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Warum wollen Führungskräfte einen Master ohne Erststudium absolvieren?


Markus Jung

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Die Euro-FH bietet Führungskräften die Möglichkeit, ohne einen Bachelor-Abschluss nach einem sechsmonatigen Master-Einstiegsprogramm direkt in das Master-Studium einzusteigen. Nun wurden 70 Studierende im Rahmen eines Forschungsprojekts befragt.

 

Als Gründe, ein Master-Studium ohne Erststudium aufnehmen zu wollen wurde bei der Befragung besonders häufig genannt, dass die Studierenden interessante Gestaltungsmöglichkeiten im Beruf erhalten wollten (70 Prozent) und eine höhere Position anstreben (51,7 Prozent). Hier die Gründe in der Übersicht:

Master ohne Erststudium

 

Der Direkteinstieg in den Master wird bereits seits 2012 angeboten und richtet sich an Führungskräfte mit langjährige Berufserfahrung.

 

Möglich wird dies durch das Hamburger Hochschulgesetz und die Kultusministerkonferenz (KMK), die die Anerkennung von beruflichen Qualifikationen als Voraussetzung zum Masterstudium erlauben und für diesen Fall eine Eingangsprüfung vorsehen.

 

An der Euro-FH wird dazu ein sechsmonatiges Master-Einstiegsprogramms durchgeführt. Bisher haben 119 Berufstätige ohne Erststudium diese Prüfung bestanden. 90 Prozent von ihnen haben direkt im Anschluss ein Master-Studium an der Euro-FH aufgenommen. Wie viele davon das Studium erfolgreich abgeschlossen haben, geht aus den Informationen der Euro-FH nicht hervor. 

 

Es wird aber darüber informiert, dass die Studierenden, die über das Einstiegsprogramm in den Master kommen etwas schneller studieren als ihre Kommilitonen und vergleichbare Abschlussnoten erreichen.

 

Für diese Master-Programme an der Euro-FH können sich erfahrene Führungskräfte ohne Erststudium über das Master-Einstiegprogramms qualifizieren:

  • Business Coaching und Change Management (M.A.)
  • General Management MBA
  • Intercultural Management (M.A.)
  • Logistik und Supply Chain Management (M.Sc.)
  • Wirtschaftspsychologie (M.Sc.)

Auf dieser Seite gibt es weitere Informationen:

www.euro-fh.de/studiengaenge/master/master-ohne-erststudium/

 

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wird über diese kostenloses Infomaterial angefordert, ein Studienangebot gebucht oder ein Kauf durchgeführt, erhält Fernstudium-Infos.de eine Vergütung, ohne dass es für euch teurer wird.

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Also ich finde die Entwicklung (Master ohne Bachelor) eigentlich nicht gut.

 

Ich nehme mal an, dass hier dann Führungskräfte gemeint sind, welche über einen Meister/Techniker an eine solche Position gekommen sind.

Wobei es das ja anscheinend heute nicht mehr viel gibt, weil wenn man sich die Stellenausschreibungen ansieht, dann sind auch Teamleiterpositionen bereits mit einem Bachelor ausgeschrieben.

 

Ich persönlich habe es ja schon einmal geschrieben, dass ich ebenfalls über den zweiten Bildungsweg eingestiegen bin. Also war mein Zugang zum Bachelorstudiengang der Meister (Industriemeister).

Aber so klar man es aussprechen muss. Vom Schwierigkeitsgrad ist der Meister und der Bachelor überhaupt nicht zu vergleichen. Im Fach NTG kamen teilweise Rechnungen dran, welche man mit dem Physikunterricht der Realschule vergleichen kann. Formeln aus der Formelsammlung anwenden und ggf. umstellen. Auch so im Elektrotechnischen-Bereich waren es Formeln, welche man bereits aus der Ausbildung her kannte. Natürlich war alles ein wenig intensiver und auch mehr auf Personalführung/Produktion ausgelegt. Aber es handelt sich immer noch um einen IHK-Lehrgang.

 

Aber im Bachelor hatte man ja die höhere Mathematik. Fächer wie Physik, Regelungstechnik, Steuerungstechnik usw. usw.

 

Alleine das Fach "Grundlagen der BWL" hatte im Bachelor umgerechnet weit über 500 Seiten. Beim Meister gab es zwei Skripte mit jeweils knapp über 100 Seiten.

 

Und da finde ich es ungerecht, wenn jemand sauber seine Laufbahn aufbaut. Also Bachelor und dann Master. Und ein anderer überspringt die ganzen schwereren Grundlagenfächer mit der Mathematik und Co. und setzt sich gleich in den Master.

 

Im aktuellen Master kann ich sagen, dass es zwar pro Modul mehr Stoff ist, aber die intensiven Rechnungen usw. fehlen, weil die Unis ja annehmen, dass diese im Bachelor behandelt wurden. Hier geht es weitgehend um Theorie und um die Führung, Abläufe usw. Also alles noch einmal intensivieren.

