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FH-Doktor


SebastianL

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Ja, wir erleben eine Akademisierung unseres Landes. Ja, der Dr. ist der Adelstitel des Bildungsbürgertums.

Allerdings ist die Quote der Dr. in Deutschland immer noch bei 2-3% der Bevölkerung.

Klar kann man sich fragen inwieweit es nicht besser ist neben einen normalen Dr oder P.HD zusätzlich noch einen praxisorientierten Doktor wie M.D. oder J.D. usw. einzuführen. Aber ich denke im Rahmen der Reform hat man sich bewusst dagegen entschieden. Also bleibt es beim herkömmlichen Dr. in Deutschland.

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Naja, dass der Doktortitel nicht nur als Beweis der wissenschaftlichen Fähigkeiten gesehen wird, ist doch mehr als klar. Hohe Führungskräfte in Wirtschaft und Industrie sind promoviert, rund 80% aller Ärzte, Tier- und Zahnärzte ebenfalls. Ein Doktortitel sagt natürlich nichts darüber aus, wie gut ein Mediziner ist, aber das Dr.-Kürzel weckt sowas wie Vertrauen und Ansehen und in Kliniken habe ich noch keinen Chefarzt oder Ärztlichen Direktor angetroffen, der nicht promoviert war.

Ich denke, der Dr. zeigt neben der Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten auch Ehrgeiz, Intelligenz, Disziplin, Kompetenz, Seriösität, Gewissenhaftigkeit......alles, was die meisten Menschen sehr schätzen und daher sind viele so wild darauf, einen Dr. zu haben.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich komischerweise auch nur nach promovierten Medizinern suche, wenn ich einen (Fach- oder Zahn-)Arzt brauche.

 

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Für die Naturwissenschaften mag das gelten. Erkenntnisse der letzten Jahre haben aber gezeigt, gerade in den Geistenwissenschaften zollt die Dissertation nicht unbedigt von Disziplin und Kompetenz. Aber ich gebe dir Recht, der Stellenwert der Doktorwürde in der Gesellschaft ist weiterhin hoch. In der Wirtschaft handelt es sich - subjektiv betrachtet - aber immer mehr um Stallgeruch. Tatsächliche Fähigkeiten oder Handlungskompetenz sagt der Dr. jedoch nicht immer aus.

 

Ein Fachhochschulabsolvent könnte aber genauso gut wissenschaftlich arbeiten, wie jemand von der Uni. Nur weil er bisher vielleicht praxisorientierter studiert hat, müssen ihm die Fähigkeiten ja nicht fehlen. Wichtig wären generell klare Vorgaben fürdie Promotion. Das funktioniert aber nicht einmal bei Bachelor- und Masterabschlüssen. Stattdessen werden Tonnenweise neue Studiengänge erfunden.

 

Am Rande: Weder meine Hausärztin noch mein Zahnarzt sind promoviert. Beide haben bei weitem mehr Kompetenz und Handlungsfähigkeit gezeigt, als ihre promovierten Kollegen zuvor. ;)

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vor 2 Minuten, Jacka sagte:

Stattdessen werden Tonnenweise neue Studiengänge erfunden.

Das empfinde ich auch als sehr problematisch- Leider ist dies auch verstärkt bei FH´s so. Die ganzen hochspezialisierten Studiengänge sind gut, wenn man sich in diesem Bereich fortbilden will, aber sie sind nichts für jemanden, der gerade erst von der Schule kommt. Wenn eine Spezialisierung stattfinden soll, dann meiner Meinung nach erst beim Master-Abschluss.

 

Zitat

Am Rande: Weder meine Hausärztin noch mein Zahnarzt sind promoviert. Beide haben bei weitem mehr Kompetenz und Handlungsfähigkeit gezeigt, als ihre promovierten Kollegen zuvor.

Das spreche ich ihnen auch gar nicht ab, aber ich mag es auch lieber, Ärzte mit Herr Doktor Hastenichtgesehen ansprechen zu können und ich bringe Doktortitel vor allem bei Medizinern auch mit mehr Kompetenz in Verbindung, obwohl ich weiß, dass auch nicht promovierte Mediziner gut sein können bzw. ihre promovierten Kollegen fachlich in die Tasche stecken können.

