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University of Nicosia: Psychologie-Doktor und BSc in Nursing per Fernstudium


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Die University of Nicosia ist eine Privatuniversität in der Republik Zypern, welche über einen Standort in Wien auch zwei Studienprogramme für Studierende in Deutschland und Österreich anbietet.

 

Doktor in Psychologie

 

Zum Einen wird ein Doktoratsprogramm für Absolventen eines Psychologie-Studiums angeboten. Dieses findet komplett in deutscher Sprache statt. Wobei die Dissertation auf Wunsch auch in englischer Sprache verfasst werden kann. Das Programm umfasst 180 ECTS-Punkte und geht über eine Regelstudiendauer von drei Jahren.

 

In den ersten beiden Jahren finden Lehrveranstaltungen im Umfang von insgesamt 12 Wochenenden am Standort in Wien in den Fächern Statistik und Forschungsmethoden statt - wer allerdings nachweist, dass er im Bachelor und Master bereits ausreichende Kenntnisse zu Forschungsmethoden und Statistik erworben hat, wird vom Besuch dieser Veranstaltungen befreit.

 

Zur Dissertation heißt es auf der Internet-Seite zu dem Angebot:

Zitat

 

Ab dem dritten Semester erstellen Sie Ihre Dissertation zu einem von Ihnen gewählten Thema, das vorzugsweise aus Ihrem beruflichen Umfeld stammt. Die Betreuung übernehmen qualifizierte, deutschsprachige Professorinnen und Professoren. Sie sind in Ihrem Arbeitsprozess weitgehend frei und örtlich ungebunden.


 

 

Direkt von einem Verantwortlichen und Ansprechpartner in Österreich, Herrn Dipl.-Ing. Dr. Martin Nechtelberger, habe ich folgende Informationen zu dem Programm erhalten:

 

Zitat

Das Doktoratsprogramm der Psychologie am österreichischen Campus hat derzeit knapp 30 DissertantInnen, wovon ca. ein Drittel der Studierenden aus Deutschland kommt. Es sind zu nahezu allen Teildisziplinen der Psychologie Dissertationen möglich, die Betreuung erfolgt durch österreichische und deutsche WissenschafterInnen, die an der UNic als GastprofessorInnen bestellt sind. Wir bieten speziell für berufstätige KollegInnen die Möglichkeit zur Promotion.

 

Upgrade für Pflegekräfte

 

Außerdem wird ein Bachelor-Programm für Pflegekräfte angeboten, welches zum Abschluss BSc in Nursing (Pflegewissenschaft) führt. Das Studium findet komplett online statt, bis auf die in Wien zu Ende jedes Semesters abzulegenden Prüfungen. Die Dauer des Studiums beträgt laut Homepage "unter 2 Jahre". Zu diesem Programm schreibt Dr. Nechtelberger:

 

Zitat

Für diplomiertes Pflegepersonal aus Österreich, Deutschland und der Schweiz wird ein knapp zweijähriges Upgradeprogramm zum BSc in Nursing angeboten. Diesen Herbst haben mehr als 40 Studierende dieses Programm begonnen. Es handelt sich um reine Fernlehre, einzig die Abschlussprüfungen zu Semesterende werden am Campus in Wien durchgeführt. Die Lehrenden sind PflegewissenschafterInnen und Lehrende von Krankenpflegeschulen aus Österreich.

 

Anerkennung

 

Dazu schreibt Dr. Nechtelberger unter anderem:

 

Zitat

Für den deutschsprachigen Raum wurde ein Campus in Wien eröffnet, wo derzeit in den Gebieten Psychologie und Pflegewissenschaft Studiengänge komplett in deutsch angeboten werden. Die Universität ist in der ANABIN Datenbank der Kultusministerkonferenz geführt (H+ Standard), die Doktoratsprogramme dort explizit angeführt (siehe http://www.unic-austria.at/anabin_unic.pdf ).

 

Diskussion

 

Ich möchte die Programme hier auf der Basis der mir bisher vorliegenden Informationen zur Diskussion stellen. Darauf aufmerksam gemacht worden bin ich durch eine Anfrage von Herrn Dr. Nechtelberger, der ausdrücklich auch mit euch dazu in den Dialog kommen möchte und hier für Fragen zur Verfügung stehen wird.

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Doktor in Psychologie

 

Ich spiele bereits seit ein paar Monaten mit dem Gedanken, evtl. nur oder zusätzlich auch in Psychologie promovieren zu wollen.

Erstmal finde ich das Angebot durchaus ansprechend, auch wenn ich skeptisch bin.

 

Skeptisch bin ich deswegen, weil es sich um eine Privatuni in Zypern mit Standort in Österreich handelt. Dieser Aspekt für sich ruft bei mir, in Deutschland lebend und studierend, unwillkürlich Irritation hervor. Warum den Weg über mehrere Länder wählen, wenn ich mich z.B. auch hier vor Ort an der Uniklinik/ Medizinischen Fakultät als Psychologie-Master-Absolvent für ein PhD-Programm bewerben kann?

Für mich ist noch nicht ganz ersichtlich, was das besondere an diesem Programm ist.

