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Frühjahrstagung 2016 der AGF im BIBB zum Thema "Social Media für das Fernstudium"


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Die diesjährige Frühjahrstagung der AG-Fernstudium findet am 23. und 24. Juni am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn statt. Thema der Veranstaltung ist "Social Media im Fernstudium".

 

Das Programm kann auf der Tagungs-Webseite unter https://dgwf.net/arbeitsgemeinschaften/ag-f/ueber-die-ag-f/article/fruehjahrstagung-der-agf-2016/ eingesehen werden. Unter anderem geht es um Social Media Marketing, Studierendenmarketing, Empfehlungsmarketing (Beitrag von FernstudiumCheck), Virales Marketing, AdWords und AdSense sowie erste Ergebnisse der (neuen) Fernunterrichtsstatistik.

 

Der Teilnahmebeitrag beträgt für Mitglieder der DGWF (die AGF gehört zur DGWF) 120 Euro und für Nicht-Mitglieder 150 Euro. Für die Teilnahme an der Abendveranstaltung kommen 35 Euro hinzu.

 

Ich selbst werde auch an der Tagung teilnehmen und natürlich auch hier darüber berichten. 

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  • 1 Monat später...

Morgen beginnt die diesjährige Frühjahrstagung und ich bin gerade dabei, mich vorzubereiten.

 

Folgende Themen stehen an:

 

Donnerstag:

  • Social Media Marketing - Status Quo und Entwicklungen im Bildungsmarkt!
  • Studierendenmarketing: Print oder Digital?
  • Empfehlungsmarketing
  • Facebook, Twitter, Snapchat und Co. – Einsatz von Social Media in der Hochschulkommunikation der Fachhochschule des Mittelstands (FHM)

Freitag:

  • Virales Marketing an Hochschulen: Unmöglich, unnötig oder unvermeidlich? 
  • Adwords und Adsense
  • Fachlicher Austausch
  • Erste Ergebnisse der (neuen) Fernunterrichtsstatistik

Gibt es Themen, die euch besonders interessieren? - Ich habe vor, evtl. live bei Twitter etwas zu posten und hinterher hier zu berichten.

 

Ich finde das Thema Social Media sehr spannend und verfolge schon seit einiger Zeit die Entwicklung (auch bei meinen eigenen Aktivitäten), dass oft weniger die informativen, sondern die unterhaltsamen Beiträge besondere Aufmerksamkeit bekommen.  Bis hin zu Snapchat, wo man sich schon ziemlich zum Affen machen muss (mit Filtern gerne auch wörtlich zu sehen ?), um sich an das anzupassen, was dort üblich ist. Aber muss es überhaupt sein, sich da überall anzupassen? - Ich setzt für mich ja meistens doch eher auf die sachlichen Beiträge, einfach weil ich mich damit wohler fühle. Und auch, weil mir die Zeit zu wichtig ist, um sie dazu zu investieren, irgendwelche grafischen Spielereien zu ergänzen etc. Mal schauen, ob auch in diese Richtung diskutiert wird in Bonn.

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Die Tagung ist vorbei, ich bin gerade wieder im Büro gelandet (und gleich auch schon wieder unterwegs). Die Themen und der Austausch waren sehr interessant. Vielleicht haben einige von euch ja die Tweets auf der Startseite verfolgt. Ansonsten gibt es sie hier auch noch zum Nachlesen:

 

https://twitter.com/search?src=typd&q=%23agf16 

 

In der nächsten Woche habe ich vor, noch einen ausführlichen Bericht zu schreiben und freue mich auch hier auf Diskussionen dazu. Wenn die Folien zu den Vorträgen verfügbar werden, werde ich hier ebenfalls darauf hinweisen.

 

Außerdem haben wir heute noch über eine kleine Aktion hier bei Fernstudium-Infos.de gesprochen, um zu einer der Fragen der Tagung mehr Input zu bekommen - da kommt also noch was.

