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Womit könnte der "angestaubte" Begriff Fernstudium ersetzt werden?


Markus Jung

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Interessant ist ja auch, wie die Hochschulen sich bzw. ihre Fernstudienangebote nennen. Früher nannten sie sich Hamburger Fern-Hochschule oder auch vor gar nicht so langer Zeit IUBH Fernstudium. 

 

Die Fernstudiengänge der Hochschule Fresenius laufen unter dem Label "onlineplus", und die SRH Fernhochschule Riedlingen nennt sich nun "The Mobile University".

 

Klar müssen neue Fernstudiengänge über Online-Funktionalitäten funktionieren und immer mehr werden diese im Zentrum stehen, um das andere Medien herum angesiedelt sind, so wie es mittlerweile in vielen anderen Lebensbereichen auch der Fall ist.

 

Und natürlich möchten die Fernstudierende auch mobil auf ihre Materialien (die physischen wie die elektronischen) zugreifen können.

 

Aber sind das wirklich die kennzeichnenden Merkmale des Fernstudiums der Zukunft? - Mir ist noch immer kein wirklich griffiger und verständlicher Begriff als Alternativer für den etablierten Begriff Fernstudium eingefallen oder hier untergekommen.

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Ich mag den Begriff Fernstudium. Er bezeichnet für mich treffend einen Umstand, den ich an dieser Studienform sehr schätze. Ich brauche die Uni nicht in meiner unmittelbaren Nachbarschaft. Die Uni hat ihr Studium so organisiert, dass ich teilnehmen kann, obwohl ich nicht vor Ort bin. Das bedeutet nicht nur, dass ich in der Lage bin, berufsbegleitend zu studieren, sondern auch, dass ich mir ein Studienangebot aussuchen kann, dass ich so nicht vor meiner Haustüre finde und für das ich ansonsten umziehen müsste.

 

Der neue Begriff Online-Studium beschreibt, dass dabei das neue Medium Internet zu Einsatz kommt. Das kann nützlich sein, aber für mich ist es nicht der Kern der Sache. Auch in Präsenzstudiengängen spielt das Medium Internet eine immer größere Rolle. Als ich meine ersten Erfahrungen mit dem Fernstudium sammelte, nutzte ich das Internet noch nicht. Entscheidend war, dass die Uni sich darauf einstellen konnte, dass ich nicht ständig physisch vor Ort war. Und das man sich Gedanken gemacht hatte, wie ich trotzdem die Ziele eines akademischen Studiums erreichen konnte. Die verwendete Technologie war da zweitrangig. Entscheidender war die dahinter stehende Haltung einer Offenheit für andere, vielfältigere Lebenssituationen auf Seiten der Studierenden. Wir waren eben nicht alle Anfang 20, frisch von der Schule und vom Elternhaus durchfinanziert. Dass das auch niemand von uns erwartet hat, war die große Stärke dieser Studienform.

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Am 1.7.2016 at 17:17 , Markus Jung sagte:

Gibt es weitere Meinungen und Vorschläge?

 

"Studium" trifft es für mich am besten. Ob Hörsaal-Studium, Labor-Studium, Buch-Studium oder Bildschirm-Studium ist dabei ebenso aussagekräftig wie "Vormittags-Studium" oder "Sitz-Studium". Der wissenschaftliche Inhalt, mein Wissen und mein Verständnis sind mir doch nicht "ferner" als einer Lernerin, die in ein extra Gebäude geht um all dem zu begegnen. Wo die Lehrenden und die Verwaltung sich tagsüber aufhalten, ist dafür ebenfalls bedeutungslos.

 

Wenn es unbedingt eine Bezeichnung sein soll, die auf "Fern…" oder "Distance…" hinausläuft, sollten andere Formen als Nahstudium o. ä. bezeichnet werden. Aber nochmal: darauf kommt es doch gar nicht an, so dass die Unterscheidung überflüssig ist.

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Am 7.7.2016 um 21:59 , Evi Denz schrieb:

die Unterscheidung überflüssig ist.

