Zum Inhalt springen

Welchen Fernlehrgang für Job-Neustart?


FloTT

Empfohlene Beiträge

Hi,

zu erst Mal eine kleine Vorstellung und paar Worte zu meiner Situation:

Ich bin 30 und habe vor über 11 Jahren eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation gemacht. Danach aber nie in diesem Job gearbeitet. Seitdem arbeite ich als Zusteller und will mich beruflich dringend verändern, da mich jeder Tag nur noch ankotzt bei dem Laden. Da ich ja noch über 35 Jahre Berufsleben vor mir habe, muss sich möglichst bald was ändern. Ich habe einen guten Realschulabschluss und kein Abi. Auch kein Fachabi. (leider....) Ich würde notfalls auch meine Wochenarbeitszeit reduzieren um das Pensum zu schaffen.

Da ich schon so lange aus dem Lehrberuf raus bin, bekomme ich leider keine Anstellung, ich bewerbe mich nun seit acht Monaten. Auch auf einige Ausbildungsstellen habe ich mich beworben, leider ohne Erfolg. Der 1.8. ist fast da und es sieht nicht so aus als ob es noch klappt ;-) (wohl schon zu alt für die meisten Betriebe, hatte zwei nette Vorstellungsgespräche, aber man hat sich letztlich doch für Schulabgänger entschieden).

Also kommt nun Plan C. :-) Ich suche nun einen Fern-Lehrgang (neben dem Job als Zusteller), der als Grundstein für einen Karriere-Neustart dient. Ich würde gern was im IT-Bereich machen, aber da ich im Forum schon einiges quer gelesen habe, scheinen diese Lehrgänge nicht als "Anfang-von-Null" geeignet zu sein. Also Fachinformatiker Syst.-Int, Medieninformatiker... etc. Auch Web-Designer fände ich interessant, aber die haben alle keinen anerkannten Abschluss.

Was ich mir noch ausgesucht habe, wäre der Fremdsprachenkorrespondent Englisch. Die Sprache lag mir immer und macht mir auch Spaß. Außerdem hat man dort ja die IHK-Prüfung am Ende, was denke ich besser ist als einfach ein ILS/SGD/... Zeugnis. Nur wie stehen die Chancen damit auch einen Job zu finden?

Was mache ich (gern) in meiner Freizeit:

-Fotografie/Video

-viel Lesen

-schreiben (für Vereinswebsite z.B.)

-Hobbymäßig Web-Design (nur bisschen HTML)

Was ist gar nicht machen möchte:

-verkaufen

-Altenpflege

-Selbstständigkeit (bin ich nicht der Typ, glaube ich)

Danke an alle die den langen Beitrag überhaupt zu Ende gelesen haben und vielleicht auch eine Antwort schreiben. Ich bin für alle Tipps und Anregungen dankbar! Auch wenn sie vielleicht in eine ganz andere Richtung gehen. :-)

Grüße

Flo

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Ich würde zu ner Aufstiegsfortbildung auf Meisterebene raten mit der du eine "allgemeine Hochschulzulassung" bekommst.

Da ich schon so lange aus dem Lehrberuf raus bin, bekomme ich leider keine Anstellung, ich bewerbe mich nun seit acht Monaten.

Bürokaufmann alleine ist heutzutage wirklich nicht viel Wert. - Und Azubi über 30 ist auch so ne Sache. Schau dir mal den "Wirtschaftsfachwirt IHK" an. Geht wenn man sich bisschen informiert und wirklich will auch mit kleinem Geldbeutel ohne teuren Lehrgang und dafür erfüllst du die Vorraussetzungen.

Das ist zwar allein auch kein Papier weswegen dich sofort jeder einstellen würde, aber die Chancen damit "frisch" überhaupt irgendwo wieder nen kaufmännischen Job zu bekommen werden schon bedeutend höher sein als jetzt.

Wenn man in erster Linie nen "Paketfahrer mit vergessener Ausbildung" sieht dann sind die recht niedrig wie du gesehen hast. So kommste vielleicht in den Einzelhandel rein aber da kannste im Prinzip auch weiter Sachen hin und herfahren.

Fremdsprachenkorrespondent ist ne ganz andere Geschichte, da musste halt Einschätzen wo hier irgendwo Chancen sind und wie realistisch das mit Schulenglisch mittlerer Reife ist. Das ist ja mehr ne Zusatzqualifikation für Kaufleute im Handel etc. und Englisch spricht ja irgendwo jeder...

