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Lohnt sich Weiterbildung finanziell?


Gast

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Mal ein anderer Aspekt und Butter bei die Fische:

 

Angenommen ein Fernstudium kostet (geschätzt) 15.000 Euro.

Das kann man steuerlich geltend machen. Bleiben (nochmal geschätzt) 12.000 Euro.

Nun nehmen wir an, ich hab noch 30 Jahre bis zu Rente.

Wenn sich das Fernstudium finanzieren soll, muss es in jedem Jahr ein Gehaltsplus von (geschätzt und inflationsbereinigt) 400 Euro Netto bringen.

 

Wenn ich also aufgrund des Fernstudiums ein monatliches Plus von 35 Euro Netto zu verzeichnen hab, mach ich schon Gewinn. :-)))

 

Dazu die nicht finanziell messbaren Benefits wie

- Beschäftigung mit spannenden Themen (andere Hobbies kosten auch Geld)

- Erweiterung des Freundes-/Bekanntenkreises um Gleichgesinnte

- Alzheimerprophylaxe dank geistiger Anstrengungen

- Aufrechterer Gang und satte, zufriedene Miene durch Erfolgserlebnisse

 

Gegenargumente?

Milchmädchen Calculatrix

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Zitat

- Erweiterung des Freundes-/Bekanntenkreises um Gleichgesinnte

 

Ich glaub da gibts bessere Vehikel als das Fernstudium, und die anderen "Benefits" kann man auch anders abdecken.

 

Zur Frage ob sich das ganze "rentiert" dass muss das jeder für sich selbst abschätzen.

 

Wenn man eh schon in ein präkeren Lage am Arbeitsmarkt ist und gewisses Alter überschritten hat dann wird es auch mit Studium schwierig... Dann noch Branchenfremd, keine Berufserfahrung mit usw. die Chancen werden immer geringer...

Und dann auch immer die Frage wie sehr die Kosten "wehtun".

Wer nen schlecht bezahlten Job hat und eh schauen muss wie man überlebt da sind diese 10-15.000€ das was man sich 10 Jahre (oder länger) buchstäblich vom Mund absparen muss bzw. schon hat, und was über die Steuer absetzen können haut da auch nicht großartig rein damit das Finanzamt was einem zurückgeben kann, muss es einem ja erstmal weggenommen haben.  Mit der Aussicht das es danach ähnlich weitergeht ist das eigentlich nicht tragbar....

 

Wenn man (realistische) Entwicklungsschancen und entsprechende Aussichten mit hat, dann sieht das natürlich ganz anders aus. Dann noch nebenberuflich, und "aus der Ferne"? Tolle Sache das!

 

Aber wenn man schon anfängt von wegen "ich weiß nicht ob sich das noch rentiert" oder gar "ich weiß nicht wozu das Studium später eigentlich gut sein soll", dann sind die Chancen recht hoch das es sich (für den eigenen Fall) wirklich nicht rentiert, und auch nicht unbedingt für einen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lebenssituation tatsächlich geeignet ist.

 

Nicht das Weiterbildung nicht sinnvoll ist, aber diese Fernstudien sind nicht unbedingt für jeden das richtige, werden aber auf "Podeste" gehoben weil es halt noch etwas "akademisches" ist und da kommen dann Prestige, und mitgenommene Vorurteile/Vorstellungen die Jahrzehnte alt sind, und einfach nicht der heutigen Realität am Arbeitsmarkt entsprechen. das führt zu unrealistischen Erwartungen und Illusionen, und hartem aufschlagen auf dem Boden. 

Mit 2 Metern und 110 Kilo wird man nicht Jockey im Springreiten, mit 35 wird es nichts mehr mit der Profi-Fussballkarriere - und wenn das noch so der "Traum" ist, und "man muss es nur versuchen"  "Folge deinem Herzen, das Geld wird schon folgen" und lauter so Lügen und Blödsinn den man sich gerne einredet, oder gar eingeredet bekommt von Leuten die einen lieber ins verderben laufen lassen anstatt die triviale Wahrheit zu sagen weil es die "Gefühle verletzen" könnte, 

Mit 35 und ner Karriere als Zeitarbeiter kann man sich ausrechen wie das mit dem Psychater, Orthopäde und Investmentbanker werden aussieht.  Studium machen um damit Jobs in nem Bereich zu suchen indem es keine Stellen gibt, oder eine "Karriere" in Bereichen machen wollen wo die Arbeitgeber bei besser qualifizierten schon höchst anspruchsvoll und pingelig bei der Auswahl sind. Klar kann das gut gehen... Lottoschein abgeben kann auch gut gehen... 