 

Eine Unterscheidung zwischen Fernstudium und Präsenzstudium finde ich schon sinnvoll.

 

Das Fernstudium ist ja für viele ein berufsbegleitendes Studium, während das Präsenzstudium meistens ein Vollzeitstudium ist.

 

Zwar könnte dann auch der Begriff berufsbegleitendes Studium genutzt werden und wird es ja teilweise auch, gerade wenn etwas mehr auf Seminare etc. gesetzt wird und unklar ist, ob es sich um Fernunterricht im Sinne des Gesetzes handelt. Allerdings würden dann die ausgegrenzt, die ihr Fernstudium in Vollzeit machen.

 

Für mich bestätigt sich daher eigentlich immer mehr, dass der Begriff "Fernstudium" nach wie vor sehr passend ist und auch den Einsatz neuer/digitaler Medien gut abdeckt.

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Dr. Burkhard Lehmann, Vorsitzender des Sprecherrats der AG-Fernstudium (DGWF) hat kürzlich dem Portal Media Planet ein Interview gegeben, in dem es auch um die Entwicklung der Fernlehre und des Fernstudiums ging.

 

Ganz gut passend zu unserer Diskussion hier finde ich dazu folgende Aussage:

 

Zitat

Kurz gesagt: Die Präsenzhochschulen werden sich ganz sicher nicht in Fernhochschulen auflösen oder der Digitalisierung zum Opfer fallen, auch wenn sich die verschiedenen Formen der akademischen Bildung (hier Ferne und dort Präsenz) annähern.

 

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Wichtiger ist aus meiner Sicht ohnehin eine strikte Trennung zwischen "Studium" und "sonstiger Weiterbildung". Auch in diesem Forum werden ja Anbieter wie SGD und ILS besprochen, obwohl sie rein gar nichts mit einem Studium zu tun haben. Wäre deshalb sehr schön und nur konsequent, wenn fernstudium-infos.de diesen Mißverständnissen entegenwirkt, indem nicht akademische Anbieter konsequent unter "sonstige Weiterbildung" geführt werden - aber eben nicht im Studium.

 

"Diestance learning", "E-Learning" etc. verwischen diese Grenze bewusst, und dies ist nicht zum Vorteil derjenigen, die ein akademisches Studium anstreben.

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@CrixECKGrundsätzlich gebe ich dir bei deine Ausführungen recht, dass zumindest deutlich auf den Unterschied hingewiesen werden sollte. Allerdings gehe ich in der Regel davon aus, das es sich bei den potentiellen Interessenten von Studiengängen oder sonstigen Weiterbildungen, um mündige Bürger handelt, die sich im Vorwege mit der Materie, sprich, mit den unterschiedlichen Anbietern, sowie deren Angeboten und Leistungen, intensiv auseinandersetzen.

 

Wobei ich mir da selber nicht immer ganz sicher bin, wenn ich hier den einen oder Beitrag oder Fragestellung lese?. 

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vor 54 Minuten, SirAdrianFish sagte:

Wobei ich mir da selber nicht immer ganz sicher bin, wenn ich hier den einen oder Beitrag oder Fragestellung lese1f609.png

 

Genau das ist der Punkt. Im Zweifelsfall hakt man nicht nach und schon ist man psychologischer Berater und wundert sich über die Absagen auf Stellen für Sozialarbeiter oder ähnliches.

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vor 1 Stunde, SirAdrianFish sagte:

Allerdings gehe ich in der Regel davon aus, das es sich bei den potentiellen Interessenten von Studiengängen oder sonstigen Weiterbildungen, um mündige Bürger handelt,

Wenn Veranstalter von Fern-irgendwas ihre Werbetexte gewusst und gezielt bis an die Grenze zur arglistigen Täuschung überziehen, ist das vor allem diesen Veranstaltern zuzurechnen. Komischerweise kommt an dieser Stelle aber häufig der "mündige Bürger" ins Spiel - um diejenigen als unmündig oder doof hinzustellen, die den umsatzgeilen Marketing-Drohnen auf den Leim gegangen sind. Blaming the victim.

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