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Erfahrungen zum Studieren ohne Abitur


oimel

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Hallo zusammen,

Ich möchte mich kurz vorstellen.

tl;drs am Ende der Kapitel.

Vorgeschichte

Mein Name ist Simon. Ich komme aus Bayern. Im Juni 2009 habe ich meine Mittlere Reife abgelegt. Im September 2009 habe ich meine Ausbildung bei einem wohlbekannten Telekommunikationsunternehmen als Fachinformatiker für Systemintegration begonnen. Ich wollte damals eigentlich Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung lernen, allerdings habe ich hierfür keine Stelle gefunden. Die Ausbildung habe ich im Februar 2012 nach einer Verkürzung abgeschlossen. Meine Firma hat mir eine Übernahmestelle mit einem überdurchschnittlich hohen Einstiegsgehalt angeboten. Die Stellenbeschreibung entsprach zwar nicht ganz meinen Vorstellungen, da ich aber die Leute dort bereits durch meine Ausbildung kannte und damit wusste, dass dort das Betriebsklima gut war, habe ich mich für die Stelle entschieden. Das Gehalt hat da natürlich auch eine Rolle gespielt. In meiner Freizeit programmiere ich kleinere Tools/Webseiten - was mir gerade so einfällt. Es ist ein Wunsch mein Hobby zum Beruf zu machen. Nach einem Jahr habe ich es geschafft, in eine Abteilung zu kommen, die zumindest etwas näher in die Richtung Programmierung geht. Ich arbeite seither an einer Datenbank. Mit der Zeit wurde die Arbeit etwas eintönig, da aber das Geld wirklich gut ist, und ich mit den Leuten sehr gut auskomme, habe ich dies akzeptiert. Vor kurzem wurde den Mitarbeitern an meinem Standort mitgeteilt, dass eine Umstrukturierung im Unternehmen ansteht, und der Standort in Q3 2019 geschlossen wird. Das hat die Stimmung natürlich schon extrem verschlechtert. Es wurde jedem Mitarbeiter zwar eine Stelle an einem entfernen Standort zugesichert, jedoch weiß ich nicht welcher Tätigkeit ich dann nachgehen werde. Ich habe meine Optionen evaluiert, und habe mich entschlossen, dass ich mich soweit fortbilde, dass ich ohne finanzielle Abstriche machen zu müssen, einfach den Job wechseln könnte, würden mir die Konditionen am neuen Standort nicht gefallen.

tl;dr: Habe kein Abi, nur Mittlere Reife, Ausbildung in IT, und Berufserfahrung. Habe Job der nicht 100% mein Traumjob ist, mache ihn aber weil gut bezahlt und gute Kollegen. Standort des Konzerns schließt in knapp 4 Jahren. Sollte ich mich dann beruflich umorientieren müssen, möchte ich ein attraktiveres Profil haben.

 

Bedenken zum Fernstudium

Ich habe mich zuerst über die ILS informiert, um Fernkurse zu belegen. Die bieten ja zum Beispiel App-Entwicklung an. Als ich mich immer weiter informierte, stellte sich eine Option dar, der ich mir nicht bewusst war. Ich kann studieren! Erstmal zwei Semester als Gasthörer, dann HZP ablegen und ich wäre offiziell Student. Seit ich das weiß bin ich nur nach am Recherchieren wie ich wo, was am Besten studieren kann. Ich möchte also unbedingt studieren, weiß aber nicht, ob ich überhaupt das Zeug dazu habe. Ich war immer nur ein mittelmäßiger Schüler. Ich habe früher nicht viel gelernt, und das Meiste aus dem Unterricht mitgenommen. Das hat für eine Drei gereicht, und das hat mir wiederrum gereicht. Erst in der Berufschule habe ich angefangen, wirklich zu lernen für Prüfungen. Zwar auch nicht zuviel, aber man könnte zumindest sagen ich war nicht faul. Was mir noch etwas Sorge macht bei einem Fernstudium ist, dass ich mehr so der Praktiker bin und nicht der Typ der einfach alles auswendig lernt. Da das Fernstudium ja wahrscheinlich aus vielen Skripten besteht, könnte mir dies zum Verhängnis werden. Mein Mittlere Reife Mathe ist nicht wirklich gut, wobei ich seit Montag mithilfe des Buches "Mathematik für Informatiker" von Gerald Teschl lerne. Es geht zwar etwas langsam voran, weil ich teilweise von manchen Dingen das erste Mal höre, aber es geht voran. Leider sind in dem Buch immer nur wenige Beispiele aufgeführt, die man selbst durchrechnen soll. Wären es etwas mehr, könnte ich das Erlernte besser festigen. Was mir in der Berufsschule weniger gefallen hat ist Elektrotechnik. Außerdem bin ich eine komplette Wirtschaftsniete. Es interessiert mich einfach nicht.

tl:dr: Möchte etwas in der Informatik studieren, war aber nur ein mittelmäßiger Schüler. Fürchte, dass Fernstudium zu theoretisch ist für mich als praktischen Lerner. Fürchte, dass mein mageres Mathe nicht ausreicht. Elektro und Wirtschaft interessieren mich weniger.