 

Chancen/Risiken Stärken/Schwächen das ist halt auf ner möglich realistischen Grundlage zu bewerten und einzuschätzen. Sonst ist die Weiterbildung/das Studium einfach für die Katz. Bücher lesen und beschäftigen (von wichtigerem Ablenken?) kann man sich auch sehr viel einfacher und günstiger.

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Am 15.6.2016 at 12:52 , calculatrix sagte:

Wenn ich also aufgrund des Fernstudiums ein monatliches Plus von 35 Euro Netto zu verzeichnen hab, mach ich schon Gewinn. :-)))

 

Nur wahr, wenn die investierte Lebenszeit keinen Wert hat.

 

Im Jahr arbeitet man als Vollzeitbeschäftigter etwa 1600 Stunden (250 Tage a 8h abzüglich Feiertage, Urlaub, Krankheit etc.). Ein Bachelor ist mit 4500 Stunden angegeben, wenn auch großzügig. Eine Menge Holz, für 35 Euro Netto ?

 

Am 15.6.2016 at 12:52 , calculatrix sagte:

- Erweiterung des Freundes-/Bekanntenkreises um Gleichgesinnte

 

Gemessen am Zeiteinsatz lernt man äußerst wenige Menschen kennen. Setz dich ein paar Abende an den Tresen, meld dich im Sportverein an und du lernst in ein paar Wochen mehr Leute kennen als während des gesamten Fern(!)-Studiums. Zudem hat man durch die zusätzliche Belastung weniger Zeit, die sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten. Böse Falle.

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Ob sich eine Ausgabe (Geld, Zeit) lohnt oder nicht, das ist doch in erster Linie eine Frage des Wertemodells, das man hat.

 

Für den einen "lohnt" sich ein paar Schuhe für 1000 Euronen (wenn er z.B. Wert auf "schöne" Schuhe legt, wenn er schlechte Füße hat und Maßschuhe einfach um Klassen bequemer sind ...), der andere greift sich an den Kopf, wenn er solche Summen auch nur hört.

 

Mit Weiterbildungnen ist es doch ebenso. Nur nach einer kurzfristischen Gehaltserhöhung die Kosten-/Nutzenrelation zu beurteilen, greift m.E, eindeutig zu kurz.

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Vielen Dank @KanzlerCoaching, genauso sehe ich das auch.

Zusätlich möchte ich sagen, der Vergleich mit den Kneipen als Beispiel hinkt auch meiner Meinung nach. Denn ich möchte ja nicht irgendwen kennenlernen, sondern Menschen die eine ähnliche Auffassung vom Leben haben. Wenn ich nun jeden Abend in die Kneipe gehe, was nicht meinem Bedürfnis entspricht, so lerne ich da sicherlich leicht und ohne Leistungsdruck Menschen kennen. Aber eher solche Menschen mit denen ich nicht sooooo viel anfangen kann. Die Beispielsweise ein sehr einfach strukturiertes Weltbild haben. Im Studium und ich betone explizit auch durch private Fernhochschulen, lerne ich Menschen kennen die bereit sind viel Zeit und Anstrengungen zu investieren um was für sich und ihre Bildung zu tun. Die Dinge eher hinterfragen und mit denen ich mich dadurch auf einem anderen Niveau austauschen kann. Ich habe regelmäßig Kontakt zu einer ganz lieben Kommilitonin aus meiner AKAD-Zeit. Die weiß über mich fast alles, genauso schreibe ich fast täglich mit einem Kommilitonen aus Saudi-Arabien, den ich über die University of Liverpool kennengelernt habe.

 

Was ich damit sagen möchte, im Leben kostet vieles Geld. Es gibt häufig leichtere und beschwerlichere Wege. Ich trauere auch ein stückweit der Zeit nach, dass ich nicht sofort auf ein Studium in Präsenz hingearbeitet habe, mit allen Pros und Contras. Aber es wäre sicherlich eine interessante Lebenserfahrung gewesen. Mein Leben hat sich durch gewisse selbst und gewisse nicht selbst beeinflusste Ereignisse eben anders entwickelt. Auf der privaten Fernhochschule habe ich sehr viel Know How, auf einem hohem Niveau erhalten. In meinem Praktikum vor der Bachelor Thesis hatte ich andere Praktikanten die an öffentlichen und für ihren Bereich sehr hoch angesehene Universitäten studiert haben. Die hatten mir gegenüber keine aus dem Studium heraus erworbene Vorteile. Es kommt immer darauf an was man aus seinen MÖglichkeiten macht und warum man es macht. Wo seine eigenen Priortäten liegen. Mit dem Geld für meine berufsbegleitende Studiengänge hätte ich sehr viele schöne Sachen machen können. Aber die Studiengänge haben mir neue Türen geöffnent die sonst verschlossen geblieben wären. Sie haben mich monetär aktuell noch nicht weiter gebracht, aber ich habe an Lebensqualität gewonnen. Lebensqualität in Form von "aus aus dem Schichtdienst" und Lebensqualität in Form von besserer Selbstorganisation und eine persönliche Weiterentwicklung auf akademischen Niveau. Für mich persönlich hat es sich gelohnt, egal wieviel Geld und wieviel Verzicht an Lebensqualität während des Studierens drauf gegangen sind. Ich habe mir Optionen eröffnet die ich sonst nicht gehabt hätte, vor allem nicht Abends am Tresen.

