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"Warum studieren so viele Leute, (...)" - Stern.de, NEON Redaktion vom 05.08.2018


SirAdrianFish

Empfohlene Beiträge

vor 14 Stunden, Matthias2021 schrieb:

Unternehmen schreiben meist „oder gleichwertig“ aus. Man kann auch nicht alle möglichen Abschlussformen in Stellenausschreibungen berücksichtigen, macht auch keinen Sinn. Passt eine Stelle, sollte man sich bewerben und die vorhandenen Qualifikationen und Fähigkeiten bestmöglich verkaufen, selbstverständlich mit der entsprechend ehrlichen Selbsteinschätzung.

 

Das mit dem gleichwertig stimmt natürlich. Aber da sich auf eine Stelle hunderte bewerben, denke ich hat ein Bachelorabsolvent (bessere Qualifikationen) am Ende bessere Chancen, wie jemand mit Ausbildung, oder Meister etc.

 

Daher ist das wohl auch der Hauptgedanke vieler, welche gleich das Studium wählen.

 

Ich könnte mich ja dann auch fragen, wieso ich mich dann so spät noch für ein Studium entschieden habe.

Oder ihr alle, welche sich noch für ein Fernstudium entscheiden 😉

 

Selber macht man es, um besser dazustehen, Zugriff auf bessere Stellen und Gehalt zu haben

und bei anderen hebt man den Finger, weil es dann zu viele sind welche studieren.

 

Ich habe halt gesehen, dass die Anforderungen in der Arbeitswelt steigen und ich mit meinem Meister einfach angestanden wäre und junge Absolventen mit Studium dann alle vorbeigezogen wären, wenn man nichts mehr getan hätte. Und der Renteneintritt zieht sich halt immer länger hin. Besonders bei jungen Leuten.

 

Das heutige Eltern so reagieren, kann ich nachvollziehen. Wenn ich ein Kind hätte, dann würde ich es wohl genauso machen. Also immer erst das höherwertigste probieren, und wenn es wirklich nicht klappt, dann

kann man ja eine Stufe zurückschalten. Aber man muss sich dann nie in seinem Leben Gedanken machen, dass man man es nicht wenigstens probiert hat.

 

Ich persönlich bin damals auch nach der Grundschule auf das Gymnasium und es ist alles gut gegangen bis Latein gekommen ist. Dann ist alles soviel geworden, dass ich irgendwann mit meinen Eltern den Strich gezogen habe und auf die Realschule gewechselt bin. Dann gab es den Weg Ausbildung, Meister.

Das ganze hat mich solange beschäftigt, bis ich dann mit der neuen Möglichkeit dieses Manko von damals nachgeholt habe und habe den Bachelor gemacht und jetzt bin ich fast mit dem Master durch.

 

Viele sagen, dass ich mir diesen langen Weg hätte ersparen können, wenn ich natürlich damals durchgezogen hätte. Oder wenn man ggf. ein Gymnasium mit nur einer Fremdsprache etc. gefunden hätte.

 

Naja egal. Aber so kann ich wie gesagt manche Eltern verstehen, die es ihren Kindern eben gut meinen und versuchen das bestmögliche zu probieren.

 

Das viele nach der Schule studieren welche nicht geeignet sind, darüber brauchen wir denke ich nicht zu diskutieren. Liegt halt auch meiner Meinung nach an den kostenlosen Unis.  Es entsteht halt für den Einzelnen kein Schaden, wenn er es mal probiert. Oder aus Interessenlosigkeit dann ggf. noch immer wieder einen anderen Studiengang ausprobiert und so die Jahre verstreichen. 

Aber diese werden halt in einem Semester dann scheitern und dann geht es halt dann eben in eine Ausbildung etc. 

 

Aber auch hier kann man dann positiv anmerken, dass sie es dann probiert haben und wissen, dass der höherwertigste Weg für sie nicht schaffbar ist und sie dann mit gutem Gewissen einen Schritt zurück gehen.

