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Welches Fernstudium führt mich zum Ziel Kitaleitung?


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Die normale Erzieher Ausbildung hat keine Altersbegrenzung, sie dauert 4 Jahre und kann also ab normalem Schulabschluss gemacht werden.

In der Ausbildung gibt es kein Auszubildenden Gehalt. Wer Glück hat, bekommt Bafög. Es wäre ja ein Stück weit ungerecht, wenn jemand in die Ausbildung geht und 4 Jahre kein Geld bekommt, während andere mit 20 "nur" diese Externenprüfung ablegen. Die Ausbildung ist ja auch mit Praxiseinsätzen verbunden, das heißt, die Auszubildenden gehen in Kindergärten und Jugendeinrichtungen. Wo bleibt das denn, wenn man die Ausbildung nicht durchläuft?

Also erstmal so, nur hier vom Lesen, bin ich einigermaßen entsetzt, dass das überhaupt geht. Meine Tochter hat in der Ausbildung (sie hat 4 Jahre gelernt) wissenschaftliches Arbeiten gelernt, sie musste Hausarbeiten schreiben, in die Uni Bib gehen um Literatur zu sichten und sich auch persönlich entwickeln. Heute sagt sie, dass diese Entwicklung ein ganz wichtiger Prozess in der Ausbildung war.

Kann man das alles, wenn man zu einer Prüfung geht und Stoff ablegt? Wie kommt die Vernetzung von Theorie und Praxis zustande? Wie wird die Theorie beurteilt, wenn man keine Praxis hat? Wie findet man seine eigene Postion zur Theorie?

Das erinnert mich ein wenig an das Vorhaben einfach alle möglichen Leute in die Pflege zu stecken. Das sind in unserer Gesellschaft doch überaus wichtige Berufe und ich bin der Meinung, dass man in den Schuhen erstmal laufen lernen muss und eine Ausbildung machen muss. Ich persönlich würde niemand akzeptieren, der mein Handwerk nicht kann, mir dann aber etwas über Theorie erzählt und mich führen will. Das mag in anderen Branchen so sein, im sozialen Bereich halte ich Erfahrung für unabdingbar.

Oder habe ich das ganz falsch verstanden?

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Noch mal zum Alter ...

In den Zulassungsvoraussetzungen zur Ausbildung in NRW finde ich folgende Angaben:

ZugangsvorraussetzungenDie

Zugangsvoraussetzungen sind abhängig von der vorangegangenen beruflichen und schulischen Ausbildung. Es wird mindestens die Fachoberschulreife vorausgesetzt, also der Realschulabschluss. Bei der Bewerbung mit diesem Schulabschluss muss vorher eine einschlägige Berufsausbildung erfolgt sein, z. B. als staatlich geprüfte Kinderpfleger, Sozialhelfer oder Heilerziehungshelferin. Keine berufliche Ausbildung wird benötigt, wenn bereits ein Abschluss der höheren Berufsfachschule des Sozialwesens oder der Fachschule des Sozialwesens erlangt wurde. Beim Besitz des Abiturs wird nur der Nachweis von Erfahrungen in diesem Tätigkeitsfeld verlangt, z. B. in Form eines Praktikums. Zusätzlich muss die persönliche Eignung mit einem Führungszeugnis nachgewiesen werden. -

Wenn ich mir diese Voraussetzungen anschaue, dann braucht es gar keine Angabe eines Mindestalters. Das alles schafft man nämlich nicht bis Anfang 20.

Ansonsten schließe ich mich Ihren Überlegungen an. Wichtig vor allem finde ich eine reflektierte Praxis. Und dafür braucht es Praktika und dort einen festgelegten Rahmen über Umfang und Inhalt einer solchen Praxisanleitung.

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Da stimme ich ihnen allen zu das Praxis sehr wichtig ist, vor allem in diesem Beruf.

Nur verhält es sich meiner Ansicht nach bei der Externprüfung aber etwas anders.

Die theoretische Regelausbildung an der Fachakademie wären ja auch erst mal zwei Jahre (ich glaub man absolviert ein paar Praktika).

Da wird der Stoff halt über zwei Jahre an fünf normalen Schultagen vermittelt.

Bei dem Externvorbereitungskurs für die Prüfung lernt man den Stoff halt an 2-3 Tagen die Woche über knapp 2 Jahre, und das eher am Abend. Dazu muss man halt auch noch außerhalb des Unterrichts lernen um den ganzen Stoff aussreichend abzudecken.

