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Werden Sie doch Berufschullehrer!


yoshua

Empfohlene Beiträge

Hallo yoshua,

solange du für dich nicht herausfindest, was du wirklich möchtest, kann ich dir nur davon abraten, irgendwas Neues zu beginnen. Auch der Berufsschullehrer scheint ja nicht aus deiner Überzeugung zu kommen, sondern weil es jemand mal spontan als Option für dich erwähnt hat - und auch da scheinst du noch nicht wirklich recherchiert zu haben oder ein realistisches Bild zu haben, was mit diesem Beruf zusammen hängt.

Ich kann dir nur empfehlen, etwas für dich zu tun, um für dich heraus zu finden, wohin dein Weg gehen soll. Da du dich damit alleine schwer zu tun scheinst (und es ist auch schwer mitunter, also kein Vorwurf), würde ich dir dafür empfehlen, mal in ein Coaching zu investieren. Gibt es natürlich nicht für umsonst... Aber so eierst du wahrscheinlich in einigen Jahren noch genauso rum.

Oder du machst halt "irgendwas" - dann empfehle ich etwas zu suchen, für das du deinen Bachelor nutzen kannst, wie zum Beispiel eine Tätigkeit der, die du aktuell im Praktikum machst. Damit scheinst du ja zurecht zu kommen, auch wenn es für dich nicht die Erfüllung ist.

Viele Grüße

Markus

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Vielleicht auch von mir noch einige Anmerkungen dazu, da ich mich schon etwas länger mit so einem Gedanken beschäftigt hatte (da ich in meinem Fachbereich nicht ganz unbegabt bin und in dem entsprechenden Berufsschulfach mangels Lehrer in Vertretung unterrichtet habe, wurde mir von einigen Seiten der Lehrerberuf nahegelegt):

Lehrer sein heißt nicht nur vorne hinstehen und halt was unterrichten. Unterrichtsstunden müssen vorbereitet werden, Lehrpläne studiert und berücksichtigt werden, Materialien in stundenlangen Sitzungen aufbereitet werden. Ich hatte etwa ein Jahr lang quasi vertretungsweise unterrichtet, weil der Lehrer nicht greifbar war und die Stunden quasi ausgefallen sind. Da habe ich den Klassenkameraden den Ersatzunterricht angeboten, der von etwa der Hälfte auch angenommen wurde. Das waren 1,5 Tage in der Woche, im Schnitt 5 Stunden/Woche und das hat mir schon gereicht. Wenn ich mir nun vorstelle, das jeden Tag über 6-8 Stunden durchziehen und die Vorbereitung dafür machen zu müssen, dann ist der Lehrerberuf gleich gar nicht mehr so entspannend.

Man steht da nicht einfach mal vorne hin und unterrichtet halt was. Man hat es mit unterschiedlichsten Schülern zu tun. Ich hatte quasi freiwillige Schüler, d.h. die wollten auch was lernen und waren entsprechend motiviert dabei. Hätte die andere Hälfte der Klasse ebenfalls teilgenommen, dann hätte ich bei diesen - pardon - Arschgeigen wohl recht schnell aufgegeben. Und setz mal so einen Rausschmiss durch, damit beeindruckt man heutzutage nicht mehr besonders. Klar, bei manchen Betrieben kann man entsprechend darüber intervenieren, aber es gibt auch Betriebe, die dann den Lehrer rund machen, weil er den Azubi wegen einer Lappalie rausgeworfen hat. Da hat man nicht immer Glück. Andersrum gibt es auch Hochbegabte, die einen in den Wahnsinn treiben können, wenn sie dauernd unterbrechen und Diskussionen beginnen, wo keine hingehöre, oder klugscheißen und einen als Idioten hinstellen... auch damit muss man umgehen können.

Und dazu ist es an vielen Berufsschulen so, dass du eben nicht nur dein Hauptfach unterrichtest, sondern noch 1-3 andere Fächer. Du kannst als unterrichten, was du gerne machst, aber wirst auch unterrichten müssen, was du nicht so gerne machst.

Das sind jetzt nur die Dinge, die mich zum Teil direkt auch betroffen haben und die in Gesprächen aufkamen. Letztlich habe ich den Berufsschullehrer daher nicht weiter verfolgt, einfach weil man dafür gemacht sein muss.

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Habe heute gelesen, dass in Lehrermangelfächer auch Quereinsteiger gesucht werden.

