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Ist diese Laufbahn noch zu retten? Meister/Techniker/Studium


JürgenS

Empfohlene Beiträge

[Lesezeit ca. 5 Minuten] :33_unamused:

 

Hallo Forum,

 

seit einigen Wochen, wenn nicht gar Monaten, schwirren mir vermehrt Gedanken über meine berufliche Zukunft im Kopf herum. Vielleicht etwas zu spät; bisher habe ich mitgenommen, was kam, ohne einen großen Plan zu verfolgen.

 

Zu meiner Person:

- Fachabitur Wirtschaft

- Ausbildung zum Mediengestalter

- Ausbildung zum Drucker

- insgesamt 2,5 Jahre Berufserfahrung in den oben genannten Berufen

- derzeit Anlagenfahrer in der Pharmaindustrie

- mehrere Jahre habe ich auf eigene Kosten nichts gemacht, war im Ausland unterwegs und habe die freie Zeit genossen

 

Aber wie soll das nun weitergehen? 30 Jahre muss ich noch mindestens, wenn mich nicht der Schlag trifft.

Ich verdiene derzeit nicht schlecht. Es reicht für alles Nötige und den Sparstrumpf.

Jedoch kann und möchte ich auch nicht auf alle Ewigkeit ein "Knöpfchendrücker" sein. Schichtsystem und größtenteils stehende, monotone Arbeit befinden sich ganz unten auf meiner Agenda.

Betrachte ich den Weiterbildungssektor, kommen nur noch mehr Fragen auf.

 

Es gibt zBsp. per Fernlehrgang in 18 Monaten den Industriemeister Print und den Medienfachwirt in Print oder Digital. Kostet 6600€, mit Aufstiegsbafög nur noch 4000€.

Der Techniker Print wird scheinbar nur in Vollzeit/Teilzeit in Präsenz angeboten.

 

Mediengestalter bin ich seit 10 Jahren nicht mehr, eine Druckmaschine habe ich seit zwei Jahren nicht mehr angefasst. Nach der Ausbildung wäre noch mehr Zeit ohne Berufserfahrung vergangen. Wirklich Lust habe ich auch nicht, in diesen Sektor zurückzukehren. Ich kann mich damit kaum mehr identifizieren; am ehesten würde der Medienfachwirt Digital Sinn machen --> Büroarbeit und "Tagschicht".

 

Wenn ich mir die Onlinestudiengänge so anschaue, sehe ich auf der einen Seite hohe Kosten (6-12k€) und andererseits Studiengänge, die mich nicht wirklich begeistern können. Somit wäre zBsp. BWL für mich reines Pauken ohne Lust, und das dann 3-4 Jahre...

 

Als nächste Option buhlen noch einzelne Module bei diversen Anbietern um Aufmerksamkeit: Qualitätssicherung, Mitarbeiterführung, etc.

 

 

Welche Meinung habt ihr dazu?

Opt. 1: Medienfachwirt Digital und mit wenig Berufserfahrung in der Branche etwas suchen, bzw. branchenfern, Hauptsache man hat den Fachwirt und signalisiert Bereitschaft sich woanders reinzufuchsen. Evtl. als Teamleiternachwuchs in irgendeinem Medienunternehmen.

Opt. 2: Onlinestudium für komplett neue Perspektiven (verfügbare Studiengänge interessieren mich jedoch kaum)

Opt. 3: Einzelmodule belegen und hoffen, dass man damit im jetzigen Unternehmen nach und nach ein paar Sprossen erklimmen kann.

Opt. 4: So weitermachen, die viele Freizeit genießen und in 10 Jahren ärgern, dass man immernoch den selben Mist macht, oder durch Roboter ersetzt wurde.

 

 

MfG, Jürgen  :90_wave:

 

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Ich sehe als beste Chance Option 3:

 

Durch Dein "Job"-Hopping bzw. der langen Pause, hast Du in keinen der gelernten Bereiche wirklich Erfahrung vorzuweisen. Daher wäre der beste Weg, wenn Du Dich versuchst innerhalb Deiner Firma weiterzubilden und dann hoffentlich die Möglichkeit bekommst, Deiner Weiterbildung entsprechend beschäftigt zu werden.