 

Warum ich vielleicht doch geeignet bin

Ich bin interessiert in Informatik. Seit ich klein bin, gab es nichts anderes für mich als Computer. Ich habe durch meine Ausbildungs und meine private Interessen gut Vorkenntnisse. Ich bin zielstrebig. Wenn ich am Abend ins Bett gehe, und ich weiß, dass ich an diesem Tag überhaupt nichts sinnvolles oder produktives geschafft habe, habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich bin ein kreativer Mensch, weshalb ich auch mehr in die Entwicklung/Programmierung gehen will, also in die Systemintegration. Ich male Ölbilder, zeichne mit Bleistift. Ich habe ein (kurzes) Buch geschrieben. Ich verstehe nicht, wie Menschen ihr Leben damit zubringen auf der Couch zu sitzen um sich vom TV berieseln zu lassen. Ich habe immer mindestens ein Projekt am Laufen, das meine meiste Freizeit verschlingt. Sei es eine Website in die Welt zu setzen, ein Tool zu programmieren, ein Bild zu malen oder einfach mal ein Video zu editieren. Es gibt immer was zu tun. Mir ist klar, dass dies in dem Umfang dann nicht mehr möglich ist. Aber das Studium wäre für mich nur ein weiteres Projekt (eher Großprojekt). Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass ich zielstrebig bin und meine Projekte gerne alle möglichst gut abschließe.

tl;dr: Ich bin zielstrebig.

 

Anforderungen ans Studium

  • Ziel ist es, am Ende eine gute Voraussetzung für eine Stelle als Entwickler/Programmierer zu haben.
  • Ich ziehe es zwar vor, möglichst wenig für das Studium zu bezahlen, schrecke aber nicht vor den Preisen zurück die private Hochschulen fordern. Für was soll man sein Geld denn sonst in den drei bis vier Jahren ausgeben?
  • Möglichst wenig Präsenz, wenn dann vorzugsweiße in Bayern/Niederbayern.
  • Ich möchte meine Arbeit fortsetzen, also kommt nur ein berufsbegleitendes Studium in Frage.

 

Persönliche Favoriten

...sind die beiden Studiengänge der WBH

  • Angewandte Informatik (App-Entwicklung)
  • Informatik

Die WBH ist vorteilhaft weil ich gleich beginnen kann. Bis September warten passt mir nicht in den Zeitplan.

Zwei meiner Freunde studieren Informatik, ein weiterer Angewandte Informatik, und wiederum zwei studieren Wirtschaftsinformatik. Von den Wirtschaftsinformatikern habe ich gehört, dass es wirklich 50% Wirtschaft ist. Also scheidet es für mich schonmal aus. Einer der Informatiker meinte, dass das Informatik Studium (Uni) sehr theoretisch ist, der anderer meinte, dass seines eher einfach ist (FH). Der Angewandte Informatiker hat gesagt, dass er nicht mit einem so hohen Anteil an Elektro gerechnet hatte (FH). Erst war ich total auf Angewandte Informatik fixiert, wegen der Vertiefung App-Entwicklung, nun bestehen Sorgen ob der Elektro-Anteil zu hoch ist. Nun tendiere ich doch wieder mehr zu Informatik. Es ist auch ein Semester kürzer an der WBH...

 

Bitte an euch

Ich glaube ich habe so ziemlich alles geschrieben was mir eingefallen ist, was evtl für etwas Unübersichtlichkeit gesorgt hat. Was ich mir wünsche ist, dass ähnlich "unqualifizierte" Menschen wie ich, die ihr Studium durchführen/abgeschlossen haben, über ihre Erfahrungen berichten und mir evtl abraten oder zusprechen können. Vielleicht habe ich ja mittlerweile einen Tunnelblick, und es gäbe viel bessere Möglichkeiten für mich ans Ziel zu kommen. Auch weiß ich nicht, ob ich jetzt gleich beginnen soll, oder noch etwas Zeit für Vorbereitungen aufwenden soll. Ich habe an mehreren Stellen gelesen, dass man sich von Mathe und Co nicht verrückt machen lassen darf, und am Besten einfach mit dem Studium beginnt.