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Tagungsbericht

 

Am 23. und 24. Juni 2016 war ich auf der Frühjahrstagung der AG-Fernstudium (DGWF), welche in diesem Jahr in den Räumen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) in Bonn stattgefunden hat. Auf der Teilnehmerliste stehen 43 Personen, von denen zumindest am ersten Tag wohl auch die meisten anwesend waren. Am zweiten Tag war es etwas leerer. 

 

1. Tag - Donnerstag, 23.06.2016

 

Begrüßung durch Prof. Dr. Michael Heister (BiBB)

 

Wir hatten den Luxus, an diesem heißen Sommertag einen der wenigen klimatisierten Räume des BiBB nutzen zu dürfen, was schon sehr angenehm war, obwohl selbst die Klimaanlage an diesem Tag an ihre Grenzen gekommen ist. Was sie doch geleistet hatte wurde besonders deutlich, wenn man den Raum oder gar das Gebäude verlassen hat und einem die Hitze entgegen geschlagen ist.

 

Prof. Heister hat das BiBB mit seinen verschiedenen Abteilungen vorgestellt und darüber informiert, dass das BiBB im Auftrag der ZFU die berufsbildenden Fernlehrgänge inhaltlich prüft. Er hat auch die Frage aufgeworfen, ob diese Form der Einzelprüfung eines Lehrgangs mit dem Ergebnis geeignet "ja" oder "nein" noch zeitgemäß ist. 

 

In diesem Zusammenhang hat er auch die Frage aufgeworfen, ob denn die Begriffe fernlernen und Fernunterricht überhaupt noch aktuell sind. Diese Fragestellung wurde auch im fachlichen Austausch am zweiten Tag wieder aufgegriffen.

 

Begrüßung BiBB.jpg

 

Begrüßung durch Dr. Beate Hörr (Vorsitzende des Vorstands der DGWF)

 

Begrüßung durch Dr. Burkhard Lehmann (Vorsitzender des Sprecherrats der AG-Fernstudium)

 

Keynote: Social Media Marketing - Status Quo und Entwicklungen im Bildungsmarkt

Prof. Dr. Michael Bernecker (DIM - Deutsches Institut für Marketing GmbH

Folien zur Präsentation (PDF)

 

In seiner Keynote hat Prof. Bernecker gleich zu Beginn darauf hingewiesen, dass Social Media lebendig und persönlich sein soll - ansonsten solle man es besser ganz lassen. Vorgestellt hat er sich mit einer Folie mit Hashtags zu sich sowie Hinweisen auf die Social Media Kanäle des DIM (Folie 2).

 

Prof-Bernecker.jpg

 

Um zu zeigen, welche Reichweite Social Media haben kann, wurde dann auf den YouTube Kanal von Gronkh hingewiesen (Folie 7) - der mehr als vier Millionen Abonnenten hat und dessen einzelne Videos zum Teil auf mehr als eine Million Aufrufe kommen. Und das mit Spiele-Videos...

 

Sehr interessant fand ich eine Auswertung dazu, worauf die Benutzer sozialer Netzwerke besonders vertrauen (Folie 10). Die meisten vertrauen Freunden und Bekannten, noch vor der Meinung von Experten und weit mehr als Journalisten. Politikern, Prominenten und Unternehmen, zu denen kein eigener Bezug vorhanden ist, wird am wenigsten vertraut. 

 

Wichtige Aussage: Es wird über uns geredet - ob wir wollen oder nicht.

 

Es gab auch den Hinweis, dass Pressemitteilungen nicht in Social Media gehören würden. Hier wurde allerdings per Twitter darüber diskutiert, dass auch mit Hinweisen auf News in Pressemitteilungen durchaus gut Erfahrungen gemacht wurden. 

 

Benutzer erwarten bei Facebook tägliche Beiträge. Ein Tweet bei Twitter habe eine Sichtbarkeit von ca. 10 Minuten.

 

Facebook ist nicht kostenlos - es werden Kapazitäten für die Pflege und Überwachung benötigt.

 

Als Beispiel für eine erfolgreiche Community wurde https://telekomhilft.telekom.de/ genannt.

 

Wichtig ist es, die Spielregeln der einzelnen Kanäle zu beachten.

