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Master of Applied Sciences (MAS) in Deutschland angekommen?


jbreiter

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Hallo,

bei meinen ausufernden Recherchen zum Thema Weiterbildung stoße ich immer öfter auf CAS / DAS / MAS-Lehrgänge deutscher Anbieter. Beispielsweise haben die Unis in Koblenz und Tübingen oder z.B. die FH in Augsburg solche Angebote im Portfolio.

Es handelt sich dabei um ein eidgenössisches Zertifizierungssystem für postgraduale Weiterbildungen. Für 15 ECTS gibt es ein Certificate, für 30 ein Diploma und für 60 einen Master of Applied Sciences. Der Master beinhaltet in der Regel ein Abschlussarbeit.

Dieses Thema wurde hier im Forum schon besprochen, jedoch nur als ein exotisches Alpenphänomen aus Österreich und der Schweiz :)

Hier meine Fragen an euch:

1. Kann davon ausgegangen werden, dass sich dieses System angesichts des wachsenden Angebots auch in Deutschland etabliert?

2. Wie steht es heute um den Bekanntheitsgrad dieser Abschlüsse?

3. Könntet ihr euch vorstellen so eine Weiterbildung zu machen?

Ich finde das System insgesamt ganz brauchbar. Es gibt unglaublich viele akademische Weiterbildungen, die man nicht auf Anhieb einordnen kann. Da man heute ohnehin daran gewöhnt ist in ECTS zu denken, kann man den Umfang und das Niveau der Kurse ohne großes Umrechnen in kurzer Zeit abschätzen.

Außerdem denke, dass es mit CAS / DAS / MAS etwas mehr Wertschätzung für Weiterbildungsbestrebungen nach dem Studium gibt als mit nichtgenormten, institutseigenen Zertifikaten.

Was meint ihr dazu? Ich freue mich auf eine interessante Diskussion!

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Zuletzt bin ich zu meiner großen Verwunderung auch auf einen CAS/DAS/MAS gestoßen an einer deutschen Uni, ich glaube es war sogar Koblenz.

Mir ist das System vor allem von der Schweiz bekannt und finde diese Einteilung recht gut, weil man flexibel von einem CAS bis zum Master gelangen kann. Gut finde ich auch, dass dieses Weiterbildungssystem offenbar in der Schweiz durch die Hochschulen als System umgesetzt wird, so dass es keine Insel-Angebote einzelner Hochschulen sind, mit denen die Firmen nichts anfangen können. Allerdings hatte die Schweiz vor dem CAS/DAS/MAS bereits ihr Weiterbildungs-System mit den Abschlüssen NDK und NDS, das sie nach Bologna dann wohl auf CAS/DAS/MAS übertragen haben.

Ich würde mir in Deutschland auch akademische und einheitlich gegliederte Weiterbildungsabschlüsse unterhalb eines Masters wünschen, so dass sowohl Firmen als auch Weiterbildungsinteressent Angebote entsprechend einordnen können. Ich frage mich allerdings, ob das CAS/DAS/MAS-System in Deutschland systematisch Einzug halten soll, oder ob es sich um "Insel-Angebote" einzelner Hochschulen handelt. Darüber habe ich noch nichts gelesen.

Problematisch finde ich, dass es neben den konsekutiven und Weiterbildungs-Master (MA, MEng, MSc., ...) dann auch noch den MAS gibt. Die Verwirrung ist dann noch perfekter, als sie heute ohnehin schon ist. Als Firma und als Weiterbildungsinteressent würde ich mich fragen, was sich hinter dem "Master of Advanced Studies" nun wieder verbergen soll.

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Problematisch finde ich, dass es neben den konsekutiven und Weiterbildungs-Master (MA, MEng, MSc., ...) dann auch noch den MAS gibt. Die Verwirrung ist dann noch perfekter, als sie heute ohnehin schon ist. Als Firma und als Weiterbildungsinteressent würde ich mich fragen, was sich hinter dem "Master of Advanced Studies" nun wieder verbergen soll.

Es ist ja eigentlich schnell erklärt, was sich hinter dem System verbirgt. Da täte vielleicht eine Überarbeitung des deutschen Wiki-Artikels not, der sich noch ausschließlich auf im Ausland erworbene MAS bezieht.