I der Human-, Zahn- und Tiermedizin finde ich das amerikanische System gut, wo der Studienabsolvent den Dr., mit Studienabschluss geschenkt bekommt (Berufsdoktorat). Ich würde es begrüßen, wenn Mediziner den Dr.med., Dr.med.dent. oder Dr.med.vet. quasi geschenkt bekommen würden und wer in die Forschung will, der soll dann halt den Dr.rer.nat., Dr.rer.biol.hum. oder ähnliches machen. Dafür wäre der Dr.rer.med. auch gut geeignet gewesen. Dr.med. = Berufsdoktorat, Dr.rer.med. = Doktorgrad für forschungsorientierte Mediziner, der über dem Dr.med. und auf gleicher Stufe mit dem Dr.rer.nat steht. Aber der Dr.rer.med. bw. rer.medic. ist leider schon für Nichtmediziner, die an medizinischen Fakultäten in einem medizinischen Bereich (Medizinsiche Informatik, Mediziningenieurwesen, Klinische Psychologie, Humanbiologie mit Schwerpunkt Zellbiologie bzw. Zellforschung (Onkologie) o.ä.) promovieren wollen, vergeben. In Österreich meine ich existiert eine ähnliche Regelung.

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vor 16 Minuten, Draconis_Blackthorne sagte:

Ich würde es begrüßen, wenn Mediziner den Dr.med., Dr.med.dent. oder Dr.med.vet. quasi geschenkt bekommen würden und wer in die Forschung will, der soll dann halt den Dr.rer.nat., Dr.rer.biol.hum. oder ähnliches machen. Dafür wäre der Dr.rer.med. auch gut geeignet gewesen. Dr.med. = Berufsdoktorat, Dr.rer.med. = Doktorgrad für forschungsorientierte Mediziner, der über dem Dr.med. und auf gleicher Stufe mit dem Dr.rer.nat steht.

 

Das fände ich auch sinnvoll. Gerade bei Ärzt verbinde ich den Dr. nämlich nicht mit Kompetenz. Zum ersten, weil die Dissertation sehr spährlich sein kann und mit Forschung nicht viel zu tun hat und zum zweiten, dass mir Fachkompetenz wichtiger ist, als die kruzzeitige Befassung mit einem eingeschränkten Thema. Mein Onkel ist Gynäkologe und hat wirklich viel Zeit und Energie in seine Dissertation gesteckt. Für seine Tätigkeit als Arzt hat es ihm jedoch keinen Mehrwert gebracht.

 

Ein schwieriges Thema. :)

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vor 58 Minuten, Draconis_Blackthorne sagte:



I der Human-, Zahn- und Tiermedizin finde ich das amerikanische System gut, wo der Studienabsolvent den Dr., mit Studienabschluss geschenkt bekommt (Berufsdoktorat). Ich würde es begrüßen, wenn Mediziner den Dr.med., Dr.med.dent. oder Dr.med.vet. quasi geschenkt bekommen würden

 

 

Das sehe ich anders. Wer einen Dr. will, soll ihn sich verdienen. Natürlich nur durch Leistung. Früher war das Sytem besser. Standardabschluß war ein Dipl.-Med. oder Dipl.-Stom. Danach konnten einige den Dr. med. durch Forschung machen. Weiter gab es den Dr. sc. med., was mit der Habilitation vergleichbar ist.

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vor 1 Stunde, jedi sagte:

 

 

Das sehe ich anders. Wer einen Dr. will, soll ihn sich verdienen. Natürlich nur durch Leistung. Früher war das Sytem besser. Standardabschluß war ein Dipl.-Med. oder Dipl.-Stom. Danach konnten einige den Dr. med. durch Forschung machen. Weiter gab es den Dr. sc. med., was mit der Habilitation vergleichbar ist.

Das war aber nur in der DDR so. Hier haben wir auch einen Dipl.-Med. und eine Dipl.-Stom., die trotzdem von fast allen Patienten mit Herr bzw. Frau Doktor angesprochen werden,weil ein Arzt, Zahn- oder Tierarzt für sie gleichgesetzt ist mit einem Doktor. Ich bleibe dabei: Das amerikanische System (M.D./O.D., V.D., Doctor of Dentistry als Berufsdoktorrat, Ph.D. oder D.Sc. für Forscher) und das österreichische System (Dr.med.univ. als Diplomanschluss bzw Berufsdoktorrat, Dr.scient.med. bzw. Dr.med.univ. et scient.med. für medizinischer Forscher) bevorzuge ich.

 

vor 2 Stunden, Jacka sagte:

 

...weil die Dissertation sehr spährlich sein kann und mit Forschung nicht viel zu tun hat ...

Das stimmt. Ich meine, die kürzeste medizinische Doktorarbeit umfasste komplett insgesamt sieben Seiten. Auch heute noch schaffen es einige Doktoranden mit deutlich weniger als 40 Seiten zum Dr.med. (während ein Dr.rer.nat. mal eben mehrere hundert Seiten abzuliefern hat). Ich habe mal eine medizinische Doktorarbeit gelesen, wo es letztendlich um nichts anderes ging, als um das richtige wiegen von Frühgeburten.:rolleyes:

Wäre ich Arzt, würde ich versuchen zum Dr.rer.nat. zu promovieren - wie es mein Hausarzt auch gemacht hat.

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