IT Ausbildungen wie der Fachinformatiker Systemintegration haste im Prinzip dasselbe Problem wie mit dem Bürokaufmann/Bürokommunikation. Wer da nach der Ausbildung draußen ist kommt oft nie wieder rein. Von "0 an" bieten einige Bildungsträger da die Ausbildungen in Schulform mit anschließender Externenprüfung bei der IHK an, aber das kostet Geld, und meist sind das Umschulungen über das Arbeitsamt oder sowas.

Der einzige IT Beruf mit recht hohen Jobchancen und Aufstiegsmöglichkeiten ist der "Anwendungsentwickler" wer gut im programmieren ist, der ist oft gefragt... muss man aber der Typ für sein.

Wie gesagt schau dir mal den Wirtschaftsfachwirt an, der ist bewusst offener aufgestellt. Kannste berufsbegleitend machen, und auch wenn nicht gleich nen Job bekommen sollste haste erheblich mehr Optionen (z.B. Fortbildung zum Betriebswirt, oder gleich richtig studieren - vielleicht dann was im IT Bereich ) als jetzt.

Wenn der Fachwirt dir nicht reicht kannst du natürlich nebenbei noch dein Englisch verbessern und bei Cambridge etc ein Zertifikat machen. auch in Mathematik wieder Zeit investieren ist nicht verkehrt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du könnest doch auch dein (Fach-)Abi nachholen oder schauen, ob du aufgrund deiner Ausbildung, Beruf- bzw. Arbeitserfahrung den Einstieg in ein akademisches Studium schaffst. Da muss man nicht zwangsläufig Abitur für haben. Also ich weiß zumindest, dass man bei der IUBH (da studiere ich) auch ohne Abi eine Zulassung bekommen kann oder sich auch mal zu einem Probestudium einschreiben kann.

Bei Englisch würde ich persönlich auch auf ein Cambridge-Zertifikat setzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine Weiterbildung ist leider kein Garant für einen Jobeinstieg. Ich bewerbe mich seit 2012 und bekomme nur Absagen. (Ich habe leider nur 10 Jahre im öffentlichen Dienst gearbeitet nach meiner Ausbildung, aber das zählt bei keiner Zeitarbeitsfirma, das ist wie nie gearbeitet)

Selbst ein Studienabschluss hat diese Situation nicht verbessert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann dir den Wirtschaftsfachwirt wärmstens empfehlen, wobei du allerdings Berufspraxis im kaufmännsichen

vorweisen musst, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Weiß nicht wieweit die Zustelltätigkeit bzw. deine Ausbildung anerkannt wird.

Sollte das gehen, wäre dies sicherlich ein guter Weg.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn man über Propaganda in den Medien versucht anderes zu suggerieren.

Wir haben immernoch eine Wirtschaftskrise, die Luft ist eigentlich seit dem 2000er Crash schon raus. Dazu der Wohlstandsverlust durch den Euro und die weiteren Folgen nach 2008...

Seitdem ist das in Deutschland alles im Prinzip nur noch eine "Seitwärtsbewegung" auf Sparflamme, wir sind im Prinzip wieder auf dem Stand der Depression in Europa 80/81. Die reale Arbeitslosigkeit ist auch deutlich höher als in den Statistiken angegeben. Vieles wird nur "umgeparkt". Auch ins Studien und Weiterbildungen. Egal ob sinnvoll oder nicht.

Das muss man sich einfach klarmachen, es gibt nix mit "Jobgarantien" mehr...völlig egal was man macht und angeblich wie gesucht. Ein Freund von mir mit "super sauberem Lebenslauf" hat grad seinen MINT-Master fertig und ist trotzdem seit paar Monaten auf HartzIV... Grad wo er fertig ist geht die Chemiebranche (die bisher noch ganz ordentlich lief) zusätzlich tauchen weil man ja weil man sonst keine Probleme hat jetzt noch unbedingt zusätzlich nen Handelskrieg mit Russland führen muss.

Schlechte Zeit für den Berufseinstieg.