 

Bis auf Opt4, hast Du bei all den anderen Optionen viel viel zu "junge" Konkurrenz. Das heißt, da müsstest Du auf Dein Glück hoffen.

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Ich würde auf keinen Fall eine Ausbildung/Studium/Weiterbildung auf eigene Faust anfangen, die dich nicht interessiert. Es ist beim Selbst- und Fernlernen nicht ganz einfach sich zu motivieren, vor allem dann nicht ,wenn kein konkreter Nutzen in Aussicht ist (dh. man würde den und den Job bekommen, wenn man den Abschluss xy hätte). Wenn einem dann noch die Thematik nicht liegt, dann wird es kaum klappen.

 

Was mir bei deiner Auflistung fehlt: Was würdest du denn gerne machen? Was interessiert dich? Was kannst du dir als Job in Zukunft vorstellen?

"Weg vom Schichtbetrieb, gleichmässige Tagarbeitszeiten" ist der einzige Hinweis. Schon mal ein wichtiger, aber damit grenzt du noch zuwenig ein.

 

Es gibt kaum eine Ausbildung/Kurs/Weiterbildung, die immer Spass machen. Aber eine Grundmotivation muss vorhanden sein, egal woher.

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Hallo Jürgen,

 

schwer zu sagen, welche deiner Optionen am besten wäre :) Die Nr.4 scheint ja gar keine Option zu sein. Aber auch der Rest klingt nicht so, als wärst du zu 100%ig davon überzeugt. 

Meiner Meinung nach muss man für Fernstudiengänge motivationstechnisch schon sehr brennen, weil sie zumeist extrem teuer und zudem zeitaufwendig sind - Opfer müssen immer gebracht werden. Das haut nicht hin, wenn man nur so halbwegs angetan ist.
Man sollte finde ich ein großes Langzeitziel zu haben: Das und das will ich werden, das soll das Ergebnis sein, das möchte ich damit erreichen und das notfalls auch gegen Widerstand :) 

Ich würde es daher ähnlich sehen wie Rumpelstilz: Was möchtest du gerne machen und was ist deine eigentliche Berufung?

Danach würde ich entscheiden. 

LG

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Hallo und danke für die Rückmeldungen.

 

Zusammengefasst ist Arbeit für mich im weiteren Sinne nur moderne Sklaverei.

 

Am ehesten liegt es mir Dinge zu planen und zu organisieren, gerne auch logisch zu argumentieren, gerade auch in Hinblick auf ökologische Aspekte (welche in der Industrie viel zu kurz kommen). Etwas handwerklich begabt und technisch versiert bin ich auch.

 

Körperliche Arbeit ist kein Problem. Es ödet mich allerdings an, für acht Stunden im geistigen Leerlauf umherzuwandeln. Ich brauche Abwechslung.

 

Teamarbeit funktioniert schon, jedoch ist bei mir der Docht aus, wenn auch nur einer versucht sich mit Nichtstun durchzumogeln.

 

Deshalb waren meine bisherigen Arbeitsverhältnisse nie von Dauer; irgendeiner der genannten Punkte stimmte nicht.

 

Ansonsten interessieren mich Sport, Musik, Natur und Heimwerken  :7_sweat_smile:

 

 

mfG

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Hast du dir schon mal überlegt, eine Berufs- bzw. Laufbahnberatung in Anspruch zu nehmen?

Mir scheint, du kannst deine Vorlieben sowohl inhaltlich wie auch von den Abläufen her gut beschreiben, ebenfalls was dir nicht liegt.

 

Ich kann aus dem Ärmel schütteln, was du machen könntest, aber es gibt doch recht viele Jobs, in denen körperliche und organisatorische Fähigkeiten gefragt sind und man auch argumentieren etc. muss. Spontan denke ich an Freunde, die eine Landschaftsgärtnerei betreiben. Sie arbeiten körperlich, aber sie müssen auch planen und organisieren (von der Gartenplanung über Pflanzungen bis zur Logistik wie Transporte etc.) und sie müssen mit den Kunden ihre Wünsche besprechen und darlegen, warum etwas geht oder nicht und warum etwas sinnvoll ist oder nicht etc. Es ist Arbeit am Schreibtisch wie auch draussen, aber kein Schichtbetrieb.

