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Keine berufliche Verbesserung trotz Fernstudium


Aldante

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Liebe Aldante, 

 

ich möchte dich ermutigen. Das Wichtigste ist, dass du dein Profil schärfst. Ich habe selbst an der FU Hagen studiert, bzw. studiere noch. Erst den Biwi Bachelor, aktuell im Master eEducation, den du bereits abgeschlossen hast. Ich brauche noch 1,5 Jahre. Wir sind sehr theoretisch unterwegs, aber die entscheidende Kompetenz ist die Mediendidaktik! Wir Biwis wissen, dass 80 % des Erlernten aus der Erfahrung resultiert, und die fehlt dir noch. Wenn du in einem Bildungsunternehmen unterwegs bist, versuche ein Projekt abzugreifen, wo digitales Lernen umgesetzt wird - eine e-learning Plattform, ein didaktisches Konzept mit Einbindung digitaler Medien oder versuche so viel wie möglich in deiner alltäglichen Arbeit umzusetzen. Unterrichtest du? Dann arbeite mit Tools wie z. B. learningsApps oder binde ein Wiki ein. Wenn du das praktisch drauf hast, dann kannst du bei Unternehmen total punkten. Denn das wird gebraucht, insbesondere auch in der Zukunft. 

 

Wenn du eher in den Bereich Personal willst (ich war vor meinem Studium 15 Jahre im Personalwesen unterwegs), brauchst du mindestens die fachlichen Grundkenntnisse. Es wird schwierig nur mit Biwi da reinzukommen. Insbesondere solltest du tippitoppi fit in Arbeitsrecht sein. Aber auch da gilt: die Erfahrung macht es. Wenn das dein Wunsch ist, würde ich eine Weiterbildung als Personalreferent oder Personalfachkaufmann in Erwägung ziehen. Damit bist du bestens gerüstet.

 

Für Stellen als Studienberater, Bildungsreferent o. ä. solltest du fit im deutschen und europäischen Bildungssystem, mit all seinen Übergängen sein. Das lernen wir im Master leider (hatten wir aber im Bachelor) nicht. Ich habe mir da viel in der Praxis angeeignet. Hast du eine beraterische Qualifikation? Ich habe eine Coachingausbildung gemacht, das kommt meist gut bei Arbeitgebern an, doch das Wichtigste ist -  es hilft mir in der aktiven Arbeit. 

 

Was mir auffällt ist, dass du sehr viele Ideen hast, in welche Richtung du gehen möchtest. Das ist ja auch erstmal gut, seine Optionen abzuchecken. Ich würde dir abraten, jetzt einfach BWL zu machen, sondern schauen in welche Richtung du dich genau bewegen möchtest und ggf. eine praxisorientierte Qualifikation wählen. 

 

Abgesehen davon ist es aber durchaus möglich, mit dem was du zu bieten hast eine gute Stelle zu finden. Es bedarf Ausdauer und Zentrierung. Ich bin 44, habe zuletzt 30 Bewerbungen geschrieben,  sage und schreibe 15 Vorstellungsgespräche gehabt, 8 Stellen davon waren, ohne dass ich das im Gespräch wusste, bereits besetzt oder versprochen bevor ich eine Chance hatte. Das habe ich durch ein gutes Netzwerk erfahren. Gerade im ÖD gibt es oftmals schon einen Kandidaten und es wird eingeladen, weil es halt so vorgeschrieben ist. Ich war da zeitweise auch sehr betrübt. Viele möchten zudem einstellen für ein lächerliches Gehalt. Eine gute Stelle zu finden ist einfach schwer, aber durchaus möglich. 

 

Es liegt nicht am Studium oder an der Qualifikation, davon hast du mehr als genug. Es geht um dein Profil. Welche Probleme haben Unternehmen, die du lösen kannst? Der Aufbau eines e-learning Bereiches wäre ein Thema. Also worauf möchtest du dich konzentrieren? Welches Thema hattest du im Master? Ich bin spezialisiere mich auf die pädagogische Diagnostik, da ich das auch praktisch mache - mein Master wird dann dieses Thema vertiefen. Mein Schwerpunkt ist die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, nach dem Master gerne in einer Führungsposition wenn es passt. Darauf arbeite ich hin. 

