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Wofür qualifiziert ein Bachelor-Abschluss?


Markus Jung

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Im Rahmen des Bologna-Konzepts wurden die bisherigen Studiengänge auf Bachelor- und Master-Studiengänge umgestellt. Der Bachelor ist dabei der erste akademische Grad. Es gibt zahlreiche Fernstudiengänge, über die ein Bachelor-Abschluss erreicht werden kann.

 

 

Der Bachelor ist als erster berufsqualifizierender Abschluss gedacht. Zur Zeit gibt es aber noch große Diskussionen, ob dies in der Praxis der Unternehmen auch schon so angekommen ist und umgesetzt wird, oder ob dort nicht doch vorwiegend Absolventen mit einem Master-Abschluss oder noch mit Diplom-Abschlüssen erwünscht sind.

 

Fernstudierende haben oft den Vorteil, dass sie berufsbegleitend studieren und häufig somit neben dem Bachelor-Abschluss auch schon relevante Berufserfahrung mit einbringen können. Einige schaffen es so bereits mit dem Bachelor, sich beruflich verbessern zu können und verzichten auf einen Master, etliche wollen aber gleich oder später dann doch noch mit dem Master weiter machen aus verschiedenen Gründen, sei es für die Karriere oder weil es sich vollständiger anfühlt oder sie für die Zukunft gewappnet sein möchten.

 

Probleme gibt es unter anderem im Bereich Psychologie, da sich Psychologie-Studierende nach den Vorstellungen des BDP (Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen) erst nach einem Master-Abschluss als Psychologen bezeichnen dürfen.

 

Update 07.11.2017: Video ergänzt und Text erweitert

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Ich habe den Eindruck, das ein Bachelor eine gewünschte Alternative für die duale Berufsausbildung ist. 

Die meisten haben subjektiv gesehen einen gewöhnlichen Sachbearbeiterjob mit entsprechender Bezahlung.

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Ich würde yxcv in etwa zustimmen, auch ich habe das Gefühl, dass die duale Ausbildung als "Begleitpferd" neben dem Bachelor ins Rennen geschickt wird. Wahrscheinlich hätte ich mich zu damaliger Zeit für eine duale Ausbildung entschieden & anschließend den Master gemacht. Ich denke bei vielen Betrieben ist ein Berufsabschluss in klassischer Weise gern gesehen, da sich viele genauer vorstellen können, was der Bewerber denn nun kann. Wenn dann noch der Bachelorabschluss als Sahnehaube on top steht wird dies ebenso geschätzt. Ich bin der Meinung, dass nur ein Bachelorabschluss ohne vorherige Praxis immer noch unterschiedlich gewertet wird. Sicher gibt es hier Unterschiede in der Unternehmensgröße, der Branche und sogar in der Region.

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vor 14 Stunden, yxcv schrieb:

Die meisten haben subjektiv gesehen einen gewöhnlichen Sachbearbeiterjob mit entsprechender Bezahlung.

 

Wenn die Menge der Absolventen mit akademischen Abschlüssen steigt, dann haben auch immer mehr dieser Absolventen "einen gewöhnlichen Sachbearbeiterjob". Ein akademischer Abschluss bringt schon lange nicht mehr mehr oder weniger automatisch eine gut bezahlte herausgehobene Position, besonders in den Massenfächern nicht.

 

Gut verdienen mit dem Bachelor kann man immer noch in Ingenieurfächern und in der IT.

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Ich persönlich sehe vor allem beim Thema Bachelor folgende Probleme:

1.) In einigen Branchen ist der Bachelor immernoch nicht wirklich anerkannt. Gerade in den Bereichen Ingenieurwesen / Technik, Medizin, Naturwissenschaften, einigen Geisteswissenschaften wie zB Philosophie, Theologie und Recht.

2.) Der Bachelor ist sehr verschult und wird als Abschluss von nicht wenigen Arbeitgebern entweder als "bessere Berufsausbildung" oder als halbfertigerer Akademiker gesehen. Auch hier trifft das besonders die Leute, die Recht, Medizin, Ingenieurwissenschaften, Theologie  oder Recht studiert haben. Vor allem der LL.B. und LL.M. wird von anderen Juristen meistens nur belächelt.

3.) Dazu kann ich weniger sagen, aber viele Leute, die Ahnung von der Materie haben, sagten mir, dass ein Bachelor zwar einem FH-Diplom entsprechen soll, faktisch aber, wenn überhaupt, dem Vordiplom entspricht. 

4.) Vor allem in ländlichen Gegenden kennen viele Bachelor- und Master-Abschlüsse noch gar nicht. Unter Bachelor stellen sich da halt viele Menschen einen unsympathischen Schmierlappen vor, die im Fernsehen mit Flittchen rummacht, die sich für ihre Dienste wiederum quasi mit Rosen dafür bezahlen lassen.