 

Es heißt, dass das Thema der Dissertation vorzugsweise aus dem eigenen beruflichen Umfeld stammen soll. Wie kann ich mir das vorstellen? Gerade in der Wissenschaft an der Schnittstelle zur Medizin stelle ich mir das auch über die Distanz mit verschiedenen Organisationen nicht so einfach vor. Wie findet man da "seinen" Betreuer für das Programm und die Dissertation?

 

Was ich auf der Internetseite gar nicht gefunden habe ist ein Hinweis auf entstehende Kosten. Habe ich das übersehen oder muss man da gezielt nachfragen? Das wäre für mich nämlich ein weiterer, sehr entscheidender Aspekt; nicht nur als Kostenfaktor, sondern ebenso im Sinne von Transparenz des Angebots nach außen hin.

 

Das sind meine Gedanken aufgrund des ersten Eindrucks:

Naja. Durchaus interessant und evtl. eine Überlegung wert. Was unterscheidet dieses Programm von herkömmlichen Angeboten; warum sollte ich mich genau dafür entscheiden und nicht für ein anderes?

Ich bin aber durchaus nicht ganz abgeneigt und würde gerne einen zweiten Eindruck aufgrund weiterer Informationen gewinnen.

 

 

 

Pflege

 

Zum Vergleich habe ich mir die Informationen zum Pflege-Programm durchgelesen. Zwar interessiert mich ehrlich gesagt dieses Programm nicht, weil es für mich ohnehin nicht infrage käme, aber die Fragen, die ich mir beim Lesen gestellt habe waren so ähnlich wie die oben geschriebenen zum Doktoratsprogramm (außer die Verbindung zu Arbeit/Beruf).

 

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Lieber Lernfrosch,

 

danke für Deinen Eintrag im Forum.

 

Zu Deinen Gedankengängen zum Doktoratsprogramm der Psychologie an der University of Nicosia möchte ich gerne weitere Informationen geben:

 

Es spricht natürlich nichts dagegen, wenn man sich bei seiner Universität vor Ort um eine Promotionsstelle bewirbt. Zumindest bei uns in Wien (hier kenne ich die Situation sehr genau) ist es allerdings so, dass die staatliche Universität Promotionsstellen nur an eigenes wissenschaftliches Personal vergibt, eine nebenberufliche, "externe" Promotion in Psychologie also immer schwieriger wird. Genau diesen Bereich der berufsbegleitenden Promotion decken wir an unserer Universität ab. Zudem haben wir regelmäßig Anfragen von Absolventen von (Fachhoch-) schulen, die einen Bachelor- und Master der Psychologie haben, jedoch an lokalen Universitäten dann keine Promotionsmöglichkeit finden. Für diese Kolleginnen und Kollegen sind wir auch eine gute Anlaufstelle.

 

Das Dissertationsthema kann man auch seinem eigenen beruflichen Umfeld wählen - hier meine ich z.B. den psychologischen Gerichtssachverständigen, der sein gutachterliches Spezialgebiet wissenschaftlich aufarbeiten will, oder die psychologische Psychotherapeutin, die einen besonderen Schwerpunkt in Ihrer Praxis hat und zu diesem Schwerpunkt Ihr Dissertationsthema wählt. Oder auch den Psychologen, der in der Personalabteilung tätig ist und ein Thema aus diesem Bereich wählt. Weitere Beispiele wären die Psychologin in einer Klinik, die z.B. mit Einverständnis des Arbeitgebers über Behandlungsmethoden forscht usw... Ein Promotionsvorhaben ist u.a. dann erfolgsversprechend, wenn man eine gute Möglichkeit hat, Daten für die Studien zu erheben, vorzugsweise unterstützt durch das eigene berufliche Umfeld.

 

Vor der Inskription muss ein Interessent ein Initiativkonzept schreiben und der Universität vorlegen. Anhand des Initiativkonzepts prüfen wir dann die Realisierungschancen des Dissertationsprojekts und können auch für das jeweilige Spezialgebiet kompetente Professorinnen und Professoren für den Studierenden auswählen und im gemeinsamen Einverständnis bestellen.

 

Die Kosten betragen EUR 15.000,- für das gesamte Programm (EUR 3.500,- je Semester 1 und 2; EUR 2.000,- je Semester 3-6; nachfolgende Semester (max. 4) kostenfrei). In diesen Kosten sind sowohl die SPSS Softwarelizenz, der Zugang zur Online-Bibliothek der Universität und sämtliche Betreuungsleistungen inkludiert. Natürlich klingt das auf den ersten BLick nach sehr viel Geld (ist es auch!), allerdings ist der Preis für ein Doktoratsprogramm an einer anerkannten EU-Universität (ANABIN Eintragung siehe http://www.unic-austria.at/anabin_unic.pdf) absolut fair und braucht keinen Vergleich zu scheuen.

 

Zum Upgrade-Programm BSc in Nursing: Derzeit ist ja die Akademisierung der Pflege ein großes Thema. In Österreich gibt es derzeit keine zeitlich vernünftige Möglichkeit, vom Pflegediplom zum BSc in Pflegewissenschaft "aufzurüsten". Mit unserem Fernlehrprogramm kann man dies erstmalig (!) in unter zwei Jahren machen.

