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Selbststudium ohne FH oder Uni


SvenJJ

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Dann sagen Sie mir mal, woher die Schreiberin die Kompetenz nimmt, ein Bildungssystem zu beurteilen. Weil sie selbst in die Schule gegangen ist und da negative Erfahrungen gemacht hat? Das reicht? Von sich auf andere schließen als Kernkompetenz?

 

Ganz ehrlich, die Welt ist komplexer als dass so etwas genügen könnte. Beide hier zitierten Quellen tun aber so, als ob es so sei.

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Jesses was ein Zirkus. Da äußert jemand seine Meinung und Zehntausende stimmen dem zu, weil sie als Eltern, u.a., diese Erfahrung gemacht haben oder evtl selbst Pädagogen sind und das wird nun hier zerrissen? Warum sollte man seine Meinung nicht äußern? Das ist ja keine wissenschaftliche Abhandlung. 

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vor 2 Minuten, Naledi schrieb:

Es geht doch bei der Ausgangsfrage um etwas anderes...

 

Ja, die Ausgangsfrage ist, ob ein Selbststudium ebenso oder vielleicht sogar besser für einen Beruf qualifiziert. Und ob ein Selbststudium einen vielleicht sogar interessanter für einstellende Unternehmen macht als ein klassisches Studium. 

 

Reduziert auf diese Kernfrage meine kurze Antwort: Nein!

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vor 3 Stunden, SvenJJ schrieb:

ist ihr Lebenslauf und ihre Persönlichkeit weitaus interessanter als ein anderer Bewerber.

 

Hm, wieso sollte das so sein?

Ich bin ja nun seit Jahren u.a. mit dem Thema Personalgewinnung befasst und bin niemand, die auf Zertifikate oder lückenlose Lebensläufe pocht. Warum aber jemand mit diesem Lebensweg mehr oder weniger "automatisch" interessanter sein soll als jemand, der "klassisch" studiert oder eine Ausbildung gemacht hat, erschließt sich mir nicht.

 

Ja, gerade in der IT gab es viele Quereinsteiger und Autodidakten und viele davon sind auch recht erfolgreich. Das bedeutet aber nicht, dass das immer so bleibt. Studiengänge verändern sich und passen sich an. Ich hatte schon mehrfach als Arbeitgebervertreterin Gespräche gerade an Fachhochschulen über Studiengangsinhalte und die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Interessanterweise haben nicht nur ich, sondern auch andere Kolleginnen und Kollegen aus Arbeitgebersicht gesagt, dass es nicht so sehr darauf ankommt, dass jemand exakt das lernt, was wir gerade oder in drei Jahren brauchen, sondern dass es eher relevant ist, dass man lernt, zu lernen. Dass man sich neuen Themen annähern kann, ohne gleich eine einwöchige Schulung zu benötigen. Dass man sich auch mal mit Dingen befasst, die man nicht so gerne mag und es einfach mal durchzieht. Und so weiter.

 

Weder ist jemand, der studiert hat, "eingefahren" und deshalb "unbrauchbar", noch ist jemand, der sich selbst etwas beigebracht hat, "kreativ" und bringt "frischen Wind". Das sind keine Automatismen.

 

 

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Ich denke, dass diese Art des Lernens für einen Selbst oder den bereits vorhandenen Job sehr viel bringen kann, man es damit im Bewerbungsprozess, zumindest in klassischen Berufsfeldern, allerdings aus vielen Gründen sehr schwer haben wird.

 

Erstens, weil die einstellenden Unternehmen dazu ein spezielles Assesment entwickeln müssten, welches über die bisherige Form der Einstellungstests hinausgehen.

 

Zweitens kann es in vielen -vor allem aber nachweispflichtigen- Berufsfeldern u. a. ein versicherungsrechtliches Thema werden, weil bestimmte Berechtigungen erst durch den Nachweis eines Studien- und/oder Berufsabschlusses erworben werden.

 

Drittens ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Unternehmen einen solchen Freigeist einstellt, welcher möglicherweise nicht die notwendige Disziplin oder Persönlichkeit für ein reguläres Studium besitzt – unabhängig von der Form – eher auch ein Problem mit Kontinuität, Selbstdisziplin oder Hierarchie hat. Hier ist es natürlich je nach angestrebtem Beruf sowie der Persönlichkeit, Einzelfallabhängig. Dennoch wäre dies für den Einstellenden, eher ein sehr gewagtes Unterfangen.

 

Mir würde aus Sicht eines Arbeitgebers oder der zukünftigen Kollegen auch noch ein 4., 5. und 6. einfallen, lasse ich aber. Als zusätzlicher Erwerb von Wissen zu einem bereits vorhandenen Abschluss sieht es natürlich völlig anders aus.

