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Mehr als den Mindestlohn gibt es nicht mehr!


Majesty

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Natürlich personebezogene Nettogehälter.

Gut, dann also nur noch Vergleiche personenbezogener Nettogehälter. Passen wir also Gehalts- und sonstige Strukturen in Unternehmen der jeweils aktuellen Steuerstatus des Individuums an, vergessen nicht, einen möglichen Verlustvortrag mit einzurechnen - und stufen dann diejenigen, die ggf. weniger Nettogehalt haben, ein paar Gehaltsstufen hoch, bis das wieder ausgeglichen ist und der Höhe des Nettoeinkommens solcher Personen entspricht, die keine steuerlichen Einschränkungen haben.

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wenn ein Arbeitnehmer überlegt, ob er mit den Arbeitsbedingungen einverstanden - also auch mit dem Entgelt - einverstanden ist, ist es doch

nur logisch, dass er das Netto vergleicht - was sonst?

Und der Arbeitgeber vergleicht die Kosten, die er hat - also Brutto plus Arbeitgeberbeitraege etc. Daraus ergibt sich ein regional unterschiedliches Lohnniveau. In München wird ein Arbeitgeber mehr zahlen müssen als an der polnischen

Grenze - bei gleicher Tätigkeit und Qualifikation.

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Ich kann mich aber in München mit Steuerklasse V mit Kirchensteuer nicht mit dem Kollegen (gleicher Job, gleiches Bruttogehalt) mit Steuerklasse IV ohne Kirchensteuer vergleichen und behaupten, ich verdiene zu wenig.

Da könnte man mir nur raten "Tritt aus der Kirche aus und lass Dich scheiden, dann passt es wieder."

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Hallo, das mit den Azubis kann ich aus dem derzeitigen Einsatz bestätigen. Mein Auftraggeber liegt allerdings fernab von den Ballungsgebieten wo die jungen Leute gerne hinziehen.

Ich hatte aber schon Mal einen Auftraggeber bei dem allen Ernstes 25 Prozent der Beschäftigten Azubis waren, übernommen wurde ein einziger, befristet. Ich würde sagen: wieso spielt die IHK bei sowas mit?

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Ich würde sagen: wieso spielt die IHK bei sowas mit?

Vor 15 Jahren war die Situation umgekehrt, da war es großes Problem überhaupt Ausbildungsplatz zu bekommen weil keine bereitgestellt wurden.- Dann kamen ja diese ganzen Geschichten von wegen "Ausbildungspakt" etc.

Auch wenn man das Gefühl hat hier nur über Ausbildungsverträge billige Arbeitskräfte sich zu beschaffen... Nach Ausbildung nicht übernommen werden ist im Prinzip immernoch besser als nach der Schule von Maßnahme zu Maßnahme geschickt zu werden und danach ohne Ausbildung genauso arbeitslos zu sein... oder?

Wenn heute die Rede ist davon das "soviele Ausbildungsplätze nicht besetzt werden" woran liegt das denn?

A: Keine Bewerber: Wo gibt es keine Bewerber? In "unattraktiven Berufen" mit schlechter Bezahlung.

Bei Abiturquoten von teils 60% hat man die Jugendarbeitslosigkeit in den Hochschulen gepart... wer hat schon Bock auf "viel schwere Arbeit für wenig Geld?"

http://www.sueddeutsche.de/karriere/berufsbildungsbericht-zahl-der-unbesetzten-lehrstellen-auf-neuem-hoechststand-1.2435867

Am häufigsten kündigen junge Menschen in den Bereichen Gebäudereinigung, Schutz und Sicherheit, Friseurwesen, Umzugs- und Möbelservice sowie in der Gastronomie ihre Ausbildungsverträge.

Und warum ist das so? Schlechte Bedingungen, in diesen Branchen verdient man als "ungelernter" mehr als Azubi, oder der Ausbildungsberuf ist "Verarsche"

z.B. duale Ausbildung im Bereich Security der damals eingeführt wurde ist ein Rohrkrepierer. Minderjährige können nicht eingesetzt werden wegen Arbeitszeiten und alleine nicht mangels Lebenserfahrung, Erwachsene werden den Teufel tun und zum Azubi Gehalt Nachtschichten kloppen, zumal die Unternehmen die Bedarf und Möglichkeiten hätten hier sinnvoll auszubilden aus Kostengründen ihre eigenen Stellen da vielfach ausgelagert haben.

Auch andere neu geschaffen "Ausbildungsberufe" sind als Maßnahme gegen die Jugendarbeitslosigkeit entwickelt worden am realen Arbeitsmarkt und Branchenbedarf vorbei. Gelernter Gebäudereiniger und "Fachkraft für Möbelpack und aufbau" ebenso. Gibt sogar eine duale Ausbildung für LKW Fahrer. Wo man das überhaupt durchführen kann sind bestenfalls Einzelfälle.

