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Meine Erfahrung mit der Anerkennung des Fernstudiums


DSG

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Hallo liebe Community,

Ich möchte Euch kurz einen kleinen Erfahrungsbericht von mir präsentieren bzw. Eure Meinung dazu einholen.

Kurz zu meiner Geschichte: ich habe 3 Semester an einer Präsenz-Fachhochschule studiert. Dann habe ich jedoch festgestellt dass mir das lange rumsitzen und sich berieseln lassen nichts für mich ist. 95% des Klausurstoffes brachte ich mir eh in Eigenregie bei. Ich dachte ich kann den Tag also effizienter nutzen: praktische Erfahrungen sammeln statt im Hörsaal zu sitzen.

Also entschied ich mich dafür ein Fernstudium zu beginnen. Januar 2015 habe ich dieses an der HFH aufgenommen. Bis jetzt bin ich mit dem Studium sehr zufrieden, auch wenn die Klausuren teilweise um einiges einfacher sind als an meiner alten Fachhochschule. Jedoch unterscheide ich mich von meinen Kommilitonen doch sehr: die meisten sind 30-35 und vollzeit berufstätig, ich bin 20 Jahre alt und das Studium ist meine "Hauptaufgabe".

Da ich bis vor kurzem in dem elterlichen Betrieb helfen musste, kam ich nicht dazu mir ein Praktikum zu suchen.

Anfang August habe ich also einige Bewerbungen für Praktika ab September abgeschickt. Beworben habe ich mich überwiegend bei Mittelständlern: Autobauer sowie Bosch, Siemens und co. habe ich direkt außen vor gelassen.

Bis jetzt habe ich jedoch von den 20 Bewerbungen 8 Absagen, von dem Rest noch überhaupt gar keine Rückmeldung.

Deshalb beginne ich nun langsam an meiner Entscheidung zu zweifeln, das bei den Arbeitgebern das Fernstudium, obwohl theoretisch genau so anerkannt, doch derart schlecht angesehen wird, dass ich nicht einmal die Chance auf ein Praktikum bekomme.

Da ich kein Freund von Aktionismus bin und jetzt hektisch wieder zurück an eine Fachhochschule wechsel, habe ich zunächst mein Lebenslauf sowie Anschreiben verbessert. Ich hoffe wirklich dass es daran lag.

Meine weiterer Plan ist ein Master an einer Präsenzhochschule und eine Promotion. Meine Hoffnung ist, dass wenn dort Dr. Ing. auf der Visitenkarte steht, mein Gegenüber sich nichtmehr für den (schlechten:confused:) Bachelor interessiert.

Eine andere Vermutung von mir ist, dass man für Pflichtpraktika leichter einen Platz bekommt als für freiwillige Praktika. Deshalb bewerbe ich mich ab jetzt nur noch um mein Hauptpraktikum abzuleisten, vielleicht klappt das besser.

Mittlerweile ist mir auch bewusst dass die Bewerbung 1 Monat vor Praktikumsbeginn für viele Unternehmen viel zu knapp ist.

Was sagt ihr dazu? Wie sind eure Erfahrungen? Hatte ich wohlmöglich einfach nur Pech?

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Hallo,

mein Erststudium war ebenfalls ein Fernstudium und ich habe teilweise ähnliche Erfahrungen gemacht. Manche sehen das wirklich nicht gerne, andere wiederum stehen dem sehr aufgeschlossen gegenüber.

Allerdings kann ich bestätigen, dass ein freiwilliges Praktikum auf Grund des Mindestlohns so gut wie gar nicht mehr vergeben wird. Zumindest in meiner Branche steht in jeder Ausschreibung "Pflichtpraktikum" drin. Mit der Angabe solltest du wirklich mehr Chancen haben.

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Also ich denke, einige mögliche Gründe hast du schon selbst erkannt und bist dabei diese abzustellen:

- sehr knappe Bewerbung

- freiwilliges Praktikum

- möglicherweise noch nicht ganz ausgereifte Bewerbungsunterlagen

Vielleicht kann es sich auch als nützlich erweisen, dass du im elterlichen Betrieb bereits mit angepackt hast? - Oder waren das ganz andere Tätigkeiten als die, welche du jetzt machst?

Was ist für dich der Grund, den Master dann doch wieder in Präsenzform zu machen? Wirst du dann an eine Uni gehen? - Das würde vermutlich die Umstzung der Promotionspläne erleichtern.

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@ DSG : mehr Details zu Deinem bisherigen Lebenslauf wären hilfreich. Liegt bereits eine Berufsausbildung vor ?

