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Bachelor ... und dann?


KanzlerCoaching

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Ein Artikel einer Absolventin aus dem Handelsblatt! Er passt m.E. prima zum Thema, was man mit dem Psychologie-Bachelor machen kann und wo die Verantwortung, die Pflicht der Hochschulen liegt, ihre (potenziellen) Studenten zu informieren. Das folgende Zitat ist aus dem Artikel:

 

"Mein Bachelorstudium aus einer 2-Fächer-Kombi wurde mir mit lauter Vorteilen angepriesen: „Du erlangst einen Überblick über viele Bereiche!“ „Die Wirtschaftswissenschaften ergänzen dein Profilfach Medien und Kommunikation perfekt!“ Oder auch: „Dir stehen nach diesem Bachelor unzählige Möglichkeiten der Vertiefung offen!“

Ja, ich habe einen Überblick gewonnen! Ja, die Kombi der beiden Fächer ist super! Aber: Nein! Nein, mir stehen kaum Möglichkeiten offen! Ihr habt meine Naivität und Unwissenheit ausgenutzt und mich angelogen. Und ich habe mich in Sicherheit gewogen."

https://orange.handelsblatt.com/artikel/33430

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vor 42 Minuten, KanzlerCoaching schrieb:

(...) wo die Verantwortung, die Pflicht der Hochschulen liegt, ihre (potenziellen) Studenten zu informieren.

Genau hierin sehe ich eines der Probleme begründet.

 

Ich zumindest habe die Erwartung an die Universitäten, an den ich studiere, dass ich als mündiger Student angesehen werde. Dazu gehört, dass man mir die Verantwortung für mein Handeln überlässt und mich ggf. anleitet, wie ich mir selbständig notwendige Informationen beschaffen kann.

 

Ich bin der Ansicht, dass viele Hochschulen Informationsmöglichkeiten bereithalten, sei es in Form von Studienberatungen, Informationsbroschüren, Einsicht in Semesterpläne und Studien- bzw. Prüfungsordnung oder Informationstagen der offen Tür.

Bisweilen erreichen solche Informationen zwar durchaus Werbecharakter. Aber wer zwingt mich dazu, alles unkritisch und unreflektiert zu glauben?

Kann und soll es Aufgabe der Hochschulen sein, Informationen für mich zu filtern und mich nur noch zielgerichtet auf einen bestmöglichen Abschluss hin "durchzuschleifen", der mir Möglichkeiten am Besten in allen nur denkbaren Bereichen bietet? Ich denke nicht.

 

Gleichzeitig sehe ich aber auch an einigen Universitäten die Entwicklung, dass nicht mehr nur die Studenten angesprochen werden.

An meiner Präsenzuniversität z.B. gab es Informationsveranstaltungen, die sich explizit an die Eltern von Studenten richten. An diesen Elternabenden wurden dann die Eltern der (potenziellen) Studenten über das Studium informiert.

 

Sofern ich mir notwendige Informationen nicht rechtzeitig beschaffe und nach dem Abschluss eines dreijährigen Bachelorstudiums merke, dass ich sehr wenig oder nichts mit meinem Abschluss und mir anzufangen weiß...

Dann würde ich mich schon fragen: Was habe ich die letzten Jahre über eigentlich gemacht? Und könnte es nicht auch an mir und nicht nur an anderen liegen, dass ich mich jetzt in dieser Situation befinde, in der ich bin?

 

Zitat

Stattdessen schränkt es uns auf unserem Bildungsweg und der freien Entfaltung extrem ein.

Ich kann mich der Meinung des anonymen Autors dieses Textes nicht anschließen.

Es ist nicht ein abstraktes System der Bildungslandschaft, das mir meine Möglichkeiten diktiert. Sofern ich mich frei entfalten will, muss ich dafür etwas tun - selbstbestimmt Handeln, autonom entscheiden, Verantwortung für mich übernehmen, informiert sein usw..

Sicherlich verschließt sich eine Tür bzw. Möglichkeit, sofern ich mich einmal für einen Weg entscheide. Aber gleichzeitig eröffnen sich wieder andere Möglichkeiten, die vorher noch nicht da waren oder gesehen wurden. Aber dafür muss ich auch bereit sein, Alternativen zu denken.

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Müssen die Hochschulen ihre (potenziellen) Studenten informieren, was im Arbeitsleben ihr Studium wirklich Wert ist? Oder ob an Hochschule X oder Y ein aufbauendes Masterstudium nicht möglich ist, weil XY Punkte noch nötig sind? 

Müssen die es im rechtlichen Sinne oder eher im moralischen? Gibt es eine Beratungspflicht und worauf stützt diese sich?

 

Obiges sind rhetorische Fragen von mir. 

 

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vor 8 Stunden, der_alex schrieb:

Müssen die Hochschulen ihre (potenziellen) Studenten informieren, was im Arbeitsleben ihr Studium wirklich Wert ist? .... Gibt es eine Beratungspflicht und worauf stützt diese sich?

 

Obiges sind rhetorische Fragen von mir. 

 

 

Ob rhetorisch oder nicht: Nein, ich bin der Meinung, dass es keine Beratungspflicht gibt. Aber wenn man als Werbemaßnahme so etwas wie eine "Beratung" oder zumindest so etwas wie eine "Information" einstellt, was man mit einem Abschluss anfangen kann, dann sollte das .... ja was? Korrekt? Ehrlich? Zumindest doch aber realistisch sein.

