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Bachelor ... und dann?


KanzlerCoaching

Empfohlene Beiträge

vor 5 Minuten, Vica schrieb:


Sie haben ja völlig Recht, Frau Kanzler, seien Sie doch nicht so streng mit uns :37_disappointed:

...
Ich frage mich aber teilweise schon, was die in diesem Bachelor wohl so gemacht haben :35_thinking: Frontal-Unterricht und danach nur noch feiern vermutlich.

 

Streng? Sie haben mich noch nie "streng" erlebt, Vica! :8_laughing:

 

Zum Thema:Doktorhut::

Glauben Sie denn, dass die Sichtweise der jungen Frau wirklich ein Einzelfall ist?

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vor 7 Minuten, KanzlerCoaching schrieb:

 

Zum Thema:Doktorhut::

Glauben Sie denn, dass die Sichtweise der jungen Frau wirklich ein Einzelfall ist?

Nein.  Das zeigt sich allein auch schon durch manche Topics hier von Menschen, die genau da ein Problem haben. Deswegen bin ich kein Freund davon  Abi und Studium ohne eine Orientierungsphase direkt anzuknüpfen vor allem seit die Studierenden immer jünger werden.

 

Ich bin ein großer Freund davon, sich z.B. ein Jahr Zeit zu nehmen um genau zu schauen, reinzuschnuppern und sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Hätte ich das damals nicht gemacht, wäre es bei mir das Musikstudium mit viel Naivität gewesen, denn die Optionen danach sind nicht nur gering, sondern gerade mit meinem Fach fragt man sich was mache ich danach auch wenn die Werbung der Unis noch so schön war, nur irgendwie haben alle vergessen zu sagen , dass das Instrument was ich spiele in der professionellen Musik, bis auf eine handvoll Ausnahmen aus dem Ausland, ausschließlich männlich besetzt wird.  Im Grund weiß man das, mag es aber nicht glauben und verdrängt.

 

Dann gibt es aber auch die, die gerne Hip sind und etwas studieren, was hip klingt, einen erinnert an das neue Sondermodell des Smartphones, ohne sich Gesanken zu machen,  dass es vielleicht in manchen Branchen eben nicht immer auf die hippste Modebezeichnung eines Studiums ankommt.

Vom Grunde ist die Studierende erst einmal gar nicht schlecht aufgestellt gewesen, die Frage ist aber auch passen Master und Bachelor überhaupt zueinander. Wie sieht es bei anderen Studiengängen aus, gibt es da wirklich so viel Auswahl?

 

Ich weiß z.B. von Bekannten, die Pflege studiert haben oder auch schon Pflegewissenschaften, dass es ohnehin einfach schwer ist, einen Master zu finden, dann zugelassen zu werden und nichts nachholen zu müssen. Gleiches weiß ich auch schon  für meinen Studiengang. 

 

Die eine Uni Stört sich, dass Prävention vor Gesundheitsmanagement steht, die andere zu wenig Statistik,  der nächsten fehlen medizinische Module, die andere hätte gerne Mikro- und Makroökonomie als Wort da stehen und nicht verteilt auf andere Module.

Einen Master zu finden wird nicht leicht. Daran ist aber erst mal meine Uni nicht schuld und auch nicht die, wo es Master gibt, die mich interessieren. Ich habe  mich für einen Studiengang entscheiden, der gar nicht unbedingt Richtung Master an einer externen FH Uni gedacht ist, zugleich bietet mir meine Hochschule keine Master, der mich interessiert. Das reflektiert ein bisschen ein nicht zu Ende gedachtes System.

Oft gibt es leider mehr linke Schuhe als rechte, weil vielfach nur am Standort Z der linke Schuh und dann auch  noch mit Sonderfarbe hergestellt wird. Nun genau die passende Fabrik für den rechten zu finden, die genau so gedacht hat und auch die Sonderfarbe berücksichtigt erfordert vermutlich nicht nur Reife und ein gewisses strategisches Vorgehen sondern auch Glück , Ausdauer und Fristrationstoleranz.