 

Ich danke im Voraus.

 

Grüße,

Simon

Bearbeitet von oimel
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Ich finde, du hast dir schon beachtlich viele Gedanken gemacht. Vielen Dank, dass du deine Überlegungen hier so umfangreich dargestellt hast. So ergibt sich ein recht genaues Bild von deiner Situation und von deinen Vorstellungen.

Auf mich wirkst du motiviert. Okay, du schreibst, dass dir das Theoretische nicht so liegt. Da wirst du im akademischen Studium nicht drum herum kommen. Allerdings ist es an der FH besser als an der Uni (FernUni Hagen Informatik würde ich dir daher schon mal nicht empfehlen). Ich habe selbst an der Wilhelm Büchner Hochschule Informatik studiert (noch auf Diplom - lange her ;)) und fand eigentlich, dass es immer wieder auch selbst was zu tun gab, was zum Beispiel Datenbanken oder Programmierung anging.

Mit deiner Vorbildung und deiner Berufserfahrung erfüllst du ja auch schon ganz gute Voraussetzungen. Und da dein Arbeitsstandort erst 2019 geschlossen wird, könntest du auch ohne zu großen beruflichen Druck an das Studium ran gehen.

Wenn du ein Buch mit vielen Übungen suchst, kann ich dir diese Kombination empfehlen. Der Autor der Bücher (Thomas Rießinger) hat übrigens auch viele Mathe-Skripte der WBH verfasst, so dass dir manche Inhalte dort wieder begegnen werden.

Gerade die ausführlichen Musterlösungen für die Übungsaufgaben finde ich sehr hilfreich, da in vielen Übungsbüchern nur die Aufgaben und knappe Lösungen bzw. Lösungswege stehen und es dann schwer ist herauszufinden, wo es gehakt hat, wenn man nicht auf die Lösung gekommen ist.

* = Affiliate-Link

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Du kannst Dir meinen Blog mal durchlesen, da stehen für Dich viele Antworten drin (Ich hatte auch kein Abi und bin durch die HZP gegangen):

Ende 2019 ist noch Zeit einen Bachelor durchzudrücken. Angewandte dauert 7 Semester und Informatik nur 6. Wenn Du danach noch einen Master machen willst, lohnt es sich ggf. die 7 Semester zu nehmen. Du kannst die Argumente dazu ebenfalls in meinem Blog lesen da ich mich am Anfang auch zwischen Angewandte und Wirtschaftsinformatik entscheiden musste.

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@Markus Jung Habe mir die Mathe Bücher bestellt. Da ich jetzt dann vier Mathe Bücher habe, muss es ja fast klappen. In einer Amazon Rezension steht, dass es absoluten mathenietenfreundlich ist. Kommt mir natürlich entgegen.

 

@SebastianL Ich habe mir natürlich auch schon Gedanken gemacht, ob es bei einem Bachelor bleiben soll, sollte ich den je schaffen. Aber ähnlich wie du in deinem Blog schreibst, geht es mir jetzt erstmal darum, überhaupt den Bachelor zu schaffen, und aufgrund meiner Unsicherheit, das möglichst leicht.

Ich bin vom 15. Februar bis 17. März im Urlaub im Ausland. Denkst du, dass es besser ist, bis nach dem Urlaub mit der Anmeldung zu warten? Ich habe gelesen, dass man das Studium easy pausieren kann.

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Paar Punkte was ich dazu denke:

Soweit meine Erfahrungen sind bzw. was mir Programmierer erzählt haben die richtig Asche verdienen...  wird beim Programmieren die Fähigkeit bezahlt, und wenn du in erster Linie programmieren lernen willst ist ein Studium da nicht unbedingt ein direkter Weg, und da sind immernoch viele Autodidakten oder Leute die Elektrotechnik oder sonstwas ursprünglich studiert haben. Frische Informatikabsolventen als Programmierer? Auch nicht unbedingt, das spielt im Studium oft sogar nur eine untergeordnete Rolle und du wirst viel Zeit für die anderen Module aufwenden müssen.

Wenn du mit der Prämisse "will ich nicht lernen, interessiert mich nicht" reingehst ist das nicht unbedingt ne gute Grundlage um das durchzuziehen.