 

Habe Mut und hinterfrage deine Glaubenssätze kritisch. Diese sind menschlich, stehen dir jedoch nur im Wege. In jedem Alter ist die Stellensuche eine Schwierigkeit. Ich denke manchmal, ich bin vielleicht schon zu alt. Aber das ist Quatsch. Genauso Quatsch ist gebärfähiges Alter o. ä. Ein Job ist wie eine Beziehung - die Chemie muss halt auch stimmen. Mein Tipp: Überlege dir, wo du genau hin willst und was du dafür tun kannst. Ich vermute du wirst vielleicht zu dem Schluss kommen, dass eine Promotion oder ein BWL-Studium nicht deine Lösung sein wird. Oder vielleicht doch, aber dann hast du einen konkreten Plan damit, und das passt es auch. 

 

Ich wünsche dir ganz viel Glück, weil das braucht es auch. 

 

Liebe Grüße

 

Anke

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Warum nur angestellt sein? Selber Ideen ausdenken und umsetzen im Rahmen der Selbstänsigkeit.

Oder in den Vertrieb gehen und verkaufen. Wer gut ist, kann 6-stellig verdienen im Vertrieb.

einfach mal überlegen, was noch möglich ist und nicht nur die Standardjobs im Auge haben.

Und vor allem: 

1) worin bist du richtig gut?

2) was macht dir richtig viel spaß?

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Zu Vertrieb wird mir auch immer wieder geraten, weil ich gut reden und mit Menschen kann.

Aber der Druck ist da enorm und das schreckt mich ab. Die Chance, die Probezeit nicht zu überstehen, ist hoch im Vertrieb.

Was mir richtig Spaß macht- puh. Momentan habe ich die Lust an vielem verloren durch die Misserfolge und bin

auch nicht mehr wirklich motiviert. Ich habe mich durchs Fernstudium gequält, mit 2 abgeschlossen, trotz Vollzeit- und Nebenjob... es war eine sehr anstrengende Zeit und wozu das alles? Dass ich keinen Job bekomme. Herzlichen Dank auch.

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Das Problem kenne ich auch. SirAdrianFish wird wahrscheinlich Recht haben, dass Sie gewissen Herrschaften zu stark, selbstbewusst und kompetent sind. Auch mir sagt man ähnliches nach, besonders bei der Kompetenz. Immer, wenn ich Arbeit suchte (1989, 1990, 1994 - 1996) war meine "Überqualifikation" das Haupthindernis. Dabei ging das Ansammeln von Qualifikationen erst nach der Jahrtausendwende los. Ich galt übrigens oft genug als sehr interessante Bewerberin und wurde trotzdem nicht genommen. Da spielen oft Dinge rein, die mit einem und mit der Stelle überhaupt nichts zu tun haben (Entscheidungsträger hassen den akademischen Lehrer des Bewerbers, Sternzeichen, Form der Nase, Alter im Zusammenhang mit einer Befristungsdauer...), habe ich wirklich ALLES schon erlebt oder aus dem engsten Umfeld erfahren. Wenn man aber bei Bewerbungen oder Beförderungen dauernd ausgebremst wird, hat das mit Präsenz- oder Fernunterricht an sich nichts zu tun, sondern mit Faktoren wie Neid. Personen, die sich aber in der Freizeit fortbilden und damit besonderes Engagement zeigen, ziehen aber die Aufmerksamkeit von Neidern, Leuten mit Angst um ihre (Macht-)Position besonders oft auf sich.

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Naja @Brigitte Ecker ich weiß ja nur, was ich von den Kursen hier lese. Aber ob sich eine Unmenge an Laudius und NHAD Kursen mit anderen Qualifikationen (dich ich mit nichten abstreiten will,  kann es nicht beurteilen) vergleichen würde, sei einmal dahin gestellt.

 

Auch sollte man sich fragen,  ob ich für eine Stelle immer alles angebe oder das was auch wirklich relevant ist. Der "Nähkurs" mag bri einem VHS angebot passen aber wohl nicht bei der Versicherungskazffrau. Ganz überspitzt. ;)

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  • 3 Monate später...

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