 

Und am Ende haben dann beide den Master und auch hier kann ein Personaler am Ende dann nicht unterscheiden, dass einem davon eher die ganzen Grundlagen fehlen.  Das finde ich schade und ziemlich unfair gegenüber anderen, welche dann 5,5 Jahre Studium auf dem Buckel haben.

 

 

Bearbeitet von andreas1983
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Ein MBA ohne vorheriges Studium ist im Ausland möglich. Damit meine ich Australien, Kanada, USA, UK usw. Immerhin besser als Leute, die nur Kindergarten, Schule, Studium haben. Ohne Berufspraxis geht wenig. Anforderungen für diesen Weg sagen ja einiges aus.

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vor 1 Stunde, jedi schrieb:

Ohne Berufspraxis geht wenig. Anforderungen für diesen Weg sagen ja einiges aus.

 

Naja aber kommt halt immer drauf an, wie man es auslegt.

 

Ich würde mir dann folgende Fragen stellen.

 

1) Wie kommt jemand ohne Studium in eine höhere Führungsposition

2) Für was studieren dann andere überhaupt noch, wenn man die Führungspositionen dann

auch ohne Studium erreichen kann.

 

3) Als Mindestanforderung steht 10 Jahre Berufserfahrung, sowie eine Führungsverantwortung von mindestens 6 Jahren.

 

Da mag man jetzt keinen disqualifizieren.  Aber wenn jetzt jemand 10 Jahre an einer metallverarbeitenden Maschine steht. Und davon 6 Jahren als Beispiel Teamleitervertretung machen würde. Also wenn der Teamleiter krank, oder im Urlaub ist, setzt er sich auf seinen Tisch und zieht das Tagesprogramm durch und tippt ggf. Stunden in SAP.  Dann würde dies doch die Qualifikationen erfüllen. Dann lässt er sich doch theoretisch von seinem Personaler bestätigen, dass er seit 6 Jahren "die rechte Hand" des Teamleiters ist und das Schreiben schön ausschmücken.

 

Er müsste dann nicht einmal den Meister / Techniker absolviert haben  und die Uni würde ihn dann annehmen?

 

Und durch die eher theoretischen Fächer im Master schlängelt er sich durch und hat am Ende das gleiche Zertifikat, als jemand  mit Abitur - Bachelor und Master,  oder Meister/Techniker / Bachelor und Master.

Also beide, die ein Grundstudium mit den schweren Fächern absolvierten und dann alles im Master vertieften?

 

Kann doch irgendwie nicht sein.

 

Aber gut. Müssen dann die Personaler entscheiden. Ist für diejenigen die so etwas machen dann wohl Unternehmensintern.

 

Bearbeitet von andreas1983
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Also ich habe das Gefühl, die Diskussion schlägt gerade ein wenig in die Richtung "Ich habe studiert, ich muss besser bezahlt werden als der Meister/Techniker".

 

Es ist nämlich häufig so, dass die Meister/Techniker in Führungspositionen innerbetrieblich aufgestiegen sind und über Jahre ihre Fähigkeiten gezeigt haben.

Eine der genialsten Führungskräfte die ich kenne, hat "nur" einen Meister und daneben habe ich promovierte Leute erlebt, die besser kein Personal führen sollten.

 

Ich habe jetzt als Techniker eine Stelle, für die in öffentlichen Ausschreibungen der Bachelor gefordert wird. Das ich jetzt noch einmal studiere kommt weniger daher, dass ich mich mit dem Techniker-Abschluss per se überfordert fühle, sondern vielmehr daher, dass ich in eine andere Fachrichtung gewechselt habe (gelernt Maschinenbau, jetzt IT) und jetzt dafür sorgen möchte, dass ich mich in Zukunft auch  bei anderen Unternehmen bewerben kann.

 

Um zum ursprünglichen Thema zurückzukommen, bei dem Master ohne Bachelor muss ich sagen, dass ich das für eine Lebenslaufverfälschung halte. Der Master impliziert ja, dass jemand 6 Jahre und nicht nur 2,5 studiert hat.

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Stimme Adrian zu. Am Ende ist kein Zertifikat jeglicher Art etwas wert ohne entsprechende Berufserfahrung. Soviel Kompetenz, dies einzuschätzen, sollte man der Personalabteilung eines rentablen Unternehmens schon zutrauen.

 

Zertifikate sind Türöffner, mehr nicht. Wer sich ggf. durch Assessment-Center irgendwie durchmogelt, landet danach auf einem Schleudersitz. Im Regelfall einmalig.

Bearbeitet von Muddlehead
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vor 10 Stunden, SirAdrianFish schrieb:

Ich denke, dass in Deutschland der Wert eines Studiums (Bachelor/Master) überbewertet wird. Wir definieren uns gerne über Urkunden, Zertifikate, Schul- und Studienabschlüsse, vergessen hierbei aber gerne die Qualitäten, Fähigkeiten und Fertigkeiten des Einzelnen. Es gab mal eine Zeit, da konnten die wenigsten ein abgeschlossenes Studium vorweisen und die Wirtschaft hat trotz alledem funktioniert und in weiten Teilen auch geboomt.