Die Praktika werden ja durch die Tätigkeit als Kinderpfleger abgedeckt. Durch den Unterricht am Abend ist es ja möglich zu arbeiten.

Zudem wird man zur Externprüfung ja auch nur zugelassen wenn man eine sozialpädagogische Ausbildung oder einschlägige berufliche Erfahrung hat.

Und das Berufsanerkennungsjahr macht man natürlich trotzdem; als Externer sowie als Auszubildener der die Regelausbildung absolviert hat.

Also ersetzt die Externprüfung (bzw. der Kurs oder das Selbststudium) nur den theoretischen Teil. Der praktische Teil den man braucht lässt sich dadurch auf keinen Fall ersetzten...

Ich habe mich in meinem Fall nur sehr geärgert da ich so knapp an der Frist vorbei bin. Ich muss jetzt wegen so wenigen Tagen ein Jahr warten um mich für den Kurs und die anschließende Prüfung anzumelden.

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Wissen Sie, was ich machen würde? Ich würde mir anschauen, was Sie alles lernen müssen für die Prüfung. Und dann würde ich ab sofort anfangen, mich um einen Teil der Fächer zu kümmern - Grundlagenkenntnisse erwerben beispielsweise. Sie müssen sich die Literatur sicher nicht kaufen, da gibt es bestimmt Möglichkeiten des Ausleihens über die ortsansässige Bücherei, über Fernleihe etc.

Dann haben Sie das Gefühl, schon mal was für Ihre berufliche Zukunft zu tun, erwerben sich Kenntnisse, die mit Sicherheit nicht schaden und haben den Vorteil im nächsten Jahr, dass Ihnen der Kurs erheblich leichter fallen wird. Dass sich das dann auch auf die Prüfung auswirkt, davon gehe ich mal aus!

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Also erstmal so, nur hier vom Lesen, bin ich einigermaßen entsetzt, dass das überhaupt geht. [...]

Kann man das alles, wenn man zu einer Prüfung geht und Stoff ablegt? Wie kommt die Vernetzung von Theorie und Praxis zustande? Wie wird die Theorie beurteilt, wenn man keine Praxis hat? Wie findet man seine eigene Postion zur Theorie?

So einfach ist es nicht. Wie im Thread durchaus erwähnt, ist einschlägige Praxis eine Voraussetzung, um zu einer Externenprüfung zugelassen zu werden. Soweit ich informiert bin, kann der letzte Ausbildungsabschnitt nicht ersetzt werden. Das ist das Anerkennungsjahr, bei dem man Vollzeit in einer Einrichtung arbeitet und berufsbegleitend Unterricht hat, mit entsprechenden Praxisaufgaben, Praxisbesuchen durch die Schule, Praxisanleitung durch eine Fachkraft in der Einrichtung und so weiter. Die Externenprüfung ersetzt nur die staatliche Prüfung am Ende des fachschulischen Ausbildungsabschnittes. Und zumindest in NRW gehört zur Externenprüfung eine praktische Prüfung, nämlich ein Projekt in der Einrichtung über mehrere Wochen, mit Situationsanalyse, schriftlicher Angebotsplanung, Praxisbesuch von Seiten der Fachschule. Das schafft niemand aus dem Stand.

Die meisten Externen, die ich kennengelernt habe, hatten eine einschlägige Ausbildung (in der Regel ein Hochschulstudium) im Ausland absolviert, durften dann aber in Deutschland wegen der restriktiven Regeln zur Anerkennung nur als Hilfskräfte arbeiten.

Eigentlich OT, aber wenn deutsche Erzieherinnen ins Ausland gehen, ergeht es ihnen unter Umständen nicht besser. Ich habe mich vor ein paar Jahren mal dafür interessiert, in Dänemark zu arbeiten und in diesem Zusammenhang die Anerkennung meiner deutschen Erzieherausbildung beantragt. Die offizielle Antwort der zuständigen Behörde war, dass meine deutsche Ausbildung in Dänemark einen Vorbereitungskurs für Tagesmütter ersetzen kann. In der frühkindlichen Bildung kocht nach wie vor jede Nation ihr eigenes Süppchen, was berufliche Mobilität über Landesgrenzen hinaus sehr erschweren kann. Das merken zum Beispiel auch bilinguale Kindergärten und Schulen, die gerne Muttersprachler beschäftigen wollen, diese aber wegen der oft rigiden Praxis der Anerkennung ausländischer Abschlüsse nur als Hilfskräfte einstellen können.

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