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Fernabitur & Abitur am Kolleg


valojabato

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Hallo liebe Forumels,

 

ich besuche momentan ein Erwachsenen Kolleg und erhalte in wenigen Tagen mein Fachabitur (Klasse 12). Da ich mit den Lehrern am Kolleg nicht mehr gut zurecht komme habe ich mich entschlossen ein Fernabi zu starten welches sich auf 30 Monate beläuft. Dank des Kollegs erhalte ich Bafög und Kindergeld. Ist es rechtlich möglich, sowohl Fernabitur und normales Abitur vor Ort zu machen? Mir werden ja bekanntlich nur die letzten 12 Monate des Fernabis per Bafög gewährleistet und deswegen würde ich es z. B. auch in Erwägung ziehen am Kolleg das Jahr sogar zu wiederholen, um mit dem Bafög mir zum einen mein Fernabitur und zum anderen auch andere fixe Lebenskosten zu decken.

 

Ist dies rechtlich erlaubt?

 

- V

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Zunächst mal sehe ich es wie @polli_on_the_go - erstmal schauen, was auch mit dem Fachabi geht. 

 

Als zweites würde ich überlegen, ob du nicht doch das eine Jahr am Kolleg noch durchhalten könntest, statt einen 30-monatigen Fernkurs zur Vorbereitung auf die Externen-Prüfung zu machen?

 

Und um auf deine eigentliche Frage einzugehen: Der Fernkurs ist erstmal deine private Angelegenheit. Er dient dazu, dich auf die Schulfremdenprüfung (Externenprüfung) vorzubereiten. Du machst also den Kurs und dann meldest du dich (möglicherweise mit Unterstützung der Fernschule) für die Externenprüfung an. Was du vorher machst, ist erstmal egal.

 

Aus welchem Bundesland kommst du denn und bei welcher Fernschule würdest du den Kurs machen? - Wenn du schon 12 Jahre voll hast, fehlt dir doch gar nicht mehr so viel Stoff.

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Zitat

Ist es rechtlich möglich, sowohl Fernabitur und normales Abitur vor Ort zu machen?

Am Ende zwei Prüfungen abzulegen jedenfalls nicht (z.B. um dann die bessere Note auszuwählen), aber das meintest du glaube ich auch nicht.

Neben dem Schulbesuch in einen Fernkurs eingeschrieben zu sein ist rechtlich sicherlich unproblematisch. Wenn dieses Konstrukt allerdings nur gewählt wird, um Leistungen zu erhalten, die einem sonst nicht zustünden, wird es kritisch.

 Für das Fernabi gibt es in den letzten 12 Monaten Bafög und es ist nicht Sinn der Sache, sich einfach irgendwo anders angemeldet zu lassen, um durchgängig gefördert zu werden, ohne je die Absicht zu haben, die geförderte Ausbildungsmaßnahme in der Form abzuschließen. Einen Wechsel (in den letzten 12 Monaten dann als offizieller Fernabiturient) bzw. Abbruch des Kollegs wenn du dann in der förderungsfähigen Fernlehrgangphase bist wirst du dem Bafögamt erklären müssen - und wie willst du dann rechtfertigen, dass du nun Fernabi machst, aber nur noch 12 Monate, weil du da schon die ganze Zeit vorher mit beschäftigt warst?

 

Was ich auch nicht verstehe: Wenn du das letze Jahr am Kolleg wiederholen würdest, musst du die Lehrer doch auch weiterhin aushalten. Wieso als Wiederholer (ginge das überhaupt, wenn du in einigen Tagen dein Fachabi ausgehändigt bekommst?) und nicht als Schüler in Klasse 13 bis zum Abi?

Oder willst du wiederholen, ohne wirklich hinzugehen?

 

Kindergeld gibt es, wenn sonst alle Bedingungen erfüllt sind, beim Fernabi übrigens durchgängig.

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Ich würde die 12. Klasse einfach wiederholen und dadurch würde ich die Lehrer umgehen, mit denen ich meine Probleme habe. Parallel dazu, würde ich eben den 30-monatigen Fernkurs absolvieren, der nebenbei bemerkt für mich auch viel attraktiver ist (abgesehen von der Laufzeit).