 

Ich persönlich denke das Bachelor/ Master  System ist nicht zu Ende gedacht und die Zulassung neuer Studiengänge ob an Unis FHs, saatlich oder privat, fern oder präsent eben nur mit  einem linken oder einem rechten Schuh zu einfach. Und das ist ein grundsätzliches Problem der universitären (Hochschulen eingeschlossen) Bildung

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Mir geht es im Endeffekt wie der Autorin des Texts - dafür meiner Hochschule die Schuld zuzuschieben ist mir aber noch nicht in den Sinn gekommen.

 

Genauso wenig wie die Entscheidung für einen bestimmten Masterstudiengang ca. 1 Jahr vor dem Abi zu treffen. Denn:

1. jedes Jahr werden Studiengänge neu geschaffen werden bzw. laufen ggf. auch mal aus

2. die einseitige "Entscheidung" einem keinen Studienplatz in dem gewünschten Studiengang garantiert

3. Die Zulassungskriterien sich genauso ändern können wie die eigenen Interessen

Insbesondere 2011/12, war noch sehr viel relativ neu und hat sich seitdem stark entwickelt. Seit 2013/14 ist zumindest "mein" Bereich relativ stabil geblieben.

 

Die Frage ist: hätte sie eine andere Entscheidung nach dem Abi getroffen, wenn sie damals gewusst hätte, was sie jetzt gelernt hat?

Meiner Einschätzung nach nicht oder kaum. Eventuell hätte sie, wenn es die Möglichkeit gab, einen zusätzlichen Statistikkurs belegt oder noch ein Extramodul BWL. Insgesamt 30 CP hätte sie aber nicht mehr gemacht (Grundlage für diese Annahme ist ihre Formulierung über ihren Erfolg im Studium, der darauf hindeutet, dass das zuviel für sie gewesen wäre bzw. sie dann auch ein Semester länger studiert hätte).

Aber sie sagt ja selber, dass ihr Studium inhaltlich genau richtig für sie war. Möglicherweise hätte sie sich auf die Suche nach Studiengängen im Bereich "Medienwirtschaft" gemacht, die inhaltlich ihrem 2-Fach-Bachelor ähneln, jedoch ggf. besser auf ihre nun gewünschten Masterstudiengänge vorbereiten. Allerdings gibt es diese Angebote vor Allem im privaten Bereich, ob sie das hätte zahlen können oder wollen sei dahingestellt.

 

Zu Beginn der Umstellung war ja das Thema vor Allem, dass es nicht genügend Plätze in den Masterstudiengängen gab, weil die Politik davon ausging, dass max. 30% der Studierenden nach dem Bachelor weitermachen wollten. Das scheint sich ja mittlerweile etwas gelegt zu haben. Aber woran liegt das? Haben die Hochschulen ihr Angebot erweitert? Oder die Studenten sich auf die Schwierigkeiten bei der Zulassung eingestellt, so dass sie jetzt nach Alternativen (Ausland/Beruf) suchen? Das wäre interessant weil es ein vergleichbares Problem war.

 

Mir waren die Nachteile meines Studiengangs, im Bezug auf die Zulassung zu einem Master, bewusst als ich mich dafür entschieden habe. Auch den Grund für die unterschiedliche Konzeption von Studiengängen kann ich nachvollziehen. Ob es besser wäre, absolut jeden Studenten mit einer einheitlichen CP-Zahl bspw. in Mathe zu belasten - ich glaube, das wäre eine nur Verschiebung des Problems auf eine andere Gruppe, also genauso "unfair". 

Ich finde es jedoch durchaus sinnvoll, dass die Hochschulen auf gewisse Vorkenntnisse beharren; sonst verliert das zweistufige System ja komplett den Sinn.

Aber: manche Hochschulen sind wirklich extrem streng und verlangen, dass man 80% der Module, die sie im Bachelor lehren, mit genau gleichem Inhalt und CP nachweisen kann. Diese Hürde ist natürlich meistens bewusst so hoch gelegt, dass Externe quasi keine Chance haben. Bei einigen Studiengängen mag das sinnvoll sein, da sehr speziell und wirklich aufbauend auf einer Vielzahl von grundständigen Modulen. Bei anderen, weiterverbreiteten Studiengängen (BWL oÄ) kann ich diese Haltung dagegen nur auf Eitelkeiten zurückführen. Oder warum sonst würde man die "eigenen" Studenten dermaßen bevorzugen, wenn sie auch nicht mehr wissen als andere?