Nicht dass ich dir diesen Beruf nahebringen will, ich denke da gibt es viel, wo solche Fähigkeiten gefragt sind.

 

Ich kann mir Vorstellen, dass man in einer Berufsberatung auch erfahren können, in welche Richtung Weiterbildungen und Umschulungen möglich sind auch Bedarf an Arbeitskräften besteht.

 

Du schreibst zwar, dass du arbeiten nicht magst (wenn ich das so interpretieren darf), aber mir scheint, dass du vielleicht noch nie einen Job hattest, der interessant und abwechslungsreich war. Klar, Arbeit ist nie nur positiv - ich hab auch lieber frei - aber "moderne Sklaverei" muss es dann ja auch nicht grad sein.

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Hallo Jürgen,

 

mit den Vor- und Einstellungen, die Sie in Ihrem letzten Posting beschreiben, sehe ich ehrlich gesagt ziemlich schwarz für ein überzeugte Entscheidung für eine Weiterbildung und/oder ein Studium. Und selbst, wenn Sie ein Studium oder eine Weiterbildung erfolgreich durchziehen, dann sehe ich immer noch (mindestens) dunkelgrau für einen erfolgreichen Einstieg in ein neues Arbeitsgebiet.

 

Die Schwierigkeit sehe ich in Ihrer Einstellung zu Arbeit und in den Erwartungen, die Sie an andere, an Ihre Arbeitsumgebung formulieren. Wie Sie schreiben - Ihr bisheriges Berufsleben ist nicht umsonst so verlaufen, wie es bisher war. Warum sollte sich das ändern, nur weil Sie eine Weiterbildung haben und ein, zwei oder drei Jahre älter geworden sind?

 

Ich will Sie ganz bestimmt nicht angreifen und Ihnen auch nicht den Mut nehmen. Nur wird sich die Arbeitswelt nicht so zurechtrücken, dass Sie Ihnen gefällt. Es wird immer Kollegen geben, die ihren Job nur sehr lässig betreiben und sich darauf verlassen, dass andere ihren Teil der Mühe übernehmen. Und mit "da ist bei mir der Docht aus" kommen Sie in solchen Situationen nicht weiter.

 

Überlegen Sie sich, welche Möglichkeiten der Einstellungsänderung Sie bei sich sehen - und denken Sie dann darüber nach, was Sie ganz konkret wolllen. Und vielleicht reden Sie einfach mal mit Ihrem Chef, welche Möglichkeiten der Weiterentwicklung er für Sie sieht. Vorausgesetzt, Sie haben ein einigermaßen gutes Verhältnis zu ihm und er hält etwas von Ihnen.

 

Sabine Kanzler

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Moin,

 

angeschaut habe ich mir die üblichen verdächtigen aus der TOP10 der Fernstudienanbieter. Da gibt es keine großen Unterschiede, meist dreht es sich ja um Technik und Wirtschaft.

 

Unsere regionalen Hochschulen bieten durchaus interessante Studiengänge an, zBsp. "Landschaftsarchitektur und Umweltplanung (B.Eng.)" 8 Semester, 240 credits oder Naturschutz und Landschaftsplanung (B.Sc.) 6 Semester, 180 credits.

Jedoch alles in Vollzeit Präsenz, nicht berufsbegleitend. Drei bis vier Jahre ein Studentenleben führen, möchte ich meinem Umfeld und mir in sozialer und finanzieller Hinsicht nicht antun.

 

Eine berufliche Neuorientierung im Sinne einer Ausbildung/Umschulung schließe ich aus.

 

Für die Arbeit meine Persönlichkeit verbiegen.. wird definitiv nicht passieren :16_relieved:

 

Ich werde wohl noch eine Weile meine Ampullen abfüllen und dann beim Personalzuständigen nachfragen, wohin die Reise noch gehen mag.

 

 

mfG

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