 

Auf Folie 12 gibt es zehn Regeln für erfolgreiches Social Media Marketing. Und auf Seite 13 wird dargestellt, wie ein Strategie-Modell aussehen kann, welches dann noch weiter erläutert wurde.

 

Als Tools für die Analyse von Social Media wurde unter anderem auf http://socialyser.de/, http://search.twitter.com, die Facebook-Suche, bit.ly sowie http://www.fanpagekarma.com/ und socialben.ch (scheint wohl zu http://www.socialbench.com/ umgezogen zu sein) genannt (Folie 15).

 

In diesem Zusammenhang wurde auch auf die Studie "Social Media Marketing in Unternehmen 2016" des DIM hingewiesen, die auf der Homepage des DIM zum Download zur Verfügung steht unter https://www.marketinginstitut.biz/marktforschung/studien/studie-social-media-marketing/ - allerdings nur nach Eingabe von Mail-Adresse, Namen und Anschrift. Die Kurzzusammenfassung der Studie und einige weitere Infos werden dann per Mail zugesandt.

 

Folien 19-21 zeigen einen Teil der Ergebnisse der Studie, welche Social Media Kanäle Pflicht, Kann und Kür sind. Als Pflicht werden hier XING, Twitter, YouTube, Facebook und ein Blog genannt. Von einer Teilnehmerin wurde noch Research Gate https://www.researchgate.net/ gerade für den akademischen Bereich genannt, welches aber in der Studie keine Rolle gespielt hat.

 

Künftig geht es weniger um die Frage "Wie viele Follower?", sondern um die Frage "Wie viele Interaktionen?". Im Social Web geht es um liken, teilen, kommentieren und produzieren. Gerade die Interaktion hat hier großes Gewicht.

 

Es wurde auf die Bedeutung eines Redaktionsplans hingewiesen, eine Vorlage gibt es unter https://www.textbroker.de/8-tools-fuer-die-content-planung

 

Auf Folie 32 gibt es ein Social Media Merkblatt mit wichtigen Infos zu den großen Netzwerken wie Bildermaßen, guten Zeiten für Veröffentlichungen etc. Und Folie 39 nennt Tools für das Controlling.

 

Der große Trend sind zur Zeit Videos, 360-Grad-Videos (zum Beispiel vom eigenen Büro) und ganz besonders Live-Videos. Insgesamt wird es immer schneller und kurzlebiger, wie sich zum Beispiel an Snapchat zeigt, wo Inhalte nur 24 Stunden verfügbar sind.

 

Social Media gehört (zum Leben) dazu und wird auch nicht mehr weg gehen, verändert sich allerdings ständig.

 

Insgesamt war dieser Vortrag zu Recht die Keynote der Veranstaltung und ich konnte auch für mich sehr viel daraus mitnehmen. Positiv fand ich auch, dass Prof. Bernecker nicht sofort nach seinem Vortrag verschwunden ist, sondern sich auch noch die folgenden Beiträge angeschaut und auf Fragen geantwortet hat.

 

Studierendenmarketing: Print oder Digital?

Saskia Heim, Anna Bergmann, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG

Folien zur Präsentation (PDF)

 

Hier wurden die Möglichkeiten zur Werbung in den Produkten der ZEIT-Gruppe vorgestellt, aber auch allgemein darauf eingegangen, wo Studieninteressierte erreicht werden können. Dabei wurde zwischen Aktiven unterschieden, die bereits wissen, dass sie eine Weiterbildung machen möchten und sich konkret informieren, und Passiven, bei denen diese Interesse erst noch geweckt wird - eben zum Beispiel durch Anzeigen in Printmedien, während bei der gezielten Suche vor allem Onlinemedien genutzt werden. 

 

Die aktive Phase teilt sich dann nochmal in verschiedene Phasen auf:

  • Orientierungsphase (orientieren, informieren, vergleichen)
  •  Entscheidungsphase
    • Auswahl der Hochschule
    • Bewerbung 
    • Einschreibung
  • Bildungsphase
    • Studium mit Abschluss
    • Empfehlung
    • Alumni-Programm

Dargestellt wird das Ganze auf Folie 13.