Und ... es gab ja mal eine von mir angestoßene Diskussion - teils hitzig - wegen dem Schwierigkeitsgrad an Fern-FHs -> dieser Satz von Dir "Bis jetzt bin ich mit dem Studium sehr zufrieden, auch wenn die Klausuren teilweise um einiges einfacher sind als an meiner alten Fachhochschule." lässt wieder Zweifel an der Wertigkeit von For-Profit Fernstudiumsanbietern hochkommen.

Ergänzung : was genau machte die Klausuren leichter ? Weniger Aufgaben zu lösen in der Bearbeitungszeit oder weniger komplexe Aufgabenstellung(en) ?

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Hallo,

vielen Dank für alle interessanten Antworten.

Danke auch für den Tipp mit dem freiwilligen Praktikum, dann werde ich mich ab jetzt nur noch als Pflichtpraktikant bewerben.:thumbup:

Die Tätigkeiten im elterlichen Betrieb sind doch schon andere als die, die ich im Praktikum ausüben würde. Ich möchte den Master an einer Präsenzuni machen, weil ich a) doch gerne den letzten Abschluss an einer anerkannten (:lol:) Hochschule machen würde und B) wie richtig vermutet ich dort Kontakte für eine anschließende Promotion knüpfen möchte.

nein, eine Berufsausbildung liegt nicht vor, ich habe direkt mit 18 Jahren das Bachelorstudium aufgenommen.

Meinen Satz mit der Leichtigkeit der Klausuren möchte ich etwas entschärfen: also der Stoff ist grundsätzlich der gleiche. Die Klausuren unterscheiden sich auch nicht wahnsinnig von den an der Präsenz FH, dh. gleich viele und gleich schwere Aufgaben, jedoch kann man sich durch die alten Klausuren ein oftmals doch sehr klares Bild davon machen, wie die Klausur aussehen wird. Das war aber auch nicht bei allen Klausuren der Fall, aber vorallem bei den mathematischen Klausuren. Grundsätzlich war das bei der Präsenz-FH aber ähnlich. Dennoch fielen mir die Klausuren an der Fern-FH leichter, wohlmöglich auch weil ich mit dem Selbststudium besser zurecht komme und dadurch besser lernen kann.

Deshalb würde ich jetzt in kleinster Weise sagen dass man dort gute Noten geschenkt bekommt, bzw. sich erkaufen kann (For-Profit Anspielung). Meine Noten sind auch jetzt auf einem ähnlichen Niveau wie vorher. Und genug büffeln muss ich trotzdem :-)

richtig ausgedrückt müsste es heißen: die Klausuren fielen mir in einigen Fällen leichter als an der Präsenz FH. Aber wie gesagt auch nur vereinzelt, nämlich bei den mathemiklastigen Klausuren

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Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Tatsachen "keine Ausbildung" und "nicht im Bereich des Studienfachs arbeiten" eine Rolle spielen. Nach meinen Erfahrungen bisher, wird ein Fernstudium sehr hoch angesehen, wenn man bereits Berufserfahrung hatte, und es parallel zum Job absolviert. Das vermittelt die meisten potenziellen Arbeitgebern (zumindest erlebe ich das in meinem Bereich) nämlich ein deutliches Interesse an zusätzlicher Qualifikation, und beweist ein relativ hohes Maß an Disziplin.

Allerdings ist 1 Monat Vorlaufzeit auch wirklich eng, da würde man hier auch nicht einfach was bekommen. 8 Wochen sind eigentlich so das Mindeste, was ich da einplanen würde, vor allem wenn ich was Spezielles suche.

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  • 2 Wochen später...

Nun "Pflichtpraktikum" statt "Praktikum" in die Bewerbung zu schreiben und zu hoffen, dass sich damit ein Praktikumsgeber ködern lässt - da bin ich wirklich neugierig, ob das klappt. Denn Sie müssen ja definitiv kein Praktikum machen und Ihre Hochschule wird Ihnen das auch nicht bestätigen!

Berichten Sie, was daraus geworden ist?

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Als Arbeitgeber muss man bei der Lohnsteuer- bzw. Sozialversicherungsprüfung immer nachweisen können, ob derjenige, den man z.B. als Werkstudent abgerechnet hat, tatsächlich auch eingeschrieben war. Der Mindestlohn ist zwar noch jung, aber es ist trotzdem bereits zu empfehlen, dass man sich vor Abschluss des Praktikumsvertrags und der Vereinbarung über die Vergütung bestätigen lässt, dass es sich z.B. um ein Pflichtpraktikum handelt. Ich kann mir vorstellen, dass die Prüfer da ziemlich genau hinschauen werden.

Es ist also gar nicht so trivial, als "Pflichtpraktikant" unterzukommen. Ich wünsche natürlich trotzdem viel Glück!

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