 

Was mir persönlich fehlt, sind standardisierte Zulassungsbedingungen für Studenten, denen einzelne CP fehlen. An manchen Hochschulen gibt es das - z.B. werden mind. 10 CP je in Mathe, Informatik und Englisch verlangt und wenn einem in einem Fach einige CP fehlen, kann man die parallel zum Master nachholen. Hat man in zwei oder mehr Fächern weniger als die 10 CP, gibt es dagegen keine Zulassung. Diese Infos sind transparent und zeigen jedem Bewerber, was von ihm erwartet wird. Andererseits ist es schade, dass man mit 9 CP in Mathe und Informatik keine Chance hat, den Master zu machen.

 

Hier sollte es tatsächlich einfachere Wege geben.

 

Deswegen fände ich es extrem sinnvoll, für Personen, die 5, 10 oder meinetwegen auch 30 CP "nachmachen" müssen (klar, irgendwo muss eine Grenze sein, man kann nicht jedem ein zweites Studium finanzieren) ein besonderes Studienmodell anzubieten. Ideal wäre das meiner Meinung nach im Fernstudium - kostengünstiger für den/die Anbieter, man nimmt den "normalen" Studenten weniger oder keine Kapazitäten (Sitzplätze usw.) weg, es ist eine Konzentration auf wenige Institutionen möglich (statt jede Hochschule alles anbieten zu lassen), die betroffenen Personen sind örtlich flexibel (statt sie, wie aktuell, dazu zu zwingen, ohne Zulassung zum Master, also ohne Garantie, dass es klappt, schon in die Nähe der neuen Hochschule ziehen zu müssen) und können idealerweise nebenbei sogar arbeiten (sonst ist das Ganze, mangels Bafög-Finanzierung, nämlich noch unfairer denen gegenüber, die sich nicht von den Eltern unterhalten lassen).

 

Noch etwas ist mir in dem ursprünglichen Artikel negativ aufgefallen: Die "Bachelorette" moniert, dass ihre Hochschule keine Liste der besten Absolventen führe. Das muss sie aber. Das Ergebnis findet sich in ihrem Zeugnis, wo ihre Abschlussnote mit einem Buchstaben (A, B oder C glaube ich) versehen ist. Steht dort "A", so befindet sie sich unter den besten 10%. Steht da was anderes, dann nicht. Das ist keine hochschulspezifische Geschichte, sondern eine Vorgabe der EU; es würde mich daher stark wundern, wenn es da Ausnahmen gibt.

 

Bezüglich Werbung / "Versprechen" an Studenten, Studieninteressierte und Absolventen: ich kenne nur die allgemeine Formulierung "nach dem Abschluss KANNST du XYZ machen". Oder "99% unserer Absolventen finden innerhalb von X Monaten einen Job". Diese Aussagen finde ich ethisch und moralisch einwandfrei. 

Mit dem Abi KANN man ja auch studieren. Und nach dem Abi sind vermutlich ca. 99% in Ausbildung oder arbeiten. Aber um den Ausbildungsplatz oder die Studiumsfinanzierung muss man sich doch trotzdem selber kümmern.

Wirklich irreführende Aussagen privater Anbieter müsste man denke ich beim Verbraucherschutz  melden können.

 

Von einer Auszeit nach dem Abi halte ich garnichts. Wer das machen möchte, weil er Interesse an einem Freiwilligendienst / Au Pair Jahr / was auch immer hat - gerne. Aber genauso viele Beispiele wie Sie kennen, wo die Leute in dieser "Selbstfindungsphase" ihre Bestimmung für`s Leben gefunden haben und auch mit 60 noch zufrieden damit sind, kenne ich, die danach nicht schlauer waren als vorher. 