 

Konkret veranschaulicht wurde dies dann ab Folie 15 anhand der fiktiven Person Greta, die anhand von statistischen Auswertungen erstellt wurde. Es wird dargestellt, wie sie (natürlich in der ZEIT ?) auf das Thema Weiterbildung aufmerksam wird, sich dann gezielt weiter informiert und schließlich für eine Weiterbildung entscheidet. 

 

ZEIT für Studierende und Studieninteressierte:

  • Ratgeber-Redaktion mit Studium und drum herum wie Arbeit, Liebe etc.
  • Orientierungsmedien, zum Beispiel SIT (Studium-Interessen-Test)
  • Datenbank aller Studiengänge, CHE-Ranking (92.000 Nutzer pro Monat)

Anzeigen und Bannerwerbung dienen der Bekanntheit und Imagebildung, unabhängig von Clicks und Leads.

 

Facebook, Twitter, Snapchat und Co

Einsatz von Social Media in der Hochschulkommunikation der Fachhochschule des Mittelstands (FHM)
Franziska Pollei, Hochschulmarketing, Fachhochschule des Mittelstands (FHM) GmbH

Folien zur Präsentation (PDF)

 

In diesem Vortrag wurde deutlich, wie der Social Media Einsatz einer Hochschule tatsächlich aussieht bzw. aussehen kann und welche Herausforderungen und Spannungsfelder damit verbunden sein können. 

 

Frau Pollei fiel durch ihren frischen und natürlichen Vortrag auf, bei dem sie kein Blatt vor den Mund genommen hat.

 

Die FHM hat mehrere Standorte, die zum Teil auch eigene Social Media Aktivitäten betreiben. Neben zahlreichen Präsenzstudiengängen wird auch eine Hand voll an Fernstudiengängen angeboten.

 

Einen eigenen Social Media Manager gibt es an der FHM bisher nicht, sondern die die Social Media Aktivitäten werden "nebenbei" von den Mitarbeitern der Fachabteilungen und vom Hochschulmarketing erledigt.

 

Die Social Media Aktivitäten der FHM richten sich dabei primär an eine internet Zielgruppe, also Mitarbeiter und vor allem aktive Studierende (Folie 7). Die FHM gewinnt 74 Prozent ihrer neuen Studierenden über Empfehlungen. Mit den Maßnahmen sollen die Studierenden gebunden, überzeugt und begeistert werden.

 

Es gibt Social Media Auftritte der FHM bei Facebook, Instagram, YouTube, Twitter, Snapchat und XING. Mit Ausnahme von XING wird dabei gedutzt.

 

Zu Verwechslungen kann es schon mal kommen, da FHM nicht nur der Name eine Hochschule, sondern auch eines Magazins ist, das jetzt nicht unbedingt dem Hochschulbereich zuzuordnen ist ?.

 

Facebook wird nur inhaltlich bespielt. Es werden keine Anzeigen gebucht etc.

 

Seit einiger Zeit hat die FHM ein spezielles Medienhandy, um zum Beispiel Videoaufnahmen für Snapchat zu erstellen.

 

Insgesamt ist die Hochschule schon seit 2008 im Bereich Social Media aktiv - angefangen hat es mit YouTube. Hier sind demnächst auch weitere Aktivitäten geplant, zum Beispiel Videos im Stil der Sendung mit der Maus.

 

Auch die anderen Social Media Kanäle wurden dann vorgestellt. Twitter wird bisher nur als Verteiler für News genutzt, auf Instagram werden nur kurze Texte gepostet. 

 

Und bei Snapchat wird vor allem eine junge Zielgruppe (im Kern im Alter von 16-24) angesprochen. Bisher wurden zum Beispiel Snaps von einer Party gepostet - bei der man sich schon gefragt hat, ob dies denn zum Stil einer Hochschule passt. Der Kanal kommt aber gut an und hat seit 28.04.2016 bereits 377 Abonnenten gewinnen können.