Zeitarbeit heißt sowieso für die meisten sowieso "einmal Zeitarbeit, immer Zeitarbeit" - Versprechungen von wegen "Übernehmen etc" verpflichten nur die Idioten die das glauben und die sich schön billig abspeisen lassen.

Auch wenn die "Jugendwahn"-Spinner jetzt langsam weniger werden, je älter man wird, umso einfacher wird es auch nicht.

Nun was für Optionen hat man?

Als abhängig Beschäftigter hat man immer hohe Konkurrenz, also muss man sich über Kompetenz abgrenzen.

Wenn man sich irgendwo verbessern will ist es wichtig ist das man aus der Zeitarbeits-Mindestlohn-Hilfsarbeiterspirale rauskommt, und ohne irgendwas wirds schwer.

Wenn man keine entsprechenden Erfahrungen oder sonstwas vorweisen kann bleibt einem nur Bildung und Ausbildung um irgendwo einen Fuß in die Tür zu bekommen... Die Chancen irgendwo Spitzenkraft wofür man dann "pro forma" qualifiziert wäre zu werden die mögen nicht steigen, aber zumindest hat man die Chance auf nen Job eine Stufe darunter und sich von dort "rauszuarbeiten"...

Ich kann dir den Wirtschaftsfachwirt wärmstens empfehlen, wobei du allerdings Berufspraxis im kaufmännsichen

vorweisen musst, um zur Prüfung zugelassen zu werden.

Wenn man eine dreijährige kaufmännische Ausbildung hat muss man keine weitere Berufserfahrung nachweisen.

Ansonsten, ja es gilt "soll kaufmännische Bezüge haben" und mindestens 3 Jahre Arbeit sein. Aber das ist irgendwo ein Gummi-paragraph. Der ist als "allgemeiner" Fachwirt bewusst "offener" von den Zulassungsvorraussetzungen, gestaltet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die ausführlichen Antworten, besonders natürlich an Count Goldbeast. :thumbup:

Zu dem WfW hatte ich mich schon vor ein paar Monaten schlau gemacht, war auch schon bei der IHK zu Info-Zwecken. Letztlich hatte ich mich dagegen entschieden und wollte es eigentlich mir einer 2. Ausbildung versuchen (jetzt zum 1.8.) Da das offensichtlich nicht geklappt hat, werde ich den WfW nochmal gründlich überdenken. Ich bin da auch Mitglied in einer Facebook-Gruppe und dort herrscht die Meinung, dass die Fernstudiums-Unterlagen dazu eher mau und lückenhaft sind. Das heißt für mich, dass ich den Präsenzunterreicht bei der IHK wohl vorziehen würde. Jetzt im Oktober kann man ja wieder anfangen. Schlappe 3200 Euro+Gebühren abzüglich der Förderung...

Vorteil Fernstudium: Ich könnte zeitnah anfangen und bei Einhalten der Regel-Zeit wäre das Ganze 'nen Eck günstiger.... hmmm...

Meine Bedenken zum W-Fachwirt sind halt, dass man nachher zwar eine relativ hohe Qualifikation hat, aber immer noch keine praktische Berufserfahrung.

Kaufmännische Berufserfahrung braucht man übrigens für den zweiten Teil der Prüfung, ich glaube "handlungsspezifische Qualifikation" genannt. Die könnte ich aber über "Vitamin B" noch nachweisen, das hatte ich mit der IHK schon geklärt. ;-)

Zeitarbeit habe ich auch schon versucht, die wollten mich nicht. Zitat: "Wir brauchen gut qualifizierte Mitarbeiter, die sofort und flexibel überall einsetzbar sind". Und das am besten für 9 Euro die Stunde... Is' klar.

Zum IT-Bereich: Gerade Programmieren liegt mir überhaupt nicht, ich wollte das ganz früher unbedingt lernen, aber ich hab's nie wirklich geschafft. Die Befehle und Syntax (C/C++) konnte ich, aber Programme schreiben nie. Irgendwie fehlt mir die Denkweise dafür.

--

Bekommt man mit dem Fachwirt denn die "allgemeine Hochschulzulassung"?