Im Endeffekt kann man zwei Dinge in so einem Jahr tun: sich intensiv mit einem Thema (bspw. Kinderbetreuung oder Orangen pflücken) beschäftigen und entscheiden, ob man das mag oder nicht. Und/oder viel Zeit in die Informationssuche investieren.

Letzteres kann auch während der Schulzeit betreiben. Dafür braucht man kein Abi...

Ersteres kann absolut sinnvoll sein, deswegen finde ich so "Schnupperstudium" Angebot super, wie es sie beispielsweise an der Leuphana (Sozialkrams) und München (MINT) gibt. Man studiert ein Jahr lang Grundlagenmodule einer Fächergruppe und weiß danach, welche einem gefallen und welche eben nicht. Oder ob das Thema allgemein zu einem passt oder nicht. Und klar, wenn man an der Uni ist, hat man mehr Möglichkeiten, auch durch Gespräche mit anderen Studenten herauszufinden, was es sonst noch gibt oder einen reizt.

Hierzu muss man aber schonmal eine Ahnung bezüglich der Richtung haben. Für einige noch besser wäre vielleicht ein sehr allgemein gehaltenes erstes Studienjahr, wo man in viele Themen einsteigt. In den USA läuft es ja ungefähr so ab. Oder auch in der Schule vor der Wahl von Leistungskursen. Aber: einen Bezug zum Beruf hat das alles nicht, auch an der Uni nicht. Darüber gibt es ja auch genügend reißerische Artikel.

 

Von daher: ich verstehe die Autorin. Sie hatte Erwartungen, die nun nicht mit der Realität übereinstimmen. Sie ist enttäuscht. Ihre Erwartungshaltung basierte auf Information, die anscheinend von ihrer Hochschule kam. Aber: sie reflektiert, dass sie sich früher hätte informieren können. Zu dem Zeitpunkt hätte sie garnichts entscheiden müssen, einfach mal gucken, was es so gibt. Dann wäre sie zwei Jahre früher aus allen Wolken gefallen. Und hätte den Rest ihres Studiums weniger genossen. Und wäre jetzt in der gleichen Situation: sie wurde bei zwei von ihren fünf Wunschmastern zugelassen! Glückwunsch.

Ihren letzten Absätzen stimme ich auch zu - siehe oben. 

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  • 1 Jahr später...
Am 20.10.2017 um 21:20 , KanzlerCoaching schrieb:

Ja, ich habe einen Überblick gewonnen! Ja, die Kombi der beiden Fächer ist super! Aber: Nein! Nein, mir stehen kaum Möglichkeiten offen! Ihr habt meine Naivität und Unwissenheit ausgenutzt und mich angelogen. Und ich habe mich in Sicherheit gewogen."

 

Der Artikel impliziert, dass ein Master nach dem Bachelor gemacht werden MUSS. Die Frau "Bachelorette" ...gibt es das Wort überhaupt außerhalb von RTL? .....hatte noch keinen Job, keine Erfahrungen damit, wie weit sie mit dem Bachelor kommt und wie sie sagt, keine Ahnung was sie eigentlich will. Natürlich muss man leider teilweise noch Leistungsnachweise zusätzlich machen für die Zulassung zu einem bestimmten Master (staatlich, billig und in der Nähe), wir sind halt nicht im Ponyhofland.

 

Ich fasse das mal überspitzt so zusammen: Mein Bachelor ist scheisse, weil ich seit dem Abi nicht weiß was ich machen soll....mimimi, aber so richtig um einen Job kümmern kann ich mich nicht, weil ich nicht weiß was ich machen soll......mimimi, ich bin so naiv und unschuldig und habe noch nie ein Startup gegründet oder so....mimimi....wäre ich doch bloß Krankenschwester oder so geworden....mimimi, ach ja und deshalb ist mein Bachelor scheisse mimimi.

 

Also ganz ehrlich, ich verstehe das Grundüproblem schon. An dieser Stelle ist Flexibilität, Willenskraft und ein Coaching nötig, was denn nun so in etwa gewollt ist. Ich sehe hier erstmal keine Notwenigkeit für ein Masterstudium. Danach ist mal auch noch nicht schlauer, wenn man nicht Dinge ausprobiert hat.

 

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