 

Nicht alle Verantwortlichen der Hochschule finden immer alles gut, was im Bereich Social Media gemacht wird.

 

Empfehlungsmarketing
Thomas Tibroni, Geschäftsführung Online Akademie GmbH & Co. KG (FernstudiumCheck)

Folien zur Präsentation (PDF)


Zum Thema Social Media bemerkte Thomas Tibroni am Rande, dass sie sich mit ihrer Facebook-Seite zu FernstudiumCheck vor allem an Studierende richten und Funposts besonders gut laufen. Bei zu werblichen Beiträgen können schnell auch einmal viele Fans verloren gehen.

 

Thomas Tibroni ist darauf eingegangen, welch große Bedeutung unabhängig vom Produkt oder der Dienstleistung Erfahrungsberichte für unsere Entscheidungen haben - aber auch wie kritisch die Interessenten dabei mittlerweile sind, da ihnen bewusst ist, dass hier viel manipuliert wird. Entsprechend viel Wert wird daher bei FernstudiumCheck auch darauf gelegt, die Beiträge zu prüfen. Dies geschieht in einem zweistufigen Verfahren.

 

Alle Beiträge werden durch einen Algorithmus automatisiert geprüft. Diejenigen Beiträge, welche dabei als auffällig herausgefiltert werden, werden anschließend manuell untersucht. Für die automatische Prüfung gibt es mehr als 30 Kriterien, unter anderem wird eine ständig weiter gepflegte Stoppwort-Liste eingesetzt, die aktuell mehr als 500 Begriffe enthält.

 

Ca. 7-8 Prozent der Beiträge wird nicht freigeschaltet. Fast täglich kommt es vor, dass Hochschulen selbst Beiträge schreiben und einreichen.

 

Ist der Urheber unklar, wird ein Teilnehmernachweis gefordert. Beiträge mit Schmähkritik werden nicht veröffentlicht.

 

Wenn sich eine Hochschule falsch bewertet fühlt, also falsche Tatsachenbehauptungen aufgestellt wurden, besteht zum einen die Möglichkeit, die Bewertung zu kommentieren, aber auch die Online Akademie mit einem Notice and take down Schreiben dazu aufzufordern, die Bewertung zu entfernen. Dies wird dann geprüft und auch der Rezensent um eine Stellungnahme gebeten und ggf. dann die Bewertung gelöscht.

 

Die Online Akademie verlost regelmäßig Preise unter allen die Bewertungen abgeben. Damit können und sollen auch die Anbieter Werbung machen. Wenn die Anbieter selbst für Bewertungen bezahlen oder Preise dafür vergeben, wird dies kritisch gesehen und komplett abgelehnt, wenn nur für gute Bewertungen bezahlt wird. Im Grunde können die Anbieter auch gar nicht verbindlich klären, wer eine Bewertung abgegeben hat, da dies unter einem Nickname möglich ist und Realnamen auch nur abgekürzt dargestellt werden und die Online Akademie keine Daten wie Mail-Adressen der Bewertenden weitergibt.

 

Außerdem wurden die Kooperationsmöglichkeiten vorgestellt, zum Beispiel über ein Formular zur Anforderung von Infomaterial, für dessen Vermittlung dann eine Gebühr anfällt, oder auch über geplante Premium-Profile.

 

Im Jahr 2017 ist ein kompletter Relaunch von FernstudiumCheck geplant.

 

2. Tag - Freitag, 24.06.2016

 

Virales Marketing an Hochschulen: Unmöglich, unnötig oder unvermeidlich? 
Judith Mantei, Marketing, Institut für Weiterbildung Berlin (HWR Berlin)

Folien zur Präsentation (PDF)

 

Um zunächst einmal zu klären, was virales Marketing eigentlich ist, wurde die Definition aus Wikipedia herangezogen (Folie 2), welches dann auf den folgenden Folien mit Grafiken weiter erläutert wurde. Virales Marketing verbreitet sich im Grunde wie ein Schnupfen, ist vergleichbar mit Mund-zu-Mund-Propaganda oder der Verbreitung von Gerüchten - Recommendations from people I know.

