selbst veranstwortlich ihre Standards nach den neusten medizinischen und pflegerischen Kenntnissen zu füllen. Auch hier wieder: Fachzeitschriften, Fachbücher, Messen, Vorträge, Symposien, wissenschaftliches Recherchieren eben.

Über Kontrakturen kann man z.B aktuell was von dem Herrn Huhn (Siegfrid?) lesen.

Es gibt also keine "übergeordnete" Stelle, die dir abseits der Expertenstandards sagt, wie du etwas zu machen hast. Das entscheiden Einrichtungen selbst und spiegeln es in ihren Konzepten (Pflegekonzept, einzelne Konzepte wie Basale Stimulation, Integrative Validation,...) Man stellt sich quasi aus dem bunten Allerlei der theoretischen Angebote das eigene Paket zusammen und richtet auch die Standards danach aus. Wenn ich also das Pflegemodell nach Böhm anwende und es kombiniere mit Basale und Validation, werden meine Standards anders aussehen, als wenn ich "nur" Frau Krohwinkels Theorien und ihr Modell zugrunde lege.

Die Standards anzupassen obliegt also den Einrichtungen. Dort machen das entweder PDLs, QMBs, die Fachkräfte, externe Berater, QM Zirkel, manchmal auch ein zentrales QM, wie große Ketten es vorhalten. Arbeitest du z.B bei einer der größten Krankenhausketten oder einer der größten Pflegeheimketten, brauchst du dir vor Ort keine Gedanken darum machen, es wird alles vorgegeben. In der "Zentrale" kümmern sich Pflegewissenschaftler um diese Dinge (oder Pflegewirte oder sonstwelche Fachleute/Gruppen)

In der Pflege gehört zu den Aufgaben der QMB auch die Umsetzung der QPR, das sind die Qualitätsprüfrichtlinien des Medizinischen Dienstes (MDK), dort ist haarklein festgelegt, was und wie in den Einrichtungen geprüft wird. Es ist eine Anleitung/Checkliste für die Prüfer, weil Qualitätsüberprüfungen ja nicht willkürlich sein sollen, sonder reproduzierbar und vergleichbar.

Das Thema ist sehr umfangreich :-)

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Angst brauchst du keine haben, eine gewisse Portion Respekt genügt doch auch :-D

ne Spaß beiseite, ich bin zwar Qualitäter ausm Automotive Bereich, jedoch denke ich jemand der in Richtung Qualität gehen möchte sollte es sich wirklich gut überlegen.

Es ist nicht immer alles so schön wie in der Theorie und oftmals steht man auch alleine da und muss sich gegen ein Team aus verschiedensten Leuten behaupten. Ich finde da merkt man immer wer seinen Job aus Leidenschaft macht. Ein guter Qualitäter vertritt seine Prinzipien auch wenn sein eigener Chef dagegen ist.

P.S. ich drückte mich jetzt absichtlich etwas überspitzt aus, aber ich denke die Botschaft ist angekommen.

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