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Wofür qualifiziert ein Bachelor-Abschluss?


Markus Jung

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vor 43 Minuten, jedi schrieb:

In Amerika zählt ein Associate Degree  als erster akademischer Grad. Dieser wird nach 2 Jahren erreicht und ist mit der Berufsausbildung vergleichbar. Nach weiteren 2 Jahren gibt es den Bachelor.

 

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Die Associate Degrees führen nur unter bestimmten Voraussetzungen zu einem weiterführenden Bachelor Studium. Zum Beispiel in dualen (2+2) Studiengängen. Grundsätzlich sind diese aber auf eine Berufstätigkeit ausgerichtet. Die reinen Associate Degrees werden meist von den günstigeren Community Colleges vergeben und nicht auf ein späteres Bachelor-Studium angerechnet. Es sei denn, es handelt sich um ein Kooperationsabkommen mit einer Universität. Es ist also um einiges komplexer.

 

Zudem muss man sagen, dass dieses System historisch so gewachsen ist und sich nicht eins zu eins auf unser System übertragen lässt.

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vor 8 Stunden, CobraCain schrieb:

Der Bachelor ist sehr verschult und wird als Abschluss von nicht wenigen Arbeitgebern entweder als "bessere Berufsausbildung" oder als halbfertigerer Akademiker gesehen. Auch hier trifft das besonders die Leute, die Recht, Medizin, Ingenieurwissenschaften, Theologie  oder Recht studiert haben. Vor allem der LL.B. und LL.M. wird von anderen Juristen meistens nur belächelt.

Der LL.B. und der LL.M. qualifizieren eben nicht zur richtigen Juristerei, dafür ist die EJP erforderlich. Wenn ein Amatuerfussballer einem Bundesligaspieler erzählt, er sei genau so gut, wird er auch nur ein Lächeln ernten.

 

Das sind aus meiner Sicht nette Ergänzungen zu anderen akademischen Abschlüssen, aber mehr eben nicht.

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Jetzt, CrixECK schrieb:

Der LL.B. und der LL.M. qualifizieren eben nicht zur richtigen Juristerei, dafür ist die EJP erforderlich. Wenn ein Amatuerfussballer einem Bundesligaspieler erzählt, er sei genau so gut, wird er auch nur ein Lächeln ernten.

 

Das sind aus meiner Sicht nette Ergänzungen zu anderen akademischen Abschlüssen, aber mehr eben nicht.

Das ist aber nicht der einzige Grund, warum Juristen LL.B. und LL.M. nur belächeln. Die rechtswissenschaftlichen Fakultäten sind nun mal in der Vielzahl noch sehr traditionell geprägt und züchten mit dieser Grundhaltung auch ihren juristischen Nachwuchs heran.

 

 

Jetzt, jedi schrieb:

In Amerika zählt ein Associate Degree  als erster akademischer Grad. Dieser wird nach 2 Jahren erreicht und ist mit der Berufsausbildung vergleichbar. Nach weiteren 2 Jahren gibt es den Bachelor.

 

 

Warum geht diese Durchlässigkeit hier nicht?

Weil sich die unterschiedlichen Bildungssysteme nicht miteinander vergleichen lassen. Was wäre in einem solchen Fall dann mit Menschen ohne Abitur oder FHR? Diese werden nie die Chance haben, genug Geld verdienen zu können und die ewigen Assistentenhelferassistenten bleiben. In den USA grenzt die gesamte Politik und Wirtschaft (usw.) schon an Sozialdarwinismus.
 

Jetzt, Matthias2021 schrieb:

Gerade in "ländlichen" Gegenden, was auch immer das heißen soll, haben Bachelor-Absolventen eher eine Chance in einen besser bezahlten Job zu kommen, als in Großstädten oder Konzernen. Zudem gibt es wohl kaum einen Personaler oder Chef, welcher die Wertigkeit der "neuen" Abschlüsse nicht einzuschätzen weiß.

Ganz im Gegenteil! Gerade in ländlichen Gegenden ist es schwer, für seine Qualifikation einen passenden Job zu finden - zumindest für Akademiker. Im verschlafenen niederbayerischen Hintertupfingen brauch man keine Astrophysiker. Ich wohne auf dem Land und kann dir sagen, dass man hier mit höherer Bildung zum größten Teil nur Jobs bekommt, die dem, was man studiert hat, nicht gerecht werden. Was hier gesucht wird, sind meistens nur Ingenieure. Und selbst dann steht in den Tageszeitungen nur "Dipl.-Ing. / Dipl.-Ing. (FH) Bauingenieurwesen" und nichts von Bachelor oder Master.

 

Zitat

Das mit dem vereinheitlichen der Abschlüsse hat einige Vorteile.