 

Ich hoffe, ich konnte einige interessante Informationen geben und freue mich auf weitere Diskussionen.

 

Liebe Grüße sendet

 

Martin Nechtelberger

University of Nicosia

 

 

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Vielen Dank für die Informationen - insbesondere für die transparente Angabe der Kosten, welche ich auf der Homepage auch vermisst hatte.

 

Gibt es eigentlich bereits Kooperationen mit (deutschen) Fernhochschulen, welche Studiengänge der Psychologie (oder auch Wirtschaftspsychologie?) anbieten und gezielt mit Ihnen zusammenarbeiten, um promotionswilligen Studierenden im Anschluss an den Master-Abschluss beim Weg zum Doktor zu unterstützen? - Bzw. kommen Professoren solcher Hochschulen auch als Betreuer der Dissertation in Betracht oder sind vielleicht bereits als solche tätig?

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Lieber Herr Jung,

 

ja, es gibt punktuelle Kooperationen mit Hochschulen in Deutschland, z.B. im Bereich der Wirtschaftspsychologie. Grundsätzlich kommen auch Professorinnen von Fachhochschulen als Promotionsbetreuer an der University of Nicosia in Betracht - jedem Betreuerteam gehören drei Professorinnen an, da kann man (in Grenzen) das Team gestalten. Wenn es für einzelne Studierende sinnvoll ist, können wir natürlich Kolleginnen anderer Hochschulen als GastprofessorInnen an der UNic bestellen als Dissertationsbetreuer. Wir würden auch diesen Bereich in Zukunft gerne weiter ausbauen und würden uns über weitere Kooperationen mit Fachhochschulen und deren Lehrkörper freuen. Derzeit haben wir mehrere AbsolventInnen von Masterprogrammen der Wirtschaftspsychologie von einer Hochschule im Promotionsprogramm, welche von Ihrem Professor betreut werden, der auch schon der Masterarbeitsbetreuer an der Hochschule war.

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Pflege = BScNursing

...zusätzlich zur relativ kurzen Studiendauer finde ich auch noch 2 weitere Aspekte erwähnenswert: 1. Dass durch das Fernstudium eine realistische Möglichkeit gegeben ist die Mindest-Studienzeit trotz Arbeit einzuhalten und 2. dass man sich nicht nur im konsekutiven Weg akademisieren kann, sondern auch noch den Status der First Level Nurse erhält. Nachdem wir in Österreich (und auch in D) bislang keine generalistische Ausbildung in der Pflege hatten, ist das v.a. für junge u/o mobile Pflegepersonen ein attraktives Angebot.

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In Anbetracht der Tatsache, dass meines Wissens für Psychologen und vor allem im Bereich Gesundheitsmanagment eine Promotion nicht die riesige Bedeutung bei der Besetzung von Stellen hat, frage ich mich, wer denn die Zielgruppe für das beschriebenen Angebot ist.

 

Denn eine berufliche Verwertbarkeit, ein signifikant höheres Gehalt ist bei den anstehenden Kosten ja durchaus etwas, auf das der Promovierende hoffen könnte, oder?

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@KanzlerCoaching: Die Motivation für eine Promotion sind sicher vielfältig. Wir haben derzeit Studierende, die Sachverständige zu Gericht sind und sich dadurch eine Kompetenzerweiterung versprechen. Zudem haben wir PsychologInnen, die im Beruf tagtäglich mit Sachverhalten konfrontiert sind, die sie wissenschaftlich aufarbeiten wollen (Wirksamkeit von Behandlungsmethoden, etc.). Im Bereich der Wirtschaftspsychologie möchten KollegInnen durch die Promotion in der Karriere einen Schritt weiter kommen. Andere wiederum möchten in der Pension dem Themengebiet nachgehen, dass Sie immer gedanklich beschäftigt hat. Die Motivationslage ist immer wieder eine andere. An unserer Universität kann man durch viel Arbeit mit Unterstützung unserer ProfessorInnen den Doktorgrad erlangen - wie man daraus im Leben Vorteile zieht, ist ganz allen bei den AbsolventInnen.

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Vielen Dank für die weiterführenden Informationen.

 

Nochmal zur Verbindung mit dem beruflichen Umfeld:

In Ihren Beispielen kommen recht "klassische" Tätigkeiten vor. Wäre eine berufsbegleitende Promotion auch möglich, wenn man einen M.Sc. in Psychologie gemacht hätte, aber nicht als Psychologin arbeitet, sondern z.B. nach einem Medizinstudium als promovierte Ärztin an einer (Uni-)Klinik tätig wäre? Oder anders gefragt: Müsste man zwingend [x] Jahre berufliche Erfahrungen als Psychologe mitbringen?

 

Zu den Kosten:

Sie schreiben, dass u.a. sämtliche Betreuungsleistungen enthalten sind. In welchem Umfang bewegen sich diese (grobe Einschätzung zur zeitlichen und inhaltlichen Verteilung)?

 

 

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