Wenn dein Ziel ist Smartphone Apps zu enwickeln gibt es da sicher auch andere Möglichkeiten als ein Fernstudium, ein abgeschlossenes Studium ist ne schöne Sache für Hierarchien und Personalabteilungen - was ja durchaus nicht verkehrt ist wenn man das hat... aber ob das Studium wirklich die Vorraussetzung sein wird um eine Stelle als Entwickler/Programmierer zu finden? Du hast ja bereits ne IT-Ausbildung,  überzeugende Arbeitsproben haben AFAIK da nen deutlich größeren Einfluss als bei "klassischen" Stellen so das damit und als Papierkram ein entsprecher Stapel an IT-Zertifikaten und vielleicht die eine oder andere Fortbildung dich auch schon dahin bringt.  

(Vielleicht sogar einfacher als mit Studium, weil man Angst vor entsprechenden Gehaltsforderungen hat, muss man wegen der wirtschaftlichen Entwicklung leider auch bedenken im technischen Bereich.)

Und vielleicht ist dieser Traum auch gar nicht so erstrebenswert, ich meine als FISI haste mit nem "sicheren Job" bei der Telegraphengesellschaft  eigentlich ziemlich gute Karten gezogen, viele mit der Ausbildung kommen oft nie wieder richtig in die IT rein wenn se mal draußen sind (und nicht programmieren können). - Standortschließung ist zwar noch Zukunftsmusik, aber hinwerfen damit man spaßige Handyspiele bei irgendner Klitsche oder nem Pleitegeier Startup... du verstehst schon was ich sagen will... 

Zur langfristigen "Absicherung" Studium nach der Ausbildung natürlich ein anderer Punkt den man auch bedenken muss, und da du noch ziemlich jung bist....eher Punkte die dafür sprechen und du hast bessere Optionen in Ingolstadt, Dingolfing; München unterzukommen. - Elektronik und BWL-Qualifikationen sollte man dann aber besser auch welche haben...

Kosten? Naja, vielleicht auch mal alternativen zur WBH ansehen, die sind schon im "gehobeneren" Preissegment.

Was Mathe angeht gibts hier im Lern-Unterforum nen Thread mit Buchrezensionen. Mit mittlerer Reife dürfte das Problem sein die Lücke Sekundarstufe 1, und Hochschuleinstiegliteratur sein, der Oberstufenstoff fehlt halt. Vielleicht ist da was dabei was "dazwischen" ist wenn noch nicht genug versorgt bist.

 

 

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Hallo Simon,

 

ich habe mit ähnlichen Voraussetzungen wie Du angefangen, allerdings war ich mehr in der Mechanik zu Hause und habe gedacht wenn ich Mechatronik mache kann ich danach vielleicht etwas programmieren... naja, den Versuch war es ja wert :). Inzwischen bin ich ohne wirklich programmieren zu können so weit, dass jetzt nur noch das Kolloquium ansteht.

In erster Linie ging es mir darum, dass das Studium die eine oder andere Tür öffnet die sonst verschlossen geblieben wäre. Das hat für mich eigentlich recht gut funktioniert.

Nun zu Deiner eigentlichen Frage ob Du das schaffen kannst. Ich glaube das wird Dir hier niemand beantworten können. Was ich Dir mit auf den Weg geben kann, wenn Du es nicht versuchst wirst Du es nicht wissen und in 10 oder 20 Jahren kannst Du entweder zurück blicken und feststellen "Hätte ich es mal versucht." oder auch "Ich bin ja auch ohne gut über die Runden gekommen." vielleicht ja auch "Gut da ich es gemacht habe." :).

Das Geld scheint jetzt nicht so groß eine Rolle bei Dir zu spielen, als ich anfing war das bei mir anders, da ging über 1/4 meine Monatslohns für die Studiengebühren drauf. Wenn ich das konnte, dann kannst Du das auch. Fange an und gucke was passiert.

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Wäre ein Fernstudium "Medieninformatik" eine Alternative? Nur mal so als Überlegung.

Zu den anderen Punkten ist ja das Meiste schon geschrieben worden.

Ein FH-Studium ohne Abitur ist prinzipiell schon zu schaffen (meine bisherige Erfahrung), aber ob das für ein reines Informatikstudium ebenfalls gilt - vor allem, wenn man nicht gerade der Theoretiker vom Typ her ist, würde ich mir gut überlegen.