Der MAS steht ja grundsätzlich auch für beruflich Qualifizierte offen. Gerade hier sehe ich Potential für Verwirrung. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Personaler irritiert ist, wenn er googelt und feststellt, dass es sich nicht um einen "richtigen" Master handelt. Er könnte annehmen, dass der Versuch unternommen wird, falsche Tatsachen vorzutäuschen. Damit wäre man dann wohl ziemlich schnell raus...

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...Der MAS steht ja grundsätzlich auch für beruflich Qualifizierte offen. Gerade hier sehe ich Potential für Verwirrung...

Da sprichst Du ein ganz sensibles Thema an, das hier im Forum auch mehrfach diskutiert wurde.

Diese Diskussion betrifft aber nicht nur die MAS, sondern die Weiterbildungs-Master in Deutschland insgesamt, die unter Umständen auch Bewerber ohne Erststudium aufnehmen.

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Da stimme ich grundsätzlich zu.

Bei herkömmlichen Weiterbildungs-Mastern handelt es sich jedoch um Studiengänge, die dem Bologna-Prinzip entsprechen, also in der Regel 90 bzw. 120 ECTS wiegen.

Liest man "Master" geht man folglich auch von diesem Umfang aus. Dann findet man aber heraus, dass es ja nur 60 ECTS sind....

Wenn man bereits ein abgeschlossenes Studium hat, dürfte das nicht so ins Gewicht fallen. Anders bei beruflich Qualifizierten.

Das sind jedoch nur meine eigenen Vermutungen.

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Bei herkömmlichen Weiterbildungs-Mastern handelt es sich jedoch um Studiengänge, die dem Bologna-Prinzip entsprechen, also in der Regel 90 bzw. 120 ECTS wiegen.
Es gibt aber auch Weiterbildungsmaster mit 60 ECTS (ich selbst habe einen Master of Arts der TU Kaiserslautern mit 60 ECTS). Dieser ist jedoch, im Gegensatz zum MAS, promotionsberechtigt. Allerdings gibt es im Ausland manchmal Anerkennungsprobleme (bei mir 210 + 60 = 270 und damit < als die vorgeschriebenen 300 ECTS). In Deutschland selbst gibt es wohl keine Anerkennungsprobleme mit Weiterbildungsmastern (mit dem MAS schon). Manchmal reicht ja schon das Abitur als Promotionsvoraussetzung.
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Der MAS ist selbst in Österreich und Schweiz unterschiedlich. Da haben die Hochschulen andere Konzepte. Soweit ist Deutschland noch lange nicht. Ein MAS ist eher anwendungsbezogen und weniger akademisch geprägt las normale Master. In CH stehen MAS und MBA auf einer Stufe.

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Sollte Bologna nicht auch bewirken, dass die Titelflut aufhört? Bei den Diplom-Abschlüssen gab es ja für fast jeden Studiengang einen eigenen Diplom-Abschluss. Laut Wikipedia soll es an deutschen Hochschulen auch nur Bachelor und Master of Arts, of Science, of Fine Arts, of Engineering, of Laws, of Music und of Musical Arts geben.

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@ Personalberater:

Die Anzahl der ECTS-Punkte im Master sagt tatsächlich nicht unbedingt etwas aus, über die Möglichkeit zu promovieren.

Immerhin gibt es ja auch die Fast-Track-Programme, bei denen die Promotion / Aspirantur direkt an den Bachelor anknüpft.

In der Praxis wollen die Uni's trotzdem die 300 ECTS sehen. Zumindest hat man mir das in der Beratungsstelle der hiesigen Uni gesagt.

@ Majesty:

Ziel der Bologna-Reform ist es in erster Linie, Abschlüsse vergleichbar zu machen, z.B. durch die Modularisierung, den zweistufigen Aufbau der Studiengänge und die Vergabe von Leistungspunkten.

Das CAS / DAS / MAS-System bietet ein Vehikel um Gleiches für postgraduale Weiterbildungen zu etablieren. Damit kann eine "Zertifikatsflut" vermieden werden.

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Dann mal einige hypothetische Fragen. Wozu einen Master of Applied Sciences oder of Computer Science, wenn wir einen Master of Science haben? Wozu einen MBA wenn wir für betriebswirtschaftliche bzw managementorientierte Studiengänge den MA haben? Wozu einen Master of Commercial Law, wenn wir für rechtsorientierte Studiengänge einen LL.M. haben?

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