 

Der Hauptgrund warum ich mich aber für den Fernkurs entschieden habe ist eben die bessere Fächerauswahl, als auch die Option, dass man das Thema/Themen  bei den 4 mündlichen Endprüfungen selbst auswählen darf.

 

Nun aber noch einmal zu deiner Aussage: Wenn ich jetzt die 12. wiederhole und bis kurz vor Ende der 13. Klasse abbreche (aus welchen Gründen auch immer um eben die Abiturprüfungen nicht machen zu müssen, da ich mein Fernabitur absolviere)  und parallel das Fernabitur mache, wird es dann rechtlich kritisch? Vorwerfen kann man mir ja eigentlich nichts, da ich ja anwesend am Kolleg bin/war und dadurch die Baföganforderungen erfülle/erfüllt habe. Finanziell sieht es nämlich so aus, dass ich mit Bafög, Kindergeld und Minijob mehr Mittel habe die Fixkosten (+Fernabitur) zu decken, als wenn ich die ersten 20 Monate auf teilzeit arbeite und die letzten 12 Monate eben das Bafög in Anspruch nehme. Zumal ich bei einem Kollegbesuch auch nebenbei lerne, was ich beim Fernabi sowieso lernen muss.

 

Hoffe du verstehst nun mein Anliegen.

 

Grüße

 

V -

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Ich denke mal, dass dir das Bafögamt die letzten 12 Monate des Fernstudiums nochmal finanzieren wird, ist eher unwahrscheinlich, da du ja Mittel für eine Schuldbildung bezogen haben wirst, die du ziemlich offensichtlich nicht zuende bringen wolltest. Mit laufendem Fernabi und zeitlich passendem Schulabbruch werden deine Motive da relativ transparent sein. Aber du kannst es ja einfach versuchen, das Schlimmste, was passieren kann, ist wohl, dass dein Antrag abgelehnt wird. Am Ende wirst du ja dann auf diese Weise ja immer noch länger Bafög erhalten haben als wenn du nur 12 Monate gefördert würdest.

 

Aber mal was anderes: Weißt du überhaupt, ob du das zeitlich alles schaffen wirst? Hast du vor, regelmäßig zur Schule zu gehen (wenn auch vielleicht nicht gerade Bestleistungen zu erbringen) und dann nach der Schule am Fernabi zu arbeiten? Das Maß an Energie und Zeit, dass ein Fernabi kostet, darf man wirklich nicht unterschätzen. Ich habe vor einer Weile auch mit dem Fernabi angefangen und ich kann dir versichern, dass es zeitaufwändig ist. Die Studienhefte musst du alle mehr oder weniger gründlich bearbeiten, selbst wenn du den Stoff schon kennst (oder zumindest die Einsendeaufgaben machen). Wenn du auch noch andere Hobbys hast, kann es zeitlich sehr eng werden und vor allem kann man schnell die Lust verlieren. Ich weiß ja nicht, ob du das Fernabi schon auf Probezeit getestet hast, wenn nicht, würde ich das an deiner Stelle erst mal machen und ehrlich austesten, wie schnell du mit dem Material vorankommst und wie einfach oder schwer es für dich ist, dich zum regelmäßigen Arbeiten zu motivieren.

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Naja, wenn du dich mit Bafög für den Kollegbesuch fördern lässt, ist Voraussetzung, dass du auch das Ziel hast, das abzuschließen. Sich nur, um gefördert zu werden, irgendwo einschreiben, ist nicht ok. Da du schon planst, das Kolleg dann kurz vor den Prüfungen abzubrechen, wäre das somit rechtlich nicht in Ordnung. Auch, wenn du stattdessen ein anderes Abi machst - die baföggeförderte Ausbildungsmaßnahme würdest du nur pro forma besuchen und das reicht nicht. Die einzige Frage ist, ob man dir nachweisen können wird, dass du nur Zeit abgesessen hast.