Bearbeitet von Elke Pielmeier
Ergänzung
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Grundsätzlich würde ich einer Person, die sich eher praktisch als theoretisch veranlagten sieht, immer eher zu einem Fachhochschulstudium raten als zu einem universitären. Allerdings sollte man es auch hier nicht unterschätzen und auch nicht unbedingt versuchen hier Studiengängen als mehr oder weniger theoretisch einzuordnen. Vieles hängt von den tatsächlichen Inhalten der Module ab und ggf. von den Dozenten. So kann auch ein Informatikstudium eher anwendungsorientiert sein, während Medieninformatik sehr theorielastig daher kommen mag. 

Davon mal abgesehen, ja, ein Studium (egal ob Uni oder FH) ist natürlich auch ohne Abitur oder entsprechend schulischer Hochschulzugangsberechtigung schaffbar. Dafür gibt es ausreichend Beispiele. Allerdings sollte man sich schon klar darüber sein, dass die Abbruchquoten unter diesen Studierenden weit überdurchschnittlich sind und die meisten es nicht erfolgreich beenden. Soviel zum Thema Schwarzmalerei.

Letztlich ist aber ein Einzelner keine Statistik. Ob man besteht - ob DU bestehst - hängt nahezu ausschließlich von Dir selbst ab. Wenn Du den Ehrgeiz, den Fleiß und die Disziplin mitbringst evtl. Fachgebiete zu nachzulernen wo Dir ggf. auch die bspw. mathematischen Grundlagen der Oberstufe fehlen oder schlicht länger brauchst um Dich durch den Stoff zu wühlen und ein sehr gutes Stück zu quälen, dann hast Du durchaus gute Chancen. Aber anstrengend wird es, keine Frage. Und nebenberuflich ist dabei nicht zwanghaft unbedingt die leichtere Variante, nur anders schwer, je nach Typ auch schwerer.

Ein Studium ist aber grundsätzlich kein Selbstläufer. Eine AHR, FHR oder fbHR helfen lediglich beim Einstieg manches schneller zu verstehen bzw. manche Grundlagen bereits zu haben, die in der Vorlesung nach zwei Wochen und nicht wie in der Oberstufe nach einem Jahr, durchgeackert sind. Es gibt zwar eine Korrelation zwischen Schul- und Studienerfolg, aber es ist kein Fixum, wie man an den Abbruchquoten von Abiturienten sieht.

Viel wichtiger finde ich persönlich aber einen Punkt, den dedo schon nannte: Wenn Du es Dir zutraust und die Bedingungen (alle, privat, Hochschule, AG, Finanzen etc.) es zulassen, dann versuche es und beiß Dich durch. Klar, Du kannst Geld und Freizeit verlieren und ohne Abschluss dastehen...aber sonst? Nur gewinnen. Wissen. Selbstachtung, selbst wenn Du den Abschluss nicht machen solltest. DU hast es dann wenigstens versucht...und über das "wenn Du erfolgreich bist", darüber brauche ich dann wohl keinen Tastaturanschlag mehr verlieren.

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Auch wenn ich einen anderen Studiengang habe (Elekro- und Informationstechnik) passt der Rest auch zu mir.

Mittlere Reife, Ausbildung, Job.

Irgendwann (vor so 2,5 Semestern) stand ich dann vor der Entscheidung meine Arbeitsplatzsituation zu akzeptieren oder etwas ändern.

Vielleicht ein paar Anregungen, auch wenn schon manches gesagt wurde, von jemandem der es gewagt hat:

- Es ist wenn man nicht gerade Hochbegabt ist schwer nach der mittleren Reife und "Lernpause" anzufangen, ich habe zB vor Studiumsbeginn schon ein Mathe-Buch gekauft und angefangen durchzuarbeiten.

- Man hat eigentlich immer etwas zu tun, je nachdem ob du Hobby's, Sport oder sonstiges hast musst du das bedenken.

- Man muss auch die Module die man nicht mag (in meinem Fall BWL) durchziehen können.

+ HZP ist machbar, (gerade erledigt), wenn man dafür etwas tut, schließlich erspart es dir ein Jahr für die Fachhochschulreife.

+ Wenn du in der glücklichen Situation bist es dir ohne Probleme leisten zu können, was spricht denn dagegen es zu probieren? Irgendwann wird ja das investierte Geld auch ein Anreiz es durchzuziehen.

+- Das was du geschrieben hast mit ". Ich habe immer mindestens ein Projekt am Laufen, das meine meiste Freizeit verschlingt.", ist genau das was nachher das Studium sein wird, das muss dir klar sein.

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