@hanxstar: Wieso genau kannst du Wirtschaftsfachwirt empfehlen, hast Du ihn selber auch gemacht? Per Fernstudium?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja ich habe den Wfw bei der ILS als Fernstudium gemacht. Dies ist nun meine Eintrittskarte mit deutlicher Verkürzung für das BWL fernstudium.

der Wfw ist schon sehr knackig, alle Themen müssen zum Prüfungstag im Kopf sein, aber für mich persönlich hat es sich gelohnt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Bedenken zum W-Fachwirt sind halt, dass man nachher zwar eine relativ hohe Qualifikation hat, aber immer noch keine praktische Berufserfahrung.

Na die muss man auch irgendwo machen, aber wie soll das gehen wenn man mit dem "alten" Büro-komm-kaufmann extrem geringe Chancen hat?

Bürokaufmann und Einzelhandel sind einfach völlig "runter", die Handelskonzerne schreiben den EHK oft schon gar nicht mehr aus sondern lassen die Verträge seit neustem gleich als Handelsfachwirt laufen weil es einfach zu unattraktiv ist. 2-3 Jahre Ausbildung und dann darf man ja doch nur zum Mindestlohn Regale auffülen. Und "Bürokauffrau", einfachste Bürotätigkeiten darf die Tippse noch machen, aber das kann ja jeder und so... Das sind immernoch die meist gewählten Ausbildungsberufe, die Prüfungsordnungen sind auch anspruchsvoller geworden, aber am Arbeitsmarkt honoriert wird das mit fast 0.

Zurück zum Wirtschaftsfachwirt.

Bekommt man mit dem Fachwirt denn die "allgemeine Hochschulzulassung"?

Ja, in Bayern musste danach nur bei einer Hochschule noch an einem Beratungsgespräch teilnehmen, die Stellen dir dann ein separates "Abitur" aus. Dafür gibts in Bayern noch bis Ende nächsten Jahres autmatisch 1000€ Schmerzensgeld bei bestehen der Prüfung,

In allen anderen Bundesländern reicht das IHK Zeugnis.

Zur Vorbereitung:

Man bekommt dafür wirklich alle notwendigen Unterlagen im Buchhandel. Tausend Euro und mehr für ein paar Hefte auszugeben geht mir da irgendwie nicht in den Schädel. Und für nen Präsenzgang fehlt mir der Luxus der Zeit. Gesamtkosten dürften sich bei mir All-inlusive noch unter 1000€ bewegen. Ich persönlich mach den (neben anderem) selber im Selbststudium, WBQ hab ich schon und bin 90% durch mit dem Gesamtstoff, wenn da Fragen hast schreib mir einfach ne PN.

Hab auch bereits Zeug was ich dir vergünstigt abgeben könnte.

Zeitaufwand würde ich ca ein Jahr einplanen, mit dem Abstand zwischen den Prüfungen wird es aber eher 1,5.... Nächste Prüfung WBQ wäre im November, würde eher dazu raten frühjahr 2016 erste Prüfung zu machen und für den ersten Teil mehr Lernaufwand aufzuwenden, der hat zwar "auf dem Papier" weniger Fächer, aber im zweiten Teil ist viel Wiederholung, und in der ersten Prüfung haste alleine schon den Stoff einer ganzen kaufmännischen Ausbildung im Prinzip nochmal konzentriert. Wenn sehr fleißig bist könntest du auch beide Prüfungen im Früjahr 2016 auf einmal machen. Wenn jetzt anfängst sollte das mit dem Wissen aus der Ausbildung schaffbar sein. Aber ist die Frage wie das angehen willst.

Ich geh das lieber langsamer an weil das bei mir mehr ein Rahmen für mein "Selbststudium" und ich auch Zeit haben möchte Themen über den Plan hinaus zu vertiefen und andere Sachen zu lernen, und für anschließend andere Prüfungen möglichst viele Synergieeffekte nutzen. Nebenbei mach ich z.B. auch den Kurs "praktische Psychologie" bei der NHAD was sich mit den Personalthemen gut verbinden lässt, in meinem "Stundenplan" hab ich z.B. Stoff für den Betriebswirt, und Industriemeister Logistik der sich mit dem Fachwirt überschneidet mit dabei.

Dazu seit neustem auch noch Mathematik, wenn ich danach noch ein Hochschulstudium weitermachen möchte (Defakto studiere ich ja schon :tongue_smilie: ) wird meine alte Realschulmathematik nicht reichen, und lässt sich mit den aktuellen Themen die ich für den Fachwirt bearbeite auch schon gut verbinden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.




×
  • Neu erstellen...