Friseurwesen? Ebenso. Ausbildung oder Ausmalwettbewerb. Mehr wie Mindestlohn ist nicht drin, und da braucht man auch nicht anfangen die Preise zu erhöhen, weil 20€ für den Herrentrockenhaarschnitt zahlt man vielleicht noch im Bankenviertel, der Rest steigt bei den Preisen auf Heimarbeit um.

Und in der Gastronomie ebenso. Kleine Geldbeutel + Rauchverbot hat da schon genug Läden schließen lassen - Also Bereich Hotel...

Das war früher ohne Mindestlohn schon "Gastarbeiterarbeit", das attraktiveste war noch das man Schlafplatz und Mahzeit gestellt bekommen hat... da die Leute auch nicht unbedingt gewillt sind nur Ausbildungsvergütung zu verdienen um anderen Leuten das Bett zu machen schreit die Lobby danach das es die Flüchtlinge möglichst bald machen dürfen... Die Italiener und Spanier haben da nämlich auch keine Lust mehr zu, und den Polen ist der Euro mittlerweile zuwenig Wert dafür die Lebenserhaltungskosten in D zu teuer, Ungarn und Rumänien aus Pendeln geht auch nur begrenzt.

B: Bewerber vorhanden, aber Platz bleibt unbesetzt.

Unternehmen mag Ausbildungsplätze zu vergeben haben, aber die Bewerber sind den Rosinenpickern nicht gut genug. Also lässt man das ganze lieber unbesetzt. Diese Unternehmen haben entweder zu hohe Erwartungen und bekommen deswegen nicht die Leute die sie wollen, oder keinen echten Bedarf sonst würden sie die Kosten und Mühen nicht scheuen die vorhandenen Bewerber entsprechend nachzuqualifzieren/entwickeln wie das andere Unternehmen auch machen. Die Zeit wo man den Azubis Nachhilfeunterricht geben muss stehen diese nicht als Arbeitskräfte zu Verfügung und binden den Dozenten.

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ich denke, bei einer Ausbildung kommt es auch auf die Perspektiven an - und bei den genannten Berufen gibt es Probleme mit dem Image, der Bezahlung, den Arbeitszeiten etc.

Friseure gehören zu den Berufsgruppen mit einer sehr geringen Bezahlung - auch wenn ich bei einem Friseurbesuch wesentlich mehr als 20 Euro auf den Tresen lege (bin aber auch eine Frau und nicht mit einem Trockenhaarschnitt zufrieden)

in der Gastronomie winken auch unattraktive Arbeitszeiten und die Bezahlung ist nicht besonders toll - in den letzten Monaten kam es z. B. zu Kritik an der Ausbildung zum Koch, z. B: hier http://www.zeit.de/2009/28/Wallraff-28 oder hier http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-131578905.html

eine Ausbildung im Sicherheitsdienst halte ich für sinnvoll - damit die Beschäftigten Gesetze kennen und wissen, was sie dürfen und was nicht. Damit sie wissen, wie sie in Konflikten deeskalieren können, wie man Wohnungen gegen Einbrüche sichern kann, Organisation von Sicherheit bei Großveranstaltungen und vieles mehr - ähnlich wie z. B. Polizisten.

die Frage ist aber, ob der Arbeitsmarkt die Qualifikationen anerkennt und sucht oder ob's weiter mit unqualifizierten Billig-Beschäftigten gehen soll

ich fürchte, das Problem ist eher ein gesellschaftliches: Deutschland ist ein Land der Schnäppchen-Jäger. Wer nicht bereit ist, für einen ordentlichen Haarschnitt ordentlich zu zahlen, sollte sich nicht über die Niedrig-Löhne der Friseurinnen beschweren. Wenn wir wollen, dass jemand gut verdient müssen wir auch bereit sein, denjenigen gut zu bezahlen.

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@Dadi

Auch in der Sicherheitsbranche ist der Mindestlohn mehr als bisher. Mitarbeiter haben da immer Überstunden gemacht, um über die Runden zu kommen. Auch Floristen und Friseure sind mit Mindestlohn besser dran. Dumping ist von der Regierung gewollt. Extrem wurde es bei Schröder. Zeitarbeit, befristete stellen usw. wurden zu dieser Zeit ausgeweitet.

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oder ob's weiter mit unqualifizierten Billig-Beschäftigten gehen soll

Eine Mindestschulung für Berufszugang ist schon lange Pflicht. Ob die dann in der Billigstliga auch gemacht wird ist natürlich ne andere Frage.

ähnlich wie z. B. Polizisten.