Spinnen wir das ganze mal weiter. Was machen wir, wenn die EU komplett zerbricht? Sie ist in fundamentalen Fragen immerhin so zerstritten und festgefahren wie nie, zudem ist bereits ein Land dabei auszutreten, in anderen Ländern wächst die Ablehnung gegenüber der EU zumindest in der jetzigen Form und europaweit sind Rechtspopulisten auf dem Vormarsch. Das sindalles Dinge, die ich zum Teil wirklich nachvollziehen kann. Was, wenn die EU zerbricht? Interessiert es den Portugiesen dann wirklich noch, was der Deutsche wie und wo studiert hat und wie ähnlich sich die Abschlüsse sind? Ich glaube nicht bzw. wenn doch, dann lediglich nur auf nationaler Ebene.

 

 

Jetzt, Forensiker schrieb:

Wenn in ländlichen Gegenden der Master oder Bachelor nicht bekannt ist, dann scheint man bestimmt auch in sonstigen wirtschaftlichen/fachlichen Dingen nicht mehr up-to-date zu sein.

Ist die Frage, ob man sich in einem solchen Betrieb bewerben sollte. Gleichstellung wird dann da bestimmt auch noch nicht angekommen sein.

Btw. das Diplom gab es auch nur "kurze" Zeit. Einfach mal recherchieren.

 

Das Diplom ist aber quasi ein deutsches Erfolgsmodell und hat sich bewährt. Unternehmen in ländlichen Gegenden hängen den Großstädtern eh häufig noch weit hinterher. Hier auf dem Land werden noch Leute ohne Arbeitsvertrag eingestellt, ein Handschlag und das Wort gilt noch und ohne Vitamin B läuft hier unternehmerisch wenig.

 

Jetzt, KanzlerCoaching schrieb:

Es gibt Universitäten, die haben weiterhin das Diplom als Abschluss.

 

Und in Zeiten, in denen zumindest EU-weit Studienabschlüsse anerkannt sind, ist es schon sinnvoll, die Vergleichbarkeit durch gemeinsame standardisierte Abschlüsse herzustellen. Mindestens, darüber offensiv nachzudenken.

 

Die Provinz in Deutschland ist nun mal nicht der Nabel der Welt.

Ich stimme dir schon zu, nur führt diese Zwangsvereinheitlichung auch zu Nachteilen. Der größte Nachteil ist hier der qualitative Verlust der Hochschulabschlüsse.
 

Jetzt, Matthias2021 schrieb:

Früher konnte man eben mit einem Berufsabschluss gut bis zur Rente kommen und sogar mit einer Aufstiegsqualifizierung (Meister o.ä.) bis zu dieser in einer Führungsposition verharren. :26_nerd: Diese Zeiten sind genauso lange vorbei, wie diese, dass man mit einem Uniabschluss automatisch zu den Besserverdienern gehört.

Um Karriere zu machen, brauch man heutzutage keine Aufstiegsfortbildungen oder Studienabschlüsse mehr. Wer ausbilden will, der brauch, sofern kein Meisterzwang besteht, maximal den AdA-Schein. Wer einen spezialisierten Arbeitnehmer brauch, der brauch keinen Akademiker mehr, sondern häufig reichen auch besonders fortgebildete Gesellen.....mm nur zwei Beispiele zu nennen.

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Wenn wir schon dabei sind, über Qualität zu reden, dann sagen Sie doch mal, was Sie davon halten, dass sich die Menge der Abiturienten und Studienabgänger in den letzen 30 Jahren vervielfacht hat.

 

Sind wir alle so schlau geworden? Oder hat sich das Niveau der Abschlüsse nach unten bewegt?

 

Sie holen oben in Ihrem Posting zu einem Rundumschlag aus. Mir ist nicht so ganz klar, was eigentlich die Botschaft ist. Ein bisschen liest es sich wie "Früher war alles besser?"

 

Oder meinen Sie das vielleicht doch nicht?

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Donald T. informierte sich über deutsche Ausbildungen. Hier wird die berufliche Ausbildung immer schlechtgemacht. Dabei ist das System sehr lange erfolgreich.

 

Man könnte die Studiengebühren anheben, um unwillige von Hochschulen fernzuhalten und die Fachkräfte zu steuern. Das bedeutet MINT gebührenfrei für alle aus der EU und die anderen Fachgebiete kosten eben mehr.

 

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dann habe ich wohl was falsch gemacht....

 

Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung + Fachwirt und weil ich damit nicht weiter gekommen bin habe ich den Bachelor noch gemacht.

 

Nur der Bachelor ohne Erfahrung halte ich meist für zu wenig (ist meine persönliche Meinung).

Auf der anderen Seite können sich viele unter Bachelor of Arts nichts vorstellen.

Diplom war für viele ein Begriff. Aber das kommt denke ich mal mit der Verbreitung der Abschlüsse.

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