 

 

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vor 2 Stunden, andreas1983 schrieb:

Aber da sich auf eine Stelle hunderte bewerben, denke ich hat ein Bachelorabsolvent (bessere Qualifikationen) am Ende bessere Chancen, wie jemand mit Ausbildung, oder Meister etc.

 

Hat er die wirklich? Was ist mit Berufserfahrung, spezielle Kenntnisse und anderen Eigenschaften, die nichts mit dem Abschluss zu tun haben? Gibt es darüber belastbare Zahlen?

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Generell ist zu sagen, dass sich eben nicht mehr "hunderte" auf eine Stelle bewerben. Zudem ist am Ende immer die eigene Persönlichkeit ausschlaggebend. Gerade Meister mit der entsprechenden Berufserfahrung und möglicherweise einer Zusatzqualifikation als Betriebswirt o. ä., haben in Deutschland in sehr vielen Bereichen immer sehr gute wenn nicht sogar die besseren Chancen, als jemand der mit einem Bachelor halbwegs frisch von der Uni kommt. Ich denke zudem, dass sich die beiden Abschlussvarianten eher selten auf dem Arbeitsmarkt begegnen. Zumindest trifft wohl eher selten eine Stellenbeschreibung für einen Absolventen gleichsam auf einen berufserfahrenen Meister zu. Später entscheidet dann eben die Erfahrung, Persönlichkeit und einiges mehr.

 

vor 3 Stunden, andreas1983 schrieb:

Selber macht man es, um besser dazustehen, Zugriff auf bessere Stellen und Gehalt zu haben

und bei anderen hebt man den Finger, weil es dann zu viele sind welche studieren.

 

Ich glaube die Motive sind da eher sehr unterschiedlich. Jemand der ein Fernstudium oder ein berufsbegleitendes Präsenzstudium absolviert, verfügt meist über eine entsprechende berufliche- sowie Lebenserfahrung. Zudem zahlt dieser sein Studium selbst, opfert viel Freizeit und vollzieht in den meisten Fällen einen Drahtseilakt zwischen Beruf, Familie und Studium. Hinzu kommt, dass dieser die Studienrichtung nach anderen Prämissen auswählt. Jemand der sich für einen solchen Weg entscheidet, aus welcher Motivation auch immer, sollte schon aus den v. g. Gründen nicht mit den "normalen" Studenten gleichgesetzt werden, welche sich zum Teil ausschließlich auf das Studium konzentrieren könnten, wenn sie denn wollten.  

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Insgesamt denke ich, gibt es zwei Trends:

 

1. Tatsächlich einen Trend zur Akademisierung in einigen Bereichen.

 

2. Einen Trend, dass die Qualität der Bildungsabschlüsse eher sinkt.

 

Für Unternehmen und auch Firmen (unter anderem im Handwerk) ist es nach meinem Eindruck teilweise deutlich schwieriger geworden, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.

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Die gepostete Statistik belegt doch das es keine Akademisierung gibt. Die Arbeitgeber fordern immer gern mehr, als nötig. Das war schon immer so.

 

Und das viele "praktische" Stellen nicht besetzt werden, liegt einfach an der beschissenen Bezahlung und/oder weil die Unternehmen gerne fertige ausgebildete Mitarbeiter wollen ohne selbst zu investieren.

 

Das ewige Jammerlied vom Fachkräftemangel nervt langsam. Aber solche Unternehmen sterben dann halt aus - gut so!

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Ich kann mich Markus, und den Anderen hier, nur anschließen.

 

Wer sich für die aktuelle Entwicklung zur Ausbildungs- oder Studienwahl (bei Schulabgängern!!!) interessiert, kann auch einen Blick im Berufsbildungsbericht 2017 werfen. Unter anderem sind auf den Seiten 43 und 46 Schaubilder zur Entwicklung dargestellt. Demnach ist die Zahl der Studienanfänger seit 2005 insgesamt gestiegen. Zur Abbrecherquote ist auch was zu finden. In Bezug auf die Studenten auf Seite 72 und zu den Auszubildenden auf Seite 75.