 

Sehe ich nur teilweise so. Klar geht es am Ende nur um Urkunden /Zertifikate und Co. Aber wie soll man sich sonst kennzeichnen, dass man eine gewisse Weiterbildung/Studium besucht hat und es erfolgreich abgelegt hat.

 

Es soll ja auch zeigen, dass man sozusagen fähig ist einen gewissen Schwierigkeitsgrad zu bestreiten.

 

Und das der Wert des Bachelors/Masters sinkt, hat ja genau den Ursprung in solchen Möglichkeiten.

Erst zerlegt man den guten Diplomstudiengang. Teilt ihn auf in Bachelor und Master.

Wer den Master abgelegt hat hat sozusagen den Diplomstudiengang abgelegt, oder von den Semestern her ggf. en Stück mehr.

 

Ja in den Studienfächern ist jetzt kein technisches Studium dabei. Aber auch bei General Management MBA  wäre es notwendig, dass man erst auf ein solides Grundstudium aufbaut. Keine Ausbildung und auch kein Meister/Betriebswirt/Fachwirt geht so in die Tiefe.

 

Ich meine, wenn jemand 10 Jahre schwarz gefahren ist, dann bekommt er doch nicht auch den Führerschein, nur weil er es ja anscheinend kann. 

 

Und ich habe ja den Vergleich. Ich finde es halt gegenüber anderen, die sich durch den Bachelor beißen dann unfair, wenn sich dann ein anderer vom Personaler etwas schön schreiben lässt und sich dann 7 Semester spart und nur noch die 4 Semester Vertiefung durchzieht, mit eher weniger Rechnungen und viel Theorie die derjenige dann schon in den Kopf bekommt. Und dann steht er wie der andere mit Masterzeugnis da,  hat aber keine Ahnung von höherer Mathematik usw.

 

Was ist das dann bitte für ein Master?

 

 

Bearbeitet von andreas1983
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vor 17 Minuten, andreas1983 schrieb:

Aber wie soll man sich sonst kennzeichnen, dass man eine gewisse Weiterbildung/Studium besucht hat und es erfolgreich abgelegt hat.

 

Es soll ja auch zeigen, dass man sozusagen fähig ist einen gewissen Schwierigkeitsgrad zu bestreiten.

 

Es spricht ja auch grundsätzlich nichts gegen Zeugnisse, Zertifikat & Co. Aber es gibt eben die verschiedensten Möglichkeiten, zu zeigen, dass man befähigt ist, "einen gewissen Schwierigkeitsgrad zu bestreiten". Dazu braucht es nicht zwingend einen Bachelor/Master-Studiengang.

 

vor 20 Minuten, andreas1983 schrieb:

Und das der Wert des Bachelors/Masters sinkt, hat ja genau den Ursprung in solchen Möglichkeiten.

 

Damit könntest du dann auch Fernstudiengänge die zum Bachelor/Master führen in Frage stellen - sind eben auch keine "echten" Studiengänge...;)

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Moin,

ich finde den Ansatz vergleichbar mit der Führerscheinprüfung.

Es ist so, als würde es zu einem Wegfall der Pflichtfahrstunden kommen. Das heißt, ich kann mich direkt zur Prüfung anmelden, weil ich es mir zutraue (Autofahren auf dem Privatgelände| Bachelor-Studiengang/Berufserfahrung). In der Prüfung selber müssen dennoch alle das Gleiche leisten (Master-Thesis).

 

Wenn ich mich vorher selbstüberschätzt habe muss ich nachlernen/ brauche ich mehr Zeit.

 

 

Wenn ich höre, dass jemand einen Master hat, gehe ich natürlich im ersten Moment davon aus, dass er lange studiert hat. Und im ersten Moment werden ja auch die 180 Credits des B.A. "ausgehebelt", doch ich denke schon, dass 10 Jahre Berufserfahrung die 180 Credits ersetzen können oder zumindest die Qualifikation für einen Master darstellen. Am Ende steht bei beiden eine bestandene Master-Thesis.

 

Ich sehe für mich jetzt keinen Nachteil, also warum nicht?

 

vor 21 Stunden, andreas1983 schrieb:

Aber wenn jetzt jemand 10 Jahre an einer metallverarbeitenden Maschine steht. Und davon 6 Jahren als Beispiel Teamleitervertretung machen würde. Also wenn der Teamleiter krank, oder im Urlaub ist, setzt er sich auf seinen Tisch und zieht das Tagesprogramm durch und tippt ggf. Stunden in SAP.  Dann würde dies doch die Qualifikationen erfüllen. Dann lässt er sich doch theoretisch von seinem Personaler bestätigen, dass er seit 6 Jahren "die rechte Hand" des Teamleiters ist und das Schreiben schön ausschmücken.

 

Ich möchte jetzt nicht überheblich wirken, aber meinst du, dass derjenige, so wie du ihn beschreibst, den Master aus dem Stand macht. Und wenn er ihn macht:

1. Hätte er ihn dann nicht auch verdient

2. Würde dies nicht eher gegen die Qualität des Masters im Gesamten sprechen

 

Gruß

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