Bei Schulabbruch riskiert man immer Schererein mit dem Bafögamt. Da wird gerne mal die volle Summe zurückgefordert. Ob die Rückforderung letztlich rechtswirksam ist und wirklich gezahlt werden muss, ist damit nicht gesagt. Stress hat man dann aber ggf. erstmal ordentlich. In deinem speziellen Fall würdest du mit deinem fortgeschrittenen Fernlehrgang dem Bafögamt quasi bereits die Begründung für eine Rückforderung mit an die Hand geben; du würdest quasi selbst belegen, schon die ganze Zeit eigentlich Fernabi gemacht zu haben und nur den Zeitpunkt abgewartet zu haben, die letzten 12 Monate erreicht zu haben.

Nach einem Abbruch am Kolleg musst du außerdem begründen, warum du abgebrochen hast und eine weitere Förderung für das Fernabi willst.  Ein anerkannter Grund, wieso man nach dem Abbruch einer Ausbildungsart dann noch für eine weitere Bafög möchte, ist z.B. der Fachrichtungswechsel an der Uni. In deinem Fall (Fernabi statt Schul-Abi wegen blöder Lehrer) ist es aber nichtmal sowas. Das Bafögamt kann dir die Förderung der letzten 12 Monate Fernabi dann verwehren und ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich.

Wenn es ganz blöd läuft eben zusätzlich mit Rückforderung des Förderungssumme während der Kollegzeit.

Natürlich kann auch genau gar nichts passieren, beim Bafög wird viel besch.... und nicht jeder fliegt auf. Wenn dein Sachbearbeiter aber auf Zack ist, können sehr unangenehme Nachfragen und Rückforderungen auf dich zukommen. Ausprobieren würde ich persönlich es nicht.

 

Das Risiko, dass du am Ende gar keinen Abschluss hast, würde ich auch nicht unterschätzen. Die Zeit, die du in der Schule absitzt, fehlt dir am Ende. Auch wenn du dort auch Sachen fürs Abi lernst, hast du in einem anderen Prüfungsbundesland mehr Prüfungen, unbekannte Prüfer, teilweise abweichenden Stoff, Reise- und Übernachtungskosten und und und. Und wenn du das Externenabitur in deiner Stadt ablegst, landest du mit Pech an deinem Kolleg und hast die Lehrer als Prüfer, die du nicht leiden kannst.

Ich kann dir nur raten, jetzt erstmal das Fachabi mitzunehmen.

 

Und zu den blöden Lehrern: Das kennen wahrscheinlich alle hier. Mit manchen kommt man nicht zurecht und wenn es ganz übel kommt, wird man subtil benachteiligt. Nur gehört es auch zum Erwachsenwerden, sowas dann mal ein Jahr durchzustehen und nicht komplizierte und kritische Konstrukte zu nutzen, um dem zu entgehen. Den Impuls kann ich verstehen, so ist es nicht. Aber wirklich machen solltest du es imho nicht. Ich weiß, doofer Spießerkommentar 😀😉

 

Letztlich verstehe ich deinen Gedanken natürlich; irgendwie müssen sich auch Fernabiturienten finanzieren. Das Problem haben fast alle. Aber es kann eben auch keine Lösung sein, sich dann einfach an einer Schule einzuschreiben, nur um länger Bafög zu bekommen. Moralisch finde ich das auch nicht in Ordnung, aber das ist ja nicht Thema 😉

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Moralisch gesehen mache ich mir da keine Sorgen, da ich am Kolleg anwesend bin und ich mich eben aktiv am Unterricht beteilige.  Wenn ich dann aber später (bspw. in der 13. Klasse) notentechnisch absacke und deshalb z. B. nicht in die Abiprüfungen zugelassen werde, kann mir dann keiner was sagen.

 

Und falls es am Ende dann echt kritisch sein sollte, noch einmal Bafög zu beantragen (bzgl. der letzten 12 Monate des Fernabiturs) dann arbeite ich einfach auf Teilzeit die restliche Zeit.

 

Zu der Aussage bzgl. "nach dem Fachabi zu gehen": Kommt für mich nicht in Frage, da ich vor habe Psychologie oder Lehramt zu studieren, und wenn ich schon Abi mache, dann richtig. 

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