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vor 6 Stunden, lilienthal schrieb:

Der junge Mann aus dem Artikel macht nur das, was ihn interessiert, dann, wenn er möchte und 'hofft', dass er bald nicht mehr von seinen Eltern finanziert werden muss.

 

Den Artikel habe ich nicht gelesen. Aber das was du beschreibst, erinnert mich ganz stark an einen Waldorfschüler. Von denen habe ich über die Jahre verschiedene kennengelernt, aber eine weltliche (Über-)Lebensfähigkeit, hätte ich den wenigsten von Ihnen zugesprochen.

 

vor 5 Stunden, SvenJJ schrieb:

Er hat Projekte auf Stackoverflow hochgeladen, war in Xing aktiv und hat seine Profile und Projekte quasi als Referenz angegeben. Als ich nach seine Beweggründe fragte die ihn zum abbruch seines Studiums verleitet haben sagte mir er genau das gleiche wie im Artikel zu lesen ist. 

 

Das hat dann aber im wesentlichen mit einer guten Selbstvermarktung zu tun. Das ist nicht selten ein Manko von Studierten, die zwar hervorragende Leistungsnachweise vorlegen können, jedoch nicht in der Lage sind, sich selber gut zu verkaufen.

 

vor 5 Stunden, SvenJJ schrieb:

Warum das einen Personaler überzeugen soll? Nunja Autodidakten die nicht den herkömmlichen Weg gehen und trotzdem Erfolg haben würde ich, wenn ich Personaler wäre,  gerne im Boot haben. Er kann vielleicht alternative und kreativere Lösungen heraus arbeiten als jemand der frisch von der Uni  kommt. Letzten endes üben Menschen die gegen den Strom schwimmen eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus und für mich als Personaler würde dann die praktische Erfahrung wohl eher vorrang haben.

 

Oder diese Spezies Mensch löst beim Personaler Panikattacken aus, weil sie ständig gegen die Strömungen im Unternehmen anschwimmen und für Unruhe sorgen, weil sie alles in Frage stellen und nicht in der Lage sind, klar formulierte Anweisungen entgegenzunehmen und auszuführen.

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Es gibt auch eine rechtliche Problematik: sollte beispielsweise ein Schaden entstehen beim Kunden, dann muss er Arbeitgeber beweisen, dass er den richtigen Mitarbeiter ausgewählt hat.

Extremfall: Falls der Mitarbeiter keinerlei erforderliche Ausbildung in diesem Bereich besitzt, müsste der Arbeitgeber sämtlichen Schaden tragen.

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Hallo!

 

Ich bin auch ein Sonderling, viele kennen meine Beiträge im Forum und meine Blog-Einträge. Ich arbeite so ähnlich wie der junge Mann im Artikel, ich lerne wann und was ich will und ich finanziere mir mein Studium aber komplett selbst. Nur arbeite ich eben auf verschiedene Abschlüsse hin (4 Bachelor-Studiengänge, Heilpraktiker, Baumwart).

 

Nach meinen eigenen Erfahrungen kann ich Frau Kanzler nur zustimmen. Unsere Gesellschaft hier in Deutschland ist nicht bereit für "Sonderlinge". Das merkt man auch daran, wie schwer es ist, mit Studiengängen wie Germanistik, Geschichte, Philosophie etc. einen adäquaten Job zu finden. Die Absolventen dieser Studiengänge haben schließlich auch viel Methodik gelernt, die in verschiedenen Arbeitsfeldern von Vorteil sein können. Dennoch stellen Unternehmen meistens lieber jemanden ein, der einen vorgefertigten Weg gegangen ist. Denn dann weiß man, "was der Bewerber kann". Er hat ja alle Anforderungen in diesem einen Studiengang, den er absolviert hat, erfüllt. Jemand, der "ohne Uni" studiert, kann die "blöden Teile", die aber als Grundlagenwissen meist nötig sind, einfach übergehen. Und er schreibt keine Prüfung - und lernen bzw. behaupten, dass ich etwas gelernt habe, kann ich immer, einen Beweis dafür gibt es nicht. Ich spiele beispielsweise auf hohem Niveau Geige, mehr als ein paar Jugend-musiziert-Preise kann ich aber nicht vorweisen und auch nachher habe ich mich weiter verbessert. Trotzdem würde mich ohne Abschluss niemand in einem Profi-Orchester oder an einer Musikschule einstellen, schon allein auch wegen gesetzlicher und tariflicher Vorgaben zur Bezahlung. Ein Unternehmen in einem Tarifvertrag kann auch nicht plötzlich einem "Ungelernten" das Gleiche zahlen wie jemandem mit Studien- oder Ausbildungsabschluss.

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