 

Der sogenannte MEM (auslösender Inhalt) muss dafür Gesprächsstoff abgeben können, zum Beispiel in dem er unterhaltend ist, neu und überraschend ist, außergewöhnlich nützlich ist oder auch kostenlos und einfach ist. Es können sich zum Beispiel Videos oder Zusammenschnitte aus Videos eignen, Grafiken und speziell Infografiken sowie Bilder, Texte, Sprüche, Webseiten und Karten. Es geht immer darum, einen Mehrwert zu bieten - das kann in Form von nützlichem Wissen sein, aber auch in Form von Unterhaltung. Wichtig ist es dabei, die Zielgruppe zu kennen und danach zu handeln.

 

Als ein Beispiel wurde der BVG-Spot "Is mir egal" der Berliner Verkehrsbetriebe gezeigt:

 

Als Grund, warum überhaupt virales Marketing in Betracht gezogen werden sollte, wurde der zunehmende Content Shock genannt (Folie 6) - es werden immer mehr Inhalte produziert und hinaus geschleudert und somit wird es immer schwieriger, selbst noch wahrgenommen zu werden.

 

Bedenken sollte man, dass eine virale Kampagne, wenn sie denn einmal läuft, kaum noch zu steuern, geschweige denn zu stoppen ist und sich auch in eine ganz andere Richtung entwickeln kann, als dies ursprünglich geplant war. 

 

Spannend wird ab Folie 26 die Frage, ob Hochschulen virales Marketing betreiben. Dazu wurden eine Stichprobe von 40 Hochschulen untersucht, darunter staatliche und private Hochschulen in Deutschland sowie Hochschulen aus dem Ausland.

 

97 Prozent der untersuchten Hochschulen verfügen über eine Facebook-Seite. Diese wird mit ganz unterschiedlichen Themen bespielt (Folie 28). Eine Vielzahl der Hochschulen hat außerdem einen eigenen YouTube Kanal. Es wurde dann auch genauer untersucht, welche Themen gut laufen und welche weniger gut. Eine Erkenntnis: Fachliches funktioniert tendenziell besser als Selbstdarstellung. 

 

Als Fazit wurde festgestellt, dass die Hochschulen zwar über virale Inhalte verfügen, allerdings keine virale Verbreitung als Teil der Content Strategie stattfindet - bis auf eine Ausnahme an einer ausländischen Hochschule.

 

In Beantwortung der Fragen aus dem Titel des Vortrags wurde abschließend resümiert, dass virales Marketing weder unmöglich, noch unnötig, aber auch nicht unvermeidlich ist. 

 

Und auf Folie 37 finden sich noch zahlreiche Beispiele für virales Marketing mit den dazugehörigen Links zum durchclicken.

 

Adwords und Adsense
Christian Schneider (Universität Koblenz-Landau)

 

In diesem Vortrag wurden die Möglichkeiten vorgestellt, mit AdWords Textanzeigen auf den Surchergebnis-Seiten von Google und auch im Content-Netzwerk von Google zu werben. Dabei gab es viele Einblicke, wie das ganz praktisch an der Uni Koblenz-Landau praktiziert wird.

 

Unter anderem wurde auf das Tool https://de.semrush.com/ hingewiesen, dass in einem gewissen Rahmen kostenlos genutzt werden kann.

 

Die Folien für diesen Vortrag wurden nicht veröffentlicht, sondern nur den Teilnehmern der Tagung zur Verfügung gestellt.

 

Fachlicher Austausch

 

Hier wurde an sechs Thementischen zu folgenden Fragen diskutiert:

 

Fragen Fachlicher Austausch.jpg

 

Ich war am Tisch sechs. Wo es um den Begriff Fernlehren und Fernlernen ging. Dazu werde ich hier im Forum bald auch noch ein Diskussionsthema eröffnen. 

