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Angelesen: The Open University - A History


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

The Open University - A History.jpgVor einiger Zeit ist mir das Buch "The Open University: A History" von Daniel Weinbren (Amazon*) empfohlen worden und ich habe es mir recht schnell bestellt - und dann deutlich länger gebraucht um anzufangen, es auch zu lesen ;).

 

Es ist mit knapp 400 Seiten ein ziemlicher Brocken und wissenschaftlich aufbereitet. In der Mitte gibt es einen Teil mit farbigen Bildern, ansonsten ist es textlastig schwarz/weiß, zwischendurch gibt es immer wieder mal Grafiken, Tabellen oder Fotos.

 

In den einzelnen Kapiteln wird sowohl auf die gesellschaftlichen, politischen als auch technologischen Rahmenbedingungen eingegangen und die Zeit von der Gründung als "University of the Air" 1969 bis hin zu aktuellen Entwicklungen durch die Digitalisierung abgedeckt. Veröffentlicht wurde das Buch Ende 2014.

 

Die ersten 30 Seiten geben eine zusammengefassten Überblick, und nur den habe ich auch wirklich gelesen. Ich gebe zu, diese doch eher trockene Materie und dann noch dazu auf Englisch hat mich danach abgeschreckt weiter zu lesen. Zwar schon interessant, aber andere Inhalte sind interessanter und konkurrieren da mit meiner sehr begrenzten Lesezeit.

 

Was ich aus dem Buch unter anderem mitgenommen habe:

  • Wichtige Schlagworte/Konzepte (die mir auch schon bei anderen, auch deutschen, Anbietern begegnet sind und sich zum Teil auch in aktuellen Überlegungen wiederfinden, wie zum Beispiel Diskussionsmöglichkeiten),  waren/sind:
    • disruptive innovation
    • spaces of discourse
    • communities of practice
  • Die Bedenken waren bei der Gründung der OU ähnliche, wie sie zum Teil auch heute immer noch angeführt werden:
    • Abschlüsse weniger wert
    • Hohe Abbrecherquoten (gerade durch die Öffnung ohne formale Zulassungsvoraussetzungen)
    • fehlende Möglichkeiten zum Austausch der Studierenden untereinander
    • fehlende (direkte) Betreuung durch die Lehrenden
  • Videos (im TV über die BBC ausgestrahlt) waren an der Open University von Anfang an ein wichtiges Medium, was allerdings im Laufe der Zeit eher an Bedeutung verloren hat. Vielleicht etwas vergleichbar mit dem Telekolleg bei uns.
  • Erstellung der Materialien in Teams mit Fachleuten, Pädagogen, Didaktikern und Technikern
  • Konzept von regionalen Studienzentren für den Austausch und die Zusammenarbeit und dadurch auch die Gewinnung von neuem Wissen
  • Umfragen haben folgende Ergebnisse zu den Gründen/Zielen der Studierenden für/mit dem Fernstudium ergeben:
    • interest in the subject 
    • expectations for personal growth
    • aspirations for career progression or development

 

Vielleicht hat jemand von euch ja Interesse, sich tiefergehender mit den Inhalten des Buchs zu beschäftigen? - Ich gebe es gerne an euch weiter und es sieht auch noch aus wie neu und ist ohne Eintragungen oder Markierungen. Einzige Bedingung: Es wäre schön, wenn ihr eure Eindrücke des Buchs dann hier im Thema schildern würdet. Und es sei es nur, dass ihr wie ich irgendwann aufgegeben habt ;).

 

Bis zum 3. Oktober 12 Uhr könnt ihr euch hier im Thema mit einer Antwort melden, wenn ihr das Buch gerne haben möchtet. Sofern es mehrere Interessenten gibt, werde ich es verlosen und dann nächste Woche auf den Weg bringen.

 

* = Affiliate-Link

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Für das Buch habe ich keine Zeit, aber die Erwähnung des Mediums Video hat mich daran erinnert, wie ich angefangen habe, mich für ein Studium bei der OU zu interessieren.

 

Ich habe mal ein längeres Praktikum in England gemacht. Und da liefen im Nachtprogramm der BBC immer Lehrfilme der OU. Das war anscheinend so gedacht, dass die Studierenden ihre VHS-Recorder programmieren sollten, um es sich dann bei passender Gelegenheit ergänzend zum Kurstext anzuschauen. Ich habe da manchmal reingeschaut. Und da waren wunderschöne und unheimlich interessante Filme dabei.

 

In einem Film (der wahrscheinlich zu einem einführenden Mathematik-Modul gehörte) ging es um Regenbögen und ihre Entstehung. Von Doppelregenbögen hatte ich schon gehört aber Bilder von Regenringen oder -kreisen hatte ich noch nicht gesehen. Besonders beeindruckend war eine Aufnahme mit einem stehenden und einem liegenden Regenbogen, entstanden durch 2 Tröpfchenvorhänge. Der eine - vertikale - kam durch einen Schauer, der andere - horizontale - kam von einem in der Nähe befindlichen Wasserfall herüber geweht. Unfassbar schön.

 

In einem anderen Programm (ebenfalls Mathematik) ging es um Kachellungen und Symmetrien. Naheliegendes Beispiel waren die bekannten Kachellungen von Escher. Aber dann kamen Aufnahmen aus Moscheen, wo wegen des Bildverbotes im Islam keine gegenständlichen Darstellungen verwendet werden konnten, nur komplexe Muster, die verschiedenen Symmetrieprinzipien folgten. Das war ein Erlebnis, das durch eine mathematische Brille zu erleben.

 

In einem anderen Film (vermutlich zu einem naturwissenschaftlichen oder technischen Kurs) ging es um Schläger in verschiedenen Sportarten und welche Kräfte auf sie wirken. Unter anderen ging es darum, warum ein Cricket-Schläger seine charakteristische Form hat. Ich habe das nicht wirklich verstanden, aber ich fand es toll, dass die OU Kursinhalte mit solch anschaulichen Beispielen verknüpfte.

 

In einem weiteren Lehrfilm (ebenfalls etwas naturwissenschaftliches) ging es um die Zusammensetzung von Luft. Das war aufgemacht wie eine Art Kabarett, wo auf einem Tisch mit verflüssigten Bestandteilen der Luft hantiert wurde, die in verschiedenen Schalen vor sich hinbrodelten und zum Teil mit bloßen Händen in verschiedene Behältnisse geschöpft und vermischt wurden, um Versuche damit zu zeigen.

 

Spannend waren auch Filme zu sozialwissenschaftlichen Themen. Nicht vergessen werde ich den Film "Children in prison", mit Aufnahmen aus einem Gefängnis auf den Philippinen, die ich noch immer lebhaft vor meinem geistigen Auge habe.

 

All das hat sicher zur Bekanntheit der OU beigetragen. Und bestimmt haben viele Menschen, so wie ich, diese Lehrfilme gesehen und den Gedanken entwickelt: Es könnte Spaß machen, bei denen zu studieren.

 

Für meine Arbeits-Kollegen in England war die OU so etwas wie eine nationale Institution. Etwas worauf man als Engländer stolz war, auch wenn man selbst nicht direkt damit zu tun hatte.

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