Gibt es so etwas wie eine "Faszination Frankreich"?

[kurtchen]

Ich habe ein paar Leute kennengelernt, für die Frankreich ein Sehnsuchtsland war, in das sie immer wieder reisen mussten. Die waren meistens Französischlehrer. Ich kenne auch jemanden, der sich ganz bewusst in Frankreich niedergelassen hat, nachdem er viele Länder auf der ganzen Welt sehr ausgiebig bereist hat. Es scheint sie zu geben, die Faszination Frankreich.

[Esme]

Davon kenne ich auch welche. Aber auch andere: Franzosen, die nach D gezogen sind und sich sogar hier einbürgern haben lassen.

Mein Interesse an Frankreich ist _sehr_ überschaubar, die Sprache ist nicht meins - dafür der Käse und der Wein

[Dario]

ich bin ein großer Frankreich Fan und hätte ein persönliches Interesse daran in meiner Firma die Kontakte zu französischen OEMs zu intensivieren. Ich liebe das Land, die Sprache, die Geschichte, die Kultur. Bin dazu auch erst im Alter von 35 gekommen, als ich meine Frau dort um ihre Hand angehalten habe, seitdem ist es für mich bzw. für uns der Ort, an dem das Paradies die Erde sanft auf die Stirn küßt und sagt Welt ich liebe dich, hier zeige ich dir meine betörende Anmut. Bis ich nicht dort gewesen bin hatte ich die üblichen allgegenwärtig aufzuschnappenden Ressentiments latent verinnerlicht. Ich würde die Sprache sehr gerne lernen, leider hab ich dafür soviel Talent wie zum Stabhochsprung. Ohne Stab. Auf den Händen laufend. Mit Eisenkugeln dran. Wir waren letztes Jahr wieder dort und so eine vergeistigte Atmosphäre wie im Pantheon habe ich selten erlebt. Mit etwas Glück bin ich im Juli wieder in der Nähe von Paris auf Business Trip. Ich würde mich sehr freuen.

Mir hilft wohl dabei meine Herkunft, die nicht (wie es wohl bei Majesty auch zu sein scheint, nur bei ihm wohl im anderen Extrem, oder aber ich deute die Sultanatsfreude falsch) deutsch ist, d. h. ich bin unbefangen von immer noch unbewußt vorhandenen Erbfeind Geschnatter. Warum man meint 2015 noch mit sowas auftrumpfen zu müssen ist mir nicht nachvollziehbar, ich höre es aber oft und gerne, wenn ich meine Begeisterung für Frankreich im privaten Rahmen anspreche.

[Marmotte]

In der Schule, im Urlaub in den Maghreb-Ländern und in Kanada bei meinem Onkel und auf der Abschlussfahrt nach Paris.

Na wenigstens sagst du nicht in Filmen und in Liedern.

[Marmotte]

Mein Interesse an Frankreich ist _sehr_ überschaubar, die Sprache ist nicht meins - dafür der Käse und der Wein

Guten Käse und Wein gibt's auch in der Schweiz

[KanzlerCoaching]

Guten Käse und guten Wein gibt es auch in Deutschland. Und in Italien. Und bestimmt sonst wo auch.

Was aber nicht hindern sollte, auch den französischen Wein und Käse lecker zu finden, oder?

Im Ernst: Ich sehe nicht das Entweder - Oder!

[Marmotte]

Nein natürlich nicht, gegen französischen Käse und Wein ist nichts einzuwenden. Die Weingebiete im Elsass sind sehr gut.

Was ich meine ist: Frankreich hat viele schöne Seiten, aber das haben andere Länder in meinen Augen auch. Deswegen ist es für mich kein Sehnsuchtsland, es fasziniert mich nicht.

Vielleicht noch dazu gesagt, ich schaue hin und wieder auch französische Fernsehsender, daran ist mein Freund Schuld. In einer Sendung reist eine Frau durch Frankreich und zeigt die Verschiedenen regionalen Besonderheiten vor allem in der Küche. Die Sendung heißt "Les Carnets de Julie". Es ist wirklich schön und interessant, aber es weckt keine Sehnsucht in mir.

Ich habe wie gesagt auch nichts gegen Frankreich, aber ich kann nicht verstehen warum manche Leute jedes Jahr an einen bestimmten Ort in Frankreich (oder sonst wo) in den Urlaub fahren. Es gibt doch so viel zu entdecken.

Letzten Sommer haben wir beim Wandern in Engelberg eine Frau auf einer Terrasse im Restaurant getroffen. Sie erzählte uns, dass sie seit 20 Jahren jedes Jahr herkommt. Sie ist wohl von diesem Ort fasziniert, aber wirklich nachvollziehen kann ich es nicht.

Vielleicht finde ich ja auch irgendwann mein persönliches "Sehnsuchtsland" und fahre dann immer wieder dort hin, wer weiß, wer weiß.......

[KanzlerCoaching]

Ja, das kann ich gut nachvollziehen.

Für mich gibt es ein paar Orte (ganz unabhängig von einer bestimmten regionalen Zuordnung), da geht mir das Herz auf. Ich kann es gar nicht anders sagen. Einer davon liegt in Frankreich, einer davon im Süden Deutschlands und einer davon ganz in der Nähe, aber zu einer bestimmten Tageszeit! Der ist auf der Autobahn oder der parallel laufenden Landstraße, wenn abends die Sonne in einem bestimmten Winkel steht und ich von der Höhe aus ins Rheintal runterschaue und den Rhein wie ein Band aus geschmolzenem Kupfer sich in Richtung "Binger Loch" schlängeln sehe.

Daneben gibt es noch solche Gefühle von Faszination, die eher mit Gerüchen und Gebäuden und bestimmten Aktionen zusammenhängen. Davon gibt es bei mir viele in Frankreich in unterschiedlichen Regionen.

[Esme]

Bei Käse und Wein sehe ich auch nie ein "entweder oder", sondern immer ein "ja, bitte gerne das auch noch dazu"

Nachdem ich nach CH quasi eingeheiratet habe, wurde übrigens meine Verbindung zu Französisch stärker - wohnt doch ein Teil der Verwandtschaft in Neuenburg (und hat Kinder, die nur Italienisch und Französisch können. Zum Glück gibt es Hände und Füße. Und zum Glück lernen sie in der Schule Englisch. Und Deutsch.).

Ich kann auch ehrlich gar nicht sagen was ich an Frankreich nicht mag. Oder an der Sprache. Glaub da gibt es keine raionalen Gründe. Weil französische Lieder zB gefallen mir wiederum. Vielleicht wurmt es mich auch einfach, dass ich die Sprache nie gelernt habe? Keine Ahnung.

Nur manchmal habe ich das Gefühl, dass nicht-Franzosen mit ihren paar gelernten Brocken angeben wollen ... und das klingt dann in meinen Ohren überheblich. Oder es ist einfach wieder Bedauern gepaart mit Neid? Ach, ich denk einfach nicht mehr drüber nach (und trink heut abend lieber noch ein Gläschen Osterfinger Wein ^^).

[Gast]

Alleine schon die französische Sprache finde ich absolut schrecklich und homosexuell.

Tja, das ist jetzt unter so vielen Aspekten löschenswert, vor allem aber weil es gleichzeitig gegen Franzosen und Homosexuelle hetzen möchte. Markus, bitte walte deines Amtes.

Zumindest eines wird jetzt noch verständlicher:

Momentan bin ich in einer Spedition tätig und kümmere mich in erster Linie um alle möglichen Ein- und Ausfuhrgeschichten. Da habe ich zum Glück wenig mit Gruppen von Menschen zu tun.