 

Erste Ergebnisse der (neuen) Fernunterrichtsstatistik
Angela Fogolin, Bundesinstitut für Berufsbildung

Folien zur Präsentation (PDF)

 

Es gibt am BiBB ein Projekt zur grundlegenden Revision der Fernunterrichtsstatistik, auf der Basis einer Verwaltungsvereinbarung zwischen BIBB und BMBF mit einer Laufzeit von September 2015 bis August 2016, nachdem die Erstellung der Statistik vom Forum DistancE-Learning übernommen wurde. 

 

Die Statistik wurde umbenannt in „Strukturdaten Distance Learning/Distance Education (Fernunterrichtsstatistik)“. Die Erhebung der Daten erfolgte im Mai diesen Jahres, es waren auch staatliche Hochschulen einbezogen (in Kooperation mit der AG-Fernstudium) und die Anbieter hatten auch die Möglichkeit, inhaltliches und methodisches Feedback abzugeben.

 

Auf der Tagung wurden erste Ergebnisse aus dem Bereich der Hochschulen vorgestellt, die ab Folie 5 zu sehen sind. Zu den Teilnehmerzahlen wurden noch keine Ergebnisse veröffentlicht. 

 

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es Dankesworte und Blumen.

 

Abschluss Tagung AG-F.jpg

 

Für mich hat sich die Teilnahme an der Tagung sehr gelohnt, da ich viele interessante Informationen und Anregungen mitnehmen konnte und mich über zahlreiche Gespräche gefreut habe.

 

Auf der Seite des BiBB gibt es auch einen kurzen Bericht zur Tagung mit einigen Fotos:

https://www.bibb.de/de/49675.php

 

Hinweis: Es handelt sich hier um meine persönlichen und zum Teil aus der Erinnerung wiedergegebenen Eindrücke. Der Bericht hat keinen Anspruch, vollständig und in allen Details korrekt zu sein. Ergänzungen, Korrekturen und Kommentare sind ausdrücklich erwünscht.

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Am 22.6.2016 at 15:05 , Markus Jung sagte:

Morgen beginnt die diesjährige Frühjahrstagung und ich bin gerade dabei, mich vorzubereiten.

 

Folgende Themen stehen an:

 

Donnerstag:

  • Social Media Marketing - Status Quo und Entwicklungen im Bildungsmarkt!
  • Studierendenmarketing: Print oder Digital?
  • Empfehlungsmarketing
  • Facebook, Twitter, Snapchat und Co. – Einsatz von Social Media in der Hochschulkommunikation der Fachhochschule des Mittelstands (FHM)

Freitag:

  • Virales Marketing an Hochschulen: Unmöglich, unnötig oder unvermeidlich? 
  • Adwords und Adsense
  • Fachlicher Austausch
  • Erste Ergebnisse der (neuen) Fernunterrichtsstatistik

Wenn man das so liest, könnte man glauben, es gehe nur um Werbung für Fernstuium. Nicht um Inhalte eines guten Fernstudiums.

Das Ergebnis dieser verfehlten Schwerpunktsetzung erleidet man dann in pompöser Werbung, der man nicht mehr aus dem Weg gehen kann.

 

Sorry, das hat mir FernSTUDIUM nichts zu tun.

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Ja, in diesem Jahr ging es um das Thema Social Media - und entsprechend standen auch diese Themen aus dem Marketing im Mittelpunkt - wenn man mal vom letzten Thema, der Fernunterrichtsstatistik absieht, die in der Verantwortung des BiBB vermutlich weniger unter Marketing-Gesichtspunkten erstellt werden wird, als in der Verantwortung des Forum DistancE-Learning der Fall war.

 

In diesem FAQ-Artikel zur AG-Fernstudium habe ich die Themen der AG-F Frühjahrstagungen seit 2007 zusammen gestellt. Ich denke, dort wird deutlich, dass es zwar auch in der Vergangenheit schon um Themen aus dem Hochschul-Marketing ging, aber auch immer wieder um didaktische oder fachliche Themen - letztes Jahr in Hamburg zum Beispiel um Kompetenzentwicklung im Fernstudium. Explizit um das Thema Werbung ging es zuletzt 2008 in Dresden.

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