Polizeiausbildung machste aber auch nicht nach der 10 Klasse und in der Berufsschule. Das Duale System ist dafür einfach nicht geeignet, darauf wollte ich ja Hinaus, nicht jedes Berufsbild lässt sich zu einem klassischen Ausbildungsberuf zurechtschneidern.

in den letzten Monaten kam es z. B. zu Kritik an der Ausbildung zum Koch

Naja, der eine Artikel ist schon uralt, aber das war schon immer so, und wird sich da auch nicht ändern.

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre", und Dienstleister = Dienstbote, und in der Großküche mit entsprechender Dienstbotenhierarchie.

Dazu gehts in der Küche um Zeit, es ist laut, es ist heiß es ist dreckig, entsprechend ist der Führungsstil und die Kommunikationssprache reduziert sich auf eine die unter den Geräuschen von Presslufthämmern oder MG-Feuer verstanden werden muss.

Wer nicht bereit ist, für einen ordentlichen Haarschnitt ordentlich zu zahlen, sollte sich nicht über die Niedrig-Löhne der Friseurinnen beschweren. Wenn wir wollen, dass jemand gut verdient müssen wir auch bereit sein, denjenigen gut zu bezahlen.

Wenn du selber nix verdienst dann wirste dahingehen wo dein Bedürfnis entsprechend deines Geldbeutels befriedigt werden kann und nicht den Star-Friseur besuchen.

Das ist halt der Punkt im Friseurhandwerk, du kannst nur das anbieten was der Markt auch geben kann.

Von 80mio "arbeiten" ca die Hälfte, "richtig" bleiben nur 30mio übrig, Rest sind, Rentner, Kinder, Studenten sonstwas etc.

gut von denen mit irgendwie Arbeit verdienen 16% keine 900€ (die kann man nichtmal richtig besteuern so arm sind die) weitere 19% bis 1300€ 150 000 sind selber Friseure... die können sich gegenseitig die Haare schneiden.

Also gut, sagen wir immerhin 25% der Bevölkerung haben noch Nettoeinkommen über 1300€

Wenn du willst das die angestellte Friseuse 14€ die Stunde verdient und für den Laden selber auch noch wenigstens 3€ übrig bleiben haste als Kunde 30€ Brutto zu zahlen.

Womit wir irgendwo bei 15€ halbe Stunde Trockenhaarschnitt sind, und dafür bedient einen im Normalfall der Chef dann selber weil er sich gar keine Angestellten leisten kann. - Außer halt in ner Großstadt, da biste gehts als Mann auch bei 30€ los abseits vom Discounter und als Frau eher 50-60 als 40 und das können sich sehr sehr viele schon eigentlich nicht mehr leisten...

Aber gut, Hauptsache gut frisiert und noch was bissel für H&M übrig, wird einen dann schon noch jemand einladen... Vielleicht ein Mann mit ner Glatze der bissel was übrig hat. :P

Wenn du selber für 8,50 ranmusst und fixkosten hast dann ist das nunmal nicht drin.

https://www.bpb.de/cache/images/5/61755-1x2-article620.gif?9445F

Und wo man bei der Praxisgebühr schon rumgejammert hat das viele Leute keine 10€ haben... Und das sind wohlgemerkt nur die Einkommen, noch nicht das verfügbare Einkommen, und was die Leute davon noch an Krediten abzustottern haben ist auch gar nicht mehr drin.

Es gibt immer die Debatte in Deutschland "die Schere zwischen Arm und Reich" usw. Blödsinn, bei der Einkommenverteilung hat sich nicht wirklich was getan auf die letzten 40 Jahren, es bleibt halt nur nichts von den Einkommen, aufs Gesamte gesehen ist Deutschland im Wesentlichen bereits eine Nation von Habenichtsen geworden. 2/3 haben überhaupt keine substantiellen Werte.

Die Einkommen "unten" erhöhen wird da aber auch keine wesentlichen Veränderungen bringen.

Von jedem erwirtschafteten Euro kassiert der Staat im Durchschnitt 52cent, d.h. für ca 20% mehr Netto brauchste fast 45% mehr Brutto. Tendenz steigend. Eurorettung, Energiewende ist da noch nicht Richtig eingepreist, Begrüßungsgeldfonds, Flüchtlingssoli, neue Panzer, Marsraketen und was noch alles kommen mag ebenso nicht.

Für den Rest sind die Leute dann natürlich mit ihrem dummen Verhalten selber verantwortlich, weil mit dem was zur Verfügung steht haushalten gehört zum Lifestyle nicht dazu... und du bist dann noch der "Schnäppchenjäger" "Geiz ist geil" usw... wenn dein Fallobst nicht Fairtrade ist...

Defakto sind in der Ecke gar keine Spielräume da, und das schon lange nicht mehr, deswegen muss ja alles irgendwie über Export und Handelsbilanzüberschüsse bis zum geht nicht mehr reinkommen damit die Musik weiterspielt...und die wird leiser.

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