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Fernstudium für Berufskraftfahrer unmöglich?


CobraCain

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vor 22 Stunden, Naledi schrieb:

Das fragst Du ihn dann am besten selbst. :)

 

Wenn man sich den Rahmenlehrplan für die dreijährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer anschaut, dann ist das heute kein Job mehr für Leute, die nur am Lenkrad drehen können und keinen geraden Satz sprechen ;)

 

Das Problem sehe ich darin, dass man mit Abitur viel mehr machen kann, was letztendlich auch mehr Geld einbringt, man sich aber für einen Beruf entschieden hat, der den Möglichkeiten, die man hat, nicht ansatzweise nahe kommt. Gerade Berufskraftfahrer verzichten im Fernverkehr komplett und im Nahverkehr zum größten Teil auf Familie, Freizeit, Privatsphäre, Hobbies und Freunde (und Toiletten und Duschen in der Nähe) und das alles für Löhne, die diese Einschränkungen nicht aufwiegen. Hier verdienen LKW-Fahrer im Nahverkehr zwischen 10 und 12 Euro, im Fernverkehr zwischen 13 und 14 Euro (nach Tarif wird kaum noch gezahlt), meistens haben sie hier aber Festgehälter von rund 2100€ im Nahverkehr und 2500€ im Fernverkehr, häufig gibt es nicht einmal mehr Spesen, die muss man sich dann über die Steuererklärung vom Finanzamt wiederholen. Beim Festgehalt hat man dann einen Arbeitsvertrag über 40 Wochenstunden, macht aber locker 60 und diese Überstunden, die man nicht bezahlt bekommt, sondern abfeiern muss, kann man auch kaum abfeiern. Ich bin mehr als froh, dass ich diesen Job geschmissen habe. Keiner von uns hat die dreijährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer abgeschlossen, diese Ausbildung wird in der Kraftfahrer-Szene auch kaum nachgefragt und angeboten (zumindest hier nicht), da zu langwierig und man letztendlich eh dasselbe verdient, wie diejenigen, die mit einer beschleunigten Grundqualifizierung (Dauer je nach Anbieter ca. zwei bis vier Wochen) ankommen. Viel mehr als als in der Grundqualifizierung lernt man in der Ausbildung auch nicht, es kommen halt nur noch Mathe, Deutsch, Sport und Englisch hinzu, was man im Crash-Kurs nicht hat.

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vor 45 Minuten, CobraCain schrieb:

Das Problem sehe ich darin, dass man mit Abitur viel mehr machen kann, was letztendlich auch mehr Geld einbringt, man sich aber für einen Beruf entschieden hat, der den Möglichkeiten, die man hat, nicht ansatzweise nahe kommt

 

Das Abitur stellt im ersten Schritt lediglich ein Stück Papier dar, welches belegt, das du viele Jahre die Schulbank gedrückt,  und ein gewisses Soll an Leistung erbracht hast, welches dir bescheinigt wird. Der geldwerte Vorteil liegt bei Null, und beim Amt für Arbeit bzw. im Bereich Zeitarbeit wirst du wie ebenso ein Haupt- oder Realschüler auch, als ungelernte Kraft eingestuft.

 

Der Vorteil im Abitur liegt darin, dass es dir als Eintrittskarte zum Studium, sowie für eine Vielzahl von Ausbildungsberufen dient - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 

Das war vor dreißig Jahren so, und wird sich seit dem nicht gravierend (zum positiven) verändert haben.

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Ergänzen würde ich gerne noch, dass die 2-3 Jahre zusätzlicher schulischer Bildung sich in der Regel in besseren Fähigkeiten im Lesen, Schreiben, Sprechen, Denken bemerkbar machen. Davon profitiert man auch noch, wenn das Abitur seine Funktion als Eintrittskarte längst erfüllt hat.

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