 

Oder man lässt die Finger ganz von solchen Informationen. Wäre doch auch eine Möglichkeit, nicht wahr? Oder man verweist auf externe Quellen, so sie vorhanden sind.

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Ich weiß zu mindest von meiner  Hochschule, dass sie das anbietet inklusive Lebenslauf Check etc. Ich denke es ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich ist Werbung erst einmal Werbung und was hält mich davon ab, vor Immatrikulation genau solche  kritischen Fragen zu stellen? Auch denke ich spielt da mehr rein z.B. auch Persönliche Eignung, wo suche ich, wie realistisch ist das, was ist in der Branche bisweilen üblich usw.

Die Hochschullandschaft ist einfach so zersplittert, dass der Einfach Abschluss gar nicht mehr so wirklich  erkennen lässt was dahinter steckt. Für einen Namen gibt es x andere Ansätze z.b  Bei meinem an der Deutschen Hochschule für Prävention eher mit Sportschwerpunkt an der Hochschule mit  der jetzt das Interview erfolgt Gesundheitspsychologie bei der Apollon in der Form wie ich ihn habe noch mit viel Gesundheitsmanagement drin und seit 1.04. der genau gleiche an der APOLLON mit einer deutlichen profilbildung auf Prävention ud  Gesundheit.  

 

Ich weiß aus dem Artikel oben nicht welche  Hemnenden Faktoren vielleicht auch allein in der Person lagen. Und sorry aber wer so naiv in ein Studium auf Basis eines Werbeversprechens geht der kauft auch die Zahnpasta, die damit wirbt, dass es sich lohnt  mehr zu bezahlen, weil es die einzige ist die künstlichen Zahnschmelz aufputzt, ohne sich dann aber die Frage zu stellen, was passiert wenn ich das erste mal in mein Brötchen beiße.

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Die mögliche Naivität ist ohne Grenzen, fürchte ich. Und die Bereitschaft, sich umfassend zu informieren im Vorfeld ist auch in vielen Fällen bemerkenswert gering. Das erleben wir hier doch ständig, nicht wahr? Ich erinnere an die hier sehr hitzig geführten Diskussionen um "Soziale Arbeit" und "Sozialarbeit".

 

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Gerade bei privaten Hochschulen erfolgt üblicherweise eine vertriebsorientierte Beratung. Natürlich müssen die Informationen wahrheitsgemäß sein und es gibt üblicherweise schon auch ein Interesse, einen für den Studierenden passenden Studiengang zu finden, da die hochschule ja möchte, dass die Studierenden auch dabei bleiben und nicht abbrechen.

 

Diese Beratung sollte aber nur ein (wichtiger) Baustein der Informations-Einholung im Vorfeld sein. Gerade durch das Internet ist es heute ja deutlich einfacher geworden, weiter zu recherchieren. Sei es durch Erfahrungsberichte, sei es durch Fragen in Foren oder auch allgemein durch die Recherche nach beruflichen Möglichkeiten mit bestimmten Abschlüssen, Recherchen in Stellenbörsen, vielleicht auch mal bei Verbänden und Unternehmen der Branchen vorbei schauen usw. Und im Fernstudium kommt ja noch hinzu, dass viele Studierende sogar bereits in der relevanten Branche tätig sind.

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vor 2 Stunden, KanzlerCoaching schrieb:

... die Bereitschaft, sich umfassend zu informieren im Vorfeld ist auch in vielen Fällen bemerkenswert gering. Das erleben wir hier doch ständig, nicht wahr?...

 

Da kann ich leider nur zustimmen. 

So rasant sich das "googeln" auch verbreitet hat, die Bereitschaft bei scheinbar wichtigen Themen ist da doch sehr rar. 

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Die Studentin in dem Beitrag wusste erst zum Ende des Bachelors, welchen Master sie anschließen möchte und ihr fehlen nun die Voraussetzungen, CP oder Module, die sie nachholen muss. Dann muss sie dies tun und ein Semester Aufarbeitung in Kauf nehmen.

 

Ich finde nicht, dass man der Hochschule einen Vorwurf machen kann. Es gibt so viele Möglichkeiten sich zu informieren, zu recherchieren und natürlich möchte die Hochschule, mit ihrem (speziellen) Studienangebot viele Studenten gewinnen.

 

Mit 19 hat man vielleicht nicht wirklich einen Plan, was man möchte. Daher finde ich voreiliges Einschreiben, nur um des Studieren willens nicht sinnig. 

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Zitat

 Autorin: möchte gerne anonym bleiben, um keine Probleme bei ihrer Bewerbung zu bekommen.

 

Nun, immerhin hat sie schon eingesehen, dass man mit vielen Ausrufezeichen und wenig Eigenverantwortung seine Chancen am Arbeitsmarkt nicht so wahnsinnig steigert. Das ist ein Anfang.

 

Der Begriff "Bachelorette" klingt für mich unglaublich billig. Genauso wie der Schreibstil dieses Artikels, der mit wenig Inhalt um viel Aufmerksamkeit heischt. 

 

Zitat

Ich habe meinen Bachelor fertig. Und keine Ahnung, was ich tun soll.

 

"Ich habe...fertig". Gruselig. Wie wäre es denn erst einmal mit einem kleinen Aufbaukurs in Rhetorik?

 

Sie hat ein Studium abgeschlossen. Sie sollte imho in der Lage sein, ihre Kritik fundiert und sachlich zu äußern.

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