Darüber haben wir bereits hier diskutiert. Erkenntnis war, dass es vom jeweiligen Bundesland abhängig ist und auf den (richtigen) Masterabschluss ankommt.

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Hier ein paar Fakten zum Gehalt.

Als Lehrer einer Berufsschule bekommt man z.B. mit 30 Jahren, ledig, ca. 2.800 Euro Netto,

davon gehen noch einmal bis zu 200 Euro ab für die private Krankenversicherung.

Das ist fast das gleiche Gehalt wie es ein Fachhochschulproffessor im gleichen Alter bekommt.

Nach 40 Dienstjahren winkt eine goldene Pension von 3,700 Euro netto.

Quellen: internet Recherche

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Das Nettoeinkommen ist abhängig von der persönlichen Situation und was dabei steuerrechtlich relevant ist. Darum ist die Angabe von Nettogehältern eigentlich ziemlicher Unsinn.

Man sollte hier schon differenzieren.

Beamte zahlen keine Beiträge in das Sozialvesicherungssystem ein, da macht es schon Sinn

die reinen Nettowerte zu vergleichen.

Ein Bruttovergleich beim Beamtengehalt ist daher schwer zu vergleichen mit einem Bruttogehalt

eines Angestellten in der freien Wirtshaft.:)

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Ich habe mich auch im reiferen Alter für eine Umorientierung entschieden und des Weg des Berufsschullehrers eingeschlagen. Es war/ ist ein langer Weg, aber ich habe das Referendariat fast fertig und auch schon ein Angebot für eine Planstelle an einer kaufmännischen Berufsschule. Ich würde alles wieder so machen. Einige Anmerkungen:

Als Lehrer macht man "nicht sein Ding". Es gibt feste Bildungspläne, die du abarbeiten musst. Klar kannst du die Stunden nach deinem Gusto gestalten, aber du musst dabei deine Klassen und auch deine Ausbilder im Auge haben. Kritikfähigkeit und Selbstreflexion sind wichtig dabei. Du arbeitest zum Teil Wochen an einer einzigen Stunde und sie wird komplett zerpflückt. Das muss man aushalten können.

Etwas gerne erklären vor Leuten, die gerne zuhören ist etwas anderes, als vor einer Klasse mit 30 oft bestenfalls mäßig interessierten Schülern zu stehen. Wie motivierst du die Leute freitags in der 6. Stunde? Ein Tipp: Rausschmeißen ist nicht das Mittel der Wahl und verbessert dein Standing in der Klasse nicht. Lehrer ist ein Beziehungsjob. Du bist ständig in Diskussion mit deinen Schülern und sie sind Menschen, die Ansprüche an dich haben. Auch in den Pausen ist nix mit "sein Ding durchziehen". Da redest du nämlich mit deinen Kollegen, triffst Absprachen, informierst sich über Schüler, läufst zur Sozialpädagogin ( ja, viele Schüler haben große Probleme vielfältigster Art, die sie nicht an der Klassenzimmertür abgeben und die deinen Unterricht beeinflussen). Zum entspannten Kaffeetrinken komme ich selten.

Du hast weiterhin Vorgesetzte, neben der Schulleitung auch die Bereichsleiter. Sie sind weisungsbefugt.

Man muss als Lehrer keine Rampensau sein, Schüchternheit ist kein Problem, daran kann man arbeiten. Muss man aber können und wollen.

Ich finde, Der Lehrerberuf ist ein abwechslungsreicher Job. Wenn man mit Schülern gut klarkommt, kann man seine Erfüllung finden. Ob das für dich der richtige Weg ist, kannst nur du entscheiden. Ich rate dir auf jeden Fall, mal in einer Berufsschule zu hospitieren und auch mal eine Stunde zu halten. Einfach anrufen, viele Schulen sind da offen.

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Hier ein paar Fakten zum Gehalt.

Nach 40 Dienstjahren winkt eine goldene Pension von 3,700 Euro netto.

Quellen: internet Recherche

Wie golden die Pension dann noch ist weiss man nicht ;)

Ich habe etwas darüber nachgedacht. Wenn ich das mal machen sollte, dann nur als Quereinstieg. Einen WIpäd Master würde ich nicht machen wollen, um den direkten Weg zu gehen.

Ich habe vor, einen wirtschaftlichen Master als Fernstudium zu absolvieren. Muss dazu aber noch einiges überdenken.

MfG

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