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vor 56 Minuten, der Pate sagte:

Aber eher solche Menschen mit denen ich nicht sooooo viel anfangen kann. Die Beispielsweise ein sehr einfach strukturiertes Weltbild haben. Im Studium und ich betone explizit auch durch private Fernhochschulen, lerne ich Menschen kennen die bereit sind viel Zeit und Anstrengungen zu investieren um was für sich und ihre Bildung zu tun.

 

Ich bin weder außerordentlich extrovertiert, noch geh ich ständig feiern. Dennoch habe ich an einem Tresen u.a. schon 2 IUBH Studenten getroffen, die gerade ihren Abschluss fertig hatten und weil sie interessant wirkten (wer rennt schon mit Anzug am Wochenende in einer Kneipe rum, meist Blender) kam ich mit ihnen ins Gespräch. Auch hab ich jemanden kennengelernt, der an der gleichen (kleinen) FH ein paar Jahre vor mir war, und das, obwohl zwischen dem Ort der FH und dem Pub viele hundert Kilometer lagen. Die Aufzählung ließe sich nahezu endlos erweitern.


Ob Menschen ein einfach strukturiertes Weltbild haben, hat rein gar nichts damit zu tun, ob sie einen akademischen Abschluss haben oder nicht. Der MBA z.B. wurde nicht umsonst vom Personalvorstand der Telekom als "Vehikel des Finanzkapitalismus" bezeichnet, denn genau dieser grenzt das Weltbild eher ein, als dass er es erweitert (Stichwort: there is no alternative). Tendenziell würde ich Studenten sogar eine höhere Systemtreue verbunden mit weniger (!) hinterfragen attestieren, sie tragen das neoliberale Gedankengut m.E. mehr in sich.

 

Du hast ein eigenartiges Menschenbild. Lass dir das mal gesagt sein.

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vor 1 Stunde, winfman sagte:

Du hast ein eigenartiges Menschenbild. Lass dir das mal gesagt sein.

 

Und Sie nehmen aus dem Zusammenhang eine einzig Aussage, schildern Ihre Erfahrungen dazu und leiten eine Aussage über die Person ab.

 

Zu den verschiedenen Wertesystemen, warum ein anderer das Geld für eine Weiterbildung als gut empfinden kann im Gegensatz zu Ihnen, sagen Sie leider nichts.

 

Ansonsten: Jeder hat den Inhalt seines Bankkontos und seine Lebenswirklichkeit und setzt beides so ein, wie es ihm gefällt. Als Außenstehender kann man nur beim Abwägen helfen - und eigentlich auch nur dann, wenn das Gegenüber fragt.

;)

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vor 11 Minuten, KanzlerCoaching sagte:

Zu den verschiedenen Wertesystemen, warum ein anderer das Geld für eine Weiterbildung als gut empfinden kann im Gegensatz zu Ihnen, sagen Sie leider nichts.

 

Woraus geht hervor, dass ich generell dagegen bin? Es kann und darf sich jeder so viel Wissen aneignen, wie er möchte. Ich würde nur nicht so weit gehen, das immer auch mit Bildung gleichzusetzen.

 

Mir ging es darum, die Aussagen "man lernt viele Leute kennen" und "ab 35 Euro Netto mehr im Monat lohnt sich das" kritisch zu hinterfragen. Bei der zweiten Aussage wurde der Freizeit und damit Lebenszeit kein Wert beigemessen und bei der ersten Aussage muss man vermutlich soziale Phobien haben, um in einem Fernstudium mehr Leute kennenzulernen als anderswo in einem Tausendstel der Zeit.

 

vor 19 Minuten, KanzlerCoaching sagte:

Und Sie nehmen aus dem Zusammenhang eine einzig Aussage, schildern Ihre Erfahrungen dazu und leiten eine Aussage über die Person ab.

 

Genau das versuche ich immer zu vermeiden und es gelingt mir ausgeprochen gut. Bei der Aussage, alle außer der elitären Studentenschaft hätten ein einfach strukturiertes Weltbild, ist der Zug jedoch abgefahren. Damit habe ich jegliches Interesse an ihm als Person verloren und kann ihn nicht mehr ernst nehmen, tut mir leid.

 

 

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