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Dozieren ohne Gehalt


polli_on_the_go

Empfohlene Beiträge

Dieser Artikel passt ja grade ganz gut zu einem Aktuell sehr aktiven Thema hier zum Berufseinstieg im Bildungsbereich.

 

http://www.sueddeutsche.de/bildung/studium-wissenschaftler-muss-ohne-gehalt-lehren-gericht-findet-das-in-ordnung-1.3821279

 

Ich muss sagen, mir war das bisher unbekannt. Ich hätte erwartet, dass es ähnlich, wie in anderen Bereichen ist, bei dem freiberufliche Dozenten Honorar xy erhalten. Dozieren als Ehrenamt? Was meint ihr?

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Ohne jetzt das ganze bewerten zu wollen: Es handelt sich um den Sonderfall, dass jemand habilitiert und (noch) nicht berufen wurde. Dann muss er Lehre nachweisen, um die Habilitation nicht zu verlieren. Lehrt er z. B. als Lehrstuhlvertretung (was relativ häufig vorkommt), lehr er auch nicht unentgeltlich. Hat er keine bezahlte Stelle, bleibt ihm nichts anderes übrig, oder er entscheidet sich endgültig gegen die wissenschaftliche Laufbahn. Das Problem stellt sich wie üblich natürlich vor allem in Fächern, in denen es keine oder wenig Alternativen gibt.

Wie gesagt, ich will das jetzt nicht werten. Aber die große Masse der freiberuflichen Dozenten wird schon bezahlt, auch an Universitäten (meist als Lehrbeauftragte). Nur um den Zusammenhang klarzustellen.

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Das war aich grundsätzlich mein Verständnis. Natürlich ist das der Sonderfall mit der "Sonder"reglung in Bayern.  Ich bin in NRW mit Unidozenten am Fraunhofer in Kontakt gekommen und habe auch bis zu dem Artikel heute tatsächlich von so einem Fall nichts gehört (ohne jetzt, wie auch du nicht, werten zu wollen)

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Es wäre mir neu, dass das eine bayerische Regelung wäre. Grundsätzlich gilt das gleiche m. W. überall und sooo selten ist der Fall auch wieder  nicht, auch wenn es wiederum nicht die Regel ist. Wer bei Fraunhofer und Co. arbeitet ist da ja bezahlt. Hier scheint es mir nicht so unüblich, dass, wer daneben habilitiert, unentgeltich lehrt. Das merkt man natürlich nicht so. Kenne ich auch von MPIs aus mehr oder weniger allen Bundesländern so.

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Naja, es wurde in dem Artikel, der nunmal einen Sachverhalt in Bayern erfasst auf die Reglung dort hingewiesen und weil es dort betont wurde der "Rückschluss"

 

Und ja man ist grundsätzlich bezahlt am FI. Mir persönlich war es wie gesagt eher fremd. Nachvollziehen kann ich dieses Vorgehen gesetzt den Fall, den du beschrieben hast, dass es neben der Habilitation erfolgt. In dem Fall war diese doch soweit ich verstanden hatte abgeschlossen, es fehlte lediglich die Berufung. 

 

War aber jetzt auch nicht als Aufschreipost gedacht ;), denn meist fehlt solchen Artikeln oft eon Teil der Informationen bzw. sie sind schon mal gedehnt selektiv. In dem Sinne,  erst mal ein schöner Abend :)

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In der FAZ gab es schon 2012 einen ausführlichen Artikel zu dieser Problematik:

 

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/akademischer-alltag-privatdozenten-sind-das-uni-prekariat-11657573.html

 

Ich finde übrigens nicht, dass er zum Thema "Berufseinstieg im Bildungsbereich" so gut passt, es ist m.E. eher das Thema, wie Berufungsverfahren im universitären Umfeld ablaufen.

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Also der Artikel hängt es an einem Fall in Bayern auf, folglich hat der Mensch auch in Bayern geklagt. Und die SZ berichtet, ist ja eine bayerische Zeitung. Es heißt aber im Artikel "Doch so regeln es die Gesetze und Verordnungen für die deutschen Hochschulen". Ist also eigentlich recht klar.

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Es sind ja nicht nur die Privatdozenten prekär beschäftigt, wobei die Situation der anderen damit natürlich beinahe Jammern auf hohem Niveau ist. Dass die Beschäftigungssituation an unseren Unis nicht mehr das Gelbe vom Ei ist, ist ja nichts Neues. Doktoranden, die eine halbe Stelle bezahlt bekommen, und eine ganze arbeiten, sind leider nicht selten, (und dann ist darin manchmal noch nicht einmal die Zeit für die Doktorarbeit enthalten), befristete Stellen sind sowieso Standard (3 Jahre am Stück ist das höchste der Gefühle, durch die rein projektbezogene Einstellung gibt es auch von vornherein keine Aussicht auf Verstetigung)... Da wundern mich unbezahlte Dozenten auch nicht mehr so wirklich.

 

Die einzigen Festangestellten, die sich um ihre Zukunft nicht sorgen müssen, sind doch im allgemeinen fast nur noch die Professoren. Und deren Zahl ist im Vergleich zu den anderen, die den Unibetrieb in Deutschland am Laufen halten, äußerst überschaubar.

 

Der wirkliche Alltag eines Forscherlebens an der Uni, der sich zu 70% eigentlich um Verwaltungskram dreht, steht oft im krassen Gegensatz zu dem, was von Außenstehenden darüber gedacht wird. Nämlich "die oder der arbeitet an der Uni, also ist die Zukunft gesichert, der Stress klein und das Einkommen groß."

 

Wenn man keine großartigen Verbindlichkeiten hat und mit der Unsicherheit leben kann, ist es natürlich ein toller und vielseitiger Job, indem man sich ausgesprochen gut weiterentwickeln kann. Aber viele können sich das nicht leisten. 

 

Und mit so einem Gebaren wie in dem Artikel beschrieben ist es wohl kein Wunder, dass die meisten Leute nach dem Studium lieber in die freie Wirtschaft gehen.

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vor 5 Minuten, lilienthal schrieb:

Und mit so einem Gebaren wie in dem Artikel beschrieben ist es wohl kein Wunder, dass die meisten Leute nach dem Studium lieber in die freie Wirtschaft gehen.

Ohne jetzt sagen zu wollen, dass es keine Missstände gibt: Dass die meisten Leute nach dem Studium lieber in die frei Wirtschaft gehen, ist ja kein Problem, sondern der Normalfall. Die Unis können ja nicht die kompletten Absolventenjahrgänge beschäftigen. Und es interessiert sich eben auch nicht jeder für eine Hochschullaufbahn. Probleme gibt es eher in Fächern, wo das fast die einzige Karriereoption darstellt. Insofern ist es auch kein Zufall, dass der Herr Philosph ist. Denn in z. B. den Ingenieursfächern machen die Leute eben was anderes, wenn Ihnen die Bedinungen nicht mehr passen.

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