Meine Meinung dazu: Wieso muss man immer alles vereinheitlichen und wieso muss man in Portugal, China oder den USA wissen, was ich in etwa studiert habe, wenn ich beruflich gar nicht dort angesiedelt bin, keine beruflichen Kontakte in diese Länder unterhalte und mein Unternehmen ausschließlich in Deutschland tätig ist?! Ich hätte es besser gefunden, wenn man die Diplome beibehalten und es jeden freigestellt hätte, seine Abschlüsse als Dipl.-X. oder B.X. bzw. M.X. zu führen oder Diplome, B.X. und M.X. nebeneinander existieren lassen hätte. An etwas, was sich seit vielen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten bewährt hat, rüttelt man nicht.

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Es ist tatsächlich so, dass gewisse Abschlüsse eher als inflationär gelten und diese damit in gewisser Weise sogar abgewertet werden. Obgleich die Studenten die gleichen hohen Leistungen dafür erbringen müssen.

Wenn man allerdings etwas über den Tellerrand schaut und sich überlegt, dass es zum Beispiel in den USA ganz "normal" ist mindestens einen Bachelor als ersten Abschluss zu machen, um  dann eben in den unterschiedlichsten Bereichen als Clerk zu arbeiten, sollten wir uns gerade in Hinblick auf Digitalisierung und dem ständigen Wandel darüber im klaren sein, dass gerade auch diese Berufe immer höhere Anforderungen mit sich bringen und man es mitnichten als despektierlich erachten sollte.

 

Früher konnte man eben mit einem Berufsabschluss gut bis zur Rente kommen und sogar mit einer Aufstiegsqualifizierung (Meister o.ä.) bis zu dieser in einer Führungsposition verharren. :26_nerd: Diese Zeiten sind genauso lange vorbei, wie diese, dass man mit einem Uniabschluss automatisch zu den Besserverdienern gehört.

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Es gibt Universitäten, die haben weiterhin das Diplom als Abschluss.

 

Und in Zeiten, in denen zumindest EU-weit Studienabschlüsse anerkannt sind, ist es schon sinnvoll, die Vergleichbarkeit durch gemeinsame standardisierte Abschlüsse herzustellen. Mindestens, darüber offensiv nachzudenken.

 

Die Provinz in Deutschland ist nun mal nicht der Nabel der Welt.

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Wenn in ländlichen Gegenden der Master oder Bachelor nicht bekannt ist, dann scheint man bestimmt auch in sonstigen wirtschaftlichen/fachlichen Dingen nicht mehr up-to-date zu sein.

Ist die Frage, ob man sich in einem solchen Betrieb bewerben sollte. Gleichstellung wird dann da bestimmt auch noch nicht angekommen sein.

Btw. das Diplom gab es auch nur "kurze" Zeit. Einfach mal recherchieren.

 

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vor 16 Minuten, CobraCain schrieb:

4.) Vor allem in ländlichen Gegenden kennen viele Bachelor- und Master-Abschlüsse noch gar nicht. Unter Bachelor stellen sich da halt viele Menschen einen unsympathischen Schmierlappen vor, die im Fernsehen mit Flittchen rummacht, die sich für ihre Dienste wiederum quasi mit Rosen dafür bezahlen lassen.

Meine Meinung dazu: Wieso muss man immer alles vereinheitlichen und wieso muss man in Portugal, China oder den USA wissen, was ich in etwa studiert habe, wenn ich beruflich gar nicht dort angesiedelt bin, keine beruflichen Kontakte in diese Länder unterhalte und mein Unternehmen ausschließlich in Deutschland tätig ist?!

 

Soweit würde ich nicht gehen. Gerade in "ländlichen" Gegenden, was auch immer das heißen soll, haben Bachelor-Absolventen eher eine Chance in einen besser bezahlten Job zu kommen, als in Großstädten oder Konzernen. Zudem gibt es wohl kaum einen Personaler oder Chef, welcher die Wertigkeit der "neuen" Abschlüsse nicht einzuschätzen weiß.

 

Das mit dem vereinheitlichen der Abschlüsse hat einige Vorteile. Weil gerade in Zeiten der Globalisierung eine bessere Vergleichbarkeit herrscht und es für ausländische Studenten noch interessanter wird in Deutschland zu studieren und natürlich für Deutsche im Ausland. Zudem ist es heute nicht mehr so, dass man von der Ausbildung/Studium bis zur Rente in einem Unternehmen bleibt. So kann es durchaus passieren, dass Du viele Jahre nach dem Berufseintritt in ein internationales Unternehmen wechseln möchtest, dann kann es sogar hilfreich sein.

 

Grundsätzlich kann man konstatieren, viele Leute haben sich über diesen Prozess sehr viele Gedanken gemacht und am Ende ist eben genau das rausgekommen. Ganz sicher kein perfektes Ergebnis, vor allem für die deutschen Diplom- und Magisterabschlüsse welche im Ausland ein hohes Ansehen genießen, aber ändern kann man es eben auch nicht mehr.

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