 

Aus meiner beruflichen Praxis kann ich das bestätigen. Die Zahl der abgeschlossenen Berufsausbildungsverträge, die in unserem Kammerbezirk zu Ausbildungsbeginn jährlich erfasst werden, nimmt insgesamt ab. 

 

Ich persönlich habe übrigens nur deshalb im fortgeschrittenen Alter noch studiert, da ich ohne Studienabschluss nicht in die Arbeitsbereiche wechseln konnte, wo ich gerne hin wollte. Trotz meiner Abschlüsse zum Personalfachkaufmann und Betriebswirt-IHK.

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Am 8.8.2018 um 14:48 , Matthias2021 schrieb:

Gerade Meister mit der entsprechenden Berufserfahrung und möglicherweise einer Zusatzqualifikation als Betriebswirt o. ä., haben in Deutschland in sehr vielen Bereichen immer sehr gute wenn nicht sogar die besseren Chancen, als jemand der mit einem Bachelor halbwegs frisch von der Uni kommt.

Ein Freund von mir (29 Jahre) hat auch nur einen Betriebswirt (IHK) und ist dadurch seit 6 Jahren im Personalwesen, die letzten 3 Jahre davon als Personalleiter. Jetzt hat er sich auf eine neue Stelle als Personalleiter beworben die für Masterabsolventen ausgeschrieben war. Er wurde genommen aufgrund seiner Berufserfahrung. Gerade im kaufmännischen Bereich ist das Maß an Wissenschaftlichkeit irgendwann relativ weshalb ein Betriebswirt (IHK usw.) mit entsprechender Berufserfahrung einem Master schon irgendwo gleichzustellen ist.  Im internationalen Geschäft mag es anders aussehen.

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vor 23 Stunden, Muddlehead schrieb:

das viele "praktische" Stellen nicht besetzt werden, liegt einfach an der beschissenen Bezahlung

 

Ist die Bezahlung wirklich so schlecht? - Was ich dazu im Internet finden konnte, war eigentlich ganz ordentlich, auch im Vergleich zu Bürojobs.

 

Mir haben jetzt schon einige Handwerker, denen ich während meines Umzugs Ende letzten Jahres begegnet bin, mitgeteilt, dass es den Bewerbern oft sowohl an simplen Mathe-Kenntnissen wie zur Flächenberechnung als auch den Grundregeln der Höflichkeit mangelte, um sie in Kontakt mit Kunden treten zu lassen. 

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Welche schulische Bildung hatten denn die Bewerber, und wie viel wurde tatsächlich für den Job angeboten? Internet"papier" ist geduldig. Und wer schlecht zahlt, bekommt entsprechende Bewerber.

 

Wenn ich mir den deutschen Durchschnittsverdienst anschaue, überschlag ich mich nicht vor Freude.

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164047/umfrage/jahresarbeitslohn-in-deutschland-seit-1960/

 

Bzgl. Gehälter im Handwerksbereich habe ich nichts vertrauenswürdigeres auf die "Schnelle" gefunden, aber da fällt mir bei den gefundenen Durchschnittsgehältern jetzt auch nicht direkt "Fachkräftemangel" ein bei so einem Knochenjob + begrenzter Zeitraum der Berufstätigkeit hinsichtlich garantierter körperlicher Gebrechen.

 

https://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Handwerker

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Am 9.8.2018 um 23:44 , Robwood schrieb:

 Gerade im kaufmännischen Bereich ist das Maß an Wissenschaftlichkeit irgendwann relativ weshalb ein Betriebswirt (IHK usw.) mit entsprechender Berufserfahrung einem Master schon irgendwo gleichzustellen ist.

Das ist in manchen Fällen durchaus möglich, in vielen Fällen gibt es aber über die Tarifverträge bestimmte formelle Vorgaben. Und in denen ist ein Master ein Master - und eben kein Betriebswirt (IHK), egal wie viel Berufserfahrung die Person hat.

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